Mord an Kristin Harder - 1991, bis heute ungeklärt!

Aggie schrieb:In der Stern Crime (Nr. 07, S. 60) ist nur von einem roten Lippenstift die Rede:

Genau genommen ist nicht einmal von einem Lippenstift die Rede, sondern nur von einem Beleg.

Nightrider64 schrieb:Das jemand einen Lippenstift für jemanden kauft, von dem er weis , das sie tot ist, das ist schon unwahrscheinlich.

Wer weiß schon, ob sie am Tag nach ihrem Verschwinden überhaupt schon tot war?

Es wurde so weit ich weiß nie erwähnt, dass man auch den Lippenstift gefunden hätte.

skullnerd schrieb (Beitrag gelöscht):Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, weshalb man das so veröffentlicht hat. Für mich ist das nicht ein wenig spekulativ, sondern höchstspekulativ.

Es hieß ja zumindest hier im Thread, der Transporter-Zeuge habe den Mann deshalb so gut beschreiben können, weil er ihn wegen der Müllentsorgung anzeigen wollte. Ich nehme mal an, dann hat er sich auch das Kennzeichen notiert oder versucht zu merken. Ansonsten wäre eine Anzeige ja völlig sinnlos.

Raissa schrieb:Wer weiß schon, ob sie am Tag nach ihrem Verschwinden überhaupt schon tot war?

Man sehe mir meine blühende Hausfrauenfantasie nach, aber vielleicht starb sie ja erst, als sie vermisst wurde?

Nightrider64 schrieb:Zeitungsartikel?Die Leichenteile wurden gefunden von einer Bürgerinitiative, die den Wald, in dem immer wieder illegal Müll abgeladen wurde, eine Aktion stattfand um das Wäldchen aufzuräumen.

Danke sehr für den verlinkten Artikel. Von einer Müllkippe steht aber auch da nichts. Lediglich von einer Müllsammelaktion, wie ich sie auch bei uns kenne, und es in Wäldern nahe einer Großstadt meist im Frühjahr gemacht wird.

Raissa schrieb:Ich nehme mal an, dann hat er sich auch das Kennzeichen notiert oder versucht zu merken. Ansonsten wäre eine Anzeige ja völlig sinnlos.

Das wäre super gewesen, denn dann wäre es einfach gewesen den gesehenen Transporter zumindest dem Autohaus zuzuordnen- selbst bei kleinem Zahlendreher im Kennzeichen sollte das machbar sein. Hört sich für mich jedoch nicht so an, als ob dies überhaupt möglich gewesen wäre. Leider habe ich den Artikel nicht vorliegen und orientiere und verlasse mich auf das, was hier erwähnt wurde.
Der Zeuge hat keine Anzeige erstattet, sondern wollte dies lediglich tun.

BullevonTölz schrieb:Vielleicht wurde sie nur zerteilt, dass man sich bei der Identifizierung schwerer tun sollte oder weil man glaubte, sie dann nicht zu finden. Teilweise ist dies ja auch gelungen.

Oder weil sie so leichter zu tragen ist. Auch wenn man recht stark ist, so ist so ein toter (ggf. Bereits starrer) Körper doch schon schwer zu schleppen, auch wenn es nur ein paar wenige Meter sind.

skullnerd schrieb:Oder weil sie so leichter zu tragen ist. Auch wenn man recht stark ist, so ist so ein toter (ggf. Bereits starrer) Körper doch schon schwer zu schleppen, auch wenn es nur ein paar wenige Meter sind.

Das macht Sinn. Aber dazu bräuchte man auch wieder einen Ort, an dem man die Zerteilung durchführen hätte können und eine Gefriertruhe in der Nähe, weil man vielleicht keine Zeit mehr hatte, die Leichenteile wegzubringen. Dann wären wir schon wieder bei einem Haus oder Wohnung mit Keller. Ich frage mich immer, wie sich der Täter sicher sein konnte, dass die Leichenteile von niemandem entdeckt werden. Entweder war es seine eigene Wohnung, die er allein bewohnte, ein leerstehendes Haus, weil die Besitzer den Winter im Süden verbrachten, ein Vereinshaus oder Gastronomiebetrieb, die nur im Sommer betrieben werden. Natürlich würde auch eine Gefriertruhe in einem Keller eines Mehrfamilienhauses ausreichen, bei der sich der Täter sicher war, dass der Besitzer auf diese keinen Zugriff hat, weil er z.B. krank ist und die Kellertreppen nicht mehr laufen konnte.

BullevonTölz schrieb:Gefriertruhe in einem Keller eines Mehrfamilienhauses ausreichen, bei der sich der Täter sicher war, dass der Besitzer auf diese keinen Zugriff hat, weil er z.B. krank ist und die Kellertreppen nicht mehr laufen konnte.

Da wären wir wieder bei der geheimnisvollen Anruferin. Möglich, dass sie eine Nachbarin war, die etwas beobachtet hat. Dann hätte sie sich aber doch noch einmal melden können, es sei denn sie wäre plötzlich verstorben. Oder aber es war die Lebensgefährtin des Täters und hat alles mitgekriegt, wurde aber bedroht, wenn sie was sagt. Das würde den nächtlichen Anruf erklären und dass sie später nicht mehr den Mut fand, sich noch einmal zu melden.

BullevonTölz schrieb:Winter im Süden verbrachten, ein Vereinshaus oder Gastronomiebetrieb, die nur im Sommer betrieben werden.

Halte ich selbst zwar für unwahrscheinlich in der Gesamtsicht, aber nicht für unmöglich: Eine Eisdiele oder ein Eiswagen, werden im Winter nicht gebraucht. Manche funktionieren die Eisdiele im Winter dann um, aber andere bleiben leer. Anfang April wurde das Bein gefunden? Das würde halt so ungefähr passen, weil da die Eisverkäufer sich auf die anstehende Sommersaison wieder vorbereiten. Aber im Grunde bin ich selbst nicht von der Theorie überzeugt.
Der Arm war auch gefroren und viel später gefunden. Wissen wir, ob er auch erst kurz vor dem Auffinden aus der Eistruhe genommen wurde oder war er schon länger draußen?

Hallo, da sind wir wieder. Ich möchte im Zusammenhang mit leeren Hütten nochmal drauf hinweisen, dass ganz in der Nähe von Kristins Wohnung eine Schrebergartensiedlung liegt, die im Winter wohl wenig frequentiert ist. Da könnte man für ein paar Monate auch eine Leiche verstecken.

@FritzPhantom
Am die Schrebergärten habe ich auch schon gedacht. Dann wäre sie an dem Abend noch nach Hause gekommen. Das würde auch die Balkontür erklären. Aber was ist dann passiert?

So schnell kanns gehen und hier ist Schluß.

FritzPhantom schrieb:Ich möchte im Zusammenhang mit leeren Hütten nochmal drauf hinweisen, dass ganz in der Nähe von Kristins Wohnung eine Schrebergartensiedlung liegt, die im Winter wohl wenig frequentiert ist. Da könnte man für ein paar Monate auch eine Leiche verstecken.

Das könnte schon sein.
Mir geht ja immer ein Jäger als Täter durch den Kopf.
Die haben wohl so ziemlich alle eine große Tiefkühltruhe im Keller um das erlegte Wild unterzubringen.
Und wenn das die Truhe nur fürs Wild ist, so wie es bei meinen ehem Nachbarn war, so schaut da auch kaum mal ein anderes Haushaltsmitglied hinein.
Da das aber nicht 100% sicher ist, daß nicht doch mal zufällig jemand rein schaut, mußten die Teile verschwinden.

skullnerd schrieb:Der Arm war auch gefroren und viel später gefunden. Wissen wir, ob er auch erst kurz vor dem Auffinden aus der Eistruhe genommen wurde oder war er schon länger draußen?

So wie ich das auf dem Bild gesehen habe, kann der Fuß (mehr sah man nicht) nicht allzu lange aufgetaut dort gelegen haben.

Vielleicht wurde Kristin ja doch nach ihrer Rückkehr nach Hause von einem ihr aus der Nachbarschaft bekannten noch einmal raus gelockt.
Vielleicht auch erst am nächsten Morgen.
Der Zustand der Wohnung spricht halt nicht dafür, daß Kristin sie so zurück gelassen hat , wenn sie im Winter um die Häuser gezogen ist.
Die Polizei scheint sich aber irgendwie sicher zu sein, daß sie nicht mehr nach Hause kam. Keine Ahnung woran die das festmachen.

Also, ich bin ja alt genug, um mich gut an die 80 er und 90 er Jahre zu erinnern: Da hatte bei uns eigentlich jeder eine Tiefkühltruhe, der genug Platz, sprich, ein Haus hatte. Ich kenne Leute, die hatten sogar zwei.
Erst später kamen diese als Stromfresser in Verruf und man stellte auf Kühlschrank/Tiefkühlkombis um. Heute kenne ich keinen, der noch eine Tiefkühltruhe hat. Und die Dinger waren auch groß genug, dass man am Grund was verscharren konnte. Oben drauf eine Lage Tiefkühlpizza und dann war es für eine Weile versteckt,. Und wer sagt, dass die unbedarfte Ehefrau es nicht entdeckt hatte? Denken wir doch an die Anruferin.

FritzPhantom schrieb:Also, ich bin ja alt genug, um mich gut an die 80 er und 90 er Jahre zu erinnern: Da hatte bei uns eigentlich jeder eine Tiefkühltruhe, der genug Platz, sprich, ein Haus hatte.

Ich glaube eigentlich nicht, dass sich das geändert hat. Allerdings waren in den 80er und 90er Jahren TiefkühlSCHRÄNKE moderner als Truhen. In die hätte man allwrdings kein Reh am Stück legen können.

Chicamausi1306 schrieb:Am die Schrebergärten habe ich auch schon gedacht. Dann wäre sie an dem Abend noch nach Hause gekommen. Das würde auch die Balkontür erklären. Aber was ist dann passiert?

Es könnte sie jemand rausgelockt haben. Es müßte aber wohl jemand gewesen sein, den sie kannte, sonst wär sie nicht um die Zeit rausgegangen. Sie hätte was vergessen, verloren, jemand habe irtümlich ihr Fahrrad umgefahren, was weiß ich...

Dann betäubt, erschlagen und an einen Ort mit Tiefkühltruhe gebracht. Oder entführt. Alles ist möglich, wir wissen es nicht. Ob ermittelt wurde, ob sie jemanden kannte, der eine Hütte in dieser Siedlung hatte? Muss ja kein Nachbar sein, die Leute kommen von weit her, um ihr kleines Gartenglück zu genießen.

FritzPhantom schrieb:Ob ermittelt wurde, ob sie jemanden kannte, der eine Hütte in dieser Siedlung hatte? Muss ja kein Nachbar sein, die Leute kommen von weit her, um ihr kleines Gartenglück zu genießen

Ich glaube die ersten Ermittler haben es vermasselt. Der Bekanntenkreis war wahrscheinlich zu groß, aber leider auch zu oberflächlich.

Von Anfang an eine überdurchschnittlich schwierige Aufgabe. Arme Kristin.

@Raissa
Schwer zu sagen, mich wundert auch, dass da gar nichts rausgekommen ist. Auch oberflächliche Bekannte hätten doch Beobachtungen machen können. Wer waren die enttäuschten Verehrer, traf Kristin jemanden außerhalb der Gruppe, den sie nicht vorstellen wollte, gab es Ex- Freunde, die noch in Erscheinung traten, oder schräge Vögel, die hinter ihr her waren? Nicht dass ich was gegen schräge Vögel hätte, aber ihr wißt schon, solche von der unangenehmen Sorte. Gab esStreit mit jemanden?
Vielleicht wurde das auch durchleuchtet man weiß einfach zu wenig.

@FritzPhantom
Ich geb Dir recht, daß in den 70er und 80er viele Leute große Tiefkühltruhen hatten.
Das war mal sozusagen Mode in der Einfamilienhaus Gegend wo ich aufgewachsen bin.
Aber in Stadtwohnungen war das doch eher die Ausnahme aufgrund des großen Raumbedarfs.
Irgendwann war dann auch der Trend vorbei, weil große Geräte auch viel Strom kosten und man gemerkt hat, daß eine Bevorratung in Deutschland auch nicht unbedingt notwendig ist.
Und ja, auch Tiefkühlschränke wurden moderner, so daß Tiefkühltruhen eher bei Großfamilien für dem Land anzutreffen waren, in der Gastronomie oder eben bei Jägern o.ä.
Auf jeden Fall wohl eher nicht in einer Stadtwohnung,was zu der Aussage der anonymen Anruferin passen würde.

FritzPhantom schrieb:Vielleicht wurde das auch durchleuchtet man weiß einfach zu wenig.

Ich denke schon, dass es durchleuchtet wurde. Aber bei einem großen vielschichtigen Bekanntenkreis mit nur ganz wenigen und gänzlich unverdächtigen engen Bindungen könnte doch jeder der Täter sein. Da Grenzen zu ziehen und zu filtern ist wahrscheinlich viel schwieriger, als den Täter bei zurückgezogen lebenden Menschen auszumachen. Da stellen einen ja schon die Erstvernehmungen als Zeuge vor eine organisatorische Herausforderung. Da schlüpft schnell mal einer durchs Netz.