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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

22.763 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psiram, Homöopathie, Pharmaindustrie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

17.10.2022 um 21:18
Vielleicht sollte man an dieser Stelle fest halten, dass nicht alles was "Naturheilkunde" ist schlecht ist. Insbesondere werden in der modernen Medizin viele ursprünglich "natürliche" Inhaltsstoffe eingesetzt. Aber erstens ist Homöopathie keine Naturheilkunde (https://www.rundschau-online.de/ratgeber/gesundheit/berliner-mauer-hundekot-was-in-homoeopathischen-mitteln-steckt-846914?cb=1666034105633&) und zweitens werden diese natürlichen Mittel ständig weiter entwickelt. Denn diese Mittel waren vom Hersteller (meist Pflanzen) nicht zur Heilung von Menschen, sondern meist zur Abwehr von anderen Lebewesen gedacht. Um ihre volle Wirkung zu entwickeln und insbesondere um für den Menschen möglichst nebenwirkungsfrei eingesetzt werden zu können sind oft umfangreiche Maßnahmen erforderlich. Merke: Die Natur ist nicht "nett" oder "gut".

https://hpd.de/artikel/sanfte-naturheilkunde-kann-giftig-sein-18573

Im Skeptiker war vor ein paar Monaten dazu ein guter ARtikel drinnen, leider finde ich den aber auf die Schnelle online nicht.

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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

18.10.2022 um 10:39
@Rolly22

Die Idee, dass natürlich automaitsch identisch mit sanft ist, ist halt auch nur Marketing.

Immerhin entstammen die Würfelqualle, der Knollenblätterpilz, der Pfeilgiftfrosch, die Bananenspinne, die Seeschlange, der Fingerhut, der Tornado, die freak wave, der Blitz usw sämtlich der Natur, ganz ohne dass man ihre Wirkung zwingend als sanft bezeichnen könnte.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

18.10.2022 um 11:12
Zitat von Rolly22Rolly22 schrieb:Vielleicht sollte man an dieser Stelle fest halten, dass nicht alles was "Naturheilkunde" ist schlecht ist.
An dieser Stelle würde ich zuerst einmal gerne betont wissen, dass der Begriff "Naturheilkunde" überhaupt nicht klar definiert ist. Es macht jeder damit, was ihm gefällt. Wie schon auf der Wikipedia-Seite ziemlich schnell deutlich wird und hier im Thread verschiedentlich auch besprochen wurde.

Was ist z. B. mit dem Johanniskraut? Es gibt eine einigermaßen gute Evidenz für die Wirkung in der Behandlung leichter Depressionen. Es gibt Präparate im gesamten Spektrum von Bullshit, Naturheilkunde und "Pharma".

Ein Artikel hierzu:
Der feine Unterschied
Johanniskrautextraktpräparate in der Therapie von Depressionen
Vor circa 20 Jahren legten Johanniskraut­extraktpräparate in der Behandlung von depressiven Störungen einen kometenhaften Aufstieg hin. 2019 wurde das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum) zur „Arzneipflanze des Jahres“ gekürt. Ein guter Grund, die pharmakologische Wirkung und relevante therapeutische Fragen, besonders zur differenzierten Anwendung der sehr unterschiedlichen Johanniskrautextraktpräparate zur Behandlung depressiver Patienten, ge­nauer zu betrachten.
Auch hier gilt: Das niedliche Kräutlein ist nicht ganz ungefährlich. Daher sind viele Präparate entweder rezept- oder apothekenpflichtig (womit sie sich in letzterem Falle bekannlich für ein Dasein im Apothekenregal gleich neben den Homöopathika qualifizieren :lolcry: ).

Was ist jetzt daran "Natur"? Dass die Pflanze einen Extrakt liefert, den man auf diese Weise besser gewinnen kann als in industrieller Produktion? Gegenfrage: Wäre man auf diese Zusammensetzung gekommen, hätte man sie nicht vorgefunden? Hätte man ein Präparat, das dieselbe Wirkung erzielen soll, mit ebendieser Zusammensetzung entwickelt? Und wäre dabei die Zielsetzung nicht etwas ambitionierter gewesen, als "ein bisschen über leichte Verstimmungen hinweghelfen - gerade mal so, dass man in Studien den Placebos leicht überlegen ist"? Hätte man nicht ein durch und durch valides Antidepressivum entwickelt? ;)


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

18.10.2022 um 15:15
Ich habe den Artikel inzwischen gefunden, er lautet "Heilpflanzen: natürlich - sicher - wirksam?" von Petra Schling.
Ein Abstrakt zum Vortrag auf der Skepkon findet sich hier
https://www.skepkon.org/vortragende/113-dr-petra-schling

und zum Artikel hier
https://www.gwup.org/infos/147-wurzel/archiv-zeitschrift-skeptiker/2312-zeitschrift-skeptiker-1-2022


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

18.10.2022 um 16:04
Zitat von Rolly22Rolly22 schrieb:Vielleicht sollte man an dieser Stelle fest halten, dass nicht alles was "Naturheilkunde" ist schlecht ist.
Natürlich nicht. Eines der Probleme ist aber, dass viele Homöopathie mit Naturheilkunde gleichsetzen, obwohl diese beiden Dinge nichts miteinander zu tun haben.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

18.10.2022 um 16:05
Ich weiß, deshalb habe ich ja gerade den Artikel zu den "natürlichen" nicht-Inhaltsstoffen von homöopathischen Arzneimitteln verlinkt.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

18.10.2022 um 19:20
Zitat von DerHildenDerHilden schrieb:Eines der Probleme ist aber, dass viele Homöopathie mit Naturheilkunde gleichsetzen, obwohl diese beiden Dinge nichts miteinander zu tun haben.
Das kann man eben so nicht sagen. Man müsste dann schon klären, welchem Verständnis von N die H widerspricht.

Beispiel: Naturheilunde.de, was nicht etwa das Portal der Bundeszentrale für Naturheilkunde ist, sondern einem Pharma-Produzenten gehört, informiert den Leser dahingehend:
Die Klassische Homöopathie ist wohl eines der bekanntesten und zugleich ungewöhnlichsten Therapieverfahren der Naturheilkunde.
Quelle: https://www.naturheilkunde.de/naturheilverfahren/klassische-homoeopathie.html


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

18.10.2022 um 19:23
Zitat von NemonNemon schrieb:Man müsste dann schon klären, welchem Verständnis von N die H widerspricht.
Das Simileprinzip und die Potenzierung der Homöopathie kann ich in der Naturheilkunde nicht wiederfinden. Das sind doch schon massive Unterschiede.


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18.10.2022 um 19:25
@emanon
Nein, aber das hatten wir doch längst schon. Naturheilkunde ist nicht etwa Phytologie, sondern, wie gesagt, das, was jeder für sich daraus macht.

…öhh… Phytotherapie hätte es heißen müssen :ask:

Vielleicht wäre dies die korrekte Definition für N:
„Die N ist alles, was gute Medizin ist und nicht böse Chemie-Pharma!“ :lolcry: Darauf läuft es doch hinaus.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

18.10.2022 um 19:28
Zitat von NemonNemon schrieb:Naturheilkunde ist nicht etwa Phytologie, sondern, wie gesagt, das, was jeder für sich daraus macht.
Es ist kein geschützter Begriff, soweit d'accord.


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18.10.2022 um 20:17
Zitat von NemonNemon schrieb:Das kann man eben so nicht sagen. Man müsste dann schon klären, welchem Verständnis von N die H widerspricht.
@Nemon

Naturheilkunde widerspricht ja erst mal nicht der Biologie, Chemie oder Physik.

Die Medizin in vorindustrieller Zeit war ohnehin fast nur Naturheilkunde. Manches davon waren auch Irrwege, anderes aber nicht und der naturwissenschaftliche Wirkmechanismus konntw erklärt werden.

Homöopathie ist die freie Erfindung eines einzelnen verurteilten Betrügers.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

18.10.2022 um 20:22
Zitat von NemonNemon schrieb:„Die N ist alles, was gute Medizin ist und nicht böse Chemie-Pharma!“
Na gut, mal sehen, was die "gute N" so zu bieten hätte:

Taxane (enthalten in Eibengewächsen) - extrem potente Mitosehemmer, finden Anwendung als Zytostatika. Rein pflanzlich.

Tropan-Alkaloide (z.B. Atropin, enthalten in Nachtschattengewächsen) - in hohen Dosen giftig, kann zum Delir führen, findet weite Anwendung in der "Schulmedizin", ist auf der WHO-Liste essentieller Arzneimittel. Aber wieder, rein pflanzliches Produkt.

Hypericin (enthalten in Johanniskraut) - halbwegs wirksam bei Depressionen, könnte jedoch in Kombination mit Serotoninrückaufnahmehemmern das mitunter lebensgefährliche Serotonin-Syndrom hervorrufen.

Ich habe nur drei Substanzen aufs geratewohl aus dem Gedächtnis gewählt, die Liste ließe sich aber beliebig mit pflanzlichen oder tierischen Produkten weiter führen. Unterm Strich bleibt der Schluß, dass "Naturheilkunde" sehr wohl (Neben)wirkungen haben kann und beiweitem nicht so harmlos und verträglich ist, wie so mancher behauptet. Hier ist sogar der Übergang zur "bösen" Pharmaindustrie fließend - ziemlich viele ursprünglich aus Pflanzen oder Tieren gewonnene Stoffe werden heutzutage für den medizinischen Gebrauch synthetisch hergestellt.

Das alles ist aber von der wirkungslosen Homöopathie meilenweit entfernt.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

18.10.2022 um 20:53
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Naturheilkunde widerspricht ja erst mal nicht der Biologie, Chemie oder Physik.
Noch mal: Naturheilkunde ist kein geschützter Begriff. Darunter kann alles fallen, was wer auch immer behauptet, unter diesem Motto zu produzieren oder zu praktizieren. Wie im verlinkten Beispiel auch gezeigt, wird auch die H. diesem Oberbegriff zugeordnet.

Im Verständnis der Ausübenden, vor allem im Sinne der Marketing-Strategien und dann Konsumenten ist wohl die Definition, die ich spaßeshalber geliefert habe, zutreffend.
Zitat von TombowTombow schrieb:Das alles ist aber von der wirkungslosen Homöopathie meilenweit entfernt.
Wie gesagt: Es gibt keine Abgrenzung, so grotesk das auch ist. Die gelebte Praxis beweist es doch auch sehr deutlich: Beim Heilpraktiker wird dann über eine Therapie aus der TCM schwadroniert, je nach dem kann aber auch Ayurveda oder Lichtwellenquantensoziolateralamnesie mit Schüßler-Salz helfen - und Globuli kann man immer mal einschmeißen. Sogar homöopathisch impfen kann man sich. Obwohl das alles dermaßen haarsträubend widersprüchlich ist. Das alles läuft für die Branche unter: Naturheilkunde. Heilpflanzenkunde ist nicht gleichzusetzen mit Naturheilkunde. Es ist eine Unterkategorie.

Im Übrigen gibt es auch dahingehend Überschneidungen, dass die Homöopathie nicht ausschließlich mit Potenzen arbeitet. Es gibt tatsächlich auch unter dem Zeichen der H Wirkstoffe aus der Phytotherapie. Beispiel: Die Arnica-Salbe der DHU.
Was Arnica-Salbe N enthält
Der Wirkstoff ist: Arnica montana ex planta tota 3a Urtinktur 1,0 g
in 10 g Salbe.

Die sonstigen Bestandteile sind: Gereinigtes Wasser, Emulgierender Cetylstearylalkohol (Typ A) (Ph.Eur.), Dickflüssiges Paraffin, Weißes Vaselin,
Octyldodecanol (Ph.Eur.), Benzylalkohol (Konservierungsmittel).
Quelle: Beipackzettel (Archiv-Version vom 16.04.2021)


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

18.10.2022 um 20:54
Zitat von TombowTombow schrieb:Unterm Strich bleibt der Schluß, dass "Naturheilkunde" sehr wohl (Neben)wirkungen haben kann und beiweitem nicht so harmlos und verträglich ist, wie so mancher behauptet.
Wer das behauptet ist auch ein unwissender Idiot (Wikipedia: Argumentum ad naturam). Die Stoffe werden von den jeweiligen Pflanzen nicht produziert um uns oder irgendwem sonst zu nützen, sondern lediglich ihr selbt. Sie möchte nämlich verhindern dass sie von Tieren gefressen wird. Wie gesagt, die Natur ist nicht "gut". Dass die Stoffe "heilsam" wirken, liegt daran dass sie im menschlichen Körper "feindliche" Zellen schneller schädigen als die eigenen Körperzellen. Medizin ist nun mal Gift, wie schon Paracelsus wußte.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

18.10.2022 um 20:58
Zitat von Rolly22Rolly22 schrieb:Wer das behauptet ist auch ein unwissender Idiot
Nicht mal Heilpraktiker behaupten, dass alles gut ist, was grün ist.


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18.10.2022 um 21:08
Zitat von NemonNemon schrieb:Noch mal: Naturheilkunde ist kein geschützter Begriff. Darunter kann alles fallen, was wer auch immer behauptet, unter diesem Motto zu produzieren oder zu praktizieren. Wie im verlinkten Beispiel auch gezeigt, wird auch die H. diesem Oberbegriff zugeordnet.
@Nemon
Besser gesagt, hat sie sich unter diesem Begriff reingemogelt. Homöopathie ist ja überhaupt keine Heilkunde, einfach weil sie völlig wirkungslos ist.

Ebensogut könnte man behaupten, der Hütchenspieler in der Fußgängerzone wäre Investitionsberater.

Fraktionschefin Renate Künast sagte der Berliner Zeitung: „Die pauschale Kritik an der Homöopathie verkennt, dass selbst die Schulmedizin in vielen Fällen auf die industrielle Nachahmung von Heilmitteln zurückgreift, die es in der Natur kostenlos gibt.“ Die Kosten für Homöopathie stünden in keinem Verhältnis zu den gigantischen Summen, die für Schulmedizin ausgegeben würden.

Quelle: https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/panorama/politdebatte-um-globuli/

Wie im Link beschrieben ist die Gleichsetzung von HP und Verwendung von Präparaten aus der Natur einfach Ausdruck fehlender Bildung oder Grundintelligenz.

Lustig auch dwr Hinweis, dass HP billiger sei ohne die Wirkungslosigkeit zu berücksichtigen.

Es iat ja auch billiger, wenn ich eine Buntstiftzeichnung eines Autos mache und brummbrumm drüber schreibe, als ein echtes Auto zu kaufen. Fahren kann ich aber mit der Zeichnung nicht. Und eine Ergänzung zu einem richtigen Auto.wäre.das Bild auch nicht.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

18.10.2022 um 21:19
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Die Kosten für Homöopathie stünden in keinem Verhältnis zu den gigantischen Summen, die für Schulmedizin ausgegeben würden.
Solche Artikel sind immer Kuriositäten-Kabinette. Der von dir Verlinkte stammt von 2010. Vor allem mal finde ich da bemerkenswert, mit welchen Aussagen sich ein gewisser Karl Lauterbach einträgt - und was ein gewisser Jens Spahn dazu sagt - Doppel LOL: :D :D
„Man sollte den Kassen schlicht verbieten, die Homöopathie zu bezahlen“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Professor Dr. Karl Lauterbach, dem Spiegel. Er kritisierte, mehr als die Hälfte aller Kassen würden die Leistungen von Homöopathen erstatten. „Viele Patienten glauben, die Kassen zahlen nur das, was auch nachweisbar hilft. Deshalb adeln die Krankenkassen mit ihrem Vorgehen die Homöopathie.“

Der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Jens Spahn (CDU), sagte: „Wir haben die Wahltarife für Homöopathie zu rot-grüner Zeit auf Wunsch von SPD und Grünen gemeinsam eingeführt. Sollte die SPD hier nun gesprächsbereit sein, können wir sie morgen abschaffen.“

Die Grünen hingegen lehnen eine Herausnahme von Naturheilverfahren aus der gesetzlichen Krankenversicherung ab.
Quelle: ebd. (dpa, APOTHEKE ADHOC, 12.07.2010)

Die Aussage von Künast führt natürlich geradewegs in die Bullshit-Hölle, wenn das so stimmt.
Und der letzte Satz im Zitat unterstreicht das allgemeine Verständnis von H als Bereich der N.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

19.10.2022 um 08:59
Zitat von NemonNemon schrieb:Und der letzte Satz im Zitat unterstreicht das allgemeine Verständnis von H als Bereich der N.
@Nemon

Na, ich hoffe doch, dass das 'allgemeine Verständnis' in der Gesamtbevölkerung nicht genau so verblödet ist, wie das von Frau Künast im Jahr 2010.

Dazu gibt es ja auch ein profundes Zitat der Kulturstaatsministerin Roth zum Thema Homöopathie 'Es gibt so ne Wissenschaft und so ne Wissenschaft'. Ja ne, is klar.

Sehe ich eher als ein Zeichen verunfallter Bildungspolitik in der Jugend dieser Protagonistinnen.

Naturheilkunde kann man immerhin als die weltweite Erfahrung mehrerer Jahrzehntausende betrachten trotz vieler Irrwege, Homöopathie ist die Idee eines einzelnen Menschen, der schon als Substanzfälscher zu dumm war.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

19.10.2022 um 09:52
@sacredheart
Mir kommt es vor, wäre die Aussage, die ich hier zum Thema Naturheilkunde mache, nicht bei dir angekommen.
Jetzt nimmst du für „Naturheilkunde“ das, was man als frühere Stadien der heutigen Medizin bezeichnen kann. Dann wäre sie in der modernen Medizin aufgegangen. Was in der Konsequenz auch für den definitorischen Grenzfall der Phytotherapie gilt.
Aber Medizin besteht nicht nur aus Pharmakologie, wie auch mal angemerkt muss. Vor allem aber wäre „Naturmedizin“ obsolet, wenn man damit das eben beschriebene bezeichnete.

Nein. Es handelt sich um eine Abgrenzung von der Medizin.
Hier einfach mal die Definition bei Wikipedia (bitte nach dem Zitatende bei Wikipedia weiter lesen)
Die Naturheilkunde, früher auch Physiatrie genannt, ist eine Heilkunde, die vor allem auf diätetischen und physikalischen Heilmitteln beruht, auf eine naturgemäße Lebensweise besonderen Wert legt und (abgesehen von Heilpflanzen) weitgehend auf Arzneimittel verzichtet.[1] Der Begriff Naturheilkunde bezeichnet somit ein Spektrum verschiedener Naturheilverfahren, die sich keiner technologischen Hilfsmittel bedienen und körpereigene Fähigkeiten zur Selbstheilung (Spontanheilung) aktivieren sollen. Dazu bedienen sich diese Verfahren bevorzugt der in der Natur vorkommenden Mittel oder Reize.[2]

Als Naturheilkunde werden auch oft Bereiche der Alternativmedizin und im engeren Sinne Teile der Komplementärmedizin (d. h. zu den wissenschaftlich nicht anerkannten, die Medizin ergänzenden Verfahren) bezeichnet. Als ein wichtiger Pionier gilt der Arzt Christoph Wilhelm Hufeland. 1888 erschien von Friedrich Eduard Bilz mit seinem Bilz-Buch das Standardwerk der Naturheilkunde.

Zu naturheilkundlichen Heilmitteln gehören (nach einer Definition von Alfred Brauchle) die Sonne, das Licht, die Luft, die Bewegung, die Ruhe, die Nahrung, das Wasser, die Kälte, die Erde, die Atmung, die Gedanken, die Gefühle und Willensvorgänge.[3] In einem weiter gefassten Verständnis werden auch „natürliche“ Arzneimittel, vor allem Heilpflanzen und deren Zubereitungen einbezogen.
Quelle: Wikipedia: Naturheilkunde

Weiter beim Herrn Bilz, einem Autodidakten und Quereinsteiger, den man vielleicht als einen Vater des Sanatoriumswesens bezeichnen kann. Der Bilz-Verein wurde gegründet, um sein Vermächtnis zu neuer Blüte zu führen. Das geht los mit gesunder Lebensführung und einer Portion Wellness. Aber das hält natürlich nicht lang. Schon bald sind wir wieder bei der alten Leier:
Ärzteweiterbildung

Seit bereits 20 Jahren bildet unser Verein praxisnah Ärztekollegen auf dem Gebiet der Naturheilkunde weiter.

Zu unseren Dozenten gehören namhafte Professoren und Ärzte, welche den ganzheitlich medizinischen Ansatz bereits seit mehreren Jahren erfolgreich in ihren Klinik- und Praxisalltag integriert haben.

Sie profitieren somit von einem hohen Praxisbezug und aktuellem Wissen der Naturheilkunde. Unsere begrenzte Teilnehmerzahl sorgt für eine optimale Lernatmosphäre und ein familiäres Ambiente.

Neben den klassischen naturheilkundlichen Themen wie Phytotherapie, Hydrotherapie, Ernährung, Bewegung und Ordnungstherapie sind komplementärmedizinische Verfahren wie beispielsweise Neuraltherapie, ausleitende Verfahren, Akupunktur und Homöopathie in die Ausbildung integriert.

Unsere Kurse und Praxis-Hospitationen zur Erlangung der Zusatzbezeichnung Naturheilverfahren sind von der Sächsischen Landesärztekammer deutschlandweit anerkannt.

Sie sind bereit neue Wege zu gehen, Ihr Wissen zu erweitern und Ihren Patienten ein kompetenter Partner zu sein?
Quelle: https://bilz-naturheil.de/aerzteweiterbildung/


Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Na, ich hoffe doch, dass das 'allgemeine Verständnis' in der Gesamtbevölkerung nicht genau so verblödet ist, wie das von Frau Künast im Jahr 2010.

Dazu gibt es ja auch ein profundes Zitat der Kulturstaatsministerin Roth zum Thema Homöopathie 'Es gibt so ne Wissenschaft und so ne Wissenschaft'. Ja ne, is klar.

Sehe ich eher als ein Zeichen verunfallter Bildungspolitik in der Jugend dieser Protagonistinnen.
Nö, das ist genau das allgemeine Verständnis der Bevölkerung. Und die Bildungspolitik ist heute wahrscheinlich verunfallter als damals. Jedenfalls wurde seinerzeit noch ganz selbstverständlich geimpft, und das Alternativ-Universum schlummerte in der Jugend dieser Damen noch in seinen Keimzellen.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

19.10.2022 um 10:00
@Nemon

Verstehe, was DU meinst. Natürlich muss Naturheilkunde nicht der Naturwisseschaft widersprechen und tut dies in aller Regel nicht.

Anders verhält es sich mit der Naturheilkunde für Soja Sören und Veggie Verena. Da wird bunt gewürfelt und neben richtigem Atmen und der gefühlten Verbindung zum Mond kommt dann eben auch HP und Akupunktur dazu. Oft wird das von Anbietern auch schön vermengt.

Allerdings waren es dann schon die Grünen, mit denen der Unsinn in der Politik breiten Einzug fand. Immerhin nannten sich die Grünen ja auch stellenweise 'Grün-Alternative-Liste'.

Und in den 80er Jahren war grün ja auch gleichbedeutend mit Namen tanzen, Sanfte Medizin, Impfgegnertum, Bachblüten (passt ja auch so gut zu flowers in your hair) und reduzierter Körperpflege.


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