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Doppelmord Babenhausen

26.215 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

05.09.2018 um 23:18
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Es kann jedenfalls auch hier keine Rede sein, dass Darsow willkürlich und frühzeitig ausgesucht wurde, um der Öffentlichkeit einen Täter zu präsentieren.
Da Polizisten und Staatsanwälte ja vermutlich „nach Kopfgeld“ bezahlt oder befördert werden, musste AD aber leider herhalten für den bis heute ungeklärten Mord an Silke Schroth aus Babenhausen. So jedenfalls offenbar die längeren Gedankenspiele einiger Verschwörungstheoretiker.

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05.09.2018 um 23:48
Zitat von AndanteAndante schrieb:Mord an Silke Schroth
17000-Einwohner-Städtchen, eine Straße, 7 Jahre, drei Morde. Schon merkwürdig.

SpoilerNein ich glaube nicht an einen Zusammenhang. Fehler in der Matrix?


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06.09.2018 um 00:16
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Nein ich glaube nicht an einen Zusammenhang. Fehler in der Matrix?
Ich glaube auch nicht an einen Zusammenhang, weder tätertechnisch noch im Hinblick darauf, dass die Ermittler verzweifelt versucht haben sollten, wenigstens im zweiten Mordfall (Toll) vor-schnell einen Täter zu präsentieren, nachdem ihnen eine solche Präsentation im ersten Fall (Schroth) nicht gelungen war.


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06.09.2018 um 01:18
Zitat von swinedogswinedog schrieb:17000-Einwohner-Städtchen, eine Straße, 7 Jahre, drei Morde. Schon merkwürdig.
Ja, und die Opfer sind noch nicht unter der Erde, da wird schon eingebrochen und ihr Haus ausgeraubt.
Scheint ja ne komische Gegend da zu sein


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06.09.2018 um 09:40
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Scheint ja ne komische Gegend da zu sein
Nunja, Frankfurt ist jetzt nicht so weit weg. Und für kriminelle, gerade Einbrecher, Raubüberfälle etc. reicht es schon, wenn eine Autobahn o.ä. in der Nähe ist, damit sie schnell verduften können. Unsere Gegend ist da auch sehr Leid geplagt, mit 4 Einbrüchen innerhalb einer Woche in der selben Straße.

Und gerade das in das Haus eingebrochen wird, in dem Leute ermordet wurden, halte ich für einen klassischen Gedankengang eines nicht allzu intelligenten Kriminellen.
Sicher dachten die sich sowas in der Art von: "Da wohnt ja eh keiner mehr, wer soll uns da schon erwischen?"
Weiter gedacht werden die auch nicht haben.

Und was die zwei Morde in der selben Straße betrifft: Hatten wir nicht auch den Fall einer Frau, die beim vermeintlichen Joggen im Wald verschwand und wenige Monate zuvor ist ein in der selben Straße lebender, älterer, leicht dementer Mann seiner Frau davon geradelt und ist nie wieder gesehen worden?

Auch da muss man ja nicht zwangsläufig eine Verbindung sehen, wenn Indizien diese nicht erhärten.
Frau.N.Zimmer schrieb (Beitrag gelöscht):Ich finde das mit dem " Nervenzusammenbruch" zu dick aufgetragen.
Genau das ging mir auch durch den Kopf. Wenn jemand in so grellen Farben malt, bin ich immer erstmal skeptisch.
Zitat von AndanteAndante schrieb:wenigstens im zweiten Mordfall (Toll) vor-schnell einen Täter zu präsentieren,
Da versteh ich nicht ganz, oder kann das zumindest nicht einschätzen - besteht denn da so ein herber Reputationsverlust? Ich meine, die Dezernate und Direktionen bekommen immer noch ihr Geld, seinen Job verliert ja auch niemand und wirklich gemocht wird die Polizei sowieso.
Die Staatsanwälte haben auch relativ sichere Jobs und wegen einem ungelösten Mord - von denen es ja mehr als genug gibt - leitet noch niemand eine allgemeine Inkompetenz ab. Natürlich eignen sich manche Fälle, um der Karriere einen Schub zu geben, aber wo sich nichts ermitteln ließe, würde ja auch nichts passieren. Daher glaube ich auch nicht, dass die Staatsanwaltschaft ein unmittelbares Interesse daran haben, einen Fall zu lösen, weil sie ihre Jobs eh nicht riskieren, wenn sie es nicht tun.
Und Richter kriegen den Fall eh erst, wenn die Anklage steht.


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06.09.2018 um 11:58
Um nochmal auf den Aspekt einzugehen, wie Betroffene mit den mauen Erfolgschancen eines WA-Verfahrens umgehen:

Selbst wenn der Rechtsanwalt, was seine Pflicht darstellt, ehrlich darüber aufklärt, dass die Chancen lediglich ganz entfernte sind, bedeutet das keineswegs, dass etwa die Ehefrau sich keine übergroßen Hoffnungen machen könnte. Zumal sie ja wohlweislich jenen Rechtsanwalt mandatiert hat, der als Wiederaufnahme-Spezialist schlichthin gilt und der immer wieder bekundet hat, gute Chancen erblickt zu haben. Natürlich klammert man sich dann an diese Hoffnung und natürlich ist es vorstellbar, dass man dann seiner Enttäuschung auf extreme Weise freien Laufen lassen könnte, sollten diese Hoffnungen zerbersten.


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SFR ehemaliges Mitglied

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06.09.2018 um 12:21
Zitat von Deus_ex_MachinDeus_ex_Machin schrieb:Um nochmal auf den Aspekt einzugehen, wie Betroffene mit den mauen Erfolgschancen eines WA-Verfahrens umgehen:

Selbst wenn der Rechtsanwalt, was seine Pflicht darstellt, ehrlich darüber aufklärt, dass die Chancen lediglich ganz entfernte sind, bedeutet das keineswegs, dass etwa die Ehefrau sich keine übergroßen Hoffnungen machen könnte. Zumal sie ja wohlweislich jenen Rechtsanwalt mandatiert hat, der als Wiederaufnahme-Spezialist schlichthin gilt und der immer wieder bekundet hat, gute Chancen erblickt zu haben. Natürlich klammert man sich dann an diese Hoffnung und natürlich ist es vorstellbar, dass man dann seiner Enttäuschung auf extreme Weise freien Laufen lassen könnte, sollten diese Hoffnungen zerbersten.
Woher willst Du schon wissen, wie Betroffene mit WA Chancen umgehen?


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06.09.2018 um 13:05
@SFR
Zitat von monstramonstra schrieb am 29.08.2018:Schon mal was von Empathie und Identifikation gehört?



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06.09.2018 um 18:23
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Da versteh ich nicht ganz, oder kann das zumindest nicht einschätzen - besteht denn da so ein herber Reputationsverlust? Ich meine, die Dezernate und Direktionen bekommen immer noch ihr Geld, seinen Job verliert ja auch niemand und wirklich gemocht wird die Polizei sowieso.
Die Staatsanwälte haben auch relativ sichere Jobs und wegen einem ungelösten Mord
Die Mär, dass Ermittler und Staatsanwälte unter einem "Erfolgsdruck" leiden, hat mit der Wirklichkeit nicht viel gemein. Dass mit einem nichtaufgeklärten Mord ein Reputationsverlust (tatsächlich) eintritt, findet auch eher in den Köpfen derer statt, die das behaupten. Bei der Aufklärung z.B. eines Tötungsdelikts sind sehr viele Menschen beteiligt. Das läuft auch anders ab, als es der gemeine Fernsehzuschauer aus dem Tatort kennt.

Polizisten und Staatsanwälte sind verbeamtet. Eine Suspendierung oder gar eine Kündigung ist nur sehr begrenzt möglich, z.B. wenn Straftaten im Amt verübt werden.

Man darf aber davon ausgehen, dass sowohl Ermittlungsbeamte der Polizei, als auch Staatsanwälte ein berufliches Interesse an der Aufklärung von Straftaten haben. Dass dieses Interesse so weit gehen soll, dass aufgrund irgendeines "Drucks" ein womöglich Unschuldiger "präsentiert" und angeklagt wird, darf schon aus dem Grund bezweifelt werden, weil damit tatsächlich(!) die Beamtenstellung riskiert wird, weil es sich dabei u. U. um eine Straftat handelt (Freiheitsberaubung, um nur eine zu nennen).


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06.09.2018 um 18:38
Zitat von LichtenbergLichtenberg schrieb:...darf schon aus dem Grund bezweifelt werden, weil damit tatsächlich(!) die Beamtenstellung riskiert wird, weil es sich dabei u. U. um eine Straftat handelt (Freiheitsberaubung, um nur eine zu nennen).
Ha, den Umstand hab ich ganz außer Acht gelassen. Das ist ja auch durchaus dasselbe Prinzip, wie bei den Blutkontrollen im Verkehr - wenn die Polizei die zu Unrecht anordnet, dann gibt es eine Dienstaufsichtsbeschwerde. Zumindest wenn sich der Geschädigte im Klaren darüber ist.

Und damit können gerade die Streifenbeamten schon mächtig eins auf die Hörner kriegen, bei unrechtmäßiger U-Haft und entsprechender Entschädigung aus der Staatskasse wird das schon sehr, sehr teuer. Da riskiert man vermutlich mehr, als wenn man einen von vielen Fällen nicht aufgeklärt hat.


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06.09.2018 um 18:41
Addendum:
Trotz allem hat die Polizei stellenweise natürlich nicht besonders gründlich ermittelt. Angefangen bei den Tests mit dem selbstgebauten Schalldämpfer. Man hätte sich so viel Diskussion und Zweifel sparen können, wenn da zufriedenstellende Ergebnisse vorgelegen hätten.
Ich kann mir halt nicht vorstellen, dass man diese Situation jetzt, als Richter, Staatsanwalt, wer auch immer, nicht hätte voraussehen können.


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06.09.2018 um 18:55
Zitat von EinElchEinElch schrieb:nennen).
Ha, den Umstand hab ich ganz außer Acht gelassen. Das ist ja auch durchaus dasselbe Prinzip, wie bei den Blutkontrollen im Verkehr - wenn die Polizei die zu Unrecht anordnet, dann gibt es eine Dienstaufsichtsbeschwerde. Zumindest wenn sich der Geschädigte im Klaren darüber ist.
Das stimmt so nicht.

Die Anordnung einer unrechtmäßigen Blutprobe führt in der Regel nicht zu einer Dienstaufsichtsbeschwerde, sondern zu einer Anzeige wegen KV i.A. Dazu kommt dann noch Freiheitsberaubung i.A.

Eine Blutprobe ist selten unrechtmäßig!
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Und damit können gerade die Streifenbeamten schon mächtig eins auf die Hörner kriegen, bei unrechtmäßiger U-Haft und entsprechender Entschädigung aus der Staatskasse wird das schon sehr, sehr teuer. Da riskiert man vermutlich mehr, als wenn man einen von vielen Fällen nicht aufgeklärt hat.
Eine unrechtmäßige U-Haft hat kein Polizist zu vertreten, sondern der anordnende Richter.

Kosten entstehen dem Beamten nicht, weil der Staat für etwaigen Schadenersatz bezahlt. Amtswalterprinzip!
Zitat von LichtenbergLichtenberg schrieb:Die Mär, dass Ermittler und Staatsanwälte unter einem "Erfolgsdruck" leiden, hat mit der Wirklichkeit nicht viel gemein.
Jeder Beamte hat Erfolgsdruck, wenn er Karriere machen möchte, insofern ist es keine Mär.

Der Flurfunk hat schon so manche Karriere beendet.

Es ist natürlich nicht mit der freien Wirtschaft vergleichbar, wo man die Kündigung bekommt.

Im System der Beamten funktioniert es anders, aber es funktioniert.


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Doppelmord Babenhausen

06.09.2018 um 19:08
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Man hätte sich so viel Diskussion und Zweifel sparen können, wenn da zufriedenstellende Ergebnisse vorgelegen hätten.
Ich bezweifel, dass man in diesem Fall (Doppelmord von Babenhausen) viel Diskussion hätte irgendwie vermeiden können. Zweifler haben immer Zweifel und Gerichtsurteile werden immer von denen am heftigsten kritisiert, die am weitesten von allem weg sind.

Man muss sich auch Folgendes vor Augen führen: Aufgabe der Ermittlungsbeamten und der Staatsanwaltschaft ist es zu ermitteln und zwar für und gegen die Täterschaft eines Beschuldigten. Wenn man (in welchem Stadium der Ermittlungen auch immer) von der Täterschaft überzeugt ist, dann geht es zunächst darum die Beweise und Indizien auszuwerten und zwar dergestalt, ob ein hinreichender Tatverdacht vorliegt oder nicht. Liegt er nach Ansicht des Staatsanwalts vor, erhebt er Anklage und beantragt die Eröffnung der Hauptverhandlung. Das aber ist kein Schönheitswettbewerb, bei dem es auch gilt, beim "Publikum" Punkte zu gewinnen.

Welche Arbeit käme auf Ermittlungsbeamte und StA zu, wenn diese nicht nur überlegen müssten, die notwendigen Beweise für die Hauptverhandlung zu ermitteln, sondern zugleich auch den gemeinen Zeitungsleser zufrieden zu stellen.

Man darf sich auch nichts vormachen: Der Fall hat nicht aufgrund der Tat, der Tatumstände und des sonstigen Sachverhalts Ausnahmekarakter (es gibt deutlich spektakulärere und interessantere Fälle), sonder vielmehr deswegen, weil die Ehefrau des Verurteilen sich mit intensiven Bemühen an die Öffentlichkeit gewendet hat.


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Doppelmord Babenhausen

06.09.2018 um 19:15
Zitat von LichtenbergLichtenberg schrieb:Man darf sich auch nichts vormachen: Der Fall hat nicht aufgrund der Tat, der Tatumstände und des sonstigen Sachverhalts Ausnahmekarakter (es gibt deutlich spektakulärere und interessantere Fälle), sonder vielmehr deswegen, weil die Ehefrau des Verurteilen sich mit intensiven Bemühen an die Öffentlichkeit gewendet hat.
Naja, auch der Vorsitzende Richter sprach damals von einer Tat mit Ausnahmecharakter. Zum Glück kommt es nicht alle Tag vor, dass ein bis dato völlig unbescholtener Familienvater in einer Nacht- und Nebelaktion die arg- und wehrlose Nachbarsfamilie nach einem ausgeklügelten Plan hinrichtet.


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06.09.2018 um 19:25
Zitat von Deus_ex_MachinDeus_ex_Machin schrieb:Naja, auch der Vorsitzende Richter sprach damals von einer Tat mit Ausnahmecharakter.
Ja ok, einverstanden.

Darsow wurde aber 2011 verurteilt. Seitdem war kaum Funkstille im Äther. Und dieser Umstand ist nicht Tat und Täter geschuldet, sondern einer unermüdlichen Ehefrau.

Kürzlich wurde die Revision eines LKA-Beamten verworfen, der wegen Mordes verurteilt wurde. Hier ein Auszug aus der Pressemitteilung des BGH:

"Nach den Feststellungen des Landgerichts tötete der voll schuldfähige Angeklagte einen 59-jährigen Mann, um die anschließende Zerstückelung des Körpers zu ermöglichen, von der er sich sexuellen Lustgewinn versprach. Das Tatopfer war mit dem Handeln des Angeklagten einverstanden. Es hatte den Wunsch, von ihm "geschlachtet" und verspeist zu werden. "

Eine Tat mit Ausnahmecharakter? Oder nicht, weil wir Ähnliches von Armin M. kennen?


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06.09.2018 um 20:02
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Eine unrechtmäßige U-Haft hat kein Polizist zu vertreten, sondern der anordnende Richter.
Wenn ein Polizeibeamter Beweise oder Indizien manipuliert, damit eine U-Haft vom Richter angeordnet wird, dann schon. Ebenso, wenn dies ein Staatsanwalt machen würde. Daneben kann natürlich auch ein Richter eine unrechtmäßige Anordnung der U-Haft zu verantworten haben, z.B. durch Rechtsbeugung.


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06.09.2018 um 20:13
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Kosten entstehen dem Beamten nicht, weil der Staat für etwaigen Schadenersatz bezahlt. Amtswalterprinzip!
Klar tritt der Staat als Dienstherr des Beamten gegenüber dem geschädigten Bürger erst mal ein. Er versucht aber, sich das Geld vom Schädiger wiederzuholen. Das ist in jedem Arbeitsverhältnis so: wenn du eine Handwerksfirma bestellt, und die Gesellen machen bei dir was kaputt, haftet der Inhaber des Handwerksbetriebes dir gegenüber für den Schaden. Der Inhaber der Handwerksfirma als Arbeitgeber kann dann versuchen, Regress bei den Gesellen zu nehmen.


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06.09.2018 um 20:26
Diesese prinzipielle Misstrauen gegenüber allen Ermittlern und Behörden ist auch so ein Phänomen. Dass "man" leichtfertig einen Täter ins Auge fasst und dann zielgerichtet Material so sammelt und der Staatsanwaltschaft präsentiert, dass nur dieser als Täter in Betracht gezogen werden ist erstaunlich. Denn damit unterstellt man diesen Menschen auch, dass sie nicht nur bewußt subjektiv ermitteln sondern auch leichtfertig riskieren, dass der wirkliche Täter weiterhin frei rumläuft.


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06.09.2018 um 20:36
Zitat von jaskajaska schrieb:Diesese prinzipielle Misstrauen gegenüber allen Ermittlern und Behörden ist auch so ein Phänomen. Dass "man" leichtfertig einen Täter ins Auge fasst und dann zielgerichtet Material so sammelt und der Staatsanwaltschaft präsentiert, dass nur dieser als Täter in Betracht gezogen werden ist erstaunlich. Denn damit unterstellt man diesen Menschen auch, dass sie nicht nur bewußt subjektiv ermitteln sondern auch leichtfertig riskieren, dass der wirkliche Täter weiterhin frei rumläuft.
Dass Angehörige von Tätern so denken kann ich ja sogar noch verstehen - die sind einfach nicht in der Lage den Gedanken zuzulassen, dass ein Angehöriger zu solch einer Tat fähig sein könnte. Sie sind "in denial". Davon ausgehend MÜSSEN natürlich alle falsch liegen, die das Gegenteil behaupten.
Deprimierend finde ich dass so viele Unbeteiligte bereit sind, diese Version der Angehörigen völlig unkritisch zu übernehmen. Wenn das Empathie ist, dann ist es eine fehlgeleitete, bzw. übersteigerte Empathie - und wenn es Identifikation ist, dann ist es eine Identifikation mit dem Falschen. Man könnte ja auch Mitgefühl mit Frau D. haben gerade weil man realisiert, dass sie sich in die eigene Tasche lügt. Tragisch ist sowas ja durchaus.


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06.09.2018 um 22:18
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:sondern der anordnende Richter.
Du hast Recht, ich habe einen Punkt vergessen. Das mit den Streifenbeamten bezog sich auf die Blutentnahme (bei mir war sie damals negativ - ich lief lange Zeit mit Dreads rum, da ist mir sowas oft passiert, kam aber nur einmal zur Blutabnahme.
Und natürlich fällt das nicht auf die Beamten zurück, wenn die U-Haft unrechtmäßig, sondern auf die Richter. Ich hätte einen Punkt setzen sollen :D
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Deprimierend finde ich dass so viele Unbeteiligte bereit sind, diese Version der Angehörigen völlig unkritisch zu übernehmen.
Das Grundprinzip einer Echokammer :D
Zitat von jaskajaska schrieb:leichtfertig riskieren, dass der wirkliche Täter weiterhin frei rumläuft.
Das ist auch etwas, was ich mir öfter denke - die Ermittlungsbehörden und der Justizapparat können tausend mal beweisen, wie intensiv und effektiv er sein kann, er kann immer wieder spektakuläre Fälle lösen, schlimme Menschen, wie Räuber, Mörder und Investmentbanker hinter Gitter bringen - es brauch nur einen Harry Wörz, einmal eine unrechtmäßige Verkehrskontrolle, nur einmal nehmen sie dem linken Aktivisten seinen Joint und das Graffiti ab - schon sieht man überall Polizeigewalt, linke Machenschaften und Taschenspielertricks. Die nach Karriere geifernden Staatsanwälte, mit ihren Ermittlungssöldner, alle lechzend nach der nächsten Gehaltserhöhung. Im schlimmsten Fall sind es noch alles Nazis, soll es ja geben.

Ich glaube nun wirklich nicht, dass jemand ein privates Interesse hat(te), Darsow zu verurteilen. Der hingegen hatte ja als einziger irgendein definierbares Interesse, nämlich nachbarschaftliche Ruhe, um es platt zu formulieren.
Wie man all die zur Verurteilung geführten Indizien im Kern hinterfragen kann, verstehe ich. Ich verstehe allerdings nicht, wie man ihren jedenfalls kausalen Zusammenhang so zerpflücken kann, dass eine Täterschaft Darsows nicht mal zur Debatte steht.

Ich finde es halt erstaunlich - wo genau harpert es denn, in der Beweisführung, bei den Kritikern des Urteils? Ich bin noch immer der Meinung, selbst wenn das ein oder andere Indiz anders gewertet werden kann - das ändert nichts an den Fakten, die bis heute zumindest noch immer feststehen: Nämlich die Recherche, die Darsow zugeordnet wurde, und der Schalldämpfer, die dieser zugeordnet werden konnte.
Wie man diesen Fakt nicht anerkennen kann, und noch immer an der Machart des Schalldämpfers herummäkelt, will mir nicht einleuchten. Nachdem hier ja der ein oder andere ja "angeblich" selbst einen solchen gebaut haben will (alsob), steht ja der Annahme, Darsow hätte das tun können, nichts mehr im Wege - nicht das es das je tat. Und wenn man auch diesen Umstand anerkennen muss, dann sind es schon so viele Zufälle, dass eine Täterschaft Darsows die wahrscheinlichste Annahme ist. Und die anderen Indizien entkräften diesen Eindruck zu keinem Zeitpunkt.
Also, die Frage in die Runde: Woran liegts? Was ist noch immer nicht plausibel, oder so schwerwiegend falsch, dass Darsow nicht der Täter sein kann?
Immerhin schenkt ja eine ganze Kohorte von Menschen der Ehefrau glauben. Und es kann doch nicht nur diese Frau sein, bei der sich alle Leute denken: "Wenn die es nicht glaubt, dann glaube ich es auch nicht!"



Was ich mich frage - wohnt eigentlich jemand in dem Haus der Tolls? Wurde das wieder vermietet, oder will da niemand in dem Mord-Haus wohnen?


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