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Pyramiden in Gizeh

10.673 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Pyramiden, Gizeh, Görlitz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Pyramiden in Gizeh

gestern um 00:44
Was bringts eigentlich für den Pyramidenbau, wenn man Granit einschmilzt? Die Steine des Mauerwerks bestehen aus Mokattam-Kalksandstein, die der Außenverkleidung aus Tura-Kalk. Und wofür soll es sinnvoll sein, den 800km von Giseh entfernten Granit zu zerbröseln, statt ihn in größeren Klumpen nilabwärts zu schippern? Das bringt doch Null Erleichterung! Ergibt auch keinen Sinn, ihn dann auf der Zielgeraden (vom Hafen bis zum Verbau in der Pyramide) noch zu zerhackstückeln.

Übrigens hat ein gesägter Würfel von 1m³ eine gesägte Außenfläche von 6m². Acht Würfel zu je 1/8m³, also mit 1/2m Kantenlänge, haben 48x1/4m² = 12m² Außenfläche. Für Würfel halber Kantenlänge muß also doppelt so viel Sägeaufwand betrieben werden wie für die ersten, größeren Würfel.

Na jedenfalls wurde Granit in der Cheops-Pyramide verbaut, stellt aber nur einen winzig kleinen Anteil von Gesamtvolumen und Gesamtmasse der Pyramide. Der Rest ist Kalk. Und den zerbröseln, in vielen kleinen Portionen hochschleppen, dann vor Ort aufschmelzen, gießen und abkühlen lassen - was für eine Zeitverschwendung. Die selbe Masse muß trotzdem hochgeschleppt werden, aber wenn ich eine halbe Tonne nicht mit einem Mal hochschlepp, sondern in zehn 50kg-Häppchen, muß ich auch noch zehn mal so oft hoch- und runterlatschen, mein Gewicht dabei tragen. Auch noch ne Energieverschwendung, das ganze.

Apropos Energie. Ich weiß nicht, ob das Verbrennen von 145kg Holz so viel thermische Energie freisetzt, wie nötig ist, um 1m³ Granit zu schmelzen. Aber sei's drum, nehmen wir mal an. Aber reichen wirklich 145kg Holz? Nö, beileibe nicht! Erstens ist der Wirkungsgrad nun mal nicht 1, bei nem Altägypter-Feuer nicht mal nahe 1. Zweitens brennt Holz für gewöhnlich nicht heiß genug, um solche Temperaturen zu erzielen, wie sie fürs Aufschmelzen von Gestein nötig sind. Zum Erzeugen solch hoher Temperaturen brauchts Spezialöfen und noch mehr Holz. Dann gehts ja nicht, einen Ofen einmal anzuschmeißen und dann dauerhaft brennen zu lassen, um einen Steinblock nach dem anderen zu gießen. Vielmehr muß für jeden zu fertigenden Block eine Feuerstelle gebaut und aktiviert werden. Man kann ja nicht den fertigen heißen Brei im Kessel vom Feuer nehmen, zur Seite zum Abkühlen hinstellen und den nächsten schottergefüllten Kessel drüberhängen. Das ist ja noch anstrengender als so einen fertigen Block über festen Untergrund zu schleifen - und dieser Aufwand soll doch vermieden werden! Aber fürs je neue Anschmeißen solch eines Höllenfeuers geht natürlich nochmals ne Menge Holz drauf.

Bei jenen 145kg Holzbedarf für 1m³ Stein bei Wirkungsgrad 1 würde für die Cheops-Pyramide und den deutlich schlechteren Wirkungsgrad locker das Volumen einer Cheops-Pyramide an Feuerholz draufgehen. Also grob 2 1/2 Millionen Festmeter Holz. Und damals gab es keine intensive Forstwirtschaft, wo man im günstigsten Fall bei Kahlschlag 650 Raummeter Ausbeute hat, also weniger als 500 Festmeter, weniger als 400 kg. Bei einem wild gewachsenen Wald mit unterschiedlich altem Baumbestand und ohne engen Bewuchs in Reih und Glied kriegt man pro Hektar nicht mal 250 Ster zusammen. Also unter 100km² Wald ist da nichts zu machen.


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Pyramiden in Gizeh

gestern um 18:33
Zitat von SkeptoDreamerSkeptoDreamer schrieb:ChatGPT meint,
Neulich bei ChatGPT:

Giftpilze
Zitat von SkeptoDreamerSkeptoDreamer schrieb:Nun denn, nehmen wir mal die dreifache Menge Holz, also 450 KG
Nur brennen Holzfeuer nicht so heiß. Mit Glück bekommt man 1.000 Grad hin, aber man dürfte eher mit realen 600-800 Grad rechnen. Um größere Mengen zu schmelzen, egal von was, ist Holz nicht anwendbar. Vor allem weil es so gut wie kein Holz in Ägypten gab.
Zitat von SkeptoDreamerSkeptoDreamer schrieb:Und der Transport vom Steinbruch zur Pyramidenbaustelle ist auch wesentlich einfacher.
Also 200-300 Meter (!) an Transportweg sind nun nicht gerade der große Aufwand. In der Zeit bis man mal 1 m3 klein gekloppt hat ist man mit einem fertigen Block von 2,5t zig mal um die Pyramide drum rum gerannt.
Zitat von NemonNemon schrieb:Das Feuersetzen war im Alten Ägypten schon bekannt und ist u. a. im Granit-Steinbruch in Aswan belegt,
Hast Du da eine genaue Quelle? Weil ich persönlich halte es für Quatsch, habe ich auch noch nie in alten Steinmetzbüchern gelesen. Auf den ersten Blick mag das funktionieren, aber die Nachteile (Zeit, nicht steuerbar, Spannungsbruchgefahr, Materialaufwand einer raren Ressource usw.) machen es für mich unlogisch und unpraktisch.
Zitat von DesperadooDesperadoo schrieb:Lt. meinem Hirn wurde jetzt nicht allzu viel Granit verbaut und die verbauten Blöcke ~60t(?).
Ich bin mal so frech und verweise auf meinen Beitrag hier im Thread. :D

Beitrag von Thorsteen (Seite 481)
Zitat von DesperadooDesperadoo schrieb:Und wenn ich entsprechende Diskussionen hier zu Davidovits Idee (oder wars im EvD, oä Thread?) noch richtig in Erinnerung habe dann ist es keine gute Idee, wenn man das Auskühlen (zu sehr) beschleunigen würde.
Eher umgedreht!
Bei Geopolymeren benötigt man Hitze um den Vorgang der Polymerisation am laufen zu halten, nicht extrem hoch aber einen großen Block auf 100-160 Grad KOMPLETT durchzuheizen und dann für mehrere Stunden dort auf den Temperaturen zu halten, da sehe ich im Altertum keine wirkliche Chance. Das wäre selbst Heute ein Aufwand, durch Muffel oder Tunnelöfen definitiv machbar, aber ein hoher Aufwand der im Altertum nicht machbar gewesen wäre. Lustigerweise ein Punkt den Davidovits in seinen Büchern nicht anspricht. :D Ich bin dann auch nur zufällig drüber gestoßen weil es in einem Beitrag der Bergakademie Freiberg erwähnt wurde.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Also unter 100km² Wald ist da nichts zu machen.
Das dürfte nicht reichen, das waren ja weitläufige Savannen mit eher lichten Baumbestand, und Palmen liefern wenig bis kaum Brennholz.


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Pyramiden in Gizeh

gestern um 19:25
Zitat von ThorsteenThorsteen schrieb:
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Also unter 100km² Wald ist da nichts zu machen.
Das dürfte nicht reichen, das waren ja weitläufige Savannen mit eher lichten Baumbestand, und Palmen liefern wenig bis kaum Brennholz.
Savanne ist nicht gleich Savanne. OK, ne baumreiche Feuchtsavanne war die niltalnahe Sahara damals nicht. Dennoch gab es eine Mischsavanne, also ne Trockensavanne mit spärlichem Baumbestand, zugleich aber auch mit zahlreichen Galeriewäldern, also Waldstreifen entlang eines Wadis, sofern dort ein Bach entlangfloß oder wenigstens vermehrt Grundwasser vorkam. Solche Galeriewälder hatten dann auch eine Feuchtsavannen-Vegetation. Aber selbst in der Trockensavanne standen weniger Palmen rum als Akazien - weit bessere Feuerholzlieferanten.

Bis vor 5000 Jahren war die niltalnahe Sahara eine solche Mischsavanne, danach wurde es immer arider. Allerdings zunächst gemächlich. Erst zum Ende des Alten Reiches wurde es deutlich trockener; dieser Klimawandel dürfte am Ende des AR und an der Instabilität der ersten Zwischenzeit mitgewirkt haben.

Dann gabs ja noch "die Zedern des Libanon", und davon lange Zeit nicht wenig. Freilich war erst das Neue Reich eine Hegemonialmacht mit genügend Einfluß auf die lokalen Herrschaften des Libanon und Sirjon, daß man von denen Holz a) in rauen Mengen und b) für'n Appel und'n Ei ordern konnte. Im Alten Reich mußte man wohl eher freundlich bitten und kräftig blechen, und wie viel Holz man bekam, hing von der Bereitschaft der fernen Machthaber ab, wie viel Arbeitskräfte sie dafür bereitstellen wollten. Mehrere Quadratkilometer pro Jahr Komplettentwaldung, und das jahrzehntelang - wohl eher nicht. Nicht ohne Zwang.


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Pyramiden in Gizeh

gestern um 21:21
Zitat von ThorsteenThorsteen schrieb:Hast Du da eine genaue Quelle?
Etwas Geduld bitte, ich sehe morgen mal, ob ich das noch zurückverfolgen kann.


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Pyramiden in Gizeh

um 01:22
Zitat von NemonNemon schrieb:Etwas Geduld bitte, ich sehe morgen mal, ob ich das noch zurückverfolgen kann.
Mach dir da keinen Streß! Eilt nicht.


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