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Doppelmord Babenhausen

26.215 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

01.12.2021 um 11:54
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Bei mir funktioniert der Link leider nicht. :(
Hier nochmal der bereinigte Link:
https://www.op-online.de/region/babenhausen/kein-geheimnisverrat-im-fall-darsow-91120187.amp.html
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Mit seiner ehemaligen Dienststelle abrechnen??
Das kann ich aus der Email nicht erkennen. Ich denke, dass er ein schlechtes Gefühl dabei hatte, dass sich eine Person frühzeitig auf einen Täter festgelegt hat. Wenn das stimmt, so ist das schlechte Gefühl durchaus berechtigt. ein frühzeitiges Festlegen auf einen Täter ist grds. abzlehnen und kann dazu führen, dass bestimmte Ermittlungsansätze vernachlässigt werden. Auch wenn letzteres im konkreten Fall nicht passiert sein muss, so ist es eben dennoch ein Verhalten, das von Ermittlungsbeamten zu vermeiden ist, um bereits die Gefahr solcher Voreingenommenheit auszuschließen.

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Doppelmord Babenhausen

01.12.2021 um 12:41
Zitat von DerGreifDerGreif schrieb:Hier nochmal der bereinigte Link:
https://www.op-online.de/region/babenhausen/kein-geheimnisverrat-im-fall-darsow-91120187.amp.html
Danke!
Zitat von DerGreifDerGreif schrieb:Das kann ich aus der Email nicht erkennen. Ich denke, dass er ein schlechtes Gefühl dabei hatte, dass sich eine Person frühzeitig auf einen Täter festgelegt hat. Wenn das stimmt, so ist das schlechte Gefühl durchaus berechtigt. ein frühzeitiges Festlegen auf einen Täter ist grds. abzlehnen und kann dazu führen, dass bestimmte Ermittlungsansätze vernachlässigt werden. Auch wenn letzteres im konkreten Fall nicht passiert sein muss, so ist es eben dennoch ein Verhalten, das von Ermittlungsbeamten zu vermeiden ist, um bereits die Gefahr solcher Voreingenommenheit auszuschließen.
Da kann man nur jeder Silbe zustimmen, die Frage bleibt aber, inwieweit der Vorgang aufarbeitungswürdig ist, wenn im Endeffekt dann doch in alle Richtungen ermittelt wurde und am Urteil selbst kein Zweifel bestehen kann, außer die wohl bekannten, gebetsmühlenartig vorgetragenen Totschlagargumente zur "Sprengung" der Indizienkette.

Ich sehe in einer Aufarbeitung eher den Sinn für künftige Ermittlungsverfahren derlei - im Fall Babenhausen letztlich nur kolportierte aber nicht erwiesene - Fehler zu vermeiden. Und im Grunde sollte der Polizeipräsident ja sogar recht behalten. So what?

Dass auch eine frühe und gleichzeitig falsche Festlegung auf einen Verdächtigen zu einem sauberen Ermittlungserfolg führen kann zeigt zudem der Fall Weimar (siehe ebendort).
spontan die E-Mail an den Hamburger Rechtsanwalt Strate geschrieben. Dass dieser das Schreiben später auf seiner Internetseite veröffentlichte, habe er nicht ahnen können.
Quelle: https://www.op-online.de/region/babenhausen/kein-geheimnisverrat-im-fall-darsow-91120187.amp.html

Im Übrigen ein sehr, sehr schlechter Stil.

Nur meine zwei Cents ...


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01.12.2021 um 22:28
Zitat von DerGreifDerGreif schrieb:Das kann ich aus der Email nicht erkennen. Ich denke, dass er ein schlechtes Gefühl dabei hatte, dass sich eine Person frühzeitig auf einen Täter festgelegt hat. Wenn das stimmt, so ist das schlechte Gefühl durchaus berechtigt. ein frühzeitiges Festlegen auf einen Täter ist grds. abzlehnen und kann dazu führen, dass bestimmte Ermittlungsansätze vernachlässigt werden. Auch wenn letzteres im konkreten Fall nicht passiert sein muss, so ist es eben dennoch ein Verhalten, das von Ermittlungsbeamten zu vermeiden ist, um bereits die Gefahr solcher Voreingenommenheit auszuschließen.
Sehr weise und bedachte Worte. Dem ist nichts hinzuzufügen. Über die durch die Staatsanwaltschaft angekündigte Revision, hat man bis zum heutigen Tag auch nichts gelesen. Für den Fall Darsow wäre das natürlich sehr positiv, denn durch den Prozess gegen Koch wurde auch der Fall Darsow wieder aufgewärmt. LG Alice


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Doppelmord Babenhausen

02.12.2021 um 01:10
Das ist doch alles kalter Kaffee.
Da schreibt ein pensionierter Beamter, sein Chef habe sich seinerzeit durch einen Spruch oder eine Bemerkung in seinen Augen unprofessionell verhalten.
Keine Ahnung, wann dieser die ihm unterstellte Bemerkung in welchem Zusammenhang gemacht hat.
Derjenige, dem das unterstellt wird, der kann sich auch nicht mehr dazu äußern, weil verstorben.

Gearbeitet wurde allerdings mit der nötigen Professionalität, wenn man im Urteil nachliest, in wie viele verschiedene Richtung alles ermittelt wurde.
Da wurden dann schon mal wegen eines Kneipenspruches des betrunkenen Opfers zwei Leiter verschiedener Sonderkomissionen als Zeugen vorgeladen.
Es wurde auch ein ganzes Jahr ermittelt, bevor ein hinreichender Tatverdacht gegeben war, der zur Verhaftung führte.

Wenn der Leiter der damaligen Ermittlungen seinerzeit so etwas geäußert hat ( in welchem Zusammenhang auch immer), so heißt das lediglich, das er wohl das "richtige Bauchgefühl" hatte, das sich dann durch umfangreiche Ermittlungen und letztendlich einen rechtsstaatliche Prozess bestätigt hat.

Ich sehe da die Problematik ganz woanders: Wie kann ein Mann, der die Dummheit begeht eine so unsinnige Mail zu schreiben, die nur nach hinten losgehen kann in politisch verantwortungsvoller Position in diesem Lande gewesen sein.


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02.12.2021 um 01:18
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wie kann ein Mann, der die Dummheit begeht eine so unsinnige Mail zu schreiben, die nur nach hinten losgehen kann in politisch verantwortungsvoller Position in diesem Lande gewesen sein.
Ich würde mal sagen, da sitzen noch ganz andere Leute in anderen Positionen, die wesentlich mehr auf dem Kerbholz haben. Im Vergleich dazu kann man über die hier beklagte E-Mail schmunzeln.


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02.12.2021 um 10:50
Zitat von Alice_im_WlAlice_im_Wl schrieb:Über die durch die Staatsanwaltschaft angekündigte Revision, hat man bis zum heutigen Tag auch nichts gelesen. Für den Fall Darsow wäre das natürlich sehr positiv, denn durch den Prozess gegen Koch wurde auch der Fall Darsow wieder aufgewärmt.
Ich wüsste nicht was es da noch aufzuwärmen gibt.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das ist doch alles kalter Kaffee.
Eben, und der schmeckt aufgewärmt auch nicht besser. ;)
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Da schreibt ein pensionierter Beamter, sein Chef habe sich seinerzeit durch einen Spruch oder eine Bemerkung in seinen Augen unprofessionell verhalten.
Keine Ahnung, wann dieser die ihm unterstellte Bemerkung in welchem Zusammenhang gemacht hat.
Derjenige, dem das unterstellt wird, der kann sich auch nicht mehr dazu äußern, weil verstorben.
Vor allem gäbe es am Ende vielleicht auch noch eine Anzeige wegen übler Nachrede.

Womöglich erklärt das, warum die E-Mail erst 2020 kam, und nicht zehn Jahre früher ....


Volle Zustimmung auch zum Rest:
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Gearbeitet wurde allerdings mit der nötigen Professionalität, wenn man im Urteil nachliest, in wie viele verschiedene Richtung alles ermittelt wurde.
Da wurden dann schon mal wegen eines Kneipenspruches des betrunkenen Opfers zwei Leiter verschiedener Sonderkomissionen als Zeugen vorgeladen.
Es wurde auch ein ganzes Jahr ermittelt, bevor ein hinreichender Tatverdacht gegeben war, der zur Verhaftung führte.
Man kann das nicht oft genug erwähnen, denn es wird immer wieder behauptet, man hätte nur in eine Richtung ermittelt ....

Solche Legendenbildungen heben die Diskussion in den Bereich "VT". Und man sollte den VT'lern nicht das Feld überlassen.

Besser wäre es sie beschäftigten sich mit den wahren Skandalen in dieser Republik, wenn man schon meint, die Staatsgewalt - hier die Justiz - "qualitätssichern" zu müssen.

Wahrscheinlich geht es aber nur darum jemanden, dem man äußerst unkritisch ggü. steht, warum auch immer (.....) aus dem Knast holen zu wollen.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wenn der Leiter der damaligen Ermittlungen seinerzeit so etwas geäußert hat ( in welchem Zusammenhang auch immer), so heißt das lediglich, das er wohl das "richtige Bauchgefühl" hatte, das sich dann durch umfangreiche Ermittlungen und letztendlich einen rechtsstaatliche Prozess bestätigt hat.
Yep, oder wie ich auch schon schrieb:
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Und im Grunde sollte der Polizeipräsident ja sogar recht behalten. So what?



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02.12.2021 um 18:51
Zitat von DerGreifDerGreif schrieb:Das kann ich aus der Email nicht erkennen. Ich denke, dass er ein schlechtes Gefühl dabei hatte, dass sich eine Person frühzeitig auf einen Täter festgelegt hat.
Was heißt denn eigentlich frühzeitig?

Die Festnahme des Herrn D. erfolgte ein Jahr nach der Tat, wenn ich mich richtig erinnere. Die Ermittler tappten lange im Dunkeln.

Ich kann da beim besten Willen kein frühzeitiges Festlegen erkennen.

Für mich ist sowohl das, als auch die angeblich einseitigen Ermittlungen nichts weiter als unbelegte Behauptungen.


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Doppelmord Babenhausen

02.12.2021 um 19:02
Zitat von Alice_im_WlAlice_im_Wl schrieb:Für den Fall Darsow wäre das natürlich sehr positiv, denn durch den Prozess gegen Koch wurde auch der Fall Darsow wieder aufgewärmt.
Was genau ist jetzt für den Fall Darsow sehr positiv?

Herr D. ist seit vielen Jahren rechtskräfitg verurteilt, alle Rechtsmittel sind soweit ausgeschöpft, was soll da noch groß passieren?

Was man sich von diesem sehnsüchtig erwarteten Zivilprozess (Schadenersatzklage Astrid Toll) verspricht, ist mir auch unklar.

Im Gegenteil kann das für die Familie Darsow ganz übel ausgehen, wenn das Zivilgericht zu dem Schluss kommen sollte, dass die Klage berechtigt ist.


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Doppelmord Babenhausen

03.12.2021 um 11:58
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Im Gegenteil kann das für die Familie Darsow ganz übel ausgehen, wenn das Zivilgericht zu dem Schluss kommen sollte, dass die Klage berechtigt ist.
Das wird es auch..
Ein user mit "grünem profil"(andante?)(wahrscheinlich jurist) hat das sehr deutlich gemacht das die erhofften positiven erwartungen ganz böse enden werden.


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03.12.2021 um 13:55
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Im Übrigen ein sehr, sehr schlechter Stil.
In der Tat. Ich kann nicht nachvollziehen, warum Strate diese Email ohne entsprechende Absprache veröffentlicht hat, immer vorausgesetzt natürlich, dass es tatsächlich keine entsprechende Absprache gab.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Da schreibt ein pensionierter Beamter, sein Chef habe sich seinerzeit durch einen Spruch oder eine Bemerkung in seinen Augen unprofessionell verhalten.
Vorausgesetzt der spruch wurde wie wiedergegeben in einem entsprechend frühen Stadium der Ermittlungen getätigt, dann war das nicht nur in den Augen von Koch sondern rein objektiv völlig unprofessionell. Das gilt umsomehr, als der Ermittler, der den Spruch getätogt hat, in einer leitenden Position war. Auch wenn im konkreten Fall das ach den mir bekannten Tatsachen letztlich keine Auswirkungen auf die Ermittlungen hatte, ist so ein Verhalten nicht zu tolerieren, weil es eben die ermittlungen beeinflussen kann und es generell zeigt, dass der betreffende ermittler für seine arbeuit ungeeignet ist. Ein Ermittler muss wissen, dass er in einem entsprechend frühen Stadium sich nicht so festlegen kann. Das ist ein schwerer Grundlagenfehler.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wenn der Leiter der damaligen Ermittlungen seinerzeit so etwas geäußert hat ( in welchem Zusammenhang auch immer), so heißt das lediglich, das er wohl das "richtige Bauchgefühl" hatte, das sich dann durch umfangreiche Ermittlungen und letztendlich einen rechtsstaatliche Prozess bestätigt hat.
Das Wort "lediglich" in diesem Zusammenhang ist völlig verfehlt. Ein solcher Spruch zeigt, dass der Ermittler für seine Tätigkeit völlig ungeeignet ist. Dass er im konkreten Fall Glück hatte und sein Bauchgefühl sich letztlich mit den Ergebnissen gedeckt hat, macht das grundsätzliche schwerwiegende Fehlverhalten nicht besser und relativiert es auch nicht.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wie kann ein Mann, der die Dummheit begeht eine so unsinnige Mail zu schreiben, die nur nach hinten losgehen kann in politisch verantwortungsvoller Position in diesem Lande gewesen sein.
Abgesehen davon, dass derartige Äußerung wohl in den Politikbereich gehören, ist anzumerken, dass das Schreiben der Email jetzt nicht ausgesprochen dumm war. Der Verfasser durfte mE damit rechnen, dass Strate diese nicht ihne Zustimmung veröffentlicht. Korrekt ist lediglich, dass mit dieser Email nicht viel zu erreichen ist, wenn der Verfasser nicht auch ganz konkrete Ermittlungsansätze benennen kann, die nicht verfolgt wurden oder anderweitige Manipulationen der Ermittlungen, um AD als Täter zu präsentieren. Angesichts der bisherigen Medienberichte scheint der Verfasser nicht über solche Informationen zu verfügen.

Ich persönlich denke, dass dieser Spruch an dem Verfasser für lange Zeit genagt hat. Er hatte mglw. ein schlechtes Gewissen, weil er damals nicht alle Mittel ausgeschöpft, um gleich gegen den voreingenommenen Polizeipräsidenten zu intervenieren. Während das mit Blick auf die sehr wahrscheinliche Gefährdung der eigenen Karriere menschlich nachvollziehbar ist, wäre es eben richtig gewesen gleich etwas zu unternehmen, um zu erreichen, dass der Polizeipräsident nicht unangemessenen Einfluss auf die Ermittlungen ausübt.
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Was heißt denn eigentlich frühzeitig?
Im konkreten Fall heißt "frühzeitig" eine Festlegung laut Email "kurz nach dem Mord" "als vieles [...] belastende noch gar nicht bekannt war". Das wäre in der Tat frühzeitig und in jeder hinsicht völlig verfehlt.
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Die Festnahme des Herrn D. erfolgte ein Jahr nach der Tat, wenn ich mich richtig erinnere. Die Ermittler tappten lange im Dunkeln.

Ich kann da beim besten Willen kein frühzeitiges Festlegen erkennen.
Um die Festnahme nach einem Jahr ging es in der Email ja auch nicht. Worum es ging hast Du doch zitiert. Es ging um eine Äußerung des Polizeipräsidenten kurz nach dem Mord und dessen im Anschluss an diese Äußerung gezeigte Verhalten, dass der Verfasser der Email als extreme Einmischung in die Ermittlungen wahrgenommen hatte. Diese Äußerung kurz nach dem Mord war frühzeitig und in höchstem Maße unprofessionell, ebenso wie eine daraufhin erfolgende Einmischung in die Ermittlungen - immer unterstellt natürlich, der Verfasser der Email hat tatsächlich Erlebtes wiedergegeben.


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Doppelmord Babenhausen

03.12.2021 um 14:28
Zitat von DerGreifDerGreif schrieb:Vorausgesetzt der spruch wurde wie wiedergegeben in einem entsprechend frühen Stadium der Ermittlungen getätigt, dann war das nicht nur in den Augen von Koch sondern rein objektiv völlig unprofessionell. Das gilt umsomehr, als der Ermittler, der den Spruch getätogt hat, in einer leitenden Position war. Auch wenn im konkreten Fall das ach den mir bekannten Tatsachen letztlich keine Auswirkungen auf die Ermittlungen hatte, ist so ein Verhalten nicht zu tolerieren, weil es eben die ermittlungen beeinflussen kann und es generell zeigt, dass der betreffende ermittler für seine arbeuit ungeeignet ist. Ein Ermittler muss wissen, dass er in einem entsprechend frühen Stadium sich nicht so festlegen kann. Das ist ein schwerer Grundlagenfehler.
Ich kann dieser strikten Sichtweise absolut etwas abgewinnn, sehe sie im Rückblick aber losgelöst von "Babenhausen".

Im Übrigen hätte der Polizeibeamte a. D. Koch schon seinerzeit etwas untenehmen können (oder sogar MÜSSEN?), anstatt heute munter E-Mails zu schreiben. Dann hätte der Polizeipräsident womöglich disziplinarische oder sogar strafrechtliche (?) Konsenzen fürchten müssen.

So aber ist der Polizepräsident tot, für Koch steht aber im Raum ...

.... Geheimnisverrat? (ist gerichtlich noch nicht abschließend geklärt!)
.... Dienstvergehen? (hätte er den Poizeipräsidenten melden müssen?)
..... Verleumdung/üble Nachrede?

Sorry, ich kann so jemanden nicht erst nehmen (im Zweifel beide nicht).


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Doppelmord Babenhausen

03.12.2021 um 14:43
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Im Übrigen hätte der Polizeibeamte a. D. Koch schon seinerzeit etwas untenehmen können (oder sogar MÜSSEN?), anstatt heute munter E-Mails zu schreiben.
Volle Zustimmung, das schrieb ich ja dann auch weiter unten:

"Ich persönlich denke, dass dieser Spruch an dem Verfasser für lange Zeit genagt hat. Er hatte mglw. ein schlechtes Gewissen, weil er damals nicht alle Mittel ausgeschöpft, um gleich gegen den voreingenommenen Polizeipräsidenten zu intervenieren. Während das mit Blick auf die sehr wahrscheinliche Gefährdung der eigenen Karriere menschlich nachvollziehbar ist, wäre es eben richtig gewesen gleich etwas zu unternehmen, um zu erreichen, dass der Polizeipräsident nicht unangemessenen Einfluss auf die Ermittlungen ausübt."

Strafrechtliche Konsequenzen für den Polizeipräsidenten sehe ich nicht, disziplinarische hätten definitiv im Raum stehen können. Zumindest aber hätte dafür Sorge getragen werden können, dass der PP sich nicht weiter in die Ermittlungen einmischt. Was die Sache erschwert ist aber die Tatsache, dass es sich eben um den PP gehandelt hatte. Allerdings hätte Koch wohl einen weiteren Kollegen als Zeugen gehabt, so dass er nicht ganz allein dagestanden wäre. Korrekt wäre es jedenfalls gewesen, gleich etwas zu unternehmen und ggf. auch an die Öffentlichkeit zu gehen, wenn es keine interne Lösung gibt. Ohne die Details zu kennen, auf die Koch in der Email nur anspielt, sehe ich auch nicht, was die Email jetzt noch bringen soll. Wie bereits vorher geschrieben vermute ich, dass die Email von einem nagenden schlechten Gewissen getrieben wurde, ohne dass der veerfasser das wirklich durchdacht hat.


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Doppelmord Babenhausen

03.12.2021 um 17:59
Die hier geäußerte harsche Kritik am Polizeipräsidenten halte ich doch für etwas überzogen. Bei aller gebotenen Neutralität hat die Polizei auch die Aufgabe, einen Täter zu ermitteln, Hypothesen aufzustellen oder zumindest Möglichkeiten zu diskutieren.

Und da sticht eben Darsow als so ziemlich einziger gleich mehrfach ins Auge:
  • der jahrelange Nachbarschaftsstreit
  • "Kevin allein zuhause", weil die Restfamilie ohne ihn im Urlaub war
  • nichts gehört zu haben, obwohl die weiter entfernt wohnenden Nachbarn durch die Schüsse aufgeweckt worden sind
  • seine auffallende Unberührtheit während der Zeugenvernehmung
  • der Mord an der zurückgezogen lebenden Petra Toll, die seit Jahren das Haus nicht mehr verlassen hatte. Wer hätte hier ein Motiv gehabt?
  • der Tatzeitpunkt. Dass Klaus Toll morgens um 4:00 den Müll entsorgen würde, dürfte nur einem kleinen Kreis bekannt gewesen sein.

Zugegeben, das sind alles mehr oder weniger softe Indizien. Aber man kann hier durchaus recht früh zum Verdacht gelangen, dass Darsow die Tat begangen haben könnte. Und diesen Verdacht muss man Polizei-intern auch äußern dürfen.

Ums ist nicht bekannt, wann der Polizeipräsident seine Ansicht geäußert hat (vor oder nach der Entdeckung von Darsows Schalldämpfer-Recherche); wir wissen ebenso wenig, ob er seinen Verdacht so bestimmt geäußert hat, wie von Koch verstanden und in seiner E-Mail dargestellt.

Und noch weniger gibt es Hinweise, dass die Ermittlungen dadurch zuungunsten Darsows beeinflusst worden wären. Kurzum: ich halte die obige Kritik für überzogen.


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Doppelmord Babenhausen

03.12.2021 um 19:36
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:So aber ist der Polizepräsident tot, für Koch steht aber im Raum ...
Wie kommst Du darauf, dass der Polizeipräsident tot ist?


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03.12.2021 um 21:54
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:Und da sticht eben Darsow als so ziemlich einziger gleich mehrfach ins Auge:
Nicht zu vergessen die abrupt endende Suche nach einer alternativen Wohnstätte,

der Bauschaum, wie er am Tatort und in ADs Firma gefunden wurde,

der geschrottete Computer in ADs Firma,

die Internetrecherche nach Mantrailer-Hunden,

solche Hunde, die schnurstracks zum Firmengelände von AD gelaufen sind,

der Rocker, der vor Gericht ausgesagt hat, sie hätten kein Problem einen richtigen Schalldämpfer aufzutreiben.

Und da ist sicher noch mehr.


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03.12.2021 um 22:27
Zitat von DerGreifDerGreif schrieb:orausgesetzt der spruch wurde wie wiedergegeben in einem entsprechend frühen Stadium der Ermittlungen getätigt, dann war das nicht nur in den Augen von Koch sondern rein objektiv völlig unprofessionell. Das gilt umsomehr, als der Ermittler, der den Spruch getätogt hat, in einer leitenden Position war.
r
und
Zitat von DerGreifDerGreif schrieb:Das Wort "lediglich" in diesem Zusammenhang ist völlig verfehlt. Ein solcher Spruch zeigt, dass der Ermittler für seine Tätigkeit völlig ungeeignet ist. Dass er im konkreten Fall Glück hatte und sein Bauchgefühl sich letztlich mit den Ergebnissen gedeckt hat, macht das grundsätzliche schwerwiegende Fehlverhalten nicht besser und relativiert es auch nicht.
Das kann man so nicht stehen lassen.
Jedenfalls nicht für diesen Fall

So lange das als seine persönlichen Meinung präsentiert wurde ist das, wie in jedem anderen Job, Teil der Kommunikation die einfach auch zu diesem Beruf gehört. (Unabhängig, in welchen eventuell völlig nichtigem Zusammenhang dieser Satz nun gefallen ist)

Nachdem kein offensichtliches Motiv erkennbar war, gab der Mann die Arbeitsanweisung den Nachbarn noch einmal zu überprüfen begründet durch dieses "Bauchgefühl" Ein Bauchgefühl, wie es täglich in Verwaltung und Wirtschaft zu Entscheidungen und Arbeitsanweisungen führt und ganz oft auch auf Erfahrungen beruht..
Mehr nicht.
Der E Mail Schreiber gab an, das dies zu einer seiner Meinung nach zu einseitigen Untersuchung führte, was definitiv nicht so ist. Das kann jeder im veröffentlichen Urteil nachlesen.

Und im Prinzip kann er E Mail Schreiber ja auch nichts anderes liefern: Ein persönliches Bauchgefühl. Das subjektive Gefühl von ihm persönlich , das man sich zu früh fest gelegt hat. Insofern ist die Mail "hirnrissig"
Unanständig wird die Mail, weil sie einen ehemaligen Kollegen Unprofessionallität unterstellt, der sich nicht mehr dazu äußern kann.
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:Die hier geäußerte harsche Kritik am Polizeipräsidenten halte ich doch für etwas überzogen. Bei aller gebotenen Neutralität hat die Polizei auch die Aufgabe, einen Täter zu ermitteln, Hypothesen aufzustellen oder zumindest Möglichkeiten zu diskutieren.
Dem kann man sich nur voll und ganz anschließen.
So läuft Ermittlungsarbeit.


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Doppelmord Babenhausen

03.12.2021 um 23:45
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Unanständig wird die Mail, weil sie einen ehemaligen Kollegen Unprofessionallität unterstellt, der sich nicht mehr dazu äußern kann.
Wieso soll sich der Polizeipräsident dazu nicht mehr äußern können?


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Doppelmord Babenhausen

04.12.2021 um 02:53
Soweit ich verstanden habe, ist der verantwortliche Mann, der sich zu früh festgelegt haben soll, bereits verstorben und kann nichts mehr zu der Behauptungen sagen.


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Doppelmord Babenhausen

04.12.2021 um 03:33
Ich finde das ja sehr faszinierend, dass man sich ansonsten mitunter durchaus zutreffend darüber mokiert, dass Polizisten in Mordermittlungen den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen und eine sehr lebensfremde Intuition an den Tag zu legen scheinen. Es mutet in der Tat manchmal seltsam an, dass scheinbar offensichtliche Dinge nicht erkannt werden. Das passiert vor allem bei politischen Motiven, aber auch in anderen Fällen.

Hier wiederum liegt der Chefermittler mit seiner Intiution anscheinend völlig richtig und diese seine Intuition wird dann mit im weiteren Verlauf mit Indizien und Beweisen belegt, unterfüttert und letzendlich rechtssicher verurteilt, und man beschwert sich im Nachhinein über die vermeintliche Voreingenommenheit.

Ja, was denn nun? Das geht doch nur, wenn man so felsenfest von der Unschuld des AD überzeugt ist, dass diese Überzeugung herrlich unbeleckt von Fakten zu sein scheint.


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Doppelmord Babenhausen

04.12.2021 um 08:02
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Soweit ich verstanden habe, ist der verantwortliche Mann, der sich zu früh festgelegt haben soll, bereits verstorben und kann nichts mehr zu der Behauptungen sagen.
Herr Dölger lebt lt. Wikipedia noch.

Woher auch immer die Information stammt, dass er bereits verstorben ist, sie ist nicht korrekt.


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