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Bitcoin-Mining

1.806 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Strom, Bitcoin ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bitcoin-Mining

02.11.2022 um 20:58
Zitat von Rolly22Rolly22 schrieb:Wie schnell haben sich Mobiltelefone durchgesetzt? Wie schnell Smartphones?
Warum ein Vergleich mit Hardware? Hier stellt sich doch eher die Frage nach Geld oder Tulpenzwiebel. Von mir aus auch Assignaten.

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02.11.2022 um 22:39
Zitat von HoneyweedHoneyweed schrieb:Absoluter Mainstream bericht ... so viel das kryptos nicht benötigt werden :-D
Also ganz ehrlich, Du hast Dir auch nur das für Dich wichtigste aus dem Video gesucht, oder?

Ich hab´s mir angeschaut, und finde die Reportage gut gemacht, weil sie alle Aspekte zeigt, von denen Du offensichtlich gerne manche ausblendest.

Die Idee hinter der Kryptowährung, und das Vorhaben Einiger dies auch umzusetzen um Armut zu bekämpfen, in allen Ehren, aber die Reportage zeigt auch, dass dieses Konzept einfach nicht ausgereift ist.

Es scheitert am aktuellen Finanzsystem und ist viel zu unreguliert, und imanent unstabil. Technisch genauso unreif, da eben in der genannten Armut nicht mal gesichert Strom "fließt", abgesehen von dem ganzen Altschrott (alte Smartphones halt und so) den sie da von den reichen Industriestaaten wiederverwerten. Und ich verstehe nicht warum sich das ändern sollte indem so viele wie möglich in BC und co investieren.

Desweiteren scheitert es weiterhin daran, dass man schon ein Technik- und Software-Experte werden muss, um überhaupt adäquat beim Thema mitzukommen. Das dauert bestimmt noch zwei oder drei Generationen, wir sind grad mal bei TikTok und Co.

Alles in Allem hast Du für mich mit dem Video kein gutes Argument gebracht. Worüber ich mich sowieso wundere, wenn Du es doch eigentlich nur mit einem 2Std.-Text meinst argumentieren zu können. Aber ein 28 Minuten Video tut es auch, oder wie? Ach ne, Dir reichte ja das "Argument":
Zitat von HoneyweedHoneyweed schrieb:Wenn 3 Mrd mehr menschen am globalen finanzsystem teilnehmen können, ist das schon ein sehr starkes argument
Das Du auch noch völlig falsch interpretierst. Es geht um 3 Milliarden Menschen, die aus dem aktuellen Finanzsystem wegen Armut ausgeschlossen sind. Keine Infrastruktur, lange Wege zur Bank, Gefahren etc. etc..
Es geht also nicht darum dass es 3 Milliarden Menschen mehr gibt in dem System, sondern dass man damit 3 milidings einen Zugang zum System schaffen möchte.
Wovon ich aber persönlich noch nicht so überzeugt bin dass dies funktioniert. Und wenn denn frühestens in 80 Jahren oder so. Aber denn müsste sich so einiges revolutionär geändert haben. Allem voran das Energieproblem.


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02.11.2022 um 23:01
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb:Warum ein Vergleich mit Hardware? Hier stellt sich doch eher die Frage nach Geld oder Tulpenzwiebel. Von mir aus auch Assignaten.
Den Vergleich Bitcoin - Internet und Bitcoin - Smartphone bringen die Bitcoiner doch regelmäßig in ihrer eigenen Argumentation. Tatsächlich finde ich den vergleich auch nicht übel, geht es doch darum zu bestimmen, ob und wie schnell sich eine Technik bzw. ein neues Produkt in der Bevölkerung durchsetzt.

Was Bitcoiner dabei übersehen, ist, dass Bitcoin diese Vergleiche verliert. Das Internet in seiner aktuellen Form, also als World Wide Web, prinzipiell zugänglich für jedermann, existiert seit 1990. 13 Jahre später waren schon Hunderte Millionen Menschen regelmäßige Internetnutzer. Bitcoin kann nach 13 Jahren auf vergleichsweise wenige Nutzer verweisen. Sicher, relativ viele Menschen haben irgendwann mal Bitcoin gekauft, aber in erster Linie nur als Spekulationsobjekt für das eigene Portfolio und nicht als Zahlungsmittel. Etwas als Spekulationsobjekt zu kaufen und in einer Wallet stumpf zu halten, um es irgendwann für mehr Geld weiterzuverkaufen, hat aber nichts mit "nutzen" zu tun.

Ähnlich sieht es beim Smartphone aus, wobei dort die Begriffsbestimmung etwas schwieriger ist als beim Internet. Will man die PDAs der späten 90er schon als solche bezeichnen? Will man diverse Mobiltelefone mit (eingeschränkten) Zusatzfunktionen schon als solche bezeichnen? Oder will man der Ära der Smartphones erst ab dem Release des iPhones im Jahre 2007 richtig beginnen lassen?

Nimmt man an, dass die Smartphone-Ära im Jahre 2007 mit dem iPhone begann, mündet der Vergleich Bitcoin vs. Smartphone in eine epische Klatsche für den Bitcoin, denn mittlerweile benutzt doch gefühlt jeder Mensch ein Smartphone, selbst in Schwellenländern.


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02.11.2022 um 23:13
Zitat von skagerakskagerak schrieb:Die Idee hinter der Kryptowährung, und das Vorhaben Einiger dies auch umzusetzen um Armut zu bekämpfen, in allen Ehren
Zitat von skagerakskagerak schrieb:Das Du auch noch völlig falsch interpretierst. Es geht um 3 Milliarden Menschen, die aus dem aktuellen Finanzsystem wegen Armut ausgeschlossen sind. Keine Infrastruktur, lange Wege zur Bank, Gefahren etc. etc..
Es geht also nicht darum dass es 3 Milliarden Menschen mehr gibt in dem System, sondern dass man damit 3 milidings einen Zugang zum System schaffen möchte.
Wovon ich aber persönlich noch nicht so überzeugt bin dass dies funktioniert. Und wenn denn frühestens in 80 Jahren oder so. Aber denn müsste sich so einiges revolutionär geändert haben. Allem voran das Energieproblem.
Weder Bitcoin noch andere Kryptowährungen können die Armut in Afrika, Teilen Asiens und Südamerikas lindern, denn letztendlich sind Kryptowährungen nichts anderes als ein Tauschmittel. Die globale Vermögensverteilung wird sich nicht ändern, wenn man das Tauschmittel ändert. In den oben erwähnten Teilen der Welt herrschen Defizite, die völlig andere Lösungen erfordern.


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02.11.2022 um 23:18
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb:In den oben erwähnten Teilen der Welt herrschen Defizite, die völlig andere Lösungen erfordern.
👍 genau das wollte ich damit eigentlich sagen, hab mich nur ein wenig holprig ausgedrückt (beim Schauen des Videos fiel mir alles Mögliche ein, beim Schreiben aber schon wieder die Hälfte vergessen, und Transscripting liegt mir nicht so 😏😉).


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03.11.2022 um 00:09
Zitat von skagerakskagerak schrieb:👍 genau das wollte ich damit eigentlich sagen, hab mich nur ein wenig holprig ausgedrückt (beim Schauen des Videos fiel mir alles Mögliche ein, beim Schreiben aber schon wieder die Hälfte vergessen, und Transscripting liegt mir nicht so 😏😉).
Ich finde es diesbezüglich auch weiterhin amüsant, wenn Bitcoiner tatsächlich damit argumentieren, dass in der Zentralafrikanischen Republik Bitcoin jetzt offizielles Zahlungsmittel sei. Ich möchte nun wirklich nicht abwertend klingen, aber wenn eines der ärmsten und unterentwickeltsten Länder der Welt den Bitcoin adaptiert, ist das nun wahrlich keine Werbung.


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03.11.2022 um 00:29
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb:Ich möchte nun wirklich nicht abwertend klingen, aber wenn eines der ärmsten und unterentwickeltsten Länder der Welt den Bitcoin adaptiert, ist das nun wahrlich keine Werbung.
Ich glaube schon dass man es da differenzieren sollte. Das Anliegen der "Armutsbekämpfer“ ist zwar naiv (mMn), aber wenigstens ehrlich.
Und eben ja, deshalb ist es keine Werbung bzw. Retrospektive kein Argument.


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03.11.2022 um 02:32
Zitat von skagerakskagerak schrieb:Ich glaube schon dass man es da differenzieren sollte. Das Anliegen der "Armutsbekämpfer“ ist zwar naiv (mMn), aber wenigstens ehrlich.
Und eben ja, deshalb ist es keine Werbung bzw. Retrospektive kein Argument.
Die Sache ist, dass ich den Hardcore-Bitcoinern sogar ihre "Fürsorglichkeit" nicht abnehme In den allermeisten Fällen sind Hardcore-Bitcoiner rechtslibertär bis anarchokapitalistisch und diese Ideologien sind jetzt nicht zwingend dafür bekannt, dass ihnen das Wohlergehen der Armen und Schwachen besonders am Herzen läge. ;)

Wie man es auch dreht und wendet, für mich bleibt jegliche Argumentation in puncto Armutsbekämpfung unglaubwürdig und auch an den Haaren herbeigezogen. Noch idiotischer ist eigentlich nur noch die Behauptung, mit Bitcoin gäbe es keinerlei Kriege mehr.


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03.11.2022 um 04:12
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb:Tatsächlich finde ich den vergleich auch nicht übel, geht es doch darum zu bestimmen, ob und wie schnell sich eine Technik bzw. ein neues Produkt in der Bevölkerung durchsetzt
Keine Frage, durch diese Technologien wurden neue Märkte erschaffen und Bedürfnisse befriedigt. Aber genau darin liegt auch der Haken, solche Dinge setzen sich nicht durch, nur weil man sie anbietet. Sie müssen dem Nutzer einen Mehrwert bieten.
Den sehe ich bei Bitcoin nicht. Wir bezahlen als Kunden, nehmen die Waren und damit ist der Deal erledigt. Wir können auch jetzt schon weltweit Geld versenden. Was also könnte der Bitcoin uns an Mehrwert bieten, was die bisherigen Zahlungsmöglichkeiten nicht können?


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03.11.2022 um 11:36
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb:Warum ein Vergleich mit Hardware? Hier stellt sich doch eher die Frage nach Geld oder Tulpenzwiebel. Von mir aus auch Assignaten.
Scroll ein wenig zurück, der Vergleich kam nicht von mir. Ich wollte nur nachweisen dass nicht alles was hinkt ein Vergleich ist.


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03.11.2022 um 11:51
Während man in der Krypto-Szene nach wie vor vom leistungslosen schnellen Reichtum träumt, steht der nächste grosse Bitcoin-Miner auf der Kippe: Das australische Unternehmen Iris Energy hat angekündigt, die anstehenden Raten für einen 103 Millionen US$ Kredit, der zur Finanzierung von Bitcoin-Mining-Hardware diente, nicht zahlen zu können. Aufgrund des schnellen Wertverfalls der Hardware liegt deren Wert inzwischen weit unter den Anschaffungskosten. Die finanzierte Hardware erwirtschaftet derzeit einen monatlichen Rohgewinn von ca. 2 Millionen US$, denen ca. 7 Millionen US$ anstehende Ratenzahlungen gegenüberstehen. Quelle: GlobalNewswire


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03.11.2022 um 12:55
Im September 2022 kam übrigens Compute North vom Kurs ab:
Eigentlich ist es erst etwa ein halbes Jahr her seitdem das US-Unternehmen Compute North eine der größten Finanzierungsrunden der Krypto-Industrie 2022 machte. Im Februar schossen Investor:innen satte 385 Millionen Dollar zu, um den Krypto-Miner weiter aufzupäppeln. Doch nun sieht nach dem großen Markt-Crash von 2022 alles anders aus. Denn Compute North musste am Freitag seine Insolvenz bekannt geben.

Das Unternehmen betreibt vier Mining-Anlagen in den USA – zwei in Texas, eine in South Dakota and eine in Nebraska, und hat Mining nicht nur für Bitcoin, sondern auch für Ethereum, Litecoin, Dash und Z-Cash betrieben. Durch den Absturz von Bitcoin und anderen Krypto-Assets (BTC liegt aktuell 73 Prozent unter Allzeithoch) ist Mining für viele Unternehmen unprofitabel geworden (Trending Topics berichtete). Nachdem Krypto-Mining-Firmen starke Verluste bei den Börsenkursen hinnehmen und viele Mitarbeiter:innen gehen lassen mussten, erschüttert nun der erste große Konkurs die gebeutelte Branche.
Quelle: https://www.trendingtopics.eu/compute-north-insolvenz-des-krypto-miners-erschuettert-industrie/

Wobei, wenn ich das richtig verstanden habe, das Mining selber nicht davon betroffen ist.

Core Scientific bekommt ebenfalls finanzielle Kopfschmerzen:
Mining-Unternehmen Core Scientific steht vor dem Aus

Eines der größten Bitcoin-Mining-Unternehmen steht vor der Insolvenz. Die Kombination aus steigenden Energiekosten und einem niedrigeren Bitcoin-Kurs macht Core Scientific zu schaffen.
Quelle: https://t3n.de/news/mining-unternehmen-core-scientific-steht-vor-dem-das-aus-1509333/



Das sind ja schon ansehnliche Anlagen:


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Bildquelle: https://www.trendingtopics.eu/compute-north-insolvenz-des-krypto-miners-erschuettert-industrie/


Offen gestanden, diese Größenordnung habe ich so nicht erwartet.


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Bitcoin-Mining

04.11.2022 um 22:24
Ich möchte in diesem Beitrag auf einen der schwerwiegendsten Irrtümer der Bitcoin-Fans eingehen: Immer wieder wird behauptet, dass aus der Begrenzung auf ca. 21 Millionen Bitcoins quasi automatisch eine Knappheit und daraus eine hohe Wertsteigerung oder zumindest Wertstabilität folgt. Das ist Unsinn. Die Begrenztheit eines Guts führt nur dann zu einer Wertsteigerung, wenn gleichzeitig ein hohes Kaufinteresse an diesem Gut besteht. Genau das ist aber bei Bitcoin -- auch wenn es das Verständnisvermögen der meisten Bitcoin-Fans übersteigt -- langfristig sehr fraglich.

Es gibt anders als z.B. bei Immobilien nichts, wofür Bitcoin zwingend notwendig ist (von seltenen irrelevanten Ausnahmefällen abgesehen). Auch mit Gold, das über Jahrtausende und über verschiedenste Kulturkreise hinweg seine Wertstabilität eindrucksvoll bewiesen hat, ist Bitcoin noch nicht mal ansatzweise vergleichbar. Es gibt keine Substanz, die in der Kombination ihrer Eigenschaften (u.a. Dauerhaftigkeit und ästhetische Attraktivität -- unter den vielen Metallen im Periodensystem der Elemente gibt es nur äusserst wenige, die keine silbriggraue Farbe haben) mit Gold vergleichbar ist. Bitcoin ist hingegen nur eine von inzwischen zigtausenden Kryptowährungen (wenn auch bisher noch die grösste), und moderneren Kryptowährungen in verschiedener Hinsicht sogar unterlegen. U.a. schränkt die hohe Volatilität -- wobei es nicht die geringsten seriösen Indizien für eine Abschwächung gibt -- die Nützlichkeit von Bitcoin für viele praktische Zwecke erheblich ein.

Ich möchte das Fehlen eines Zusammenhangs zwischen Begrenztheit und Wert auch an einem praktischen Beispiel erläutern: Es gibt hunderte von Malern mit einem "mittleren" Bekanntheitsgrad (sie sind zwar Experten, üblicherweise jedoch nicht der Allgemeinheit bekannt), die in ihrem Leben ein paar Dutzend Bilder geschaffen haben. Die Zahl der Bilder ist also jeweils klar begrenzt. Auch wenn Motiv und künstlerische Ausführung eines solchen Bilds völlig ok sind, lassen sich für solche Bilder auch nach Jahrzehnten häufig nur Preise im Bereich eines Bruchteils des ursprünglichen Anschaffungspreises erzielen, weil einfach kein entsprechendes Kaufinteresse vorhanden ist. Von Wertstabilität oder gar Wertsteigerung also trotz Begrenztheit keine Spur. Mit Bildern von Spitzenmalern ist Bitcoin auch nicht vergleichbar, da die für diesen Bereich relevanten Faktoren wie ästhetische Attraktivität und mit dem Besitz verbundenes Prestige nicht auf Bitcoin übertragbar sind.

Die bei Bitcoin-Fans verbreiteten Fantasien, dass ein riesiges Kaufinteresse dadurch zu Stande kommen wird, dass Bitcoin die grossen etablierten Währungen überflügeln wird, beruhen auf einer äusserst naiven und ignoranten Unterschätzung der Macht und Entschlossenheit der Kräfte in Politik und Wirtschaft, die entscheidendes Interesse an einem Weiterbestand der Dominanz dieser Währungen haben. Gegen den Dollar und den Euro ist Bitcoin nach wie vor eine Randerscheinung, auch wenn das aus der massiv propagandaverzerrten Sichtweise der meisten Bitcoin-Fans anders erscheinen mag.

Gerade bei den beiden letzten Kursralleys 2021 hat sich deutlich gezeigt, dass es reine Spekulationsblasen waren: Die Leute haben Bitcoin gekauft, weil die Kurse gestiegen sind, und die Kurse sind gestiegen, weil die Leute Bitcoin gekauft haben. Kurzfristig ist ein solcher Ablauf selbstverstärkend, bricht aber nach einiger Zeit unweigerlich zusammen. Die weitaus grössere öffentliche Aufmerksamkeit gegenüber den früheren Kursralleys macht eine Wiederholung deutlich unwahrscheinlicher, weil sehr viel mehr Leute mitbekommen bzw. anhand massiver Verluste selbst miterlebt haben, wie das Ende aussieht.

Völlig verschwinden wird Bitcoin sicherlich nicht, aber es spricht einiges dafür, dass sich nicht-staatliche Kryptowährungen (möglicherweise mit der Ausnahme von Stablecoins, denen ein anderes Konzept als bei Bitcoin zugrunde liegt) als eine Modeerscheinung erweisen, die in >= 5 Jahren keine nennenswerte Bedeutung mehr haben wird. Das ist die Sichtweise von Warren Buffett und Charlie Munger, und jahrzehntelange Erfahrung zeigt, dass man sehr vorsichtig sein sollte, sich einzubilden, cleverer zu sein als diese beiden.

Ich bilde mir nicht ein, Bitcoin-Fans mit diesen Erläuterungen überzeugen zu können. Die meist durch tägliche Propaganda auf den üblichen YouTube-Kanälen aufgepeitschte Bitcoin-Euphorie der entsprechenden Personen lässt Zweifel am ewig steigenden Kaufinteresse gar nicht erst zu. Diejenigen, die zwar in Versuchung sind, auf Vorhersagen von anstehenden gigantischen Wertsteigerungen reinzufallen, aber noch klar denken können, sollten hingegen sehr sorgfältig darüber nachdenken.


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Bitcoin-Mining

05.11.2022 um 02:58
Zitat von uatuuatu schrieb:Ich möchte in diesem Beitrag auf einen der schwerwiegendsten Irrtümer der Bitcoin-Fans eingehen
das kann ich alles unterschreiben ;-)

Ich denke, über Kurz oder Lang wird die Anzahl der Bitcoin-Eigentümer immer geringer werden. Einzelne werden aber sicher ihren Bestand aufstocken, um ihre Verluste durch vermeintlich "billiges" Nachkaufen zu minimieren. Es wird immer welche geben, die unbeirrbar dem Wunschdenken nicht nachgeben können, sie würden über Nacht zu Milliardären.
Aber es wird mehr und mehr Ernüchterung einkehren und der Verkaufsdruck wird steigen. Da einige "Whales" . ihre Kontrolle einer Börsenaufsicht - den Kurs beliebig manipulieren können (und auch tun) wird es sicher weiterhin eine große Volatilität geben. Allerdings gibt es langfristig nur eine Richtung: Süden.
Bis zum großen crash kann es sicher noch ein bisschen dauern. Aber es kann auch alles plötzlich ganz schnell gehen. Also mir ist das auf jeden Fall zu heiß...

Aufgefallen ist mir i.Ü., beim Lesen von Beiträgen von Krypto-Fans, dass man meist sowohl am Schreibstil, der verwendeten Grammatik und der Rechtschreibung, aber auch an inhaltlichen Logikmängeln leicht erkennen kann, dass die meisten (sicher nicht alle) über ein - sagen wir mal - bescheidenes Bildungsniveau zu verfügen scheint ("to the moon!"), Man erkennt das i.Ü. auch an den oft beigefügten vids od. memes und den Profilbildern. Dennoch glauben - grob geschätzt - ca. 100% von diesen, dass sie klüger seien als der Rest der Menschheit, dass sie eine Art Geheimwissen verfügen, das außer ihnen nur wenige haben oder verstehen können. Sie fühlen sich untereinander verschworen und puschen sich gegenseitig mit Durchhalteparolen und wahnwitzigen Erwartungen auf. Tragisch...


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05.11.2022 um 11:41
Zitat von uatuuatu schrieb:Das ist die Sichtweise von Warren Buffett und Charlie Munger, und jahrzehntelange Erfahrung zeigt, dass man sehr vorsichtig sein sollte, sich einzubilden, cleverer zu sein als diese beiden.
Mal davon ab, dass das ein reines Autoritätsargument darstellt, möchte ich anmerken, dass zumindest Buffet auch von Gold rein gar nix hält, dennoch steigt Gold regelmäßig im Wert.
Ob Bitcoin eine gute Investition is oder zum Totalverlust führt, wird die Zukunft zeigen, aber wissen kann das heute noch keiner, auch Buffet nich.

Wer sich 100% sicher is, dass der Bitcoin in Kürze Geschichte is, kann ja jederzeit shorten. ;)

mfg
kuno


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05.11.2022 um 12:04
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Mal davon ab, dass das ein reines Autoritätsargument darstellt, möchte ich anmerken, dass zumindest Buffet auch von Gold rein gar nix hält
auf B. würde ich auch nichts geben. Das ist in meinen Augen ein Systemplayer und Spekulant - der hat also seine eigenen Interessen, ist nicht objektiv.
Von dem Anderen habe ich noch nichts gehört.


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05.11.2022 um 12:39
@kuno7:
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:... möchte ich anmerken, dass zumindest Buffet auch von Gold rein gar nix hält,
Es gibt aber einen gewaltigen Unterschied zwischen Buffett's Einstellung zu Gold und Buffett's Einstellung zu Kryptowährungen. Buffett hält Gold -- siehe nachfolgender Abschnitt -- für eine Anlageform, die Aktien langfristig deutlich unterlegen ist, während er Kryptos langfristig für weitgehend wertlos hält.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:... dennoch steigt Gold regelmäßig im Wert.
Eher (inflationsbedingt) im Kurs als im Wert. Buffett's Argument ist, dass Aktien hochwertiger Unternehmen i.d.R. Gewinne liefern (unabhängig davon, ob die Gewinne ausgeschüttet oder reinvestiert werden), während Gold nichts erwirtschaftet, d.h. seinen Wert im wesentlichen nur erhalten kann. Buffett gibt aber auch zu, dass selbst ein Portfolio hochwertiger Aktien bei einem Crash auf deutlich weniger als 50% des vorhergehenden Kurswerts fallen kann, wobei eine Erholung u.U. viele Jahre in Anspruch nehmen kann. Ein so starker Absturz ist bei Gold eher unwahrscheinlich. Sofern ein Vermögen so gross ist, dass einem ein Absturz auf deutlich weniger als 50% nicht viel ausmacht, kann man tatsächlich argumentieren, dass Gold wenig bringt (Katastrophen-Szenarien, wo die öffentliche Ordnung durcheinandergerät, aussen vor gelassen). Bei kleineren Vermögen kann ein gewisser Gold-Anteil hingegen ein wertvoller Dämpfer gegen solche extremen Kursverfälle sein.

@Optimist:
Zitat von OptimistOptimist schrieb:auf B. würde ich auch nichts geben. Das ist in meinen Augen ein Systemplayer und Spekulant
Dann weisst Du nur äusserst wenig über Buffett. Buffett ist alles andere als ein Spekulant. Ich könnte mir vorstellen, dass Du positiv erstaunt wärst, wenn Du Dich näher mit Buffet's Investment-Philosophie auseinandersetzen würdest.


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05.11.2022 um 18:11
Zitat von uatuuatu schrieb:Es gibt aber einen gewaltigen Unterschied zwischen Buffett's Einstellung zu Gold und Buffett's Einstellung zu Kryptowährungen. Buffett hält Gold -- siehe nachfolgender Abschnitt -- für eine Anlageform, die Aktien langfristig deutlich unterlegen ist, während er Kryptos langfristig für weitgehend wertlos hält.
Sicher, Buffet hält nich viel von Gold, aber gar nichts von Bitcoin, aber aus Microsoft is er ja auch recht schnell wieder raus, wenn ich mich recht entsinne. :)

Im Grunde stimme ich deinem Beitrag ja auch zu, nur das Autoritätsargument fand ich nich so dolle.

mfg
kuno


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08.11.2022 um 21:47
Kryptos sind heute wieder mal abgestürzt, und der Bitcoin-Kurs lag zeitweise unter 18.000 US$.


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09.11.2022 um 01:19
Zitat von uatuuatu schrieb:Kryptos sind heute wieder mal abgestürzt, und der Bitcoin-Kurs lag zeitweise unter 18.000 US$.
Die Kryptobörse FTX soll wohl arge Probleme haben. Oder auch nicht. Alles sehr undurchsichtig. Es reicht jedenfalls, um die Kurse ins Tal zu schicken.

https://www.deraktionaer.de/artikel/maerkte-forex-zinsen/krypto-streit-eskaliert-kommt-nun-die-krypto-eiszeit-20320618.html (Archiv-Version vom 08.11.2022)


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