Doppelmord Babenhausen

Aufmischer schrieb:Was hat es mit dem Pro Bono auf sich, warum macht er das kostenfrei?

Das klingt immer so als würde der Mann für lau arbeiten. ;)

Auf seiner Seite erklärt er jungen Anwälten, das ist nur durch so ne Art von Mischkalkulation möglich. Andere Mandanten zahlen für A.D. mit.

Ist hier im Thread auch verlinkt. :)

@monstra

monstra schrieb:Über die Motivation eines Strafverteidigers braucht man nicht viel mehr spekulieren. Die ist geleitet von Professionalität und Business. Und von der Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht.

Das stimmt leider halt gar nicht in der Verallgemeinerung :D

fortylicks schrieb:Also es ist so, das ich jetzt im Moment nicht sagen würde, ich habe den festen Eindruck, dass ihr Mann unschuldig ist…….es ist nur so, dass ich den festen Eindruck habe, so hätte er nie verurteilt werden dürfen.

Dieses Zitat ist mehr als vier Jahre alt und eventuell inhaltlich überholt

fortylicks schrieb:Dafür hat er erstaunlich wenig in seinem WAV-Antrag ausgeführt.

Sieh es mal anders herum.

Es ist erstaunlich wenig erforderlich, um dieses Urteil anzugreifen.

In einem Wiederaufnahmeverfahren wird am Ende ein anderes Ergebnis stehen und AD freigesprochen werden.

Trotzdem hat nach einem Freispruch niemand wirklich gewonnen.

Anstatt hier zu spekulieren, warum Strate das Mandat für Darsow übernommen hat, könnten die Interessierten ihn einfach anschreiben und nachfragen...dann habt ihr es aus erster Hand. Keine Ahnung, ob er darauf antwortet, aber einen Versuch ist es sicher wert.

jaska schrieb:Das stimmt leider halt gar nicht in der Verallgemeinerung

Erzähle: Welche Erkenntnisse hast Du? Wie lässt sich das exakter beschreiben?

Ma_Ve schrieb:Es ist erstaunlich wenig erforderlich, um dieses Urteil anzugreifen.

In einem Wiederaufnahmeverfahren wird am Ende ein anderes Ergebnis stehen und AD freigesprochen werden.

Bisschen viel konjunktiv...
:D hm, ich finde, es sieht momentan nicht danach aus....

Und warum sollte das von ihm Gesagte inhaltlich überholt sein; weißt Du mehr??

fortylicks schrieb:Bisschen viel konjunktiv...
:D hm, ich finde, es sieht momentan nicht danach aus....

Und warum sollte das von ihm Gesagte inhaltlich überholt sein; weißt Du mehr??

Konjunktiv ist angesichts des aktuellen Stands der Dinge angebracht.

2014 im Wahlkampf sagte die Kandidatin Merkel:

„Mit mir wird es eine Maut nicht geben.“

Das dies so nicht der Fall ist wissen wir mittlerweile.

Deshalb könnte sich bei RA Strate mittlerweile ein anderer fester Eindruck entwickelt haben, insbesondere weil er heute mehr weiß als zu Beginn seiner Tätigkeit in dem Fall.

Mittlerweile hat er den Wiederaufnahmeantrag gestellt und es wird auf die Entscheidung des Gerichts gewartet.

Deine Einschätzung, dass es momentan nicht nach einem Wiederaufnahmeverfahren aussieht kann ich nicht nachvollziehen.

Weißt du mehr?

Ma_Ve schrieb:Deshalb könnte sich bei RA Strate mittlerweile ein anderer fester Eindruck entwickelt haben, insbesondere weil er heute mehr weiß als zu Beginn seiner Tätigkeit in dem Fall.

Mittlerweile hat er den Wiederaufnahmeantrag gestellt und es wird auf die Entscheidung des Gerichts gewartet.

Deine Einschätzung, dass es momentan nicht nach einem Wiederaufnahmeverfahren aussieht kann ich nicht nachvollziehen.

Gut, die Chancen für einen Erfolg sind per se niedrig.

Oben war von 3% die Rede. Und wenn ich mir den Fall "Ursula Herrmann" ansehe, bei dem die Indizienlage gegen den Verurteilten noch sehr viel dünner war, dann hat man den Eindruck, es bedarf für einen Erfolg schon eines offensichtlichen Beweises der Unschuld, auch wenn das § 359 Nr. 5 StPO nicht verlangt.

monstra schrieb:Oben war von 3% die Rede. Und wenn ich mir den Fall "Ursula Herrmann" ansehe, bei dem die Indizienlage gegen den Verurteilten noch sehr viel dünner war, dann hat man den Eindruck, es bedarf für einen Erfolg schon eines offensichtlichen Beweises der Unschuld, auch wenn das § 359 Nr. 5 StPO nicht verlangt.

..und das auch noch kurz vor Ablauf der Verjährungsfrist..

monstra schrieb:Oben war von 3% die Rede. Und wenn ich mir den Fall "Ursula Herrmann" ansehe, bei dem die Indizienlage gegen den Verurteilten noch sehr viel dünner war, dann hat man den Eindruck, es bedarf für einen Erfolg schon eines offensichtlichen Beweises der Unschuld, auch wenn das § 359 Nr. 5 StPO nicht verlangt.

Aktuell stehen die Chancen 50:50.

Warten wir gespannt die Entscheidung ab!

Der Fall Ursula Herrmann ist ebenfalls zweifelhaft.

Ma_Ve schrieb:Der Fall Ursula Herrmann ist ebenfalls zweifelhaft.

aktuell läuft da ja das Zivilverfahren, initiiert vom Bruder des Opfers, der an die Verurteilung des Täters, noch an eine Einzeltäterschaft nicht so wirklich glaubt und befürchtet, dass der oder die wahren Täter noch frei sind.
Das Zivilverfahren wegen Schadensersatz scheint mir überhaupt das adäquate juristische Mittel zu sein, um ein Gericht dazu zu bringen, sich mit den Indizien eines Falles nochmal zu befassen. Aufgrund eines Zivilprozesses wegen Schadensersatz wurde ja letztendlich auch Wörz im WAV freigesprochen.
Wer ist denn eigentlich der Vormund von Frau Toll, und warum strebt niemand aus der Familie einen Zivilprozess an, wenn AD ja als Täter feststeht. Da könnte man im Prinzip eine richtig hoche Schadensersatz Summe für Frau Toll erstreiten in Anbetracht der schweren Verletzungen, die Frau Toll davongetragen hat, von den psychischen Verletzungen, die so schwer waren, dass sie noch nichtmal als Kronzeugin zugelassen worden ist, ganz zu schweigen.

@jamie71
Das muss man erst einmal durchziehen mit einem Anwalt.
Das kostet Unsummen dauert ewig und hinterher kommt nichts heraus, weil nichts zu pfänden ist.
Hat Astrid Toll einen berufsmäßigen Betreuer, wovon ich ausgehe, die haben gar keine Zeit und Interesse daran, da sie so eine Aktion nicht gesondert bezahlt bekommen.

Ma_Ve schrieb:Aktuell stehen die Chancen 50:50.

Wieso? Ich denke 97% der Wiederaufnahmeanträge werden abgelehnt?
Wie kommt man da auf 50:50 ?

Nightrider64 schrieb:Wieso? Ich denke 97% der Wiederaufnahmeanträge wird abgelehnt?
Wie kommt man da auf 50:50 ?

Der Antrag für das Wiederaufnahmeverfahren ist durch RA Strate gestellt und wird aktuell vom zuständigen Gericht in Kassel geprüft.

Nun gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Dem Antrag wird stattgegeben

oder......

2. Der Antrag wird abgelehnt


Für mich ist das 50:50!

Wie rechnest du?

97 % solcher Anträge werden abgelehnt.
Also stehen statistisch die Chancen 97:3 das es zu keinem WAV kommt.
So meine Rechnung.

Nightrider64 schrieb:Das kostet Unsummen dauert ewig und hinterher kommt nichts heraus, weil nichts zu pfänden ist.

Wieso soll da nichts zu pfänden sein? Die Darsows sind Eigentümer eines Hauses, das geschätzt 150k-300k Euro wert ist. Der Erlös des Hauses brächte jedenfalls ein Vielfaches der Summe ein von dem Rest des Geldes, das Klaus Toll angeblich für seine Tochter beiseite geschafft hat. Die Darsows müssten ausziehen, Frau Toll bekommt genug Geld und ist endlich finanziell abgesichert. Das sollte den Aufwand wert sein, finde ich.

Und die Unsummen, die so ein Prozess kosten würde, muss der Verlierer des Prozesses zahlen, nicht? Im Fall Darsow und der Indizien ist doch das ein Selbstläufer, wer den Zivilprozess gewinnt.

@jamie71
So einfach ist das nicht. Man kann eine Familie nicht einfach aus dem von ihnen bewohnten Haus werfen. Außerdem ist davon auszugehen, das Frau Darsow mindestens zur Hälfte im Grundbuch steht,
Sollte die Möglichkeit im Raum gestanden haben, so hätte Andreas sicher bereits seine Hälfte auf seine Frau oder seine Kinder übertragen auf Anraten seines RA.

Aber: Nebenkriegsschauplatz das Ganze

@jamie71
Du schreibst ja angeblich. Aber woher hast Du die Info, das Herr Toll Geld für seine Tochter "beiseite geschafft" hat?
Da war doch nur die Summe im Schließfach ( waren das nicht 10t € ?) die er vor seiner Familie geheim gehalten hat?

30.000 € in bar. In einem Bankschließfach. In verschiedenen Briefumschlägen. Urteil, Seite 6 f., 204 ff.

Es soll sich nach Auffassung des Gerichts (Sachverhalt, Seite 7) um Restbestände des Verkaufserlöses (300.000 DM) des Häuschens der Großmutter gehandelt haben. Das Haus hatte Astrid T. von der Großmutter überschrieben bekommen. Der Erlös diente der Familie schon länger zum Leben und war nahezu aufgebraucht.

Allerdings war der Erlös des Hausverkaufs auf ein Girokonto geflossen und nahezu aufgebraucht (Beweiswürdigung, Seite 205), so dass auch diese Feststellung des LG auf Seite 7 aus der Luft gegriffen ist.

Seinem Bruder gegenüber hat Herr T. immer behauptet, Astrid sei durch den Verkaufserlös abgesichert. Doch in Wirklichkeit hat er das Geld seiner Tochter ausgegeben. Wer über 10 Jahre für rund 2.000 € monatlich Lotto spielt, der setzt schon mehr (240.000 €) als den gesamten Verkaufspreis des Hauses (150.000 Euro) ein.

Ob Herr T. das Bargeld vor seiner Familie geheimgehalten hat, geht aus dem Urteil nicht hervor. Die Herkunft dieser 30.000 € bleibt im Dunklen.

„De mortuis nil nisi bene...“ ist hier einfach nicht möglich.

Na gut.
Ich kenne viele, die einen gewissen Betrag gebunkert haben. Halte ich für nichts ungewöhnliches, hab ich selbst mal gemacht.
30.000 war mir auch in Erinnerung,
Ist ja nun auch nicht so viel