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Doppelmord Babenhausen

26.215 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2009, Nachbar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Doppelmord Babenhausen

Doppelmord Babenhausen

31.12.2021 um 16:51
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Hier haben aber alle Zeugen die Lärmbelästigung bestätigt. Nur, das diese naturgemäß unterschiedlich störend empfunden wurde. Umso weniger störend, umso weiter weg man wohnte von der Lärmquelle. Logisch eigentlich.
Für mich persönlich ist ohnehin nur das wichtig, was die Zeugen vor Gericht und/oder den Ermittlungsbehörden ausgesagt haben.
Das hat für mich eine Aussagekraft.

Irgendwelche gegenteiligen Äußerungen danach in einer Doku oder einem Podcast sehe ich schon eher kritisch.

Ich kann mir vorstellen, dass hier einfach so eine Art "Gruppendynamik" bzw. "Gruppenzwang" entsteht.
Babenhausen ist eine kleine Stadt mit ca. 17.000 Einwohner.
Da kennt man sich einfach.

Die Nachbarn sowie auch das weitläufigere Umfeld sind ja dennoch, da Frau Darsow ja weiterhin dort wohnen geblieben ist, tagtäglich mit dem "Leid" der Familie Darsow konfrontiert.
Kann mir schon vorstellen das man da als Zeuge irgendwann anfängt "Schuldgefühle" zu entwickeln.
"Was wäre wenn ich etwas anderes ausgesagt hätte?"
"Hockt der Andreas wegen MIR im Knast?"
"So schlimm war die Ruhestörung doch gar nicht"
"Das war doch gar nicht so oft"
und irgendwann dann.
"Es gab keine Ruhestörung"

Das die Familie Toll ermordet wurde, liegt ja mittlerweile weit in der Vergangenheit.
Das "Leid" der Familie Darsow ist allgegenwärtig.
Also versucht man irgendwie zu helfen etc.
Alles ganz menschlich.
Das sind nur meine Spekulationen. Ich sage nicht, dass es so ist.
Ich persönlich kann mir das halt nur psychologisch so erklären.

NUR leider ist es halt manchmal im Leben so, dass man die Zahnpasta nicht wieder in die Tube zurückdrücken kann...

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Doppelmord Babenhausen

31.12.2021 um 20:18
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:"Es gab keine Ruhestörung"
Und irgendwann heißt es, die Tolls waren doch gute Nachbarn. Und das Verhältnis war in Ordnung.
Nur, So war es halt leider nicht.

Er hätte ausziehen müssen. Eine andere Option hätte ich nicht gesehen. Sicher wäre das hart wg. Nachbarn auszuziehen und letztlich den Streit verloren zu haben- den man nie wollte.
Egal- so hätten ALLE ihr Leben gehabt


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Doppelmord Babenhausen

01.01.2022 um 15:08
Ein schönes neues Jahr allen Mitdiskutanten.

@Heribert
Klar, er hätte ausziehen müssen.
Sie hätten sich aber wegen der Immobilienkrise verschlechtern müssen.
Finanziell war aufgrund der Immobilienkrise nichts mehr drin ausser Mietwohnung
Im Urteil wird ja seitenlang psychologisch erklärt, das Darsow das als Niederlage empfunden hätte aufgrund seines Charakters ( Ich will das jetzt nicht ausführen.
Auf jeden Fall sah Darsow keine Alternative mehr für sich und seine Familie in Ruhe seinen Lebenstraum zu leben.

Zudem darf man nicht unterschätzen, das Darsow sich von Toll übers Ohr gehauen gefühlt haben muss.
Schließlich hat der ihm die Wohnung ja auch noch verkauft ohne auf die Wohnwertminderung, die er bzw seine
Familie selbst verursacht hingewiesen zu haben

Nach langen Recherchen und mehreren Versuchen das Problem irgendwie legal zu lösen mussten die Nachbarn halt weg. Und da gab es für ihn nur noch diese Eine Möglichkeit. Darsow, penibel wie beschrieben löst das Problem auch gleich komplett und will gleich alle drei erschießen.
Dazu will er das perfekte Verbrechen begehen.
Das gelingt den wenigsten.
Er war schon mal nicht schlecht, es gelang ihm schließlich keine Spuren am Tatort zurück zu lassen.
Aber eben nicht perfekt genug, so daß er doch überführt werden konnte.

Hätte Darsow den Toll, der ihn seit Jahren terrorisierte, beim Mülltonnen rücken um 4:00 morgens mit einem "zufällig dastehenden" Spaten erschlagen, so hätte er wahrscheinlich auch sein Ziel erreicht und keine 4 Jahre eingesessen.
Totschlag im Affekt, mit mildernden Umständen wahrscheinlich noch.
Da hätten viele Leute hinterher vielleicht noch Verständnis für gehabt.
Ist halt ausgerastet nach jahrelangen Lärmqualen.
Aber so Einer war er, Andreas D. nicht.


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Doppelmord Babenhausen

01.01.2022 um 18:42
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Er war schon mal nicht schlecht, es gelang ihm schließlich keine Spuren am Tatort zurück zu lassen.
Jedenfalls keine, die von ihm selbst stammten. Nur die Bauschaumpartikel konnte er nicht verhindern. Den Ermittlern gebührt Respekt, über diesen Umweg die richtige Spur aufgenommen zu haben, die richtige Internetseite gefunden und aus fast einer halben Mio Datensätzen schließlich den Täter ermittelt zu haben.

Interessant (und irgendwie beruhigend) ist, dass auch Täter, die nach außen hin kalt und abgeklärt wirken, nach der Tat anfangen nervös zu werden und Fehler zu machen.


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Doppelmord Babenhausen

01.01.2022 um 21:24
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Er war schon mal nicht schlecht, es gelang ihm schließlich keine Spuren am Tatort zurück zu lassen.
Aber eben nicht perfekt genug, so daß er doch überführt werden konnte.
Wenn man sich z.B. mal auf YouTube unter diversem ProDarsow Content die Kommentare durchliest, da merkt man leider, dass diese absurde Argumentation bei unbedarften Menschen dennoch verfängt.
"AD kann ja nicht schuldig sein, schließlich hat man keine DNA von ihm gefunden"

Ich bin unendlich dankbar, dass die deutsche Justiz dann doch irgendwo fähigere Menschen in ihren Reihen hat und nicht so infantil an die Sache herangeht
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:Interessant (und irgendwie beruhigend) ist, dass auch Täter, die nach außen hin kalt und abgeklärt wirken, nach der Tat anfangen nervös zu werden und Fehler zu machen.
Dem "Andreas" wird extrem die Düse gegangen sein.
Natürlich nur aus Panik um sich selbst.
Alles andere wird dem heimtückischen Doppelmörder Andreas Darsow ziemlich egal gewesen sein.


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Doppelmord Babenhausen

01.01.2022 um 21:44
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:Respekt, über diesen Umweg die richtige Spur aufgenommen zu haben, die richtige Internetseite gefunden und aus fast einer halben Mio Datensätzen schließlich den Täter ermittelt zu haben.
Ich fand das auch faszinierend, wie man ihm schlußendlich auf die Spur gekommen ist.
Das war richtig professionelle Ermittlungsarbeit.

Ich habe mich hier vor Jahren angefangen für den Fall zu interessieren, weil mir die Voreingenommenheit gewisser Forenteilnehmer aufgefallen ist und die Vehemenz , mit der die niedergemacht wurden, die deren Grundmeinung nicht teilten.


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Doppelmord Babenhausen

02.01.2022 um 10:36
Ein letztes Mal noch zusammenfassend etwas zu Balduins wiederholten Behauptungen bezüglich der Schmauchspuren. Es wird auch deswegen das letzte Mal sein, weil Balduin67, wie ich gerade gesehen habe, zwischenzeitlich ausgeschlossen wurde.
Zitat von Balduin67Balduin67 schrieb am 29.12.2021:Nur wurde anscheidend nicht ausgeschlossen, dass der Schmauch von extern eingebracht werden konnte.
Eben doch. Es wurde ausgeschlossen und zwar bezogen auf realistische Möglichkeiten. Unrealistisches bleibt immer übrig, muss aber außer Acht gelassen werden.

Es muss dir doch selbst im Verlauf mal aufgefallen sein, dass die Argumentation von Benecke unverständlich ist. Hieran kann man die Verständnisprobleme gut erkennen:
Zitat von Balduin67Balduin67 schrieb am 27.12.2021:Soweit mir bekannt handelte es sich um einzelne Schmauchpartikel also unterhalb der Nachweismenge bzw. Kontamination von extern nicht auszuschliessen?
Zusammensetzung identisch aber nicht ungewöhnlich?
Daher keine Aussagekraft?
Ja was denn nun? Die Antwort ist: Alles falsch, jedenfalls bezogen auf den Fall. Mark Benecke erzählt etwas von neuen Standards, man hört etwas von Nachweisgrenze und Kontamination. Welche konkrete Meinung bezogen auf den Fall dahintersteckt, sagt er gar nicht. Er wirft alles in einen Topf, heraus kommt Empörung und angebliche Ungültigkeit des Indizes. Das ist alles und es ist nicht besonders seriös.

Man kann sich seinen Vortrag ja nochmal anhören oder durchlesen:
Beitrag von Pinki2019 (Seite 1.285)
mit heutigen modernen Standardisierungsstechniken könnte man die überhaupt nicht mehr anwenden
(1. neue Verfahren, neue Standards)
einfach, weil sie auch durch andere Mittel, wie Gartenwerkzeuge und so weiter, auch auf die Kleidung übertragen werden können?
(2. Kontamination)
Genau, weil die Aussagekraft der Zusammenstellung der vorgefundenen äh chemischen Bestandteile nicht ausreicht, um die Schwelle zu überschreiten mit der du ne Aussage machst.
(3. Zusammensetzung hat keine Aussagekraft)

1. Die angeblich neuen Standards nach dem Urteil zur Beurteilung von Schmauchspuren gibt es nicht, wie wir hier durch Quellen belegen konnten. Die Verfahren zur Analyse sind unverändert, Schmauchspuren werden nach wie vor als Indiz gewertet.

3. Schmauch als solcher ist bei Andreas Darsows Sachen auch klar identifiziert worden, wie sich aus dem Urteil ergibt. Daran gibt es überhaupt keinen Zweifel. Wie oft und bei welcher Munition er vorkommt oder auch nicht vorkommt, kann ebenfalls gesagt werden, Näheres dazu steht im Urteil.

2. Kontamination
Wir haben hier verschiedene Behauptungen zu einer angeblichen Kontamination, Linn und Leonie vermuten Gartenwerkzeug, Anja Darsow vermutet Bundeswehrübungen und MB vermutet verschmauchte Polizisten. Die Bundeswehrübungen vor 18 Jahren wurden im Urteil als Ursache der Schmauchspuren ausgeschlossen.
Zitat von Balduin67Balduin67 schrieb am 28.12.2021:Wenn er dieser entnehmen konnte dass "verschmauchte" Polizisten bei Darsows durch das Haus sind, dann ist seine Meinung zu Schmauchspuren in dem Fall sehr gut begründet.
Die Schmauchspuren am Tatort und bei Darsows Sachen sind charakteristisch und nicht identisch mit Polizeimunition. Eine Kontamination durch Schmauch von Schießübungen der Polizisten kann man also auch ausschließen. Auch kann man ausschließen, dass der Schmauch vom Tatort von Polizisten herübergetragen wurde, da der tatortgleiche Schmauch im Keller, in der Garage und an der Pulsuhr im Schlafzimmer festgestellt wurde. In diesen Räumen war die Polizei erstmals bei der Durchsuchung am 23.07.09, ohne vorher durch den Tatort gelaufen zu sein. Die Bundeswehrkleidung will Andreas jahrelang nicht getragen haben, sie lag unter anderen Sachen im Keller, dort kann kein Schmauch vom Tatort durch die Polizei vor und bei der Hausdurchsuchung übertragen worden sein. Eine Kontamination durch die Ermittler ist nach vernünftigen Maßstäben somit auszuschließen.

Man sieht: Wenn man mit den allgemeinen durcheinandergewürfelten Hinweisen von Mark Benecke in eine ganz konkrete Kritik am Urteil einsteigen will, scheitert man. Sein Sammelsurium von allem, was es an allgemeinen Hinweisen und Bedenken bezüglich Schmauchspuren gibt, ist tatsächlich nicht mehr als eine Nebelkerze, denn bezogen auf den Fall treffen seine Anmerkungen nicht zu. Bezogen auf den Fall sind die Schmauchspuren uneingeschränkt ein stabiles indiz und ich bin mir sicher, das würde Benecke auch so zugeben, wenn man ihn mit konkreten Fragen konfrontieren würde.

@Linn und Leonie:
Durch "Gartenwerkzeuge" können Schmauchspuren nur übertragen werden, wenn diese Gartenwerkzeuge vorher mit Schmauch in Berührung kamen, jemand also beispielsweise Schussübungen mit Gartenhandschuhen gemacht hat oder mit Gartenhandschuhen eine Waffe amgefasst hat, mit der zuvor geschossen wurde. AD hat aber angeblich seit der Bundeswehr nicht mehr geschossen, so dass nur eine Möglichkeit der Übertragung übrig bleibt und die steht im Urteil.


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Doppelmord Babenhausen

02.01.2022 um 20:08
Zitat von PalioPalio schrieb:Balduin67 schrieb am 27.12.2021:
Soweit mir bekannt handelte es sich um einzelne Schmauchpartikel also unterhalb der Nachweismenge bzw. Kontamination von extern nicht auszuschliessen?
Zusammensetzung identisch aber nicht ungewöhnlich?
Daher keine Aussagekraft?
Ja was denn nun? Die Antwort ist: Alles falsch, jedenfalls bezogen auf den Fall. Mark Benecke erzählt etwas von neuen Standards, man hört etwas von Nachweisgrenze und Kontamination. Welche konkrete Meinung bezogen auf den Fall dahintersteckt, sagt er gar nicht. Er wirft alles in einen Topf, heraus kommt Empörung und angebliche Ungültigkeit des Indizes. Das ist alles und es ist nicht besonders seriös.
Alles, was man nachweisen kann, ist nicht unterhalb der Nachweisgrenze.

Ist jetzt vielleicht keine juristische Definition (?), aber doch logisch, oda??


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Doppelmord Babenhausen

02.01.2022 um 23:37
Jedenfalls liegt es oberhalb der Nachweisgrenze, dass Herr Benecke absoluten Stuss daherredet. Es geht damit los, dass "die Aussagekraft der Zusammenstellung der vorgefundenen äh chemischen Bestandteile nicht ausreicht, um die Schwelle zu überschreiten mit der du ne Aussage machst". Was er mit dieser sprachlichen Glanzleistung sagen will, erschließt sich mir auch nach mehrmaligem Lesen nicht. Er scheint entweder der Meinung, aufgrund der geringen Menge könne die chemische Zusammensetzung der Schmauchpartikel nicht mit der erforderlichen Sicherheit festgestellt werden, oder die Zusammensetzung habe an sich keine ausreichende Beweiskraft. Warum das so sein soll, worauf seine Behauptung gestützt ist und von welchen angeblichen "internationalen Standards" die Rede ist, bleibt leider offen.

Dann geht's weiter mit der Verteilung von Schmauch, was gar keiner bestritten hat, sondern worauf im Urteil konkret eingegangen wird, und gipfelt in der Feststellung, "ein normaler Sachverständiger oder eine normale Sachverständige [würde] heutzutage sagen: Da kann ich Ihnen leider keine Informationen zu geben, tut mir leid." Offenbar hatte Darsow also nur das Pech, an einen unnormalen Sachverständigen geraten zu sein.

Den "normalen Sachverständigen" lässt Benecke aber noch sagen: "Also ich kann Ihnen ein chemisches Gutachten schreiben und sagen welche Elemente da jetzt drin sind". Die chemische Zusammensetzung lässt sich also doch ermitteln, der normale Gutachter kann aber trotzdem keine Bewertung abgeben, denn:

1. "Da sind viel zu wenige Stellen unter nach Schmauchspuren" (was immer dieser Satz bedeuten soll),
2. "sind die Spuren so klein" (das kann man von DNA auch sagen), und
3. (jetzt wird's kompliziert), "drittens kann ich die Annahme, ob das von einer möglichen Menge an einer möglichen Bekleidung, die wir nicht haben, weil wir ja auch die Waffe nicht kennen, und auch nicht wissen wie das genau, ob ähm welche Art von Schalldämpfer verwendet wurde, ob nicht oder mehrere Schalldämpfer, was weiß ich, ähm es tut mir leid, ich kann Ihnen dazu nichts sagen."
Es geht also irgendwie um Bekleidung, eine Waffe und um einen oder mehrere oder keinen Schalldämpfer. Mehr kann ich aus diesem Sprachwirrwarr nicht herauslesen, und insofern ist die Schlussfolgerung: "was weiß ich, ähm es tut mir leid, ich kann Ihnen dazu nichts sagen" auch wieder plausibel.

Da es im Urteil aber darum geht, die am Tatort gefundenen spezifischen Schmauchpartikel von anderen, die aus Bundeswehrzeiten oder von den Ermittlern stammen könnten und die zufällig an den Tatort gelangt sein könnten, zu unterscheiden, ist das Gestammel von Herrn Benecke nicht nur unverständlich, sondern zum Glück auch nicht so wichtig.


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Doppelmord Babenhausen

03.01.2022 um 06:14
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:Jedenfalls liegt es oberhalb der Nachweisgrenze, dass Herr Benecke absoluten Stuss daherredet. Es geht damit los, dass "die Aussagekraft der Zusammenstellung der vorgefundenen äh chemischen Bestandteile nicht ausreicht, um die Schwelle zu überschreiten mit der du ne Aussage machst". Was er mit dieser sprachlichen Glanzleistung sagen will, erschließt sich mir auch nach mehrmaligem Lesen nicht
Ich denke ich verstehe schon, was Benecke hier ausdrücken will, er drückt sich halt nur äußerst seltsam aus.
Meine Vermutung ist, das er zum Ausdruck bringen möchte das die "Menge" (wie misst man denn eigentlich Schmauch? in Gramm? Karat? Kurix?:)) so "gering" ist, dass man Anhand dessen gar keine konkrete Aussage treffen kann.


Ich hatte hierzu mal folgendes Beispiel gebracht:
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Da kann ich auch mit einem Zahnputzbecher einen Becher voll Wasser aus der Ostsee schöpfen. Aufgrund der Tatsache das sich in meinem Becher KEIN Wal befindet leite ich dann ab das es keine Wale gibt:):):)
Was Benecke nur vergisst zu erwähnen ist, dass wenn man quasi keine Aussage "machen" kann, dass dann ja per se für beide Richtungen gilt. Benecke deutet für mich aber zwischen den Zeilen an, dass das dann AD nicht BELASTEN kann. Verstehe ich vielleicht sogar noch irgendwie halbwegs diese krude Logik.
ABER, dann kann es AD aber auch nicht ENTLASTEN.

Ich frage mich sowieso warum AD, wenn er denn unschuldig wäre, den Schmauch nicht erklären kann.
Ich meine wir reden von Schmauch und nicht von Mehl.
Würde es sich um Mehlspuren handeln, dann kann ich nachvollziehen das ich mich nicht erinnern kann wo ich damit in Berührungen gekommen sein könnte. Wobei mir auch da dann zumindest theoretisch Möglichkeiten einfallen würden.
Aber bei Schmauch?
Dieser hat ja etwas mit dem Thema "abfeuern einer Waffe" zu tun.
Da das in Deutschland nur in einem begrenzten Rahmen für eine Privatperson legal möglich ist (z.B. Schützenverein) sollte ich doch auf jeden Fall wissen, wo ich mir den Schmauch eingefangen haben könnte.
Aber selbst dazu schweigt AD.
Natürlich ist das im Grunde irrelevant, weil die elementare Zusammensetzung des Schmauchs natürlich AD unumstößlich überführt hat.

Ansonsten ist ja im Grunde einfach bereits ALLES zum Thema Schmauch gesagt.
Dieses "Indiz" ist maximal belastend für AD. Punkt aus.

Warum kommt keine Doku oder Podcast raus wo man z.B. einfach mal versucht (und das kann ja gerne auch jeweils 45 Minuten dauern) 2-3 Alternative Tathergänge darzulegen die komplett in Einklang mit den Indizien stehen?

Ich denk ich kann die Frage direkt beantworten.
-Weil das die ProDarsow Seite schlichtweg nicht kann. Also wieder "Punkt" für das Urteil, denn da wurde das geschafft.
-Weil selbst wenn die Tat nun anders abgelaufen ist, immer noch nicht ausgeschlossen werden kann, das AD nicht dennoch der Täter ist.
Zitat von Cpt.GermanicaCpt.Germanica schrieb:Alles, was man nachweisen kann, ist nicht unterhalb der Nachweisgrenze.
so ist es.
Die Tatsache das dieser Podcast sein Publikum für tatsächlich so dumm hält, ist schon erschreckend.


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Doppelmord Babenhausen

03.01.2022 um 10:24
Der Podcast 'Die Nachbarn' hat mich, obwohl ich hier von Beginn an mitgelesen habe, doch kurzzeitig die Fakten hinterfragen lassen.
Nach dem Lesen das Urteils (hatte ich mir bisher wegen der Länge gespart) bleibt für mich jedoch kein Raum für Spekulationen hinsichtlich einer möglichen Unschuld Darsows.
Seine umfänglichen Recherchen bezüglich der Tatausführung, die Schussübungen im Vorfeld, das Vorhandensein der Schmauchpartikel, sowie die Ausführung dieser unfassbar kaltblütigen Tat sprechen meiner Meinung nach für Andreas Darsow als Täter.
Dass im Urteil im Zusammenhang mit ihm das Wort 'Empathie' auftaucht, wirkt nahezu zynisch.
Natürlich kann man am langjährigen Lärm der Nachbarn verzweifeln, aber es gibt viele, nicht Tod bringende Möglichkeiten, der Situation zu entkommen.
Auch wenn man dann wegen finanzieller Einbuße auf Urlaub oder anderen Luxus verzichten muss.
Was ich mich häufig frage, sind die Nächte in einem Gefängnis ruhig und störungsfrei?


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Doppelmord Babenhausen

03.01.2022 um 11:34
Zitat von RosemiekeRosemieke schrieb:Was ich mich häufig frage, sind die Nächte in einem Gefängnis ruhig und störungsfrei?
Ich glaube mal gehört zu haben das AD auch im Knast mit Ohrstöpseln schläft. Genaue Quelle dazu habe ich aber aktuell nicht zur Hand.

Ich denke aber ein Knast ist definitiv kein Ort der Ruhe und wirklich viel Rücksicht wird da auch keiner auf seine Befindlichkeiten nehmen.
Eine stinknormale Mietwohnung wäre ein Paradies gegen eine Knastzelle.
Zumindest in meinen Augen.
AD hat mir seiner Tat alles riskiert und halt (zu Recht) alles verloren.


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Doppelmord Babenhausen

03.01.2022 um 13:13
Hallo in die Runde, nach längerer Abstinenz schreibe ich mal wieder etwas, denn es gibt ja Neuigkeiten:

Gegen den Bürgermeister von Pfungstadt und ehemaligen Polizeibeamten, der eine Email in dieser Sache an RA Dr. hc. Strate gesendet hatte, die dieser auch in der Dokumentation veröffentlichte, wurde ein Gerichtsverfahren wegen Geheimnisverrat geführt.
Der Freispruch ist noch nicht rechtskräftig, siehe:

https://www.op-online.de/region/babenhausen/kein-geheimnisverrat-im-fall-darsow-91120187.html

Zum Zivilverfahren wird gemeldet mit Link und Zitat:
Die Klage sei erst eingereicht worden, nachdem das Wiederaufnahmeverfahren abgelehnt worden war. „In dem Prozess muss die Schuld erneut komplett bewiesen werden“, berichtet Anja Darsow. Sie schätzt, dass es im Herbst losgehen könnte.
Quelle: https://www.op-online.de/region/babenhausen/ein-neuer-hoffnungsschimmer-90888421.html

Ich halte das für einen Irrtum von Frau Darsow, dass im Zivilverfahren die "Schuld erneut komplett bewiesen werden" muss.

Dazu wäre alleine ein erfolgreiches Wiederaufnahmeverfahren notwendig.

Zum Schmauch eine Bemerkung:
Ursprünglich habe ich es als einen Fehler angesehen, dass die Polizei am Tatort nicht die Tatmunition von PMC laut Urteil, die auch Unterschallschüsse erzeugen kann, für eine Rekonstruktion verwendet hatte.

Allerdings hätte das den Vorwurf einer Kontamination / Einschleppung von Schmauchspuren bei Darsow mit sich bringen können.
Dass jedoch keine exakten Geräuschmessungen gemacht wurden bezüglich der Frage Unterschallschüsse / Überschallschüsse mit Geschossknall und mit echten Einschlägen in Wand oder Türen mit Körperschall-Übertragung, die z. B. über Schallbrücken, wie Dacheindeckung oder auch über Mörtelbatzen zwischen den Reihenhaustrennwänden erfolgen kann, das war nicht optimal gewesen.

Übrigens, mit einer großen handelsüblichen Alutrinkflasche lässt sich auch ein guter Schalldämpfer für eine Walther P38 herstellen, der auch noch sehr einfach zu adaptieren ist, mit nur etwas Bauschaumfüllung, anders als bei Strates Videos, dürfte sich auch das adäquate Spurenbild erzeugen lassen.

Was meinen die Diskutanten zu meinen Informationen und Anmerkungen?


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03.01.2022 um 13:38
Nachgang zu der Dokumentation bei RA. Dr. h.c. Strate:

"Erklärung der Verteidigung vom 06.06.2020"

Diese ist nun nicht mehr lesbar, war meiner Erinnerung nach auch etwas zu nassforsch in ihrer Kritik gewesen.


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03.01.2022 um 14:45
Zitat von P-BeobachterP-Beobachter schrieb:Was meinen die Diskutanten zu meinen Informationen und Anmerkungen?
Danke zuerst für den Bericht/ die Links zu dem Strafverfahren gegen den Ex- Polizisten. Ich halte das allerdings eher für Sandkastenförmchenwerfen unter einander nicht gewogenen Ex- Kollegen. Über Verurteilung oder Freispruch für AD urteilten Gottseidank Juristen und nicht Polizisten, die sich kabbeln.

Zu dem Thema Zivilprozess: Ein Zivilgericht kann sehr wohl von Feststellungen eines Strafgerichtes abweichen - aber freilich nur für den Bereich zivilrechtlicher Ansprüche, nicht aber für den Bereich des Strafrechts. Was das Strafrecht betrifft, ist die Messe gesungen, nachdem die Revision, das WAVerfahren und die Verfassungsbeschwerde erfolglos waren.


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03.01.2022 um 15:13
Zitat von RosemiekeRosemieke schrieb:Natürlich kann man am langjährigen Lärm der Nachbarn verzweifeln, aber es gibt viele, nicht Tod bringende Möglichkeiten, der Situation zu entkommen.
Auch wenn man dann wegen finanzieller Einbuße auf Urlaub oder anderen Luxus verzichten muss.
Das muss er jetzt auch.
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Rosemieke schrieb:
Was ich mich häufig frage, sind die Nächte in einem Gefängnis ruhig und störungsfrei?

Ich glaube mal gehört zu haben das AD auch im Knast mit Ohrstöpseln schläft. Genaue Quelle dazu habe ich aber aktuell nicht zur Hand.
Ich gehe davon aus, dass das die Pro-AD-Seite behauptet, um die Unschuldslegende weiter verbreiten zu können, die ja auch daran hängt, dass AD seit seiner BW-Zeit mit solchen Stöpseln schläft.

Mit was der in den Ohren schläft (Stöpsel, Schmalz, ???) und [Ironie] welche Farbe das Kuscheltier hat, dass er mit ins Bett nimmt [\Ironie], ist doch für die Frage der Täterschaft bei der Eindeutigkeit der Indizien vollkommen Banane.


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03.01.2022 um 19:04
Ich hab ja immer viel von Benecke gehalten. Aber was er da von sich gegeben hat ist absolut unwissenschaftlich, gar Laienhaft.
Die gefundenen Partikel können logischerweise nicht unterhalb der Nachweisgrenze sein. So etwas darf keinem Wissenschaftler (auch nicht nur verbal) passieren.
Zitat von FriedrichA.IIIFriedrichA.III schrieb:aufgrund der geringen Menge könne die chemische Zusammensetzung der Schmauchpartikel nicht mit der erforderlichen Sicherheit festgestellt werden, oder die Zusammensetzung habe an sich keine ausreichende Beweiskraft.
und
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Ich denke ich verstehe schon, was Benecke hier ausdrücken will, er drückt sich halt nur äußerst seltsam aus.
Meine Vermutung ist, das er zum Ausdruck bringen möchte das die "Menge" (wie misst man denn eigentlich Schmauch? in Gramm? Karat? Kurix?:)) so "gering" ist, dass man Anhand dessen gar keine konkrete Aussage treffen kann.
Im entsprechenden Gutachten, das dem Urteil zugrunde liegt, gelingt es eben doch eine ausreichende Beweiskraft herzustellen.
Ich halte es für arrogant von Benecke, wenn er sich da ohne wissenschaftliche Untersuchung so festlegt.
Ich kann das gar nicht glauben, das der sich so spezifisch geäußert hat.
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Ich frage mich sowieso warum AD, wenn er denn unschuldig wäre, den Schmauch nicht erklären kann.
Sein Anwalt wollte dies mit Bundeswehrübungen erklären, was ihm nicht gelang.
Die Bundeswehr und auch alle anderen Nato Staaten verwenden keine Munition mit dieser Zusammensetzung.
Anja Darsow erklärt sich das mit fehlerhaften Antragungen.
Zitat von RosemiekeRosemieke schrieb:Was ich mich häufig frage, sind die Nächte in einem Gefängnis ruhig und störungsfrei?
Anja hat das als ein Argument genommen dieses Indiz abzuschwächen. Ihr Mann habe immer mit Ohrstöpsel geschlafen, so wie er es auch jetzt im Gefängnis tut. (Hat bei mir eine gewisse "Belustigung" hervorgerufen das Randzitat am Urteil)
Zitat von P-BeobachterP-Beobachter schrieb:Was meinen die Diskutanten zu meinen Informationen und Anmerkungen?
Also hierzu:
Zitat von P-BeobachterP-Beobachter schrieb:Dass jedoch keine exakten Geräuschmessungen gemacht wurden bezüglich der Frage Unterschallschüsse / Überschallschüsse mit Geschossknall und mit echten Einschlägen in Wand oder Türen mit Körperschall-Übertragung, die z. B. über Schallbrücken, wie Dacheindeckung oder auch über Mörtelbatzen zwischen den Reihenhaustrennwänden erfolgen kann, das war nicht optimal gewesen.
Wozu?
Was sollte man damit Be oder Entlastendes ermitteln können?
Meiner Meinung nach wäre eine solche Untersuchung komplett überflüssig.
Im anderen Teil des Doppelhauses wohnte Darsow.

Zwei Schüsse wurden gehört. Vermutlich die im Eingangsbereich.


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Doppelmord Babenhausen

03.01.2022 um 19:23
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ich hab ja immer viel von Benecke gehalten. Aber was er da von sich gegeben hat ist absolut unwissenschaftlich, gar Laienhaft
Tja.
Meine Großmutter (ich komme aus Bayern) hat immer gesagt "Junge, man kann nicht mit einem Arsch auf 2 Kirwan tanzen "
Man kann halt nicht gleichzeitig seriöser Wissenschaftler und TV Kasper sein.
Die Rechnung geht nicht auf.
Und am Ende lässt man sich zu allem möglichen hinreißen, Hauptsache man hat wieder irgendwas gesagt.
Quantität statt Qualität.
Die eigene Reputation geht dann halt irgendwann den Keller runter, wenn Quote wichtiger ist als ein seriöser Inhalt.

Das gleiche tritt ja auch auf die ProDarsow Fraktion zu.
Da ist soviel Schwachsinn gesagt und produziert worden, dass man im Prinzip seinem eigentlichen Anliegen nur noch schadet. Das beste Beispiel ist dieser infantile Podcast.
Manchmal im Leben ist weniger einfach mehr.
ABER
"the empty can rattles the most"
Eine Leere Dose macht den meisten Krach..

Am "schlausten" ist da noch AD selbst, weil er einfach weitestgehend die Klappe hält.


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Doppelmord Babenhausen

03.01.2022 um 19:54
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Man kann halt nicht gleichzeitig seriöser Wissenschaftler und TV Kasper sein.
Das trifft wohl den Kern; Benecke ist, wenn man es wohlwollend ausdrücken will, ein Entertainer, weniger wohlwollend ein Selbstdarsteller, wie er im Buche steht. Ich habe schon allerlei Trallalla von ihm gehört, u.a. die Story mit dem angeblichen Hitler-Schädel, die nach viel Tamtam über die Art der Aufbewahrung bei den Russen und über die Ein- und Austrittstelle des Geschosses schließlich in dem Resümee endete, es sei gar nicht so wichtig, ob der Schädel nun wirklich vom Führer stammt ... Mein Fazit: Mit der Idee "seriöser Wissenschaftler und TV Kasper" in einem füllt er einfach eine Marktlücke.


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