@Realothrop Ein hilfreicher Post.
Aber das Problem ist nicht die Informationslage, mutmaße ich. Jeder kann eine Suchmaschine bedienen und auch ein solides Ergebnis kriegen, wenn man einerseits mit den richtigen Fragen oder Suchbegriffen füttert und andererseits noch alle möglichen Quellen die das Ding ausspuckt mit Augenmaß betrachtet und gewisse Quellen hinterfragt.
Aber viele dieser Leute wollen am Ende gar nicht die "Wahrheit", sie wollen glauben, was sie glauben wollen. Anders kann ich mir nicht erklären, dass man im Angesicht von anti-Theorien oder Argumenten zur "flachen Erde" die Scheuklappen hochzieht und sogar andere Meinungen oder Belege die dagegen sprechen als irgendeinen Teil der "Verschwörung" abtut - also letztendlich ignoriert.
Wahrscheinlich raffen die Leute es erst, wenn man sie in einer Rakete in den erdnahen Orbit zur ISS schießt oder einfach weit genug aus, bis es klick macht. Manche müssen das vermutlich direkt sehen bis sie es rallen. Und selbst dann kann ich mir vorstellen, dass manche die besonders verloren sind noch behaupten würden, man würde einen durch moderne Technik etwas vorgauckeln.
Dieses Gedankenmuster sieht man kreuz und quer durch alle möglichen Verschwörungstheorien, teilweise auch extremen politischen Lagern. Die Leute leben in ihren Echokammern und stimmen sich nur noch gegenseitig zu, anderes wird ignoriert und man selbst hinterfragt gar nicht. Vielleicht treten bei manchen Schlüsselereignisse auf, die am eigenen Weltbild rütteln. Viele werden aber ihre sogenannten Echokammern vorziehen.
Ich kann so was oft nicht verstehen. Ich gehe simpel an diese Behauptungen ran, in vielen Bereichen (über eine flache Erde hinaus):
Ich, beruflich in keinem relevanten Feld was die Sache für mich veranschaulichend machen würde, muss nun entscheiden was ich glauben möchte oder was ich für wahrscheinlicher halte. Was ist nun wahrscheinlicher? Dass es eine riesige globale Verschwörung gibt die die "Wahrheit" unterdrückt? Oder, dass das globale Narrativ stimmt und wir in der Regel Runde Planeten haben weil das den physikalischen Grundsätzen entspricht?
Jetzt mal ganz distanziert von der eigenen Meinung: Theoretisch ist alles möglich. Rein theoretisch.
Aber das heißt nicht, dass es auch wahrscheinlich oder auch realistisch ist!
Für mich ist es glaubhafter all diese etablierten Informationen, ich würde sie gar Fakten nennen, zu nehmen und zu sagen: "Okay, das sind Erkenntnisse die scheinbar schon vor längerer oder langer Zeit gewonnen wurden. Viele Leute arbeiten in den relevanten Feldern und wissenschaftlichen Disziplinen und Bereichen, viel kann mit Mathematik geprüft werden. Viel können scheinbar Hobbyastronomen selbst entdecken, durch simples Beobachten."
Was ist nun wahrscheinlicher? Dass all diese Experten wie auch Amateure über so eine lange Zeit alle lügen oder selbst getäuscht werden (was hätte man überhaupt davon, und wer hätte was davon?) und dass zumeist irgendwelche Laien die nicht mal in den relevanten Feldern arbeiten recht haben mit ihrer Theorie? Oder stimmts vielleicht einfach, mit der runden Erde?
Das ist quasi schon so was wie ein Kult oder eine Sekte. Ob man das als mentalen oder charakterlichen Knacks bezeichnen will, sei jedem selbst überlassen. Ich finde das ist ein nutzloses Thema in der Kategorie "Kampf gegen Windmühlen", so wie "Ist die BRD eine Firma?!"
Beides Dinge wo meines Erachtens die Beteiligten einen bis zu unheimlichen intensiven Aufwand und Energie reinstecken. Und das ist eben genau so was: Ein Kampf gegen Windmühlen. Man wird an der Realität oder an den Umständen, so wie sie sind, wenig ändern können, die verschwenden meines Erachtens einfach nur Lebenszeit.