Mysteriöser (Mord)Fall auf einsamer Landstrasse

ich gehe sogar soweit und sage, dass 10-12 jahre im sinne der rechtsstaatlichkeit für diese doch relativ lückenhaften beweise gerecht sind. auch wenn man "weiß" dass er es war und es eventuell nicht nur totschlag war. aber es wurde eben an einigen stellen nicht korrekt gearbeitet, man kann mehr nicht beweisen und dann gibt das rechtssystem eben nicht mehr her. das hat der richter ja auch ganz klar genauso gesagt.

ich denke, die sache sähe auch nochmal anders aus, würde ulf schweigen aber einen einzigen satz vor gericht sagen: "ich war es nicht, ich bin unschuldig". mit diesem einen satz würde er sich auch keinen strick drehen, das wäre kein lügengerüst, in dem er sich verfangen könnte. es wäre einfach nur ein satz, der alles verändern würde. er kann das aber nicht sagen. insofern ist der angeklagte für mich auch kein total gewissenloses monster. aber ich finde, dass er es nicht sagen kann, dass er es nicht zu tabea sagen konnte, spricht halt auch bände.

ob das für die eltern ein trost ist, weiß ich nicht. aber es hätte schon auch noch schlimmer kommen können.

@oelbaron

oelbaron schrieb:Wenn erwiesen ist, dass jemand einen anderen tötet, ob Mord oder Totschlag, dann gehört er mindestens 15 Jahre weggeschlossen.

Glaub mir ich bin jemand der sehr oft unser Rechtssystem als zahnlosen Tiger ansieht und viele Straftaten bestraft oder härter bestraft sehen möchte. In diesem Fall finde ich die geforderten 12 Jahre für angemessen und würde dem Staatsanwalt beim Strafmaß ein gutes Händchen bescheinigen.

Man muss die verbleibenden Fragezeichen und die Tatsache, dass die Ermittlungen an ihre Grenzen gestoßen sind, berücksichtigen. Der Mangel bzw. die geringe Anzahl an eindeutigen Indizien/Beweisen und "taktische Fehler" in der Ermittlungsarbeit sind Gründe von einer Maximalstrafe abzusehen. Es bestehen zu viele Unklarheiten.

die von der STA geforderten 12 Jahre für Totschlag sind grad mal 3 Jahre unter der Höchststrafe von 15 Jahren. Bei minder schweren Fällen könnte die Freiheitsstrafe unter 10 Jahren betragen. Also liegt hier aus Sicht der STA ein "schwerer" Fall von Totschlag vor. Damit wird auf jeden Fall die Brutalität der Tat berücksichtigt.
Die Richter werden da kaum drunter bleiben, so meine Vermutung

Die geringe Anzahl an Indizien ist wahrlich Bemerkenswert. In dem Kontext kann man die erwähnte "goldene Brücke" des Richters ja fast schon als eine Art Versuch die (möglichen) Selbstzweifel des Gerichts zu beseitigen werten.

@lawine natürlich "darf" man schweigen nicht als Schuldeingeständniss sehen, aber "darf" man jemanden umbringen ??? Nein !!! Und es ist der logische Menschenverstand der sagt, wenn man mich für irgendwas verdächtigt, und ich unschuldig bin, dann tue ich ALLES in meiner Macht stehende um da raus zu kommen!

Er wird verurteilt, muss in den Knast und das für lange Zeit !!! Und wer könnte was daran ändern ? Genau er ! Er könnte reden. Aber ich denke das würde seine Situation verschlimmern.

Und dann bin ich auch gern ein juristisch Unerfahrener Mob !

x-aequitas schrieb:Man muss die verbleibenden Fragezeichen und die Tatsache, dass die Ermittlungen an ihre Grenzen gestoßen sind, berücksichtigen. Der Mangel bzw. die geringe Anzahl an eindeutigen Indizien/Beweisen und "taktische Fehler" in der Ermittlungsarbeit sind Gründe von einer Maximalstrafe abzusehen. Es bestehen zu viele Unklarheiten.

???

Eine Strafe wird doch nicht gemildert, wenn die Beweise und Indizien nicht ausreichen, nein dann gibt es einen Freispruch... unklare Beweise und Indizien führen niemals zu einer geringeren Strafe...


@lavie

Schön dass du ein differenziertes Bild hast... wenn man manche hier so hört, denkt man sich auch, genau diese Personen sind früher im Mob mit ner Mistgabel hinter dem Schuldigen hinterher...

Natürlich ist Ulf nicht ganz richtig im Kopf, man siehe sich mal seine anderen "Schandtaten" an... allerdings besagen diese auch nicht aus, dass er mal eben seinen Cousin erschlägt... alleine schon jemanden zu erschlagen bedarf einer extrem geladenen emotionalen Reaktion... wer weiß was da wirklich war...

Nichtdesto trotz wird er, wenn das Gericht denn von seiner Schuld überzeugt ist, auch in einem angemessenen Rahmen bestraft werden...

Was ich sagen will, dieses Schwarz Weiß Schubladenstecken ist ziemlich dumm... solange man nicht alles weiß... und in diesem Fall haben nunmal alle inklusive dem ehrenwerten Richter leider ein Wissensdefizit...

Diese Diskussionen hier sind so was von überflüssig.

Die Beweise und Indizien, durch welche das Gericht überzeugt wurde, dass der TV der Tat schuldig ist, sind bekannt. Dem entgegengebracht hat der TV bisher nichts.

Das sind die Fakten.

Ich frage Euch allen Ernstes: Was gibt es da noch zu diskutieren? Nichts mehr.

Es gibt viele Puzzleteilchen gerade hier in diesem Verfahren, die noch fehlen. Aber darüber zu spekulieren, finde ich geradezu abenteuerlich. Keiner von uns weiß irgendwas. Und wenn einer doch was zu wissen meint, dann soll er es an richtiger Stelle anbringen. Das Forum hier ist nicht der passende Ort für so etwas.

Ich spekuliere auch gerne und mache mir wirklich Gedanken, aber das hier geht doch nun wirklich zu weit. Das könnte ja dann ins Uferlose gehen und ist dann auch nicht mehr realistisch.

Wie man es auch dreht und wendet: Das Verfahren ist bald abgeschlossen und da gibt es einfach nichts zu hadern.

Meine bescheidene Meinung.

@jane.marple

So ähnlich und sinngemäß hat es ja auch der Staatsanwalt ausgedrückt. Die Frage nach dem "Warum" wird allerdings immer offen bleiben und es wird eine Menge Leutde geben die auch weit nach Urteilsverkündung hadern werden...

jane.marple schrieb :

Diese Diskussionen hier sind so was von überflüssig.

Die Beweise und Indizien, durch welche das Gericht überzeugt wurde, dass der TV der Tat schuldig ist, sind bekannt. Dem entgegengebracht hat der TV bisher nichts.

Das sind die Fakten.

Ich frage Euch allen Ernstes: Was gibt es da noch zu diskutieren? Nichts mehr.

Es gibt viele Puzzleteilchen gerade hier in diesem Verfahren, die noch fehlen. Aber darüber zu spekulieren, finde ich geradezu abenteuerlich. Keiner von uns weiß irgendwas. Und wenn einer doch was zu wissen meint, dann soll er es an richtiger Stelle anbringen. Das Forum hier ist nicht der passende Ort für so etwas.

Ich spekuliere auch gerne und mache mir wirklich Gedanken, aber das hier geht doch nun wirklich zu weit. Das könnte ja dann ins Uferlose gehen und ist dann auch nicht mehr realistisch.

Wie man es auch dreht und wendet: Das Verfahren ist bald abgeschlossen und da gibt es einfach nichts zu hadern.

Meine bescheidene Meinung.

Stimme dir zu !!

http://www.express.de/duesseldorf/vater-des-getoeteten-daniel-d---wir-haben-acht-monate-hoelle-hinter-uns-,2858,28097450.html (Archiv-Version vom 16.08.2014)

...
Für die Eltern unerträglich. Kurz bevor Richter Rainer Drees die Beweisaufnahme schließen wollte, riss Vater Klaus D. der Geduldsfaden.

„Was ist mit dem Motiv? Wir wollen das wissen? Der schweigt doch nur, um sich selbst zu schützen.“ Der Richter versucht, dem verzweifelten Vater alles zu erklären. „Der Angeklagte hat das Recht zu schweigen. Dass dies für sie eine schwierige Situation ist, verstehen wir.“ Klaus D.: „Die letzten acht Monate war für uns die Hölle.“
...

Neusser1988 schrieb:wenn man manche hier so hört, denkt man sich auch, genau diese Personen sind früher im Mob mit ner Mistgabel hinter dem Schuldigen hinterher...

Leider sehr wahre Worte.

@Neusser1988

Das sie nicht ausreichen habe ich ja gar nicht geschrieben - im Gegenteil. Es zeichnet sich ab, dass er verurteilt wird, weil das Gericht davon ausgeht, dass er die Tat begangen hat. Im Zweifel für den Angeklagten ist eine Phrase, dem Gericht reicht eine hohe Wahrscheinlichkeit. Hier werden Indizien abgewogen und abgerechnet.

Was sind denn deiner Meinung nach Gründe die dazu führen dass keine 15 Jahre gefordert wurden? Meiner Meinung deswegen, weil weite Teile der Tat im Dunkeln liegen und zB nicht ausgeschlossen werden kann, dass es auch schuldmildernde Faktoren gibt wie zB Provokation usw.

@x-aequitas
Das hat der Staatsanwalt versucht zu erklären. Mildernde Umstände gibt es für die Tatsache, dass der TV nicht vorbestraft ist.

Ich finde nicht, dass Ulf hier im Forum als Monster stigmatisiert wird, aber meiner Meinung nach überschreiten hier manche User in der Bewertung der Familie Dicke deutlich Grenzen und sind in ihren Spekulationen gegenüber Daniel ziemlich pietätlos.
Eine Verurteilung des TV ist aufgrund der Indizien unumgänglich.

Die Spekulationen, warum der Tatverdächtige schweigt, sind absurd. Er schweigt und das mit Recht.

Mal eine andere Frage: Hier wird immer wieder spekuliert, dass Ulf Psychopharmaka bekommt, da er zugenommen hat. Dies geht doch nur auf anordnung eines Arztes. Dieser hat aber eine Schweigepflicht, die auch vor Gericht gilt und nicht gebrochen werden darf?
Ich persönlich, denke nicht, dass er in ärtzlicher Betreuung ist, aber mich interessiert die Frage, ob Ärzte vor Gericht eine Schweigepflicht haben, auch wenn sie eventuell zum Fall etwas sagen könnten....

@dku1489
Natürlich unterliegen Ärzte der Schweigepflicht. Bevor sie etwas aussagen könnten, müssten sie von dem Patienten von der Schweigepflicht entbunden werden.

@jane.marple
ok, danke! ;)

Verurteilung bei Mord ohne Leiche gab es schon.
Hier gibt es also eine Verurteilung ohne Motiv, ohne Tatwaffe, ohne lückenlose Indizien, ohne Zeugen die klar den Tv am Tatort identifizieren konnten.
Das wird in die Geschichte der deutschen Rechtsprechung eingehen.

Ungewöhnlich ist auch das mehrfache Einbringen von Dingen die nichts mit dem Tatvorwurf zu tun haben und in einen eigenen Prozess gehören.
Ungewöhnlich ist ebenfalls das eine Zeugin gehört wird, aber deren Aussage eh nicht mehr Beachtung findet und so Glaubwürdig wie die des Zeugen der zwei Männer im Alter zw. 40-50 Jahren erkannt hat und U nach Fotovergleich im Gerichtssaal und mit Unifarbener Karierter Jacke und mit Kaputze auf dem Kopf identifiziert hat. Eindeutig: - )
Dann noch eine Zeugin die ihre Aussage nur im Beisein ihres Rechtsanwalts tätigt.

Eine Vorverurteilung hat hier schon lange Stattgefunden und der Prozess hatte seine Grenzen bereits zu Beginn erreicht.

Richter und Staatsanwalt haben den schlechtesten Part erwischt. Die Angehörigen verlangen eine Haftstrafe am liebsten wegen Mordes, dabei ist es schon schwierig genug überhaupt eine Verurteilung zu erarbeiten.
Gut das der Tv ebenfalls eine Haftstrafe wünscht und nicht Gegenwirkt. So werden alle halbwegs Zufriedengestellt.

Niemals möchte ich Richter sein.

Vielleicht fehlt es mir einfach nur an weiterem Wissen, denn ich würde gerne Verstehn.

@TatzFatal

TatzFatal schrieb:Niemals möchte ich Richter sein

Ohne Dir jetzt zu Nahe treten zu wollen, aber das ist dann auch besser so, nach dem, was Du gerade geschrieben hast. Deine ganzen Behauptungen sind reine Spekulation.

@TatzFatal
Sehr wahre Worte!

@TatzFatal
Sehr treffend zusammengefasst.