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Vermisstenfall Madeleine McCann

17.223 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Portugal, 2007 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Vermisstenfall Madeleine McCann

16.07.2020 um 12:21
Zitat von abberlineabberline schrieb:dass er scheinbar jedem ungefragt erzählt, er entführe Kinder, schmuggle grosse Mengen Drogen usw. Vom Vater der Freundin über den Zellengenossen bis zu den Braunschweiger Suffkumpels....jeder bekam gross und breit alles erzählt.
Ja, warum schrieb BTK kryptische Nachrichten? Warum schrieb
Theodore Kaczynski
Quelle: Wikipedia: Theodore Kaczynski ein Manifest?

Es gibt Leute, die auch gefasst werden wollen. Vllt um sich auch zu erleichtern. Oder zu sehen, wie weit sie gehen können.

Ich hoffe so sehr, dass der Fall geklärt wird. Damals habe ich in Second-Life Schilder aufgestellt. Meine Tochter war im gleichen Alter.

Ich hoffe das BKA kommt mit einem grossen BANG an die Öffentlichkeit und haben alles zusammen. Aber ohne ein Geständnis wäre ich als Eltern nicht mit einem Indizienprozess wirklich glücklich.

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Vermisstenfall Madeleine McCann

16.07.2020 um 12:25
Zitat von abberlineabberline schrieb:Was ich zu verstehen versuch ist, wie jemand, der einerseits scheinbar seit Jahren die internationale Polizei narren konnte, andererseits so dumm sein soll, dass er scheinbar jedem ungefragt erzählt, er entführe Kinder, schmuggle grosse Mengen Drogen usw. Vom Vater der Freundin über den Zellengenossen bis zu den Braunschweiger Suffkumpels....jeder bekam gross und breit alles erzählt.
Er wurde ja auch als lustig und aufgeschlossen beschrieben. Insofern wusste er genau, dass er mit seinen Äusserungen nicht ernst genommen werden würde, dass man glaubte, er würde scherzen. Denke, dass es für ihn eine Genugtuung darstellte, dass er alles erzählen konnte und keiner reagierte.


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Vermisstenfall Madeleine McCann

16.07.2020 um 13:02
Mark Thorben Hoffmann hat den aktuellen Status heute morgen bei Bild live anschaulich, verständlich und nachvollziehbar dargelegt.

https://m.bild.de/video/clip/news-inland/einbrecher-auf-grundstueck-des-schlagerstars-unheimlicher-maskenmann-bei-helene-71918562-71919234.bildMobile.html

Ich hoffe der link funktioniert. Ab Minute 17.45 ....


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16.07.2020 um 13:20
Zitat von MaryPoppinsMaryPoppins schrieb:Er wurde ja auch als lustig und aufgeschlossen beschrieben. Insofern wusste er genau, dass er mit seinen Äusserungen nicht ernst genommen werden würde, dass man glaubte, er würde scherzen. Denke, dass es für ihn eine Genugtuung darstellte, dass er alles erzählen konnte und keiner reagierte.
Na ja, beim Benzinklauen, Drogenschmuggeln, Entblössen vor Kindern, Falschfahren, Rape-Videos drehen und vergewaltigen wurde er dann ja doch von Zeugen oder sogar den eigenen Kumpels verpfiffen. Das mit "nicht ernst genommen" hat also nicht immer funktioniert. Eigentlich hat es nie funktioniert. Man hat ihm als Deutschen anno 2006 ja nicht mal geglaubt das er kein Portugiesisch kann.


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16.07.2020 um 13:22
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Man hat ihm als Deutschen anno 2006 ja nicht mal geglaubt das er kein Portugiesisch kann.
Wie kommst du darauf, dass er es konnte?


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Vermisstenfall Madeleine McCann

16.07.2020 um 13:36
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Na ja, beim Benzinklauen, Drogenschmuggeln, Entblössen vor Kindern, Falschfahren, Rape-Videos drehen und vergewaltigen wurde er dann ja doch von Zeugen oder sogar den eigenen Kumpels verpfiffen. Das mit "nicht ernst genommen" hat also nicht immer funktioniert. Eigentlich hat es nie funktioniert. Man hat ihm als Deutschen anno 2006 ja nicht mal geglaubt das er kein Portugiesisch kann.
Das soll jetzt keinerlei Entschuldigung sein, aber das Entblössen vor den Kindern, könnte auch unter starken Alkoholeinfluss entstanden sein. Wenn man der portugiesischen Immobilienmakler glauben schenkt, war neben dem Spielplatz ein großes Fest, sodass es naheliegend ist, dass da auch viel gebechert worden sein wird. Insofern durchaus möglich, dass man da von "verminderter Schuldfähigkeit" sprechen könnte.


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16.07.2020 um 14:09
https://www.merkur.de/welt/maddie-mccann-polizei-sucht-leiche-brunnen-portugal-christian-b-zr-90006407.html
Scheinbar gibt es brauchbare Hinweise zur gesuchten Telefonnummer, wobei das im Artikel doch recht relativ klingt.


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Vermisstenfall Madeleine McCann

16.07.2020 um 14:46
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Coldcases schrieb:
B. Handy war in der Nähe eingeloggt. Unter Alkoholeinfluss, soll er in einer Kneipe die Tat gestanden haben. Letzteres ist nicht weiter verifiziert, noch weiß man wem gegenüber er diese Aussage getätigt haben soll und ob sie überhaupt der Wahrheit entspricht?

Das beruht wahrscheinlich auf der Aussage, er würde eine Leiche einfach den Schweinen verfüttern. So eine Aussage kann dann schnell mal zu einem angeblichen Geständnis werden, wenn sich ein Ohrenzeuge plötzlich wichtig fühlt, angesichts des großen Medienechos.

Ähnlich stufe ich nach wie vor die Aussagen des ehemaligen Mitbewohners und "Geschäftspartners" C.B.s ein, der wissen will, dass C.B. Maddie an einen Pädophilenring verkauft habe. Das erscheint mir einfach zu sehr auf die Erwartungshaltung des Publikums ausgerichtet und zu wenig unabhängig bestätigt, um wahr zu sein.

Es würde mich nicht wundern wenn auch die Brunnensuche auf einer über mehrere Ecken überlieferten Gelegenheitsaussage C.B's beruht. Möglicherweise hat er ja TV-News zu dem Fall mit den Worten kommentiert: "Ich würde die Kleine einfach in einem Brunnen verschwinden lassen - gibt dort ja genug".
SORRY, aber ich glaube hier wird wieder etwas durcheinander geworfen.
Wenn ich mich recht erinnere hat er gesagt, dass er weiß wie Madeleine gestorben ist. , dazu hat er noch ein Vergewaltigungsvideo auf seinem Handy gezeigt (welches weiß mannicht. Mit ihm?).
Diese Aussage ist von 2017 und wurde gegenüber einer seiner englischen Ex Freundinnnen + dessen neuen Freund / bekannten gemacht.
Dieser hat sich dann an die Polizei gewandt und so kam alles ins Rollen. Ich gehe davon aus, dass diese Zeugenaussage von den Ermittlern aufgenommen wurde bzw. dokumentiert ist. Wahrscheinlich bestätigt durch die Ex Freundin.

Die "Aussage Schweine" ist im Kiosk in Braunschweig gegenüber einer Bekannten gefallen.


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Vermisstenfall Madeleine McCann

16.07.2020 um 14:58
Zitat von ColdcasesColdcases schrieb:Das soll jetzt keinerlei Entschuldigung sein, aber das Entblössen vor den Kindern, könnte auch unter starken Alkoholeinfluss entstanden sein. Wenn man der portugiesischen Immobilienmakler glauben schenkt, war neben dem Spielplatz ein großes Fest, sodass es naheliegend ist, dass da auch viel gebechert worden sein wird. Insofern durchaus möglich, dass man da von "verminderter Schuldfähigkeit" sprechen könnte.
Das ist zwar gut möglich - würde am zugrundeliegenden strafrechtlichen Tatbestand aber bekanntlich nichts ändern. Es sei denn man müßte darüber hinausgehend sogar von Volltrunkenheit und einer Rauschtat ausgehen.
In beiden Fällen wäre das Verhalten m. E. trotzdem symptomatisch und zum Glück entblößen nicht typischerweise An - und Volltrunkene vor Kindern ihr Geschlechtsteil.


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Vermisstenfall Madeleine McCann

16.07.2020 um 15:14
Kann es sein, dass Polizei und StA "neuerdings" nicht gut umgehen können mit der medialen Rezeption und Verwurstung von aufsehenerregenden Fällen, sie dann unter Druck geraten und nicht genau prüfen, was sie nach außen durchgeben und was nicht? Dann bekommt das in der Öffentlichkeit so eine Eigendynamik und schwupps hat man einen vermeintlichem Täter.

Mich erinnert das, ähm, Verfahren bei CB an das im Fall Rebecca Reusch, wo sich auch alle schon einig waren, dass es der TV gewesen sein muss, weil, ja, warum nochmal? Und am Ende hat man nicht genug in der Hand und muss zurückrudern...


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Vermisstenfall Madeleine McCann

16.07.2020 um 15:22
Zitat von DGZ77DGZ77 schrieb:SORRY, aber ich glaube hier wird wieder etwas durcheinander geworfen.
Wenn ich mich recht erinnere hat er gesagt, dass er weiß wie Madeleine gestorben ist. , dazu hat er noch ein Vergewaltigungsvideo auf seinem Handy gezeigt (welches weiß mannicht. Mit ihm?).
Diese Aussage ist von 2017 und wurde gegenüber einer seiner englischen Ex Freundinnnen + dessen neuen Freund / bekannten gemacht.
Nein. Laut Zeitungsberichten hat er die Tat in einer Bar gestanden. In diesem Zusammenhang zeigte er dem Bekannten auch ein Vergewaltigungsvideo.
Der im Fall Maddie McCann unter Mordverdacht stehende Tatverdächtige Christian B. soll bereits 2013 und 2017 kurzzeitig in das Visier der Ermittler geraten sein – jeweils durch Zeugenhinweise an die Polizei. 2017 soll er laut den britischen Medien "The Times" und "Sky News" in einer Bar mit einem Bekannten über die Tat gesprochen haben, als zum zehnjährigen Verschwinden von Maddie gerade ein Bericht über sie im Fernsehen lief.

Was genau er zu dem Bekannten gesagt haben soll, ist nicht bekannt. Laut "Sky News" sollen seine Worte aber sehr detailreich gewesen sein und darauf hingedeutet haben, dass er etwas mit Maddies Verschwinden zu tun hatte. Danach soll er dem Bekannten noch ein Video einer Vergewaltigung gezeigt haben. Der Zeuge meldete sich bei der Polizei. Weder dieser Hinweis noch der im Jahre 2013 hätten jedoch für Ermittlungen gegen Christian B. gereicht, sagte BKA-Ermittler Christian Hoppe bereits am Mittwoch in der Sendung Aktenzeichen XY. "Die damaligen Informationen reichten nicht für Ermittlungen aus und schon gar nicht für eine Festnahme", hieß es. Auch der weitere Hinweis auf den Tatverdächtigen im Jahr 2017 habe noch nicht gereicht.
Stand: 06. Juni 2020 - 10:12 Uhr

https://www.rtl.de/cms/fall-maddie-mccann-gestand-der-tatverdaechtiger-christian-b-die-tat-2017-in-einer-bar-4555016.html


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Vermisstenfall Madeleine McCann

16.07.2020 um 15:27
@Coldcases
Genau sowas mein ich, der Typ quatscht jeden voll, was er mit Kindern macht, zeigt Videos rum, erzählt dem Vater der Freundin, dass er Drogen im grossen Stil schmuggelt, ist ständig breit...und erst Jahre später fällt allen ein, dass der ein wenig komisch war?


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Vermisstenfall Madeleine McCann

16.07.2020 um 15:40
Schwenn will CB wegen eines "Formfehlers" rausboxen. Wieso macht ein Anwalt sowas? Es geht ihm dann eigentlich nicht um die Gerechtigkeit, sondern um eine Person, welche womöglich zu Recht verurteilt wurde, aus der Haft zu bringen, um ein neues Verfahren anzustreben. Er weiß wie die Ermittler und wie wir, dass CB alles dafür geben könnte, dieses Verfahren zu umgehen und erneut unterzutauchen. Er weiß, dass CB sich anscheinend Kindern näherte und Drogen verkauft hat. Er weiß, dass er womöglich Frauen geschlagen und misshandelt hat.

Es geht ihm wohl darum den Fall zu gewinnen, für Ruhm und Ehre. Doch wer jubelt ihm zu? Diejenigen, die ebenfalls was ausgefressen haben und mit viel Geld sich freikaufen wollen...? Vielleicht findet er dann auch wieder einen Formfehler eines Ermittlers. Schon traurig...

Die Chancen stehen trotzdem nicht gut, dass CB frei kommt. Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg hat anscheinend auch keine Befugnis CB freizulassen. Nur wie gehts dann weiter..?
"Sein Anwalt will heute, Donnerstag, vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) einen Formfehler beim Verfahren um Brückners Auslieferung nach Deutschland geltend machen.

.....

Die Chancen, dass Brückner demnächst freikommen könnte, stehen gemäss Wolters «bei null». Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg habe auch gar keine Befugnis, jemanden auf freien Fuss zu setzen.
Quelle:
https://www.20min.ch/story/die-chancen-dass-brueckner-bald-freikommt-stehen-bei-null-967496630707


Zum Thema Schwenn ist mir dieses Bild aufgefallen, welche anscheinend eine Wand seiner Kanzlei darstellen soll und mittlerweile bei Shutterstock als Bildkauf angeboten wird.
https://www.shutterstock.com/editorial/image-editorial/johann-schwenn-laywer-representing-christian-brueckner-offices-vanadalised-hamburg-germany-12-jun-2020-10678797b

Bekommt man nicht besonders gute Verteidiger und Einzelhaft wenn man kooperiert hat oder so?


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Vermisstenfall Madeleine McCann

16.07.2020 um 15:48
Zitat von zorroxyzzorroxyz schrieb:Schwenn will CB wegen eines "Formfehlers" rausboxen. Wieso macht ein Anwalt sowas? Es geht ihm dann eigentlich nicht um die Gerechtigkeit, sondern um eine Person, welche womöglich zu Recht verurteilt wurde, aus der Haft zu bringen, um ein neues Verfahren anzustreben. Er weiß wie die Ermittler und wie wir, dass CB alles dafür geben könnte, dieses Verfahren zu umgehen und erneut unterzutauchen. Er weiß, dass CB sich anscheinend Kindern näherte und Drogen verkauft hat. Er weiß, dass er womöglich Frauen geschlagen und misshandelt hat.

Es geht ihm wohl darum den Fall zu gewinnen, für Ruhm und Ehre. Doch wer jubelt ihm zu? Diejenigen, die ebenfalls was ausgefressen haben und mit viel Geld sich freikaufen wollen...? Vielleicht findet er dann auch wieder einen Formfehler eines Ermittlers. Schon traurig...

Die Chancen stehen trotzdem nicht gut, dass CB frei kommt. Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg hat anscheinend auch keine Befugnis CB freizulassen. Nur wie gehts dann weiter..?
"Sein Anwalt will heute, Donnerstag, vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) einen Formfehler beim Verfahren um Brückners Auslieferung nach Deutschland geltend machen.

.....

Die Chancen, dass Brückner demnächst freikommen könnte, stehen gemäss Wolters «bei null». Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg habe auch gar keine Befugnis, jemanden auf freien Fuss zu setzen.
Quelle:
https://www.20min.ch/story/die-chancen-dass-brueckner-bald-freikommt-stehen-bei-null-967496630707
Ehrlich gesagt glaube ich, da hat 20min ziemlichen Unfug formuliert. Genau heute ist die Sitzung beim EuGH bzgl. der Frage zum Spezialtitätengrundsatz. Diese Frage wird der EuGH beantworten, sodass dann der BGH den Revisionsantrag des TV bzgl. des Urteils im Verfahren zur Vergewaltigung beurteilen kann.
Damit hat der aktuelle Anwalt erst mal in soweit nichts zu tun, als dass die Revision schon vor Monaten beantragt wurde, und der BGH über den Antrag nicht entscheiden kann und möchte, solange der EuGH nicht die im Antrag gestellte Frage beantwortet hat.
Siehe dazu hier: Beitrag von MarliPub (Seite 481)


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Vermisstenfall Madeleine McCann

16.07.2020 um 15:50
Zitat von MarliPubMarliPub schrieb:Damit hat der aktuelle Anwalt erst mal in soweit nichts zu tun, als dass die Revision schon vor Monaten beantragt wurde, und der BGH über den Antrag nicht entscheiden kann und möchte, solange der EuGH nicht die im Antrag gestellte Frage beantwortet hat.
Siehe dazu hier: Beitrag von MarliPub (Seite 481)
@MarliPub Danke für die Aufklärung. Werden wir dann heute dazu ein Antwort aus der Presse erhalten oder nicht?


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16.07.2020 um 16:00
BGH-Entscheid über Verletzung des Spezialitätsgrundsatz voraussichtlich "im Laufe des August"

Die Entscheidung des Bundesgerichtshofes über die Verletzung des Spezialitätsgrundsatzes bei der Verurteilung von Christian B. wegen schwerer Vergewaltigung in Tateinheit mit räuberischer Erpressung wird frühestens für August erwartet. Das hat der Anwalt Friedrich Fülscher gegenüber der "Bild"-Zeitung bestätigt:
Mein Mandant wurde auf Grundlage eines anderen Haftbefehls nach Deutsch­land ausgeliefert, eine Frei­heitsstrafe in anderer Sache darf ohne Zustimmung Portu­gals nicht vollstreckt werden.
Anfang August kommen die Anträge des Generalanwalts; ich denke, im Laufe des August kommt die Entscheidung. Mich hat optimistisch gestimmt, dass die Republik Irland, die hier als einzige andere Nation teilgenommen hat, meine Rechtsauffassung vollumfänglich teilt.
Der Fall liegt derzeit vor dem Europäischen Gerichtshof, um dessen Einschätzung der BGH gebeten hatte.

Das Landgericht Braunschweig hatte zuvor argumentiert, eine Verletzung des Spezialitätsgrundsatzes liege trotz der fehlenden Zustimmung Portugals zur Verurteilung der Vergewaltigung nicht vor, da B. im September 2018 das Bundesgebiet freiwillig erneut verlassen habe und daraufhin von Italien ausgeliefert wurde. Der BGH war dieser Argumentation zunächst weitgehend gefolgt.

Im Falle einer Annahme der Revision würde B. nach Verbüßung seiner Haft in Kiel im Januar 2021 auf freien Fuß kommen.

Quelle: https://www.bild.de/news/ausland/news-ausland/fall-maddie-die-ermittler-haben-mehr-als-wir-bis-jetzt-wissen-71919812.bild.html?wtmc=twttr.shr


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Vermisstenfall Madeleine McCann

16.07.2020 um 16:03
Zitat von herzi09herzi09 schrieb:Kann es sein, dass Polizei und StA "neuerdings" nicht gut umgehen können mit der medialen Rezeption und Verwurstung von aufsehenerregenden Fällen, sie dann unter Druck geraten und nicht genau prüfen, was sie nach außen durchgeben und was nicht? Dann bekommt das in der Öffentlichkeit so eine Eigendynamik und schwupps hat man einen vermeintlichem Täter.Mich erinnert das, ähm, Verfahren bei CB an das im Fall Rebecca Reusch, wo sich auch alle schon einig waren, dass es der TV gewesen sein muss, weil, ja, warum nochmal? Und am Ende hat man nicht genug in der Hand und muss zurückrudern...
Auffallend sind m. E. insbesondere gewisse Gemeinsamkeiten in den Gesamtabläufen der Ermittlungen bei beiden genannten Fällen, die ins Auge springen und sich auch auf einzelne Ermittlungsstränge (hier in Braunschweig) auswirken können:

- Die frühe bzw. fast sofortige mediale Begleitung der betroffenen Familien,
- Die Nichtakzeptanz der These der Polizei, dass das verschwundene Kind tot sei,
- Das frühe Zerwürfnis im Verhältnis der betroffene Familien mit den Ermittlungsbehörden,
- das wording in den an die Presse und Öffentlichkeit gerichteten Stellungnahmen, die m. E. eine Erwartungshaltung erzeugten, mit denen letztlich die erarbeiteten Indizien nicht Schritt halten konnten und man sich in mehreren Schritten zurückgenommen hat. Wohin das in beiden Fällen noch führt muß offenbleiben, eine zeitweilig suboptimale Außenwirkung ist m. E. schon jetzt kaum zu übersehen.

Ich glaube aber nicht an einen Systemfehler sondern eher an individuelle Schwächen, die von den nach außen agierenden Pressesprechern (in Berlin)und dem Sachbearbeiter (vermute ich in Braunschweig) aber ggf. auch nicht alleine zu vertreten sind. Der Pressesprecher hat ohne eigene große Spielräume die Linie der EB nach außen zu vertreten, wenn er seinen Job nicht niederlegen will. Ein ermittelnder Staatsanwalt steht in einer Behördenhierarchie, deren mögliche Einflussnahmen auch mit zu berücksichtigen sind.


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16.07.2020 um 16:14
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:BGH-Entscheid über Verletzung des Spezialitätsgrundsatz voraussichtlich "im Laufe des August"

Die Entscheidung des Bundesgerichtshofes über die Verletzung des Spezialitätsgrundsatzes bei der Verurteilung von Christian B. wegen schwerer Vergewaltigung in Tateinheit mit räuberischer Erpressung wird frühestens für August erwartet. Das hat der Anwalt Friedrich Fülscher gegenüber der "Bild"-Zeitung bestätigt:
Mein Mandant wurde auf Grundlage eines anderen Haftbefehls nach Deutsch­land ausgeliefert, eine Frei­heitsstrafe in anderer Sache darf ohne Zustimmung Portu­gals nicht vollstreckt werden.
Anfang August kommen die Anträge des Generalanwalts; ich denke, im Laufe des August kommt die Entscheidung. Mich hat optimistisch gestimmt, dass die Republik Irland, die hier als einzige andere Nation teilgenommen hat, meine Rechtsauffassung vollumfänglich teilt.
Der Fall liegt derzeit vor dem Europäischen Gerichtshof, um dessen Einschätzung der BGH gebeten hatte.

Das Landgericht Braunschweig hatte zuvor argumentiert, eine Verletzung des Spezialitätsgrundsatzes liege trotz der fehlenden Zustimmung Portugals zur Verurteilung der Vergewaltigung nicht vor, da B. im September 2018 das Bundesgebiet freiwillig erneut verlassen habe und daraufhin von Italien ausgeliefert wurde. Der BGH war dieser Argumentation zunächst weitgehend gefolgt.

Im Falle einer Annahme der Revision würde B. nach Verbüßung seiner Haft in Kiel im Januar 2021 auf freien Fuß kommen.

Quelle: https://www.bild.de/news/ausland/news-ausland/fall-maddie-die-ermittler-haben-mehr-als-wir-bis-jetzt-wissen-71919812.bil...
Danke dir. Ich ergänze noch um Folgendes, habe mich kurz eingelesen:

Der EuGh wird C.B. nicht freilassen oder ähnliches, wie es in manchen Artikeln formuliert ist, sondern:
Gegenstand und Tragweite
Das Ersuchen muss sich auf die Auslegung oder die Gültigkeit des EU-Rechts beziehen und darf sich nicht auf die Auslegung des nationalen Rechts oder auf Tatsachenfragen beziehen, die im Rahmen des Ausgangsrechtsstreits aufgeworfen werden.
Der EuGH kann über das Ersuchen nur entscheiden, wenn das EU-Recht auf den Fall im Ausgangsverfahren anwendbar ist.
Der EuGH wendet das EU-Recht nicht selbst auf einen Rechtsstreit an, da es seine Aufgabe ist, eine dienliche Antwort zu geben. Die Konsequenzen aus dieser Antwort des EuGH hat das vorlegende nationale Gericht zu ziehen.
Vorabentscheidungsersuche sind für die vorlegenden Gerichte und alle Gerichte in den EU-Ländern rechtsverbindlich.
Quelle: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=LEGISSUM%3Al14552

Zweite Hervorhebung von mir eingefügt.
Also ja, die Entscheidung des EuGH ist in dieser Sache dann "Kriegsentscheidend" - aber der EuGH selbst entscheidet nicht direkt über die Revision, sondern dies passiert beim BGH.


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16.07.2020 um 16:14
Zitat von pensionärpensionär schrieb:Auffallend sind m. E. insbesondere gewisse Gemeinsamkeiten in den Gesamtabläufen der Ermittlungen bei beiden genannten Fällen,
Ich würde sogar sagen, dass das ein Mechanismus ist, der in vielen Fällen eintritt, wo die Konstellation Angehörige des Opfers / Ermittlungsbehörden / Medien gegeben ist.

Oft haben die Angehörigen eines Opfers eine bestimmte Sichtweise, die dann oft auch gar nicht mit wirklichen Argumenten untermauert werden kann ("Wir können uns nicht vorstellen, dass...." ist halt kein Argument), sie fühlen sich bei den Ermittlern damit nicht ernstgenommen, wenden sich daher an die Medien, die wiederum greifen es begeistert auf und heizen es an (bringt Auflage / Zuschauer...), dann kommen womöglich noch Anwälte der Angehörigen hinzu, die sich auch gerne profilieren möchten und daher nicht unbedingt beruhigend auf ihre Mandanten einwirken, die Ermittler müssen irgendwie reagieren (was vielleicht nicht immer geschickt passiert), darauf erfolgt dann wieder eine medial verbreitete Reaktion der Angehörigen usw.

Kurz: Da kommt ein Prozess in Gang, der sich nur noch schwer kontrollieren lässt und die Ermittlungen mitunter auch behindert.


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16.07.2020 um 16:16
Zitat von zorroxyzzorroxyz schrieb:Bekommt man nicht besonders gute Verteidiger und Einzelhaft wenn man kooperiert hat oder so?
Wenn man als Beschuldigter immer kooperiert hat, braucht man auch keinen guten Verteidiger mehr. Der kann dann auch nichts mehr retten.

Generell verstehe ich auch nicht die Kritik an den Verteidigern. Plädierst du jetzt dafür, dass ein Verteidiger freiwillig auf die, einem Angeklagten zustehende Rechte, verzichten soll? Dann hätte dieser Verteidiger jedoch eine problematische Auffassung von seiner Pflicht.
Und ja. Ein Formfehler klingt erst einmal nach einer Lappalie. Aber gerade die Einhaltung der Formalien ist wichtig um die Rechte von Betroffenen zu schützen. Und ob jetzt eine Verletzung heilbar ist entscheiden dann eben die Gerichte, hier der BGH und der EuGH.


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