Doppelmord Babenhausen

@Jamegumb
Ich glaube Frau Darsow muss diesen Weg gehen um innerlich überleben zu können. So lang sie kämpfen kann und es immer was neues gibt, das sie beschäftigt bzw. ihren Blick auf die Unschuld ihres Mannes legt, so lang kann sie nicht zur Ruhe kommen. Und ich denke, dass in diesem Fall, das "nicht zur Ruhe kommen" existenziell wichtig für ihren seelischen Schutz ist. Denn wenn es nichts mehr zum Kämpfen gibt, muss sie sich mit dem unvermeidlichen Tatsachen auseinandersetzen. Ich denke, dass ihr das psychisch noch mehr zusetzen würde. Das wäre meine Erklärung für diesen Irrsinn.

Jamegumb schrieb:Auch für die Kinder. Das jüngste Kind musste jetzt cirka 10 sein und hat es verdient, nicht im Schatten des kriminellen Vaters aufzuwachsen.

Mal an dieser Stelle eingeworfen - wir wissen absolut nix über die Familie Darsow und ihr Innenleben. Ferndiagnosen, in welchem Schatten die Kinder wohl aufwachsen, sind an dieser Stelle mehr als unangebracht und haben mit dem Fall auch nicht das Geringste zu tun.
Auch eine schwer traumatisierte Frau wie Frau Darsow kann in der Lage sein, eine liebevolle Mutter zu sein, die sich bestens um die Kinder und ihre Entwicklung sorgt. Ist ja auch nicht so, als würden die Kinder im Kerker gehalten und täglich predigtartig das Gebet vom unschuldigen Vater hören. Und wenn es so wäre, so wüssten wir es nicht und die Unterstellung desselben erstmal üble Nachrede.

Überhaupt, kann man von der leidlichen Diskussion weg, um die menschliche Reaktion eines liebenden Menschen, dessen Welt in Trümmern liegt und dessen Negierungsprozess offenbar so stark und lang anhaltend ist, dass sie da ohne Therapie vermutlich nie ganz wird los lassen können - was sie auch nicht muss, da sie eben so gut auf ein gemeinsames Leben nach dem Knast spekulieren kann, wo alles wieder "normal" wird. Sie hat ihr Licht am Ende des Tunnels und muss nur durchhalten, und ich kann verstehen, dass sie das tut. Sie nimmt so mehr Leid auf sich, als jeder, der sich in der Situation getrennt hätte, das kann man auch mal anerkennen. Da hat einer das Ehegelöbnis halt mal ernst genommen.

Jamegumb schrieb:Das jüngste Kind musste jetzt cirka 10 sein und hat es verdient, nicht im Schatten des kriminellen Vaters aufzuwachsen. Solange Strate und Anja keine Ruhe geben, werden auch die Kinder immer und immer wieder mit dem Verbrechen konfrontiert.

Die Kinder werden auch so immer wieder mit dem Verbrechen konfrontiert. Bei allem was sie tun, schließlich heißt es sehr oft im Leben mein Papa ist... und deiner? Bei jeder Feier... bei jedem Problem.

Sie werden ihren Weg im Schatten der Tat gehen müssen ob sie wollen oder nicht.

Ray. schrieb:Sie werden ihren Weg im Schatten der Tat gehen müssen ob sie wollen oder nicht.

Der Schatten wäre deutlich kleiner, wenn man nicht von Talkshow zu Talkshow gerannt wäre, plus Social Media plus Strate und Ostermarkt. Auch lokal wurden die Kinder immer wieder in den Strudel gezogen. Ob sie wollen oder nicht. Und es ist immer noch nicht vorbei.

Jamegumb schrieb:Der Schatten wäre deutlich kleiner, wenn man nicht von Talkshow zu Talkshow gerannt wäre, plus Social Media plus Strate und Ostermarkt. Auch lokal wurden die Kinder immer wieder in den Strudel gezogen. Ob sie wollen oder nicht. Und es ist immer noch nicht vorbei.

Ich denke nicht das es viel ausmacht. Abgesehen davon ist einzig und allein der Täter für ihren Lebensweg schuldig und nicht Frau D. Sie kämpft für die die sie liebt das ist doch ok.

EinElch schrieb:Mal an dieser Stelle eingeworfen - wir wissen absolut nix über die Familie Darsow und ihr Innenleben. Ferndiagnosen, in welchem Schatten die Kinder wohl aufwachsen, sind an dieser Stelle mehr als unangebracht und haben mit dem Fall auch nicht das Geringste zu tun.

Exakt. Es geht der Userin offensichtlch darum, sich moralisch und intellektuell über Frau D. zu stellen. Es geht dabei weder um den Fall, noch um ein ehrliches Verstehen dessen, was Frau D. antreibt.

Und bei dem Quatsch:

Jamegumb schrieb (Beitrag gelöscht):Dann wäre es doch besser, wenn sie die wahnsinnige Energie, die sie mit diesem Fall verbraucht, für echte Fehlurteile einsetzte.

fällt einem auch nichts mehr ein.

Ray. schrieb:Ich denke nicht das es viel ausmacht

Ist das dein Ernst? Die Aufmerksamkeit durch die Medien ist doch exorbitant größer, als wenn man eine Unterstützung in normalem Rahmen organisiert hätte. So, wie es doch in der Regel auch abläuft. Da weiß dann auch nicht Hans und Franz, dass der Papa ein Doppelmörder ist und einen weiteren Menschen versucht hat, zu töten.

@Jamegumb
Ja ist es.
Weniger Aufmerksamkeit hätte aber nicht viel gebracht. Man hätte ohne den ganzen Rummel niemals diesen Weg gehen können.
Nun Hans und Kunz interessiert auch nicht sondern das direkte Umfeld und egal wie oft oder weit man umzieht es kommt fast immer auf den Tisch das dady im Knast sitzt. Vor allem bei so langen strafen.

Jamegumb schrieb:Da weiß dann auch nicht Hans und Franz, dass der Papa ein Doppelmörder ist und einen weiteren Menschen versucht hat, zu töten.

In Babenhausen schon, also was solls? Dieser Ort ist vermutlich der Inbegriff dessen, was die Kinder unter "Welt" verstehen, und in diesem Ort weiß es eh jeder, der es wissen wollen könnte.

Hier nochmal ein älterer Beitrag. Eigentlich habe ich eine hohe Meinung von der Frau Maischberger. Aber hier sieht man sehr deutlich, dass sie im entscheidenden Moment nicht nachgehakt hat. Vielleicht war es vorher angemacht, vielleicht wollte sie Frau D. nicht in Verlegenheit bringen. Es macht insgesamt jedoch die Kampagne nicht ehrlicher. Allein das Kleinreden des Lärmproblems ist nicht aufrichtig. Man fragt immer dieselben Nachbarn, die der Frau D. nicht in den Rücken fallen wollen. Ändert aber nichts daran, dass das Lärmproblem akut war. Nachzulesen hier. . Ich glaube @RinTin bat kürzlich darum, weil es ihm noch nicht bekannt war?!

Was ich nicht so gut finde ist die Tatsache, dass Fr. D. die Internet Recherche auf Arbeit, am PC von AD einem „anderen“ - sprich Kollegen in die Schuhe schieben möchte.
a) welchen Grund hätte ein Kollege/in an einem fremden PC nach solchen Infos zu suchen?
b) dadurch wird suggeriert der „andere“ der die Recherchen durchgeführt hat am PC A.D. hat das getan, die Tat begangen- um Ihm, der alleine an dem Tag Zu Hause war, die Tat in die Schuhe zu schieben.

Wie die Kollegen/innen von seinem Arbeitgeber darüber denken? Diese Aktion finde ich nicht so gut, dass z.b in der Doku suggeriert wird, der mörder ist unter den Kollegen zu finden...

Das kam in dieser Firma bestimmt richtig gut an

Heribert schrieb:dadurch wird suggeriert der „andere“ der die Recherchen durchgeführt hat am PC A.D. hat das getan, die Tat begangen

Das sehe ich anders. Die Äußerungen von Frau D. enthalten keine diesbezügliche Suggestion.
Sie weist lediglich auf die Möglichkeit hin, dass jemand anderes in der Firma möglicherweise die Seite aufgerufenen haben könnte. Ein "Waffennarr" (wenn auch anderer Gattung) könnte beispielsweise die Seite bei anderen Recherchen unbewusst aufgerufen haben, was eben zum Verhängnis des Verurteilten führte.
Leider ignoriert/verschweigt sie dabei immer wieder in der Öffentlichkeit die weiteren ermittelten Ergebnisse (beispielsweise das Ausdrucken). Ich wünschte mir in solchen Momenten als "investigative" Nachfrage das auszugsweise Zitieren aus dem Urteil.

AnNevis schrieb:Ein "Waffennarr" (wenn auch anderer Gattung) könnte beispielsweise die Seite bei anderen Recherchen unbewusst aufgerufen haben, was eben zum Verhängnis des Verurteilten führte.

Ach so. Und das hat der Kollege immer auf dem Rechner von AD - oder mit seiner persönlichen Kennung durchgeführt- ohne das dieser jemals davon Kenntnis bekommen hat. Clever.

@Heribert
Genau. Und gedruckt hat er die Anleitung auch versehentlich, der Waffennarr und Armbrustschütze.

Heribert schrieb:Wie die Kollegen/innen von seinem Arbeitgeber darüber denken? Diese Aktion finde ich nicht so gut, dass z.b in der Doku suggeriert wird, der mörder ist unter den Kollegen zu finden...

Das passiert eben, wenn man die ganze Sache nur aus einem Blickwinkel betrachtet.
Keiner der Kollegen kannte überhaupt die Mordopfer und hätte somit ein Motiv.
Das der Ausdruck zu 99% Sicherheit von Andreas Rechner aus angesteuert wurde, steht fest, schon aufgrund der zeitlichen Abläufe