Doppelmord Babenhausen

Und daher wurde dem Antrag auch nicht entsprochen. Und jetzt läuft die sofortige Beschwerde dagegen beim OLG.

BoobSinclar schrieb:Wenn das jetzt angerufene Gericht zu einem anderen Schluss kommt, nämlich, dass die Videos ausreichend gewürdigt wurden, dann passiert da gar nichts sonst.

Selbst wenn das OLG zum Schluss käme, die Videos seien nicht gewürdigt worden, müssten sie obendrein geeignet sein, ein milderes Urteil zu bewirken. Spätestens hier dürfte es scheitern.

Nicht einmal die Feststellung der besondere Schwere der Schuld ist jetzt doch noch mMn wegzubekommen, das hätte in der HV beim Tatgericht versucht werden müssen.

Der Antrag Strates wurde vom Kasseler LG als unzulässig verworfen und auch ungeeignet eingestuft, eine geringere Bestrafung aus der Sicht des erkennenden Tatgerichts zu bewirken.

Frau Darsow fasst die für sie entscheidenden Beweise für die Unschuld ihres Mannes so zusammen:

Hier ist nochmal ganz klar begründet, warum kein mit Bauschaum gefüllter Schalldämpfer zum Einsatz gekommen sein kann. Das Spurenbild am Tatort weicht massiv von dieser Therie ab.

Für uns auch ein grosser entlastender Moment, ist der Abgleich einer Geruchsprobe von Andreas durch einen Spezialhund der Polizei. Aussage des Spezialhundeführers: " Dieser Geruch (Andreas Darsow) war nicht im Tatobjekt."

Dazu möge jeder selbst ab Seite 281 im Urteil nachlesen.

Fakt ist: In der HV wurde auf Alles oder Nichts gespielt, bisheriges Ergebnis davon: Nichts für eine Wiederaufnahme.

Wenn ein Richter ein entlastende Video nicht sieht muss es halt der nächste Richter ansehen. Damit es keine unrechtsurteile gibt. Darum wird AD vermutlich freigesprochen

@ Peterlee
Das ist eine naive Vorstellung, tut mir leid, denn damit könnte jeder Mörder am Fließband Wiederaufnahmen beantragen lassen bis zum Ende seiner Haftzeit und die Justiz völlig damit lahmlegen.

Sollen wir Gottesurteile machen lassen, um alle Fehlurteile durch weltliche Gerichte auszuschließen?
Die Taliban machten so etwas noch.

Ich zitiere dazu die taz:

Lange diskutierten die geistlichen Taliban-Führer, wie denn Homosexualität bestraft werden könne. Der ursprüngliche Plan sah vor, die Verurteilten bis zum Hals in den Boden einzugraben. Dann sollte eine Mauer über ihren Köpfen zum Einsturz gebracht werden. Zum Einsatz aber kommt immer wieder eine moderne Variante: Ein der Homosexualität Überführter muss sich vor einer Steinmauer aufstellen, die von einem Bulldozer oder Panzer niedergerissen wird. Das Gottesurteil fällt nach einer halben Stunde. Dann werden die Trümmer beiseite geräumt, und Überlebende sind frei.

Quelle: https://taz.de/!1143844/

Bleiben wir also lieber bei staatlichen, weltlichen Gerichten, auch wenn es dadurch Fehlurteile geben kann.

peterlee schrieb:Darum wird AD vermutlich freigesprochen

Warum sollte er freigesprochen werden wenn seine Schuld zweifelsfrei im Urteil und der Ablehnung des WAV begründet ist?

@Heribert

Weil die Videos nicht angeguckt wurden. Und die beweisen wie von de. Hc Strate überzeugend dargelegt die Unschuld. Ganz simpel

@ Peterlee
Sie drehen sich nun im Kreis, wie mit einer Pirouette, denn laut Urteil wurden ja Videos aus dem BKA vom Gericht angeguckt und Strates Videos beweisen jedenfalls keine Unmöglichkeit einer SD-Waffen-Kombination gemäß der Schweizer Website bei den Taten.

Warten wir es mal ab, wie das angerufene OLG nun entscheidet. Strate geht bei einer Ablehnung dann auch wieder zum BVerfG aller Wahrscheinlichkeit nach.

Deus_ex_Machin schrieb:Es stellt aber nicht die Frage, welches Gewicht diese „in die Beweiswürdi-gung eingestellten Punkte“ denn noch hätten, wenn sich beweisen lässt, dass eine mit gehärte-tem Bauschaum gefüllte PET-Flasche nicht bei der Tat zum Einsatz gekommen ist. Die Ant-wort ist einfach: gar keines. Jedenfalls keines, das auch nur ansatzweise an einen Tatverdacht oder gar an eine Verurteilung denken ließe.

Dass dies offensichtlich Quatsch ist, wird auch Strate selbst wissen.

Kollege Dr. Strate ist schlau genug, diesen Satz so subtil wie möglich zu formulieren. Man lese ihn noch mal ganz genau: ...wenn sich beweisen lässt...

Ja, wenn sich das beweisen liesse. Daran aber scheitert dieses ganze Unterfangen ja, wie wir hier schon oft bemerkt haben. Die schönen Videos sind sicherlich sehenswert, aber genau diesen Beweis zu führen - im Gesamtzusammenhang mit allen anderen Indizien - schaffen sie eben nicht. Daher hat @Deus_ex_Machin hier ganz Recht:

Deus_ex_Machin schrieb:Selbst wenn das OLG zum Schluss käme, die Videos seien nicht gewürdigt worden, müssten sie obendrein geeignet sein, ein milderes Urteil zu bewirken. Spätestens hier dürfte es scheitern.

Je länger und intensiver ich mich mit diesem Fall beschäftigt hatte, umso größer wurde meine Enttäuschung über Herrn Strates Vorbringungen und Vorgehen. Sein Wiederaufnahmeantrag enthält für mich ungewöhnlich viel sachliche und methodische Fehler, ein in sich widersprüchlicher Kuddelmuddel ohne eine ganz klare und faktensichere Linie.
Zuletzt meinte er auch noch, Frau Nina Reininger, die ihm die BKA-Videos zukommen ließ unter ihrem damaligen Geburtsnamen, wäre ein Mann.
Von sauberen und intensiven Recherchen also nur relativ wenig bei Herrn Dr. jur. h.c. Gerhard Strate zu lesen.
Wirklich schade, wie er da stümperte.

Wenn es etwas Neues wieder gibt, dann erst lohnt es sich mMn, hier weiter zu debattieren, aber das wird ein unerfüllter Wunsch aller Erfahrung nach sein, denn es gibt offenbar unter anderem auch eine Kampagne gegen den VRiaLG in Darmstadt Volker Wagner.

@P-Beobachter

Zustimmung. Das habe ich auch gelesen. Diese Bürgerinitiative führt einen regelrechten Feldzug es gibt ich glaube auf deren homepage sogar regelrechte Anleitungen wie man bei vermeintlich unschuldigen Vorgehen soll mit Öffentlichkeitsarbeit welche Medien man anschreiben soll usw. Hier stellt sich grundsätzlich die Frage was diese Öffentlichkeitsarbeit eigentlich bewirken soll denn Richter lassen sich wohl ni6davon beeindrucken. Vielleicht geht es darum überhaupt etwas zu tun