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Doppelmord Babenhausen

26.164 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

05.01.2020 um 19:21
Bin immer noch der amateurhaften Meinung, dass er hätte aussagen müssen. Vor Gericht. Und nicht das Schweigerecht in Gebrauch nehmen soll. Dann hätte er durch seine Art und Weise durch seine Reaktion durch sein Verhalten, eventuell glaubwürdig da bringen können, dass er es nicht wahr und nicht gewesen sein kann.
Ebenso hätte er zum Thema Lärm vor Gericht ganz deutlich Stellung nehmen können beziehungsweise hat er mit seinen Nachbarn diskutieren können.

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05.01.2020 um 19:26
Bei sowss stellt sich nicht nur die Frage nach dem, wie sich der Angeklagte gibt, sondern auch nach dem, was die Staatsanwaltschaft macht.
Da kann er noch so viel zum Lärm und Gedöns erklären, wenn die Verteidigung befürchtet, der Staatsanwalt demontiert ihren Mandanten in einer Weise, wie es einem Freispruch nicht gereichen würde, lässt man es lieber bleiben.


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Doppelmord Babenhausen

05.01.2020 um 19:58
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Bei sowss stellt sich nicht nur die Frage nach dem, wie sich der Angeklagte gibt, sondern auch nach dem, was die Staatsanwaltschaft macht.
Da kann er noch so viel zum Lärm und Gedöns erklären, wenn die Verteidigung befürchtet, der Staatsanwalt demontiert ihren Mandanten in einer Weise, wie es einem Freispruch nicht gereichen würde, lässt man es lieber bleiben.
Nichts zu sagen, hat das Urteil ja auch nicht im geringsten geändert.

Oder haben die ernsthaft geglaubt, wenn sie schön still und leise dasitzen und alles über sich ergehen lassen, einen Freispruch zu erwirken?


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Doppelmord Babenhausen

05.01.2020 um 21:05
Das Problem des nunmehr Verurteilten war, erst bei der Polizei geredet und dann geschwiegen zu haben. Seine Redselig bei der Polizei als Zeuge und selbst noch als er schon Beschuldigter war, hat massgeblich zur späteren Verurteilung beigetragen.

Jede Einlassung kann gegen einen verwendet werden. Zunächst wurde seine Auskunftsfreude als Täuschungshandlung gewertet, späteres Schweigen dann wäre der Angst vor Entdeckung geschuldet. Es könnte aber genauso umgekehrt sein. Wenn man nichts sagt, ergibt sich überhaupt kein Interpretationsspielraum.


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Doppelmord Babenhausen

05.01.2020 um 23:04
Zitat von RüdigerRüdiger schrieb:Jede Einlassung kann gegen einen verwendet werden
So ist das nun einmal: Wenn man im Zuge von Ermittlungen als harmloser Zeuge vernommen wird und sich bei dieser Vernehmung in Widersprüche verwickelt oder sonst auffällig verhält, kann man sich bei erfahrenen Ermittlungsbeamten natürlich verdächtig machen. So ist es auch Benedikt Toth und anderen ergangen.
Zitat von RüdigerRüdiger schrieb:Seine Redselig bei der Polizei als Zeuge und selbst noch als er schon Beschuldigter war, hat massgeblich zur späteren Verurteilung beigetragen.
Wegen seiner Redseligkeit ist er sicherlich nicht verurteilt worden, er hat ja schließlich im Prozess komplett geschwiegen. Verurteilt wurde er nach umfangreicher Beweisaufnahme aufgrund handfester Indizien, die hier schon rauf und runter diskutiert wurden.


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05.01.2020 um 23:09
Zitat von RüdigerRüdiger schrieb:Gerade in Foren zur Jagd war das "silencer"-Dokument zum fraglichen Zeitrsum häufig prominent verlinkt.
Quellen dafür?

Aber abgesehen davon:
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Also hat der Administrator nicht nur die Seite womöglich aufgerufen, sondern auch womöglich das PDF angeklickt und womöglich auf Drucken geklickt?
Zitat von RüdigerRüdiger schrieb:Unwahrscheinlich mag sein, aber nicht unmöglich.
Das ist dann doch (für mich) zu "dünn" argumentiert - bzw. durch eine Rosaroten-Brille? Unmöglich ist auch nicht, dass schlicht A. D. die Anleitung ausgedruckt hat und bei ihm gibt es dann eben noch weitere Indizien, im Gegensatz zum Admin.


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05.01.2020 um 23:24
PS: Mir erschließt sich nicht die geäußerte Logik durch deinen Einwand.
Überspitzt: Ein Mord durch eine Schusswaffe entkräftet nicht alleinig die Tatsache, dass zahlreiche Menschen auch Schusswaffen besitzen, sofern weitere Indizien eben diesen Umstand eingrenzend auf andere Personen ausschließen können.


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06.01.2020 um 03:00
Zitat von EinElchEinElch schrieb:ne PET-Flasche auf der Sehne hilft nun mal gar nix.
Und damit könnte nun eigentlich das Thema, dass der Bogenschütze diese Anleitung ausgedruckt haben könnte, zu Grabe getragen werden.


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06.01.2020 um 03:24
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Bin immer noch der amateurhaften Meinung, dass er hätte aussagen müssen. Vor Gericht. Und nicht das Schweigerecht in Gebrauch nehmen soll. Dann hätte er durch seine Art und Weise durch seine Reaktion durch sein Verhalten, eventuell glaubwürdig da bringen können, dass er es nicht wahr und nicht gewesen sein kann.
Ist es nicht so, dass im Urteil auf seine äußerst schlecht gespielten Weinattacken Bezug genommen wurde, welche er während des Prozesses bei den Zeugenbefragungen seinerseits wiederholt zum besten gegeben hat?

Also hat er sich in gewisser Weise ja geäußert, aber eben nicht auf eine Art die ihn hätte glaubwürdig erscheinen lassen.


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06.01.2020 um 04:36
Entschuldigung, aber wie aberwitzig wird hier denn argumentiert? Dass man als Bogenschütze aus Versehen auf eine Seite für selbstgebaute Schalldämpfer kommt, mag ja noch realistisch sein. Wer hat sich nicht schon mal während einer Google Suche "verirrt"? Aber die Suche soll der Arbeitskollege ausgerechnet unter einem fremden Account getätigt haben? Und dann noch ausgedruckt haben? Und das Ergebnis passt dann auch noch zu den Tatortspuren? Und der Tatverdächtige hat dann später noch zufällig besagten Rechner beschädigt?

Klar, es gibt keinen Beweis dafür, dass es so definitiv nicht gewesen sein kann. Aber wenn man jeder hanebüchenen Entlastungstheorie glauben würde, nur weil sie nicht komplett unmöglich ist, könnte man niemanden jemals vermuten, denn eine verrückte Entlastungstheorie lässt sich immer finden.


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06.01.2020 um 05:07
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Klar, es gibt keinen Beweis dafür, dass es so definitiv nicht gewesen sein kann. Aber wenn man jeder hanebüchenen Entlastungstheorie glauben würde, nur weil sie nicht komplett unmöglich ist, könnte man niemanden jemals vermuten, denn eine verrückte Entlastungstheorie lässt sich immer finden.
Das wird spätestens dann albern, wenn es weiterer "Entlastungstheorien" bedarf um einen Tatverdächtigen zu "entlasten".

Im vorliegenden Fall ist das der Versuch die vom Tatverdächtigen als solche empfundene Lärmbelästigung durch die einstigen Nachbarn und späteren Opfer herunter zu spielen.

Nur komisch, dass besagter Verdächtiger und seine Ehefrau bis kurz vor der Tat nach einem Ausweichquartier gesucht haben ...

Die Begründung hierfür war dann auch hanebüchen - man hat sich zum Verkauf stehende Häuser angesehen um sich Anregungen für einen Hausbau zu holen.

Spätestens wenn man mehrere, schwergewichtige Entlastungstheorien zimmern muss, um den Tatverdächtigen zu entlasten, sind es nichts weiteres als freiwillig aufgesetzte Scheuklappen.


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06.01.2020 um 05:42
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Also hat der Administrator nicht nur die Seite womöglich aufgerufen, sondern auch womöglich das PDF angeklickt und womöglich auf Drucken geklickt?
Es ist Tatsache, dass das Dokument nicht nur aufgerufen, sondern auch gedruckt wurde. Das ist bewiesen.
Dazu muss man auch sagen, dass über die Google-Suchanfrage „Schalldämpfer für Waffe Wasserflasche“ auf die Website zugegriffen wurde.


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06.01.2020 um 09:52
@Rüdiger

es wurde nicht nach einem Silencer gesucht, sondern:
Zitat von WaldeckWaldeck schrieb:Dazu muss man auch sagen, dass über die Google-Suchanfrage „Schalldämpfer für Waffe Wasserflasche“ auf die Website zugegriffen wurde.
...was u.a. dagegen spricht, dass Herr K. den Zugriff auf die Seite und den Ausdruck der Anleitung vorgenommen hat.

Und man ist ja auch überhaupt erst durch die verkokelten Bauschaumreste auf den Leichen darauf gekommen, dass vermutlich ein selbst gebauter Schalldämpfer verwendet wurde - der im Übrigen nicht 1:1 mit dem in der Bauanleitung übereinstimmen muss.

BTW: Was ist denn deine Erklärung für die Bauschaumreste am Tatort?


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06.01.2020 um 11:24
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:dass vermutlich ein selbst gebauter Schalldämpfer verwendet wurde - der im Übrigen nicht 1:1 mit dem in der Bauanleitung übereinstimmen muss.
Die Entsprechung 1:1 ist für die Kammer jedefalls in Stein gemeiselt. Daran ist auch das Wiederaufnahmegericht gebunden. Alles andere ist eine neuerliche Beweiswürdigung, die nur dem Tatgericht vorbehalten bleibt.

Seite 125, der Urteilsgründe:

"Unter Berücksichtigung all dessen steht zur Überzeugung der Kammer auch fest, dass
derjenige „Laie" (um im Wortgebrauch des Sachverständigen Pfoser zu bleiben) der auf die
Bauanleitung des PDF-Dokuments der Internetseite www .silencer.ch zugreifen konnte
und dies tatsächlich auch tat, dadurch (zumindest) in die Lage versetzt wurde, die Tat am
frühen Morgen des 17.04.2009 unter Einsatz eines mittels einer mit Bauschaum
ausgefüllten PET-Flasche selbst gebauten Schalldämpfers begehen zu können."


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06.01.2020 um 11:56
@Rüdiger
Dein Zitat sagt nichts von 1:1. Es gibt auch kein 1:1, da die Anleitung Interpretationsspielraum ließ. Aus dem Urteil:
Denn wie bereits ausgeführt stellt die
Anleitung zum Bau des Schalldämpfers von der Seite „Silencer .ch", die seitens der Polizei
zum Nachbau genutzt wurde , nach den Angaben des Sachverständigen Pfoser keine im Detail
ganz konkrete Beschreibung dar, sondern überlässt dem Verwender dies~r Bauanleitung einen
gewissen Spielraum, insbesonde re was das ausgewählte Material (Bauschaumart,
Verbindungsstück, sonstig e Befestigung) für den Zusammenbau angeht. Daraus lässt sich
schließen, dass die dämpfende Wirkung durchaus Abwe ichungen unterliegen kann, wenn der
Zusammenbau nur allgemein nach der Anleihrng, · nicht jedoch vollkommen identisch
durchgeführt \vurde, was der Sachverständ ige Pfoser auch so bestätigte.



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06.01.2020 um 11:56
Zitat von RüdigerRüdiger schrieb:Daran ist auch das Wiederaufnahmegericht gebunden.
Nein, das Gericht, welches über den Wiederaufnahmeantrag entscheidet, ist nur an § 359 StPO gebunden. Wenn also im Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens Tatsachen und Beweismittel genannt sind, muss das Wiederaufnahmegericht sie Punkt für Punkt auf ihre Neuheit und ihre Geeignetheit im Sinne von § 359 Nr. 5 StPO überprüfen.

Strate hat im WA-Antrag dazu ja gerade angebracht, dass kein nach der Anleitung selbst gebauter SD mit Bauschaum verwendet worden sein kann, weil so etwas angeblich nicht funktioniert, und dafür das Gutachten von Winkelsdorf nebst einer Stellungnahme von Erbinger als Begründung eingereicht. Mal sehen, inwieweit dies, nachdem es schon das LG Kassel nicht überzeugte, beim OLG als Beschwerdeinstanz zieht.

Das mit dem PET-SD ist übrigens der einzige Wiederaufnahmegrund, der Strate eingefallen ist. Würde es sich beim Darmstädter Urteil um ein veritables Fehlurteil handeln, müsste es eigentlich vor Wiederaufnahmegründen nur so wimmeln.


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06.01.2020 um 14:33
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Dein Zitat sagt nichts von 1:1. Es gibt auch kein 1:1, da die Anleitung Interpretationsspielraum ließ.
Muss ja auch bei der Vielzahl an unterschiedlichen Schusswaffen und den diversen PET-Flaschen-Typen.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Strate hat im WA-Antrag dazu ja gerade angebracht, dass kein nach der Anleitung selbst gebauter SD mit Bauschaum verwendet worden sein kann, weil so etwas angeblich nicht funktioniert, und dafür das Gutachten von Winkelsdorf nebst einer Stellungnahme von Erbinger als Begründung eingereicht.
Es muss ja funktioniert haben, sonst gäbe es die Tatortspuren nicht.

Außerdem wird auch der Ersteller der Anleitung schon mal einen funktionierenden SD auf Bauschaumbasis gebaut haben, sonst gäbe es diese Anleitung gar nicht.

Also alles Anwaltstaktik. Ob Herr RA Strate von seiner Argumentation selbst überhaupt überzeugt ist sei mal dahin gestellt.


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06.01.2020 um 15:01
@Cpt.Germanica
Es wurde ja nachgewiesen, dass der Schalldämpfer hält. Nur im arretieren Zustand der Waffe flog der Schalldämpfer ab. Wenn man sich als Fachjournalist für eine gutachterliche Aufgabe in einem WA-Bemühen einsetzt, dann wird das Interesse, eine stabile Verbindung herzustellen nicht sehr groß gewesen sein.


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06.01.2020 um 16:38
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Es muss ja funktioniert haben, sonst gäbe es die Tatortspuren nicht.

Außerdem wird auch der Ersteller der Anleitung schon mal einen funktionierenden SD auf Bauschaumbasis gebaut haben, sonst gäbe es diese Anleitung gar nicht.
Der Sachverständige Erbinger widerspricht dem Fachjournalisten Winkelsdorf ja teilweise auch, zum Beispiel darin, dass, wie Winkelsdorf behauptet, überhaupt nur ein professioneller SD zum Einsatz gekommen sein kann, nicht aber ein Produkt Marke Eigenbau. Weiter meint Erbinger, dass zwar nicht unbedingt eine PET-Flasche verwendet worden sein muss, sondern dass jeder andere Hohlkörper aus Polyurethan verwendet worden sein kann.

Mit anderen Worten: Das, was der weitere Sachverständige Cacheé in seinen Versuchsaufbauten unter Verwendung von PET-Flaschen getestet hat, mag nicht funktioniert haben. W. hat aber halt nicht alle Variationen bzw. Kombinationen durchprobiert bzw. hat probieren können, die nach den nicht ins Einzelne gehenden Angaben der silencer-Seite möglich sind.

Strate weiß das natürlich auch. Er tut halt sein Bestes, aber wenn der Fall es nun mal nicht hergibt, kann da kein Anwalt was retten.


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06.01.2020 um 17:05
Der Umstand übrigens, dass vom OLG noch nichts zu hören ist, deutet darauf hin, dass an einer Zurückweisung der Beschwerde gearbeitet wird. Denn hätte der Senat nach erster Lektüre des Falles auch nur den leisen Eindruck gehabt, dass WA anzuordnen sein könnte, wäre Darsow längst draußen.


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