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Doppelmord Babenhausen

26.215 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

11.12.2021 um 13:10
Zitat von belladybellady schrieb:Etwa 10 Tage nach der Tat stahlen zwei Junkies möglicherweise im Auftrag Schmuck aus dem
Haus der Tolls.
Nämlich in wessen Auftrag? Des Mörders (oder eines Hintermannes)? Das wäre ja mal eine ganz neue Variante eines Raubmordes: Zuerst mal die Leute umbringen, dann die Ermittlungen abwarten und zehn Tage später jemanden reinschicken, der die Beute holt ... Brillant.

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11.12.2021 um 13:23
Zitat von rattichrattich schrieb:Die Erklärung findet sich gleich zu Beginn des Urteils* auf S. 6/7. Demnach war die finanzielle Situation der Familie Toll alles andere als rosig, sondern ganz im Gegenteil zunehmend desolat. Ich fasse die entsprechenden Passagen kurz zusammen:

Klaus Tolls Geschäfte als Makler liefen seit Jahren nicht mehr gut. Ab dem Jahr 2008 brachen die Umsätze sogar regelrecht ein, so dass er im Jahr 2009 bis zu seiner Ermordung am 17. April lediglich ca. 3.000 € an Einnahmen hatte. Dennoch spielte er über einen Zeitraum von fast 10 Jahren für ca. 2.000 € im Monat Lotto, ohne jemals einen größeren Gewinn zu erzielen.

Daher musste er immer weiter auf finanzielle Reserven zurückgreifen. Diese bestanden ganz überwiegend aus dem Verkaufserlös von ca. 300.000 DM für ein Haus, das Astrid Toll zu Lebzeiten von ihrer Großmutter überschrieben bekommen hatte.

Von diesen 300.000 DM waren nach der Tat lediglich noch 30.000 € in einem Bankschließfach vorhanden. Bei der Sparkasse Babenhausen und auch bei der Deutschen Bank hatte Klaus Toll Konten, die aber keine nennenswerten Guthaben auswiesen.
Daneben gab es keine Lebensversicherungen oder andere Absicherungen, insbesondere auch nicht für die behinderte Tochter Astrid Toll.

So weit die Zusammenfassung zur finanziellen Situation der Familie Toll.
Danke für deine Zusammenfassung der finanziellen Situation aus dem Urteil.
Leider wirft das Urteil an dieser Stelle einmal mehr Fragen auf, als es beantwortet!

Das Haus von Astrid Tolls Großmutter wurde für 300.000.- DM verkauft. Das entspricht etwa 154.000€!

Klaus Toll spielte fast 10 Jahre lang für 2000€ Lotto im Monat.

10 Jahre gleich 120 Monate mal 2000€. Das ergibt eine verspielte Summe von 240.000€.

240.000 - 154.000 = 86.000€

Das Gericht bzw das Urteil beantwortet nicht die Frage woher diese 86.000€ stammen, gleichwohl stellt man fest das die Geschäfte in letzter Zeit schlecht liefen. Seltsamerweise finden sich im Bankschliesfach weitere 30.000€.

Folglich ist, meiner Meinung nach, die Herkunft von 116.000€ nicht schlüssig erklärt!


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11.12.2021 um 14:02
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Klaus Toll spielte fast 10 Jahre lang für 2000€ Lotto im Monat.
Wo steht das?


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11.12.2021 um 14:06
Das steht im Urteil ab Seite 6. Siehe Zitat von @rattich


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11.12.2021 um 14:11
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Danke für deine Zusammenfassung der finanziellen Situation aus dem Urteil.
Leider wirft das Urteil an dieser Stelle einmal mehr Fragen auf, als es beantwortet!
Ich finde es mehr als unverschämt, dass hier den Opfern unterschwellig - und ohne Quelle - unterstellt wird, sie hätten dubiose Geldgeschäfte getätigt. Dazu ergaben die Ermittlungen nichts und dabei sollte man es belassen.

Im Urteil steht, dass die Einnahmen ab 2008 einbrachen.
So kam es dazu, dass die Umsätze ab dem Jahre 2008 regelrecht einbrachen und der Geschädigte Klaus Toll im Jahre 2009 bis Ende Ap1il sogar nur einen einzigen Abschlu ss zu verzeichnen hatte, so dass lediglich ca. 3.000 € an Einnahmen im Jahre 2009 bestanden.
und weiter
Aufgrund dessen reichten die Einnahm en aus der Vermakelung von Immobilien seit längerer Zeit bei weitem nicht mehr aus, den Lebensunterhalt der Familie zu beslTeiten, so dass immer weiter auf finanzielle Reserven zurückgegiiffen werden musste. Diese bestanden ganz überwiegend aus den Einnahmen aus dem Verkauf eines Hauses, das die Geschädigte Astrid Toll zu Lebzeiten ihrer Großmutter von dieser überschrieben bekommen hatte und welches damals zu einem Preis von ca. 300.000 DM verkauft wurde. Von diesem Verkaufserlö s war aufgrund der ansonsten nicht ausreichenden Einnahmen jedoch nicht mehr viel vorhanden , so dass noch 30.000 € in einem Bankschließfach bei der Sparkasse Babenhausen verwahrt wurden.
Quelle: https://strate.net/de/dokumentation/Darsow-LG-Darmstadt-begruendet-2011-7-19-7.pdf

Sprich, die Rückrechnung auf 10 Jahre ist unsinnig. Es gibt keine genaue zeitliche Angabe, ab wann die Einnahmen nicht mehr die Ausgaben deckten. Die Immoblienkrise war 2006, 2008 kam die Konkurrenz im Ort - ob und wieviel Erspartes davor zur Verfügung stand ist nicht bekannt.


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11.12.2021 um 14:11
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Folglich ist, meiner Meinung nach, die Herkunft von 116.000€ nicht schlüssig erklärt!
Da hast du jetzt irgendwie einen Rechenfehler. Insgesamt waren noch 30000 da, so wie ich das verstanden hatte.Nämlich das Geld aus dem Bankschliessfach weil auf den Konten keine nennenswerten Beträge waren, kann man wohl darauf schließen, dass die 30000 Euro noch der Rest waren, der von den 154000 Euro ( ehemals 300000 DM) übrig waren. In Anbetracht der Tatsache, dass Familie Toll Miete gezahlt hat, beinahe täglich Essen bestellt hat und man auch sonstige Lebenskosten finanzieren muss, ist es durchaus möglich, dass diese 116000 im Verlauf der Jahre verlebt wuren.


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11.12.2021 um 14:14
Zitat von BohoBoho schrieb:Sprich, die Rückrechnung auf 10 Jahre ist unsinnig. Es gibt keine genaue zeitliche Angabe, ab wann die Einnahmen nicht mehr die Ausgaben deckten. Die Immoblienkrise war 2006, 2008 kam die Konkurrenz im Ort - ob und wieviel Erspartes davor zur Verfügung stand ist nicht bekannt.
So ist es. Danke.


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11.12.2021 um 14:16
Zitat von BohoBoho schrieb:Ich finde es mehr als unverschämt, dass hier den Opfern unterschwellig - und ohne Quelle - unterstellt wird, sie hätten dubiose Geldgeschäfte getätigt. Dazu ergaben die Ermittlungen nichts und dabei sollte man es belassen.
Ich finde auch, dass die finanziellen Verhältnisse, soweit sie vom Gericht festgestellt wurden, nicht wirklich zur Diskussion gehören. Denn wie schon vorher von einem anderen user hier erwähnt, kann man getrost davon ausgehen, dass spätestens dem Finanzamt Unregelmäßigkeiten aufgefallen wären. Denn gerade das Finanzamt findet eigentlich immer etwas ;-)


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11.12.2021 um 14:18
Zitat von LaBaLiLaDyLaBaLiLaDy schrieb:finanzieren muss, ist es durchaus möglich, dass diese 116000 im Verlauf der Jahre verlebt wuren.
Eigenkorrektur: Ich meinte 86000 €


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11.12.2021 um 14:23
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Es wurde doch festgestellt, dass er täglich so früh zum Mülleimer gegangen sein soll. Täglich fiel auf jeden Fall Pizzamüll an. Richtig?
In der Urteilsbegründung steht zu den Essensbestellungen "nahezu täglich".

Was zur Häufigkeit des Ganges zu den Mülltonnen geschrieben wurde, kann ich gerade nicht sagen, das müsste ich nachlesen.

Dass er jeden Tag Müll rausgebracht hat, ist jedenfalls nicht abwegig...möglicherweise war das eine Angewohnheit von ihm.

Es werden ja mülltechnisch nicht ausschließlich die leeren Verpackungen von der Pizzeria angefallen sein.


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11.12.2021 um 14:23
Zitat von BohoBoho schrieb:Sprich, die Rückrechnung auf 10 Jahre ist unsinnig. Es gibt keine genaue zeitliche Angabe, ab wann die Einnahmen nicht mehr die Ausgaben deckten. Die Immoblienkrise war 2006, 2008 kam die Konkurrenz im Ort - ob und wieviel Erspartes davor zur Verfügung stand ist nicht bekannt.
Ich habe das ausgerechnet was im Urteil steht und es mag für dich und einige andere unsinnig sein. Man kann seine eigene Meinung haben, aber eigene Fakten funktionieren nicht.

Herr Toll hat, laut Urteil, fast 10 Jahre lang Lotto gespielt und das hat fast 240.000 € gekostet. In derselben Zeit mag er auch Geld verdient haben, aber die 240.000 sind weg. Der Hausverkauf brachte 154.000€, sprich 86000€ mussten irgendwo her gekommen sein. Zuzüglich der 30.000€ im Schließfach.

Eine Erklärung woher das Geld kam gibt das Urteil nicht. Genau das kritisiere ich und betreibe keine Opferverhöhnung.


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11.12.2021 um 14:26
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:10 Jahre gleich 120 Monate mal 2000€. Das ergibt eine verspielte Summe von 240.000€.
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Eine Erklärung woher das Geld kam gibt das Urteil nicht.
Ich gehe davon aus, dass Herrn Tolls Maklerbüro nicht schon immer so schlecht lief. Er arbeitete seit den 80er Jahren als Immobilienmakler und war in seiner Region (Babenhausen und Dieburg) offenbar lange Zeit alleiniger Makler. Damals könnte er durchaus gut verdient haben. Erst später, nachdem sich zwei weitere Makler in seinem Gebiet niedergelassen hatten, gingen seine Umsätze zurück. Dieser Rückgang könnte aber auch mit Herrn Tolls phasenweise "exzessiven" Alkoholkonsum zu tun haben. Im Jahr 2008 dann, mit Beginn der Finanzkrise, brachen die Umsätze richtig ein.*

Daher war Herr Toll wohl nicht schon von Anfang an auf das Geld seiner Tochter angewiesen. Ich vermute schon, dass die Eltern dieses Geld ursprünglich vollständig zur Absicherung von Astrid zurücklegen wollten (dafür hatte die Großmutter es sicher auch gedacht, als sie Astrid das Haus überschrieb), bis sie aus finanzieller Not gezwungen waren, auf diese Reserven zurückzugreifen.

Herrn Tolls Lottoeinsätze von 2.000 € monatlich waren, zumindest in den letzten Jahren, als seine Geschäfte immer schlechter liefen, sicher vergleichsweise viel zu hoch. Dass er mit dem Lottospielen dennoch weitermachte, kann ich mir nur mit dem unbedingten Wunsch erklären, durch einen möglichen Millionengewinn seine Familie endgültig aus der Misere zu holen und die Zukunft seiner Tochter abzusichern. Vermutlich sah er keine andere Möglichkeit mehr, zu (viel) Geld zu kommen. Offenbar erzielte er aber trotz hoher Einsätze immer nur kleinere Gewinne. Reicher geworden ist dabei wohl nur die Lottogesellschaft.
___________________

* Alle diese Informationen sind nachzulesen im Urteil auf S. 5 bis 7.
https://strate.net/de/dokumentation/Darsow-LG-Darmstadt-begruendet-2011-7-19-7.pdf


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11.12.2021 um 14:33
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Ich habe das ausgerechnet was im Urteil steht
Du hast eine Rechnung angestellt und dabei Tolls (nicht näher bekannten) Monatsverdienst über einen Zeitraum von gut acht Jahren weggelassen. Das ist doch völlig absurd.


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11.12.2021 um 14:35
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Herr Toll hat, laut Urteil, fast 10 Jahre lang Lotto gespielt und das hat fast 240.000 € gekostet. In derselben Zeit mag er auch Geld verdient haben, aber die 240.000 sind weg. Der Hausverkauf brachte 154.000€, sprich 86000€ mussten irgendwo her gekommen sein. Zuzüglich der 30.000€ im Schließfach.

Eine Erklärung woher das Geld kam gibt das Urteil nicht. Genau das kritisiere ich und betreibe keine Opferverhöhnung.
KT hat gearbeitet und Geld verdient. Er hat pro Jahr 24.000 für Lotto ausgegeben. Wo ist die Quelle, dass er diesen Betrag nicht jedes Jahr, bis 2008 eingenommen hat?


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11.12.2021 um 15:13
Hier übrigens mal was zur Aussage des Zeugen Koch (Admin) zum Thema Aufruf und Ausdruck Bauanleitung Schalldämpfer:
Der Zeuge Koch bekundete nämlich, dass er Systemadministrator bei der Firma Aumann GmbH sei und
aufgrund dessen auch bereits am 15.07 .2009, dem Tag der Durchsuchung, ausführlich nach
den technischen Begebenheiten befragt worden sei. Auch sei er nicht nur in der gerichtlichen
Vernehmung, sondern bereits durch die Polizei gefragt worden, ob er jemals nach einem
Schalldämpfer und eine Internetseite „v.rww.silencer.ch" gesucht habe. Er habe aber nie
bewusst danach recherchiert, da er sich nur für Bogenschießen interessiere und auch in einem
Verein sowie in Internetforen angemeldet sei, wo über dieses Thema geschrieben werde. Er
selbst besitze keine Waffen, sei in keinem Schützenverein oder ähnlichem und interessiere
sich auch nicht dafür. In Bezug auf die Suche nach einem „Schalldämpfer" für eine
Schusswaffe könne es lediglich sein, dass er im Rahmen seines Hobbys dem
Bogenschießen - über das Internet nach Begriffen, wie z.B. ,,Dämpfer" oder ähnliches
gesucht habe, weil so die Zielplatte genannt werde, auf die man mit Pfeil und Bogen schieße.
Wenn er derartiges gesucht habe, könne er wohl nur die Schlagworte „Styropor, Dämpfer,
Zielscheibe" oder ähnliches eingegeben haben, jedenfalls nicht die Wortkombination, die hier
gesucht und gefunden worden sei.
Quelle: Urteilsbegründung, Seite 144

Damit dürfte die sehr verkürzte Aussage, dass er nicht ausschließen kann, auf der Seite gewesen zu sein, hoffentlich in ein korrektes Licht gerückt werden.


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11.12.2021 um 15:52
Zitat von S_CS_C schrieb am 08.04.2018:Hells Angels
@bellady
@S_C

Die Aussage des Rockers vor Gericht ist Euch bekannt?

Er hat sich herzhaft amüsiert weil die Rocker keinerlei Problem hätten, sich einen richtigen Schalldämpfer zu besorgen.


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11.12.2021 um 17:24
Ma_Ve schrieb:Herr Toll hat, laut Urteil, fast 10 Jahre lang Lotto gespielt und das hat fast 240.000 € gekostet. In derselben Zeit mag er auch Geld verdient haben, aber die 240.000 sind weg. Der Hausverkauf brachte 154.000€, sprich 86000€ mussten irgendwo her gekommen sein. Zuzüglich der 30.000€ im Schließfach.

Eine Erklärung woher das Geld kam gibt das Urteil nicht. Genau das kritisiere ich und betreibe keine Opferverhöhnung.

Deine Rechnung übersieht einen kleinen, wichtigen Punkt: beim Lotto werden 50% der Einnahmen wieder als Gewinn ausgeschüttet. Tolls Erwartungswert liegt also bei 120k Euro. Und auch wenn Toll nie den erhofften, seltenen Hauptgewinn abgeräumt hat, sollte er seinem Erwartungswert mit zahlreichen kleineren Gewinnen nahegekommen sein (Gesetz der großen Zahl). Das erklärt also perfekt die von Dir monierten 100k Euro "zu viel".


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11.12.2021 um 17:29
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:Deine Rechnung übersieht einen kleinen, wichtigen Punkt: beim Lotto werden 50% der Einnahmen wieder als Gewinn ausgeschüttet. Tolls Erwartungswert liegt also bei 120k Euro. Und auch wenn Toll nie den erhofften, seltenen Hauptgewinn abgeräumt hat, sollte er seinem Erwartungswert mit zahlreichen kleineren Gewinnen nahegekommen sein (Gesetz der großen Zahl). Das erklärt also perfekt die von Dir monierten 100k Euro "zu viel".
Ich kann dir da leider nicht folgen. Meine Erfahrungen mit Lotto spielen halten sich in Grenzen. Deswegen kann ich nicht bestätigen oder dementieren, ob Mann beim Einsatz von 2000€ auf jeden Fall die Hälfte an Gewinn hat.

Laut Urteil hat Klaus Toll keine nennenswerten Gewinne über die Jahre erzielen können. Insofern ist deine Aussage nicht schlüssig.


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11.12.2021 um 18:18
@Ma_Ve
Da besteht doch gar keine Diskrepanz zwischen Statistik und Urteil. Selbst wenn Klaus Toll mit vielem kleinen Gewinnen 100k Euro abgeräumt hat (als Underperformer ohne Hauptgewinn etwas unter Erwartungswert), bleibt immer noch netto ein Minus von 140k Euro.

Die "Gewinne" tauchen in keiner Buchführung auf, die sind wahrscheinlich versandet: für den Pizzaboten oder den nächsten Lottoschein. Aber langfristig immer nur Nieten zu würfeln, ist mathematisch "unmöglich".


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11.12.2021 um 19:31
Zitat von Ma_VeMa_Ve schrieb:Eine Erklärung woher das Geld kam gibt das Urteil nicht. Genau das kritisiere ich und betreibe keine Opferverhöhnung.
Du erwartest zu viel von einem Urteil, kritisieren kann man das daher nicht. Das Gericht muss Dir seine Sichtweise nicht komplett vorrechnen. Es gibt nur grob sein Ergebnis wieder.

Aus dem Urteil geht natürlich auch hervor, dass erst ab 2008 die Einnahmen aus seiner Tätigkeit deutlich zurück gingen. Daraus ergibt sich automatisch, dass er vorher aus seine Arbeit Gewinne abgeworfen hatte. Du gehst jedoch von einem Gewinn von 0€ aus, das ist falsch.

Natürlich hatten die Opferfamilie auch weitere Ausgaben, täglich beim Italiener zu bestellen, da kommt auch einiges zusammen. Das Gericht ist dem Leser nicht Rechenschaft schuldig, es muss nicht die Berechnung genau im Urteil aufführen. Die Berechnungen werden schon in irgendeiner Form Bestandteil der Verhandlung geworden sein, die Verteidigung und AD selber hat sie sicher kontrolliert. Das gleiche gilt auch für die Lottogewinne. Das Gericht verneint nur einen größeren Lottogewinn. Das reicht. Es meint damit, dass es keine Lottogewinne gegeben haben, die nennenswert die finanzielle Situation geändert hat. Diese grobe Darstellung ist in einem Urteil mehr als ausreichend.

Sollte diese Berechnung nicht in irgendeiner Form in das Verfahren eingeführt worden sein, dann wäre das ein Grund für einen erfolgversprechenden Revisionsantrag. Da die Revision vom BGH abgewiesen wurde, kann man davon ausgehen, dass die Rechnung des Gerichts stimmt.


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