Wissenschaft
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

22.754 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psiram, Homöopathie, Pharmaindustrie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

11.12.2018 um 14:55
@AliceT
Zitat von AliceTAliceT schrieb:Wie oft soll man noch die Gebetsmühle rattern lassen mit den Fragen, die die Homöos nie beantworten.

Ja, die Fronten sind verhärtet. :)
Du machst nicht gerade den Eindruck, als hättest du den Inhalt der Passagen begriffen, die du da zitierst. Die notorische Unfähigkeit der Homöopathen, ihr Glaubenssystem kompetent und widerspruchsfrei zu erklären, hat doch nichts mit irgendwelchen "verhärteten Fronten" zu tun, sondern mit dem Grundübel aller irrationalen Glaubenssysteme: sie lassen sich partout nicht rational vertreten. Wer heutzutage noch ernsthaft an das Wirken des von Hahnemann dekretierten "homöopathischen Naturgesetzes"* glaubt kann mit allem Recht dumm genannt werden, wer aber dieses angebliche Naturgesetz als Fantasiegebilde erkannt hat und trotzdem der auf eben dieses "Gesetz" angewiesenen Homöopathie das Wort redet ist verlogen, aus welchen Motiven auch immer. Wie aber willst du mit jemandem diskutieren, der ihm widersprechende Fakten nicht zur Kenntnis nehmen kann oder will?

*) Eine schwächere dynamische Affection wird im lebenden Organism von einer stärkern dauerhaft ausgelöscht, wenn diese (der Art nach von ihr abweichend) jener sehr ähnlich in ihrer Aeusserung ist
Organon $26


Anzeige
1x zitiertmelden

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

11.12.2018 um 15:44
Zitat von whatsgoinonwhatsgoinon schrieb:Tschuldige, ich kann dich nicht mehr ernst nehmen. Da verschwindest du wochenlang, windest dich um antworten, kanzelst Kritik pauschal ab und schlägst um dich. Und dann tauchst du auf einmal kleinlaut auf und forderst eine faire Diskussion. Nebenbei gestehst du ein, die Studie nur überflogen zu haben
Schön beschrieben... bis auf das "kleinlaut" unsere Trolline versucht ja nach wie vor, genauso durchsichtig wie unzutreffend, die Schuld an der Diskussionsunfähigkeit oder -willigkeit der HP dem Rest des Telnehmer unterzujubeln... jetzt kommt gleich nochmal ihr Mittroll cortano und dann ist Ruhe bis 2019...

Vermutlich reicht das Werbebudget nicht mehr für mehr als ein paar Trollposts...


1x zitiertmelden

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

11.12.2018 um 16:12
... und hier auch nochmal ein Fragenkatalog für die Gebetsmühle.
Bitte erst mal beantworten, dann ggf. wieder über den Umgangston beschweren.

Folgendes stammt aus dem Blog Beweisaufnahme Homöopathie

(1) Worin besteht die Heilkraft / das Agens, das beim Patienten wirksam werden soll? Ein identifizierbarer Wirkstoff ist es nicht, denn schon ab recht niedrigen Potenzen ist das Lösungsmittel von der Lösung nicht mehr unterscheidbar.

(2) Wie wird der richtige Grundstoff dafür aus dem Einsatzmittel selektiert? Beispiel: In der Homöopathie verwendet man die ganze Biene („Apis mellifica“), die aus tausenden verschiedenen Stoffen besteht. Wie wird der Richtige daraus selektiert?

(3) Warum werden die unvermeidlichen Verunreinigungen des Lösungsmittels nicht potenziert?

(4) Was wird potenziert, wenn der Urstoff nicht mehr vorhanden ist?

(5) Wie wird die zu potenzierende Eigenschaft selektiert? Beispiel: Warum wird nicht die Giftwirkung von Arsen durch das Potenzieren verstärkt, sondern nur die heilende Wirkung?

(6) Wie wird die Wirkung der Heilkraft durch Schütteln auf die zehn- oder hundertfache Menge übertragen?

(7) Wie wird die Wirksamkeit dabei verstärkt? Warum merkt man im normalen Leben hingegen nichts von der verstärkenden Wirkung des Schüttelns? Was ist der Unterschied, ob ich ein homöopathisches Präparat schüttele oder meinen Kaffee?

(8) Wie wird diese verstärkte Heilkraft auf dem Zucker gespeichert, nachdem die Lösung verdunstet ist? Die dort gespeicherte Information müsste enthalten:
– Identität des Ausgangsmaterials
– Art der Potenzierung (nach homöopathischer Auffassung verhalten sich D-, C- und LM- Potenzen unterschiedlich, auch wenn sie zur gleichen Verdünnung geführt haben)
– Anzahl der Potenzierungsschritte, C30 ist ja schließlich anders als C200

Diese alleine auf die Herstellung der Präparate bezogenen ungeklärten Fragen lassen sich beliebig ergänzen:

(9) Wie wird die Heilkraft vom Zucker gelöst und im menschlichen Körper transportiert?

(10) Wie wird die Stelle identifiziert, an denen die Heilkraft ihre Wirkung entfalten soll, was nach homöopathischer Auffassung sehr spezifisch ist und von sehr vielen Faktoren außerhalb der Zelle bestimmt wird, etwa davon, was der Proband / Patient nachts träumt.

(11) Wie unterscheidet die Heilkraft, ob sie durch einen Gesunden oder durch einen Kranken eingenommen wurde? Im ersten Fall müsste sie Prüfsymptome erzeugen, im zweiten nicht, denn das wären dann unerwünschte Nebenwirkungen, die in der Homöopathie ja nicht auftreten.

(12) Wie unterscheidet die Heilkraft, ob sich die vorgefundene Zelle in der richtigen Region des Körpers befindet, also auf der rechten oder linken Seite zum Beispiel?

(13) Wie unterscheidet die Heilkraft gesunde von kranken Zellen? Wenn die Zelle gesund ist, muss die Heilkraft an dieser Stelle die spezifischen Symptome erzeugen, die sie heilen kann, wenn die Zelle krank ist. Dies aber auch nur dann, wenn der Patient gesund ist, und nicht anderweitig krank (s. oben). Eine kranke Zelle muss sie hingegen heilen.

(14) Wieso ist nach homöopathischer Auffassung weniger Wirkstoff in den Präparaten wirksamer, allerdings darf man von Hochpotenzen nicht zu viele nehmen, weil die Wirkung sonst zu stark wird? Welche Dosis-Wirkungs-Beziehung gilt denn nun?

Und so weiter und so weiter.


1x zitiert1x verlinktmelden

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.12.2018 um 02:36
Zitat von NemonNemon schrieb:Alicet schrieb:
Wenn jemand herausgefunden hat, für sich selbst, dass ihm die H. weitergeholfen bei einem gesundheitlichen Problem, bei der ihm die ebM nicht weiterhelfen konnte, wo ist das Problem?
...seine eigene Wahrheit gefunden, quasi. Gähn. Wie billig und selbstverliebt, borniert und dumm. Die dümmsten Leute finden am schnellsten "Wahrheiten".
H.-Anwender, im speziellen ebM zu H. Wechsler bei einem spezifischen Gesundheitsproblem, sind "dumm", "selbstverliebt" & "borniert" :note:

Soso... :D


2x zitiertmelden

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.12.2018 um 09:27
Das nenne ich mal eine massive PR-Offensive.
Die ersten 9 Treffer bei Googlenews alle auffallend unkritisch, alle von den Niederösterreichischen Nachrichten, alle im Zeitfenster von 2 Stunden online gegangen.

Arsch auf Grundeis?
Entschluss der Med-Uni Wien?
Viel ungenutzter Werbeetat bei gleichzeitig wenig Restjahr?
Erkältungssaison?
Man weiß es nicht mit Gewissheit. Vielleicht von allem ein bisschen.

[Screenshot mag diese gammlige Chinesische Intelligenz im Unsmartphone nicht hochladen, werde ich nachliefern]


melden

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.12.2018 um 09:59
@wuec
Da hat die Pharmaindustrie halt mal ordentlich Geld in die Hand genommen, da in einigen Ländern die Stimmung gegen eine profitable Einnahmequelle zu kippen droht.


melden

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.12.2018 um 10:18
@Pan_narrans
Da geht's in mehreren Artikel (hab nicht alle gelesen) um ein etwaiges Verbot von Verkauf in Apotheken, das wohl irgend eine Patentanwältin gefordert hätte (auf die vermutlich eh keine Wutz hört)
Sowas kann natürlich für etwas Tumult sorgen, nicht nur bei DHU und Co.

Witzig ist allerdings auch, welch Koryphäen nön.at da ausgegraben hat. Grundschullehrerin weiß was. Eine Sachbearbeiterin auch. Gottfried F., Landwirt aus Großmeiseldorf (gemäß Foto verkuppelfähiges Material für RTL, stilecht mit Hut) meint, dass H. weiterhin an der Uni bleiben sollte. Uswusf.

Ich will's mal so sagen: manche schämen sich für richtig miese Arbeit. Diese Redaktion müsste sich sich vergraben, weil das Niveau ist schon unterirdisch.

In den Artikeln kommen allerdings auch Gegenstimmen zu Wort. Die Überschriften und erste eingesehen Artikel haben da ein falsches Bild erzeugt. Ist also doch nicht "blind-pro". Der Grundtenor ist es allerdings schon (weil es mehr über den möglichen Verlust als die Sinnhaftigkeit geht, und wer verliert schon gerne was?)


melden

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.12.2018 um 10:54
Zitat von ForschiForschi schrieb:H.-Anwender, im speziellen ebM zu H. Wechsler bei einem spezifischen Gesundheitsproblem, sind "dumm", "selbstverliebt" & "borniert" :note:
Zugegeben: Die Bezeichnung "dumm" verwende ich nicht so ohne Weiteres, wenn offenkundig eigentlich intelligente bis hin zu gebildete Menschen zur H. greifen und diese auch noch verteidigen. Wäre "ignorant" zutreffender? Am Ende ist es auf jeden Fall mindestens eine Dummheit. Man hält wohl etwas auf sich ... und glaubt dann, ein spezifisches Gesundheitsproblem mit etwas beseitigen zu können, das keine Wirkung hat. Welche Bezeichznung schlägst du denn vor?

Ist es nicht selbstverliebt und borniert, wenn man sich so selbst genügt im Unwissen und daraus auch noch eine Argumentation aufbauen will, die alle Regeln wisschenschaftlichen Diskurses umgeht und alle Errungenschaften der Wissenschaft negiert? Es ist sogar dreist, unverschämt und einiges mehr, wo die Naivität nur vorgetäuscht ist und es darum geht, die Interessen der H.-Industrie zu vertreten.


1x zitiertmelden

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.12.2018 um 11:23
@wuec
Von den Niederösis...
„Vor allem bei Kindern wird Homöopathie gerne unterstützend angewendet“, sagt Wagner. „Viele junge Familien legen Wert auf möglichst natürliche Produkte.“

Von einem Verkaufsverbot hält die Pharmazeutin deshalb nichts. Auch für eine Hinweispflicht, dass homöopathische Methoden wissenschaftlich nicht fundiert seien, sieht sie keinen Grund. „Jemand der Homöopathie verwendet, weiß das.“
Hmmm.... die Apothekerin weiß selber nicht daß HP eben nicht "pflanzlich" ist, aber meint die Kunden wüßten Bescheid? Oder verkauft sie nur die Glaubuli mit pflanzlicher Magie?
Der Obmann der Landesgruppe NÖ des Apothekerverbandes, Andreas Hoyer aus St. Valentin, unterstreicht: „Lassen wir die Kirche im Dorf. Ich finde die Reaktion übertrieben. Ich möchte die Homöopathie nicht missen. Ich habe damit sehr gute Erfolge erzielt, aber man muss natürlich wissen, wann man sie einsetzt.“
Gute Erfolge = Geld verdient?


1x zitiertmelden

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.12.2018 um 11:39
Zitat von rambaldirambaldi schrieb:Hmmm.... die Apothekerin weiß selber nicht daß HP eben nicht "pflanzlich" ist, aber meint die Kunden wüßten Bescheid? Oder verkauft sie nur die Glaubuli mit pflanzlicher Magie?
Hmm. Das mit natürlich "natürlich" ist natürlich äußerst schräg. Zumal bei einer Pharmazeutin. Obwohl... gerade Pharmaz wissen sehr gut, dass da nix an Wirkstoffen vorhanden ist. Was könnte natürlicher sein als nichts (Guck Weltraum, (fast) überall Nichts)

Andererseits kenne ich Apotheken und Apotheker die das Zeug zwar führen, den Kunden im Zuge der Beratung aber deutlich mitteilen, was drin ist + was davon zu halten ist.
Der Kunde kann es dennoch kaufen, aber zumindest entscheidet er sich nicht aufgrund falscher Verkaufsargumente. Hab ich nicht gewusst, gilt dann nicht mehr als Ausrede.

Ich denke, wenn das schon in Apotheken rumsteht, dann sollte es eine umfassende Aufklärung geben. Und zwar eine wissenschaftlich fundierte, keine pseudoreligiöse.

Natürlich hast du recht. Woher soll das der Kunde bitteschön wissen?
Er sieht übergröße Anzeigen in der Tageszeitung (aktuell ist wieder alles voll). Und die verkünden freilich nicht, was daran zu kritisieren ist, sondern betonen wie toll das ist. hP und manche Ärzte empfehlen und verschreiben es. Apotheker verkaufen es (und manche aus Überzeugung). Kk erstatten es teilweise.
Das schaut doch erstmal nach einer guten Sache aus. Die werden doch nicht alle dem Wahnsinn anheim gefallen sein.

Wer liest schon Hahnemann, weil der Hals kratzt?
Man studiert ja auch nicht Elektrotechnik, wenn der Fernseher streikt.
Man vertraut einfach. Weil Mensch oft einfach vertrauen muss, fühlt sich das erstmal nicht falsch an.

Edit mein Handy hat ne Vollmeise. Sry für die vielen Fehler.


2x zitiertmelden

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.12.2018 um 12:26
Zitat von wuecwuec schrieb:ch denke, wenn das schon in Apotheken rumsteht, dann sollte es eine umfassende Aufklärung geben. Und zwar eine wissenschaftlich fundierte, keine pseudoreligiöse.

Natürlich hast du recht. Woher soll das der Kunde bitteschön wissen?
Er sieht übergröße Anzeigen in der Tageszeitung (aktuell ist wieder alles voll). Und die verkünden freilich nicht, was daran zu kritisieren ist, sondern betonen wie toll das ist. hP und manche Ärzte empfehlen und verschreiben es. Apotheker verkaufen es (und manche aus Überzeugung). Kk erstatten es teilweise.
Das schaut doch erstmal nach einer guten Sache aus. Die werden doch nicht alle dem Wahnsinn anheim gefallen sein.
Das gilt leider nicht nur für homöopathische Produkte, sondern für ca. 90 % aller "bewährter" Erkältungsmittelchen etc., die gerade wieder millionenfach(?) eingeschmissen werden, aber keine nachgwiesene Wirkung haben. Dto. die unzähligen weiteren Präparate, ob sie nun in Apotheken oder (anthroposophischen) Drogeriemärkten verkauft werden.


2x zitiertmelden

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.12.2018 um 12:49
Zitat von NemonNemon schrieb:Das gilt leider nicht nur für homöopathische Produkte ...
Das ist wohl wahr.
Ist kein Ecce Homöo Alleinstellungsmerkmal


melden

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.12.2018 um 15:40
@wuec
@Nemon
Aber es zielt gewissermaßen auf das selbe Marktsegment ab. Auf Leute, die unbedingt Mittelchen gegen harmlose Malaisen haben möchten.


melden

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.12.2018 um 16:13
@Nemon
Zitat von NemonNemon schrieb:Das gilt leider nicht nur für homöopathische Produkte, sondern für ca. 90 % aller "bewährter" Erkältungsmittelchen etc., die gerade wieder millionenfach(?) eingeschmissen werden, aber keine nachgwiesene Wirkung haben.
Bei allen nicht-homöopathischen Mittelchen hat man aber zumindest die Chance, daß da was arzneilich Wirksames drin ist.
Bei Globuli hat man nicht mal die.
Zitat von NemonNemon schrieb:Zugegeben: Die Bezeichnung "dumm" verwende ich nicht so ohne Weiteres, wenn offenkundig eigentlich intelligente bis hin zu gebildete Menschen zur H. greifen und diese auch noch verteidigen.
Man kann nicht gleichzeitig intelligent, ehrlich und Homöopathieanhänger sein - zwei beliebige Merkmale schließen das dritte zuverlässig aus. Die Bezeichnung "dumm" ist damit für Homöopathieanhänger noch die schmeichelhaftere Alternative. ;)


1x zitiertmelden

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.12.2018 um 16:28
@geeky
Okay - zwischen ahnunglosen Anwendern bis zum militanten, bezahlten Flügel der Industrie bestehen freilich viele Abstufungen.
Der Post bezog sich ursprünglich auf Leute, die irgendwie meinen, es habe ihnen geholfen. Das ist dann ein bisschen doof, aber noch nicht dumm..


2x zitiertmelden

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.12.2018 um 16:31
Zitat von wuecwuec schrieb:Hmm. Das mit natürlich "natürlich" ist natürlich äußerst schräg. Zumal bei einer Pharmazeutin. Obwohl... gerade Pharmaz wissen sehr gut, dass da nix an Wirkstoffen vorhanden ist. Was könnte natürlicher sein als nichts (Guck Weltraum, (fast) überall Nichts)

Andererseits kenne ich Apotheken und Apotheker die das Zeug zwar führen, den Kunden im Zuge der Beratung aber deutlich mitteilen, was drin ist + was davon zu halten ist.
Ich hatte mal ein seltsames Erlebnis. Seltsam deshalb, weil das in einer ansonsten tadellosen Apotheke passiert ist, in der ich sonst immer sehr gut beraten werde und die auch sonst durch überdurchschnittlich guten Service auffällt.

Ich hatte einen Neurodermitisschub und war auf der Suche nach einer neuen Creme/Salbe/Lotion, da mir die alten, mehr oder weniger bewährten nicht mehr geholfen haben. Da riet mir die Apothekerin u.a. zu Salbe XY, die homöopathisch sei. Ich weiß nicht mehr den genauen Dialog, ich sagte jedenfalls, dass ich nix Homöopathisches möchte, sondern etwas mit Wirkstoff. Ich weiß auch nicht mehr die Antwort, hab jedenfalls die Salbe doch mitgenommen.
Daheim habe ich den BPZ angesehen und festgestellt, dass das gar keine homöopathische Salbe war, sondern auf irgendwas Pflanzlichem basierte (aber nicht potenziert, sondern ganz "normal" verarbeitet).

Da habe ich mich schon gefragt: Wird (von Fachleuten!) das Wort "homöopathisch" Kunden gegenüber als Synonym für Phytowirkstoffe verwendet? Oder hat sie sich einfach verguckt/vertan? Oder verkauft sich manches bei manchen Krankheitsbildern besser, wenn man das Etikett homöopathisch draufklebt? Ich weiß es nicht, ich hab mich einfach nur gewundert. Denn, wie gesagt, es ist ansonsten eine tadellose Apotheke, die ich als Kundin bewusst und gerne unterstütze.


2x zitiertmelden

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.12.2018 um 16:40
Zitat von NemonNemon schrieb:Der Post bezog sich ursprünglich auf Leute, die irgendwie meinen, es habe ihnen geholfen. Das ist dann ein bisschen doof, aber noch nicht dumm..
Dazu wird es gewiss noch eine Ausarbeitung von @AliceT geben, denn anscheinend ist der Beweis für die Heilwirkung der H., ich hoffe auf ein Beispiel das über den Placeboeffekt hinausgeht, bereits erbracht worden.
Zitat von AliceTAliceT schrieb:Wenn jemand herausgefunden hat, für sich selbst, dass ihm die H. weitergeholfen bei einem gesundheitlichen Problem, bei der ihm die ebM nicht weiterhelfen konnte, wo ist das Problem?
Freuen wir uns also auf einen Vortrag welche Krankheiten, bei deren Heilung die ebM versagt, durch die H. sicher geheilt werden können.


melden

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.12.2018 um 17:50
Zitat von hallo-hohallo-ho schrieb:Daheim habe ich den BPZ angesehen und festgestellt, dass das gar keine homöopathische Salbe war, sondern auf irgendwas Pflanzlichem basierte (aber nicht potenziert, sondern ganz "normal" verarbeitet).
Und? Ist doch lupenreine Homöopathie. D 0.


melden

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.12.2018 um 17:51
Immer wieder zum Schaurigen Schmunzeln geeignet ist auch der Beipackzettel der beliebten Meditonsin-Tropfen (Archiv-Version vom 07.06.2021).

Neben Quecksilber.nicht (man informiert, dass es hier nicht mehr giftig ist) ist ja in erster Linie Alkohol drin. Und das führt dann u. a. zu solchen Eiertänzen:

"Einnahme von Meditonsin® Tropfen zusammen mit anderen Arzneimitteln:
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind keine bekannt.

Einnahme von Meditonsin® Tropfen zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol:
Die Wirkung eines homöopathischen Arzneimittels kann durch allgemein schädigende Faktoren in der Lebensweise und durch Reiz- und Genussmittel ungünstig beeinflusst werden"

...


melden

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.12.2018 um 18:58
@geeky
@Nemon
Zitat von geekygeeky schrieb:Man kann nicht gleichzeitig intelligent, ehrlich und Homöopathieanhänger sein - zwei beliebige Merkmale schließen das dritte zuverlässig aus.
Doch. Kann man.
Wenn man nämlich zwar intelligent und ehrlich, aber gleichzeitig uninformiert bzw. falsch informiert ist.

Im aktuellen skeptiker 4/2018 wird eine empirische Studie zum Wissenstand von Biologielehramtsstudierenden über Alternativmedizin besprochen, die in diesem Zusammenhang interessant sein dürfte.
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2018/13495/pdf/HamdorfElena_2018_02_23.pdf (Archiv-Version vom 09.08.2020)

Die Studierenden mussten z.B. folgende Aussage mit "ja", "nein" oder "weiß nicht" bewerten:

"Homöopathische Medikamente sind rein pflanzlich."

Nur 23% der Erstsemester gaben die sachlich korrekte Antwort "nein".
(Erstsemester des Jahres 2014 der Uni Gießen, N=179, mittleres Alter: 21,1 Jahre)

Bei den Lehramtsstudierenden aus höheren Semestern und aus verschiedenen Universitäten gab es mit nur 12,6% sogar noch weniger richtige Antworten. (N=284, mittleres Alter: 24,5 Jahre)

Eine altersheterogene Gruppe aus unterschiedlichen sozialen und beruflichen Situationen antwortete dagegen zu 45,3% richtig.
(N=985, mittleres Alter: 46 Jahre)

Die Vergleichsgruppe schnitt in 12 der insgesamt 13 abgefragten Items am besten ab, wobei eine Korrelation zwischen dem Alter und dem Wissen über Alternativmedizin beobachtet werden konnte. Erklärt wird das dadurch, dass im Laufe des Lebens und durch mehr Krankheitserfahrung auch das Wissen zunehme.

Trotzdem haben die Biologielehramtsstudierenden erschreckend schlecht abgeschnitten, wenn man bedenkt, dass sie zukünftig für die Gesundheitserziehung an Schulen maßgeblich verantwortlich sein werden.


Anzeige

1x zitiertmelden