Mord an Claudia Obermeier in Röthenbach a. d. Pegnitz

Menedemos schrieb am 08.10.2016:Vor dem Anruf wollte sie noch mit dem Taxi fahren (sonst hätte sie ja nicht angerufen), unmittelbar nach dem Gespräch wollte sie aber nicht mehr. Und ich vermute, sie hat nach dem Preis gefragt und der war ihr viel zu hoch.

Wenn es so gewesen sein sollte, hätte sie dann am Telefon nicht zum Gesprächspartner (in der Taxizentrale) gesagt, dass sie es sich nun doch anders überlegt hat?
Ihr muss ja klar gewesen sein, dass der Taxifahrer sonst vollkommen umsonst zum Floraheim fährt und ihr evtl die (unnötige) Anfahrt in Rechnung gestellt werden könnte.

Menedemos schrieb am 23.05.2020:Da von Anfang an der Ehemann als Verdächtiger galt, hat man auf Verletzungen anderer vermutlich gar nicht so sehr geachtet.

Habe hier im Thread ein Posting eines (einheimischen) Users gelesen, der davon berichtete, dass ein Freund/Kumpel von ihm auf mögliche Verletzungen untersucht wurde - und ich gehe mal davon aus, dass mit diesem Kumpel/Freund nicht der Ehemann des Opfers gemeint gewesen ist, sonst hätte der betreffende User dies sicherlich explizit erwähnt.

Raissa schrieb am 16.08.2020:Ein Zeuge, der nahe dem Tatort wohnt, bemerkt in der Tatnacht ein herrenloses Fahrrad. Weil ihm das ungewöhnlich vorkommt, ruft er die Polizei. Ehe die Streife eintrifft, sieht der Anwohner einen Mann mit heller Jacke und Rucksack. Der Mann ähnelt von der Statur her Jürgen O., doch beide Gegenstände seien damals „dem Ehemann überhaupt nicht zuzuordnen“ gewesen, so Eberle.

Dass in der Tatnacht von einem Anwohner ein herrenloses Fahrrad gesichtet wurde, ist m E sehr interessant und spricht mMn sowohl gegen den Ehemann als auch gegen den Taxifahrer.
Leider wird nicht erwähnt, ob der Mann mit heller Jacke und Rucksack, der von dem Zeugen gesehen wurde, das Fahrrad bei sich hatte oder darauf fuhr?
Sollte der Mann auf dem Fahrrad gefahren sein, muss es ja noch einen zweiten Mann geben, der in der Tatnacht von (einem) Zeugen gesehen wurde, denn dieser soll ja einen auffälligen Gang gehabt haben, was der Zeuge nicht hätte feststellen können, wenn sich dieser Mann auf einem Fahrrad fortbewegt hätte.

Iva schrieb am 20.08.2020:So ziemlich das erste was mir auffiel, war, dass das Kind nicht als Motiv für die Rückkehr diskutiert wurde.
Wenn man einen gewalttätigen Ehemann hat, lässt man dann seine Tochter in dessen Händen und holt nur das Sparbuch ab?

Die (Schwieger-)Eltern wohnten ja auch noch mit in dem Haus, gehe stark davon aus, dass die Großeltern auf die damals 6-jährige Tochter des Ehepaares aufpassten, während diese im Floraheim ihrer Arbeit nachgegangen sind.
D. h. sie hätte ihre Tochter dann nicht in der Obhut ihres gewalttätigen Ehemannes, sondern in der (sicheren) Obhut deren Großeltern zurück gelassen, was m E schon einen nicht zu verachtenden Unterschied macht.

ThoFra schrieb:Wenn es so gewesen sein sollte, hätte sie dann am Telefon nicht zum Gesprächspartner (in der Taxizentrale) gesagt, dass sie es sich nun doch anders überlegt hat?
Ihr muss ja klar gewesen sein, dass der Taxifahrer sonst vollkommen umsonst zum Floraheim fährt und ihr evtl die (unnötige) Anfahrt in Rechnung gestellt werden könnte.

Weiß nicht mehr, was ich mir damals vor sechs Jahren gedacht habe, als ich das geschrieben habe. Aber sie muss ja nicht schon während des Anrufs ihren Taxiruf bereut haben, sondern erst in der Zeit des Wartens auf das Taxi. Vielleicht dachte sie sich: "Das Taxi ist bestimmt arg teuer bis nach Velden. Und so weit ist es ja zu Fuß nicht bis Renzenhof, ich könnte das eigene Auto nehmen, dann bin ich in den nächsten Tagen flexibler und der Jürgen schaut morgen dumm, wenn das Auto weg ist!". Kann durchaus sein, dass ihr diese Gedanken erst in der Zeit des Wartens gekommen sind, sie hatte ja sonst nichts zu tun. Und der Taxizentrale noch einmal extra Bescheid sagen bzgl. ihres Sinneswandels, hm, das war ihr vielleicht zu aufwändig und unangenehm. Vielleicht würden einige wenige Leute in so einer Situation tatsächlich fairerweise Bescheid sagen, C.O. hat es jedenfalls nicht getan, sie hatte ja auch andere Sorgen in dieser Nacht.

Dass sie ihrem Ehemann das Auto wegnimmt, könnte durchaus ein zusätzlicher Grund gewesen sein, den Weg nach Renzenhof anzutreten.

Menedemos schrieb:Und der Taxizentrale noch einmal extra Bescheid sagen bzgl. ihres Sinneswandels, hm, das war ihr vielleicht zu aufwändig und unangenehm. Vielleicht würden einige wenige Leute in so einer Situation tatsächlich fairerweise Bescheid sagen, C.O. hat es jedenfalls nicht getan, sie hatte ja auch andere Sorgen in dieser Nacht.

Ich glaube, ich hätte in einer vergleichbaren Situation bei der Taxizentrale nochmals angerufen und das Taxi abbestellt.
Auch wenn ich andere Sorgen gehabt hätte, hätte ich dennoch befürchtet, die Anfahrt des Taxis bezahlen zu müssen, ohne etwas „davon zu haben“ und das hätte ich auf jeden Fall versucht zu vermeiden.

Aber gut, wir wissen ja nicht, wie C.O. so tickte und wie sie in einer entsprechenden Situation reagiert hätte.

ThoFra schrieb:Auch wenn ich andere Sorgen gehabt hätte, hätte ich dennoch befürchtet, die Anfahrt des Taxis bezahlen zu müssen

Also diese Sorge hätte ich nicht, ich glaube nicht, dass die die Anrufnummern registrierten, einen Namen wird sie auch nicht genannt haben, nur die Adresse, und sie hätte sich zur Not auf einen Fake-Anruf von jemand anderem hinausreden können. Tatsächlich scheint sie ja geleugnet zu haben, das Taxi gerufen zu haben, als der Fahrer sie ansprach.

ThoFra schrieb:Aber gut, wir wissen ja nicht, wie C.O. so tickte

Eben. Ich würde vielleicht auch Bescheid geben, aber ich glaube, dass ein Großteil der Leute dass nicht tun würde.

Der Fall wird zurzeit neu aufgerollt und kommenden Mittwoch in "Aktenzeichen XY" behandelt werden:

Der "Flora-Mord" aus dem Jahr 1990 wird damit zum Cold Case – bis zur Wiedervorlage gut 30 Jahre später. Ermittler Eberle lässt alte Spuren und Asservate erneut analysieren. "Und das hat dann glücklicherweise durch neue Methoden in der DNA-Forensik dazu geführt, dass wir eine Spur detektieren konnten", sagt er. Damit kommt Bewegung in den alten und bisher "kalten", ungelösten Fall.

(...)

Am 08.11.2023 werden sich die Ermittler auch in der ZDF-Sendung 'Aktenzeichen XY... Ungelöst' an die Öffentlichkeit wenden.

Nach 33 Jahren neue Spur im Cold Case "Flora-Mord" (BR)

Anbei die dazugehörige Polizeimeldung im Vollzitat:

Am 25.08.1990 wurde die damals 22-jährige Claudia Obermeier auf dem Heimweg von Röthenbach an der Pegnitz (Lkrs. Nürnberger Land) in das benachbarte Renzenhof von einem bis heute unbekannten Täter ermordet. 33 Jahre nach der Tat gibt es dank moderner Analysemethoden eine neue Spur. Aus diesem Grund wurde bei der Kriminalpolizei Schwabach die Ermittlungskommission 'Flora' gegründet. Am 08.11.2023 wenden sich die Ermittler in der ZDF-Sendung 'Aktenzeichen XY... Ungelöst' an die Öffentlichkeit.

Claudia Obermeier - damals Pächterin der Gaststätte 'Floraheim' auf dem Gelände des Kleingärtnervereins Flora in Röthenbach an der Pegnitz - verbrachte den Abend des 24.08.1990 zusammen mit ihrem Ehemann sowie Bekannten auf dem zu der Zeit stattfindenden Blumenfest. Gegen 02:00 Uhr in der Nacht machte sie sich von der Gaststätte aus alleine auf den Weg nach Hause in das benachbarte Renzenhof. Doch hier kam sie nie an.

Ein Spaziergänger fand in den Morgenstunden in einem Waldstück kurz vor Renzenhof einen weiblichen Leichnam auf - es handelte sich um Claudia Obermeier. Die damaligen Ermittlungen der Kriminalpolizei Schwabach ergaben, dass die 22-Jährige von einem unbekannten Täter erwürgt wurde. In den folgenden Jahren geriet der damalige Ehemann in den Fokus der Ermittler. 1998 wurde er vor Gericht freigesprochen - aus Mangel an Beweisen.

Über 25 Jahre später nimmt die Kriminalpolizei Schwabach in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth die Ermittlungen in dem Cold Case wieder auf. Die Beamten erhoffen sich, insbesondere mit Hilfe moderner Analysemethoden bei der Untersuchung der Beweismittel, die in der Zwischenzeit über drei Jahrzehnte in einer Asservatenkammer eingelagert waren, neue Erkenntnisse zu gewinnen. Mit Erfolg: Die kriminaltechnische Untersuchung förderte eine vielversprechende Spur zu Tage.

Bei der Kriminalpolizei Schwabach wurde in der Folge die Ermittlungskommission (EKO) 'Flora' gegründet. Die derzeit sieben Beamten rollen den Fall von Beginn an neu auf, werten weitere Spuren aus und lassen hierbei die neu gewonnenen Erkenntnisse in ihre Ermittlungsarbeit einfließen. Wie bereits 1991 - ein Jahr nach der Tat - wenden sich die Ermittler am kommenden Mittwoch (08.11.2023) erneut auch an die Öffentlichkeit. Erster Kriminalhauptkommissar Wolfgang Eberle, Leiter der EKO Flora, sowie Kriminaloberkommissar Stephan Fulde stellen in der ZDF-Sendung 'Aktenzeichen XY... Ungelöst' den Fall vor und präsentieren neue Ermittlungsansätze. Die Beamten erhoffen sich, mit der Hilfe aus der Bevölkerung, die entscheidenden Hinweise zu erhalten, um den bis heute unbekannten Täter zu ermitteln.

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/amp/6013/5640616

Ich drücke den Ermittlern die Daumen, dass sie in dem Fall weiterkommen. Auch wenn es schon 33 Jahre her ist, es gibt trotzdem immer wieder Erfolge.
Danke @LuckyLuke77 für den Hinweis, Aktenzeichen XY ist schon gespeichert..

MissWexford schrieb:Danke @LuckyLuke77 für den Hinweis, Aktenzeichen XY ist schon gespeichert..

Gerne und ich freue mich auch schon auf die Sendung.

Mittlerweile berichten zahlreiche Medien zu der geplanten Behandlung des Falls in "Aktenzeichen XY", besonders interessant ist dabei ein Artikel der "Süddeutschen Zeitung".

Wir werden spätestens in "Aktenzeichen XY" erfahren, um was es sich bei der neuen Spur handelt. Ich denke, dass das nicht ganz so spektakulär sein wird und es sich wohl um gefundene Täter-DNA handeln dürfte.

Um was für eine Spur es sich dabei handelt, will das Polizeipräsidium Mittelfranken noch nicht sagen. Erfahren wird es die Öffentlichkeit am kommenden Mittwoch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... Ungelöst". Pressesprecher Marc Siegl sagt nur so viel: Die Spur sei "vielversprechend". Und sie ergab sich aus besagter routinemäßiger Ermittlung auf Wiedervorlage.

Kann die Polizei den Mord an Claudia Obermeier endlich aufklären? (Süddeutsche Zeitung)

Es wird auch erwähnt, dass es zu dem Fall wenig (abrufbare) Medienberichte gibt, die "Pegnitz-Zeitung" aber im Jahre 2020 einen spannenden Artikel veröffentlicht haben soll. Dort soll die Auffindesituation wie folgt beschrieben worden sein:

Anlässlich der neuen Ermittlungen der Polizei berichtete aber die Pegnitz-Zeitung im Jahr 2020, Obermeier habe damals ohne Hose und Unterhose in einem Gebüsch gelegen. Spuren einer Vergewaltigung seien aber nicht zu finden gewesen. Die Polizei äußert sich zu diesen Umständen auf Nachfrage bisher nicht.

Quelle: s.o.

Hier noch ein Foto des Fundortes:

Original anzeigen (0,2 MB)

Bildquelle: s.o.

Da bin ich mal gespannt, was die Schwabacher Ermittler, im Fall Claudia Obermeier am 08.11.2023 bei XY vortragen.
Ich glaube auch, dass eine neue verbesserte DNA Analyse, in Reinheit und Qualität vorliegt.
Meiner Meinung nach, wird es keine filmische Darstellung des Falles bei YX geben, sondern nur einen Betrag.
Die Schwabacher Ermittler halten sich bislang sehr zurück, zumindest in den Regionalmedien.

Turmfalke23 schrieb:Meiner Meinung nach, wird es keine filmische Darstellung des Falles bei YX geben, sondern nur einen Betrag.

Der Fall wird als Filmfall vorgestellt werden:

Junge Mutter getötet
Eine 22-Jährige wird nachts vergewaltigt und brutal ermordet. Jahrzehnte später hat die Polizei plötzlich eine neue Spur vom Täter. Kann der Mord jetzt endlich aufgeklärt werden?

https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/aktenzeichen-xy-ungeloest-vom-8-november-2023-100.html

Auf der ZDF-Seite gibt es auch schon ein Szenenfoto zu sehen.

...jetzt wird plötzlich von einer Vergewaltigung gesprochen. M. E. ging die Berichterstattung bisher immer davon aus, dass KEINE Vergewaltigung stattgefunden hat. Entweder spricht das für eine (wie ich vermute) schlampige Ermittlung seinerzeit oder ganz bewusste Täuschung der Öffentlichkeit. Wie will man jetzt nach 33 Jahren feststellen, dass es doch eine Vergewaltigung gab. Mysteriös ist hier nicht nur der Fall, sondern sind auch die Ermittlungen.

LackyLuke77 schrieb:Der Fall wird als Filmfall vorgestellt werden:

Danke für den Hinweis zur YX-Sendung.

Ich kenne ein wenig die Örtlichkeiten Röthenbach/Pegnitz und Renzenhof.
Gesicherte Hinweise einer Vergewaltigung, von Claudia O. lagen damals nicht vor.
Offensichtlich doch neue Spuren, durch eine verbesserte DNA-Analyse?

Hallo zusammen,

in dem Beitrag sieht man den Tatort von damals wie er heute ausschaut und auch den Ermittler der schon vor 3 Jahren ein Interview gegeben hat.

https://www.ardmediathek.de/video/frankenschau-aktuell/neue-spur-im-roethenbacher-flora-mord/br-fernsehen/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzY4OTQ1MzYzLThhOGEtNDRhNS04ZTIyLTU0NTg0ZWU2NmYyMQ

Dieses Video ist bereits zwei Jahre alt

Cold Case Wer ermordete Claudia 0. 1990 ? Oder der Floraheimmord

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Zunächst gibt es eine kurze Zusammenfassung zu hören, auch was den Freispruch des Ehemanns anbelangt.

Zu folgenden drei Punkten scheint es keine klare Aussage zu geben:

Slip, Hose und ein Schuh fehlen, keine Spuren einer Vergewatigung
War's doch eine Sexualtat? Die Polizei ging vor zwei Jahren von einem gefakten Tatort aus
Die Polizei weiß aber nicht, ob es nicht doch eine Vergewatigung gab.

An der Leiche gab es keine Abwehrveretzungen, weil sie den Täter kannte, sagt die Polizei
In XY sagte die Polizei, es gab sehr starke Abwehrveretzungen

War der Fundort der Tatort?
Die Kleidung von ihr wurde erst bei der zweiten Absuche des Fundortes gefunden, hat der Täter diese später dort hin zurückgebracht?

Wie aus dem Beitrag über mir hervorgeht, war der Fall schon einmal Gegenstand in "Aktenzeichen XY": im September '91 fahndete "XY"-Erfinder Eduard Zimmermann nach dem Mörder von Claudia Obermeier.

Der Fall Claudia Obermeier wurde bereits im September 1991 erstmals in „Aktenzeichen XY … Ungelöst“ vorgestellt. Nun wurde ein neuer Filmfall gedreht. Mit der Neuverfilmung eines älteren Falls hatte „XY“ bereits im März dieses Jahres Erfolg, als es gelang, nach der Ausstrahlung des Mordfalls Jutta Hoffmann aus dem Jahr 1986 einen Tatverdächtigen festzunehmen.

"Aktenzeichen XY...Ungelöst" greift Fall von 1990 wieder auf (Fernsehserien.de)

Somit bekommen wir nach den Filmfällen zu Jutta Hoffmann und der Messerattacke auf eine Taxifahrerin aus Leverkusen schon die dritte Neuauflage eines alten "XY"-Films im Jahre 2023; bin gespannt, ob diese Anhäufung nur ein Zufall ist oder ob auch im nächsten Jahr mit zahlreichen Neuverfilmungen zu rechnen ist.

Diskussionsleiterin @stella790 hatte einen Link zum alten Film eingestellt, doch leider ist dieser mittlerweile deaktiviert. Und auch ein Blick ins "XY Wiki" verrät nicht viel über die damalige filmische Umsetzung; zu finden ist dort aber ein Link zu einem interessanten Artikel der "Pegnitz-Zeitung", aus dem ich nochmal die wichtigsten Passagen zitieren möchte:

Die letzte Sichtung von Claudia Obermeier ist durch den von ihr bestellten Taxifahrer getätigt worden. Warum sie sich anders entschied und zu Fuß ging, bleibt ein großes Fragezeichen in diesem Fall.

Denn Claudia O. überlegte es sich anders und machte sich zu Fuß auf den Weg Richtung Renzenhof. Die 22-Jährige wurde unterwegs noch von dem Taxifahrer gesehen und aus dem Auto heraus angesprochen, doch sie stritt ab, das Taxi gerufen zu haben. Er war der letzte, der sie lebend sah – abgesehen vom Täter.

Die Rekonstruktion der Tat und die Untersuchung des Tatorts ist schwierig gewesen und vieles bleibt spekulativ.

Weil man an einem Baumstumpf Blutspuren findet, geht die Polizei davon aus, dass sie gestolpert ist und sich dadurch die Platzwunde zuzog. Dass sie anschließend erwürgt wurde, könnte zeigen: Da wollte jemand verhindern, dass Claudia O. den Täter identifiziert. Genauso gut ist aber auch möglich, dass der ganze Tatort gefakt ist, wie es Eberle ausdrückt. Das heißt: Das Bild einer versuchten Vergewaltigung ist ein Ablenkungsmanöver des Täters.

Rätselhaft ist auch, dass trotz einer umfangreichen Absuche des Waldgebiets Hose und Slip der Ermordeten nicht gefunden werden konnten, diese Kleidungsstücke aber dann Tage später doch dort noch auftauchten.

Der genaue Tatort könnte, muss aber nicht der Fundort der Leiche sein. Die fehlenden Kleidungsstücke wurden bei einer umfangreichen Suche in der Umgebung zunächst nicht gefunden, Tage später dann doch – damals ging man davon aus, dass der Täter zurückgekommen sein muss, um die Kleidung zu platzieren.

Interessant ist dann noch die Beobachtung eines Zeugen. Der im Folgenden beschriebene Mann scheint bis heute nicht identifiziert worden zu sein.

Ein Zeuge, der nahe dem Tatort wohnt, bemerkt in der Tatnacht ein herrenloses Fahrrad. Weil ihm das ungewöhnlich vorkommt, ruft er die Polizei. Ehe die Streife eintrifft, sieht der Anwohner einen Mann mit heller Jacke und Rucksack.

Ein 30 Jahre altes, ungesühntes Verbrechen (Das Nürnberger Land)

LackyLuke77 schrieb:Interessant ist dann noch die Beobachtung eines Zeugen. Der im Folgenden beschriebene Mann scheint bis heute nicht identifiziert worden zu sein.

Was schon sehr merkwürdig ist, denn, wenn er nichts mit dem Mord an CO zu tun hatte - und davon sollten wir ausgehen -, hat er doch, als er die Polizei anrief, seinen Namen gesagt. Und selbst wenn er Müller oder Braun geheißen hätte, hätte die Polizei ihn doch in der Nähe des Tatorts ausfindig machen können?

@birotor
Den Anrufer werden die Ermittler schon kennen. Ich meinte mit der bislang nicht identifizierten Person den Mann mit heller Jacke und Rucksack, dem wahrscheinlich auch das Fahrrad gehörte, und der bei Eintreffen der Streife schon wieder weg war.

Aha, das leuchtet ein. Problem mit diesem Mann ist: "Helle Jacke, Fahrrad und Rucksack". Für Fahndungszwecke eine eher ungenaue Beschreibung.

Heute Abend kann es in der Sendung XY Ungelöst... im Fall Claudia O. nochmals spannend werden.
Für viele Leser und Beitragsschreiber im Forum, ein damals unbefriedigendes Ergebnis der Ermittlungsarbeit.

Scheinbar hat es einen Spur-Spur-Treffer gegeben anhand der Vorschau.