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Doppelmord Babenhausen

26.215 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

15.12.2020 um 15:45
@Ray.

Sein Job ist es nicht, Märchen zu erzählen.

Übrigens ist das Urteil in Sachen Georgios Spirou sehr lesenswert. Besonders Menschen, die Geld wie Heu haben, und sich daher einen Strate leisten können, scheinen immer wieder unschuldigst verurteilt zu werden.

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15.12.2020 um 15:51
@Deus_ex_Machin
Das hat mit Unschuld erst einmal gar nichts zu tun. Man kämpfte um viele Jahre des Lebens und um nichts anderes geht es bei so einem Vorgehen. Übrigens ist nirgends geschrieben dass ein Angeklagter oder verurteilter die Wahrheit sagen muss...


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15.12.2020 um 15:51
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Wie du schon geschrieben hast er ist Anwalt und hat sich damit für seinen Mandanten einzusetzen. Da ist Kritik schon richtig platziert.
Die Selbstinszenierung als unerschrockener Kämpfer gegen ein Unrechtssystem, dient wohl eher seinen eigenen Interessen, als denen seiner Klienten. Ich denke nicht dass denen geholfenist wenn er ihnen hinterher sagen kann, dass das erwartbare Scheitern an einem fehlerhaften Justizsystem liegt.


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15.12.2020 um 15:57
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Die Selbstinszenierung als unerschrockener Kämpfer gegen ein Unrechtssystem, dient wohl eher seinen eigenen Interessen, als denen seiner Klienten.
Natürlich hilft das seinen Mandanten.


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15.12.2020 um 15:58
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Natürlich hilft das seinen Mandanten.
Inwiefern? Die Richter scheinen vor seiner Kampfeslust nicht gerade in die Knie zu gehen. Alles was er Frau Darsow nach Jahren der falschen Hoffnung geben kann, ist die Überzeugung, dass ihr Mann einer Kette vermeintlicher Fehlentscheidungen zum Opfer gefallen sei. Frau Darsows Ziel war aber nicht die Überzeugung von der Unschuld ihres Mannes - die hatte sie auch vorher schon. Ihr Ziel war es, ihren Mann frei zu bekommen und das konnte Herr Strate nicht erreichen.


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15.12.2020 um 16:04
@falstaff
Jeder der an dem Punkt steht und so einen Antrag über seinen Anwalt stellt weiß wie unwahrscheinlich ein positives Ergebnis ist. Es ist ja nicht so, daß andere Anwälte sie zu hunderten durch bekommen. Verrate mir aber mal wieso es schadet?


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15.12.2020 um 16:05
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Verrate mir aber mal wieso es schadet?
Ich habe nicht über seine Arbeit geschrieben, sondern über seine Selbstinszenierung. Und über die habe ich auch nie behauptet, dass sie seinen Klienten schadet. Nur dass sie ihnen nichts nützt.

Jedenfalls trenne ich seinen unzweifelhaft professionellen Einsatz für seine Klienten, von seiner Selbstinszenierung als tapferer Kämpfer gegen ein Unrechtssystem.


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15.12.2020 um 16:15
Zitat von Deus_ex_MachinDeus_ex_Machin schrieb:Strate erzählt das Märchen vom Fehlurteil weiter:

Obwohl die – vom Bundesverfassungsgericht jeweils nicht korrigierte – Zurückweisung
der Wiederaufnahmeanträge für Marijan Sabolic und Andreas Darsow
nicht unbedingt als Ermunterung zur weiteren Befassung mit Fehlurteilen der
bundesdeutschen Strafjustiz verstanden werden kann, habe ich für meinen Mandanten
Georgious Spirou am 24. November 2020 ein Wiederaufnahmegesuch
eingereicht.
Oha, das ist schon heftig. Übersetzt heißt das „Ich, Strate mache weiter, obwohl die beim Wiederaufnahmegericht und später beim Bundesverfassungsgericht wahrscheinlich wieder zu blöd sind, zu begreifen, dass es sich auch diesmal um ein Fehlurteil handelt“.


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15.12.2020 um 16:55
Wir wissen ja nicht, wie Strate mit seinem Mandanten kommuniziert. Er wird diesem wohl eine realistische Rechtsberatung zukommen lassen, aber in der Öffentlichkeit, natürlich auch in seinem Interesse. Das muss allerdings nicht zum Schaden seiner Mandanten sein.


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15.12.2020 um 16:58
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Wir wissen ja nicht, wie Strate mit seinem Mandanten kommuniziert. Er wird diesem wohl eine realistische Rechtsberatung zukommen lassen, aber in der Öffentlichkeit, natürlich auch in seinem Interesse. Das muss allerdings nicht zum Schaden seiner Mandanten sein.
Naja seine Mandanten sagen Ihm ja auch nicht immer die reine Wahrheit.
Also darf er doch auch ein wenig flunkern :-D


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15.12.2020 um 17:32
Zitat von Deus_ex_MachinDeus_ex_Machin schrieb:Übrigens ist das Urteil in Sachen Georgios Spirou sehr lesenswert. Besonders Menschen, die Geld wie Heu haben, und sich daher einen Strate leisten können, scheinen immer wieder unschuldigst verurteilt zu werden.
Und wieder ein Unschuldiger, so was aber auch. ;)

Ja, das Urteil ist interessant...ich lese gerade.


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15.12.2020 um 17:40
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Die Frau muß damit leben.
Was soll sie jetzt dazu sagen ?
Ja. Lasst sie.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Die Selbstinszenierung als unerschrockener Kämpfer gegen ein Unrechtssystem, dient wohl eher seinen eigenen Interessen, als denen seiner Klienten. Ich denke nicht dass denen geholfenist wenn er ihnen hinterher sagen kann, dass das erwartbare Scheitern an einem fehlerhaften Justizsystem liegt.
Gegen § 359 StPO kann man viele vernünftige Argumente vorbringen. Deshalb tituliert man unsere Rechtsystem noch nicht als Unrechtssystem.

Zudem ist es ein oft gehörtes Argument ad hominem, wenn Anwälten Geldgier oder Eitelkeit vorgeworfen wird. Staatsanwälte und Richter sind dagegen davor gefeit, der Karriere oder Eitelkeit wegen zu handeln, anzuklagen und zu verurteilen?

Nein, der gute Mann macht seinen Job. Auch wenn ich persönlich andere Vorlieben habe, wie ein "unabhängiges Organ der Rechtspflege" agieren sollte, so ist dieser Verteidigungsstil durchaus legitim. Schon deshalb, weil nicht alle Verteidiger so handeln und argumentieren.


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15.12.2020 um 17:47
Zitat von monstramonstra schrieb:Zudem ist es ein oft gehörtes Argument ad hominem, wenn Anwälten Geldgier oder Eitelkeit vorgeworfen wird. Staatsanwälte und Richter sind dagegen davor gefeit, der Karriere oder Eitelkeit wegen zu handeln, anzuklagen und zu verurteilen?
Aus meiner Sicht sind Profitorientierung und berufliche Selbstvermarktung keine Vorwürfe. Das ist sogar häufig die einzige Motivation, die ich einigermaßen nachvollziehen kann. Mich stört nicht das Eigeninteresse selbst, sondern vielmehr der Versuch, es moralisch-altruistisch zu verbrämen.


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15.12.2020 um 21:30
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Das ist sogar häufig die einzige Motivation, die ich einigermaßen nachvollziehen kann.
Dann schließt Du vielleicht von Dir auf andere.

Es gibt aber noch viele andere Motive. Gerade bei Juristen sind soziale Prägungen, biographische Erfahrungen und politische Ansichten von nicht unerheblichem Gewicht, wenn es um Rechtsansichten geht. Sie haben genauso eine - wenn auch fachliche gefilterte - Vorstellung von Gerechtigkeit wie jeder andere Mensch.


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15.12.2020 um 22:17
Zitat von monstramonstra schrieb:Dann schließt Du vielleicht von Dir auf andere.

Gerade bei Juristen sind soziale Prägungen, biographische Erfahrungen und politische Ansichten von nicht unerheblichem Gewicht, wenn es um Rechtsansichten geht. Sie haben genauso eine - wenn auch fachliche gefilterte - Vorstellung von Gerechtigkeit wie jeder andere Mensch.
Das ist allerdings auch ein Argument ad hominem.


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15.12.2020 um 22:37
Nicht wirklich.

Der Gerechtigkeitssinn ist eine menschliche Eigenschaft, die jedem Menschen zu eigen ist. Schon Kleinkinder haben ihn. Und eben auch Richter oder Rechtsanwälte. Oder Kriminelle.


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15.12.2020 um 22:43
Zitat von monstramonstra schrieb:Der Gerechtigkeitssinn ist eine menschliche Eigenschaft, die jedem Menschen zu eigen ist. Schon Kleinkinder haben ihn.
Das sehe ich tatsächlich leider gänzlich anders. Der Gerechtigkeitssinn ist eine gesellschaftliche Errungenschaft, die immer wieder erneut entsprechend gemeinsam verinnerlicht werden muss.


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15.12.2020 um 22:46
Zitat von monstramonstra schrieb:Gerade bei Juristen sind soziale Prägungen, biographische Erfahrungen und politische Ansichten von nicht unerheblichem Gewicht, wenn es um Rechtsansichten geht. Sie haben genauso eine - wenn auch fachliche gefilterte - Vorstellung von Gerechtigkeit wie jeder andere Mensch
Na, das sind aber Verallgemeinerungen, die so pauschal nicht zutreffen. Genau so wenig, wie es „die Ärzte“ oder „die Schornsteinfeger“ oder „die Journalisten“ oder „die Politiker“, die so und so sind, auch nicht gibt. Das muss man schon weit individueller sehen.
Zitat von monstramonstra schrieb:Der Gerechtigkeitssinn ist eine menschliche Eigenschaft, die jedem Menschen zu eigen ist. Schon Kleinkinder haben ihn. Und eben auch Richter oder Rechtsanwälte. Oder Kriminelle.
Und interessanterweise bereits Schimpansen, wie Zoologen nachgewiesen haben.


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15.12.2020 um 22:53
Zitat von AnNevisAnNevis schrieb:Der Gerechtigkeitssinn ist eine gesellschaftliche Errungenschaft, die immer wieder erneut entsprechend gemeinsam verinnerlicht werden muss.
Ich denke, eine Gesellschaft definiert für sich was „gerecht“ und was „nicht gerecht“ ist. Das muss auch so sein, denn ohne so eine Ordnung könnte keine Gemeinschaft existieren.

Es gibt aber bei Menschen und auch schon bei Primaten anscheinend einen wie auch immer gearteten „Basis“-Gerechtigkeitssinn. Schimpansen zum Beispiel verweigern irgendwann die Mitarbeit bei Aufgaben, wenn sie sehen, dass sie selbst fürs Mitmachen immer nur Weintrauben (die sie mögen), bekommen, der Kollege nebenan aber fürs Mitmachen bei genau den gleichen Aufgaben immer Bananen bekommt (die sie viel lieber mögen).


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15.12.2020 um 23:01
Zitat von AndanteAndante schrieb:Es gibt aber bei Menschen und auch schon bei Primaten anscheinend einen wie auch immer gearteten „Basis“-Gerechtigkeitssinn. Schimpansen zum Beispiel verweigern irgendwann die Mitarbeit bei Aufgaben, wenn sie sehen, dass sie selbst fürs Mitmachen immer nur Weintrauben (die sie mögen), bekommen, der Kollege nebenan aber fürs Mitmachen bei genau den gleichen Aufgaben immer Bananen bekommt (die sie viel lieber mögen).
Ich greife ja auch nur den uns "allen" innewohnenden Gerechtigkeitssinn an.
Ein Gerechtigkeitssinn setzt ja zwingend ein ungerechtes Handeln von anderen voraus. Es ist daher für mich simplifizierend, dass ein "jeder" als Mensch geborener einen (genetischen?) Gerechtigkeitssinn hat.
Die Erfahrung und die Umgebung prägt den Menschen hier sicherlich mehr, als ein wissenschaftlich kaum belegbares "Grundwesen".


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