Doppelmord Babenhausen

Zeugen sind allerdings auch nicht zu 100% zuverlässig. Sie sind sogar erschreckend unzuverlässig...

monstra schrieb:Zeugen sind allerdings auch nicht zu 100% zuverlässig. Sie sind sogar erschreckend unzuverlässig...

Das stimmt absolut. Deswegen würde auch niemand behaupten, wenn ein Zeuge von dreien nichts gesehen hat, dass da nichts war.

@monstra

Das ist wahr. Gegen handfeste Beweise oder ein plausibles Geständnis ist eine Zeugenaussage von deutlich geringerem Wert.
Ich glaube nicht, dass es hier falsche Zeugenaussagen gibt. Aber je mehr ich mich mit dem Fall beschäftigte, desto abstrakter wird der Gedanke, dass ein Nachbar die direkten Nachbarn wegen Lärm hinrichtet.
Am Stammtisch darüber gewitzelt, okay.
Aber die Überwindung von einem Gedanken bis zu SO EINER TAT ist extrem groß.
He, der Typ ist doch kein Killer???

Nightrider64 schrieb:War das nicht so, das die zuerst eingesetzten Hunde direkt in Richtung Firma des A.D. gelaufen sind und in der Nähe des Parkplatzes dann die Spur verloren hatten ?
Wurde hier immer so geschrieben, aber Quelle find ich nicht mehr.

Nein, das war nicht so. Die ersten Hunde bzw Hund lief vom Tatort nach rechts weg in Richtung eines Schotterweges. Dieser Weg führt zur Straße Am Schwimmbad. Dort endete die Spur bzw der Hund zeigte nichts mehr an.

Nightrider64 schrieb:Die subjektive Aussage jedenfalls auf die sich Fr. Darsow in der zdf Sendung berief, steht jedenfalls im krassen Gegensatz zu der Aussage des Diensthundeführers , die dieser im Prozess getätigt hat.

Die objektive Aussage des Hundeführers aus dem original Polizeivideo in der ZDF Sendung steht der Aussage desselben dann ebenfalls im krassen Gegensatz dazu. Oder?

Minzi schrieb:Aber die Überwindung von einem Gedanken bis zu SO EINER TAT ist extrem groß.

Natürlich ist die Überwindung sehr groß, sonst gäbe es solche Fälle wohl täglich. Das bestreitet doch auch niemand.

Minzi schrieb:He, der Typ ist doch kein Killer???

Wie es aussieht eher schon. Kriminologen behaupten, richtig getriggert kann jeder Mensch zum Mörder werden. Es ist müßig darüber zu spekulieren, wann ein Motiv für Aussenstehende nachvollziehbar ist. Jeder Mensch hat seine eigenen Grenzen.

Bei den ganzen Mordfällen, von denen ich gelesen habe, wäre für mich kein Motiv dabei, dass es rechtfertigen würde einen Menschen zu ermorden. Trotzdem gibt es Morde.

@Frau.N.Zimmer

Richtig getriggert ist gut formuliert. Durch jahrelange Provokationen (zumindest wenn man diese empfindet) oder wenn jemand den richtigen Punkt trifft, kann der frömmste zum Mörder werden.
Aber wieso hat Herr D nicht mal nach der Aufklärungsquote für Mord gegoogelt. Damit konnte er nicht durchkommen. Selbst wenn er anfangs damit durchgekommen wäre, so hätte er nie wieder Ruhe gefunden.
Ich war auch immer geneigt zu sagen, dass die Indizien hier zu schwach sind.
Dann aber habe ich das Urteil zum Doppelmord Koblenz Horchheim gelesen. Das ist deutlich dünner. Es ist Geld im Spiel, aber man hört keine Bürgerinitiative trompeten, was mich sehr wundert.
Der Gatte hat einen Top-Anwalt spendiert, Revision- fertig.
Damit will ich nicht sagen, dass die Anwälte im Fall Babenhausen keinen ordentlichen Job gemacht hätten.

@Minzi
Im Fall Koblenz Horchheim gab es natürlich schon deutlich mehr wirklich belastende Indizien. Eigentlich ist es hier OT, aber nur ganz kurz, Versuch der Beschaffung eines Alibis, der verdreckte Wagen, der angeblich irgendwo liegengebliebene Wagen, ein Motorradfahrer, der zur entsprechenden Zeit ein entsprechendes Auto in Koblenz gesehen hat, dessen aufgeschriebenen Ziffern sich zumindest zum Teil mit dem Nummernschild des angeblich liegen gebliebenen Autos deckten. Keine Einbruchspuren. Schlüssel lag außerhalb des Hauses, obgleich die anderen vermeintlichen Täter damit erst die Tür hätten aufschließen müssen, dass die dann ausgerechnet wieder vor dem Haus verloren oder hingeschmissen hätten, ist eher ungewöhnlich. Hätten ihn einfach im Haus lassen können. ihn Nachtatliches Verhalten (z.B. bei der Entdeckung der Leichen) etc.. Nicht wirklich mit dem vorliegenden vergleichbar.

@SCMP77
Belastend waren letztlich nur ihre dummen Aussagen NACH der Tat und die Bemühungen vorher, sich für den fraglichen Zeitraum ein Auto zu beschaffen.
Dem Zeugen, der sich erst Monate später meldete, hat man geglaubt, den Zeigen, die das Ehepaar am Freitag noch gesehen haben wollen, nicht.
Als dichter sehe ich die Indizienlage dort nicht.
Was bleibt ist die Bauanleitung, die gedruckt wurde und die speziellen Schmauchspuren. Die übrigen Indizien im Fall Babenhausen sind dünn.
Vermutlich war er es. Aber ich hätte mich als Richter nicht getraut, ihn zu verurteilen.

Minzi schrieb:Aber wieso hat Herr D nicht mal nach der Aufklärungsquote für Mord gegoogelt.

Wer soll dir die Frage beantworten?

Mit dem Argument dürfte es übrigens gar keine Morde geben, und doch gibt es sie.

Was sagt uns das? Einem Täter ist die Aufklärungsquote latte...der hofft einfach drauf, dass er zu den wenigen gehört, die nicht geschnappt werden.

Ma_Ve schrieb:Die objektive Aussage des Hundeführers aus dem original Polizeivideo in der ZDF Sendung steht der Aussage desselben dann ebenfalls im krassen Gegensatz dazu. Oder?

Völlig unerheblich.
Der Grundsatz, das, wenn von jemanden keine Spuren am Tatort gefunden worden sind, dieser deshalb nicht automatisch als Täter auszuschließen ist, lernt wohl jeder Polizeischüler in der 3. Unterrichtstunde.

Im Prozess wurde von einem ausgebildeten Polizeihundeführer unter Wahrheitspflicht erläutert, das daraus eben nicht automatisch zu schließen ist, das A.D. nicht am Tatort gewesen sein kann.
Dann kommt eine mehrseitige Erläuterung in der Urteilsbegründung, warum dies so zu schlußfolgern ist und aus welchen möglichen Gründen der Hund keine Spur hat aufnehmen können sowie auch, aus welchen Gründen diese Tatsache nicht einmal verwunderlich ist.

Hunde sind eben auch nicht unfehlbar. Ich denk da auch an den Fall der ermordeten ""Schlossherrin" im Oktober in Berlin, bei dem ein Mantrailer Suchhund 30m an der versteckten Toten vorbei geführt wurde ohne etwas zu wittern.

Nightrider64 schrieb:Völlig unerheblich.
Der Grundsatz, das, wenn von jemanden keine Spuren am Tatort gefunden worden sind, dieser deshalb nicht automatisch als Täter auszuschließen ist, lernt wohl jeder Polizeischüler in der 3. Unterrichtstunde.

Im Prozess wurde von einem ausgebildeten Polizeihundeführer unter Wahrheitspflicht erläutert, das daraus eben nicht automatisch zu schließen ist, das A.D. nicht am Tatort gewesen sein kann.
Dann kommt eine mehrseitige Erläuterung in der Urteilsbegründung, warum dies so zu schlußfolgern ist und aus welchen möglichen Gründen der Hund keine Spur hat aufnehmen können sowie auch, aus welchen Gründen diese Tatsache nicht einmal verwunderlich ist.

Hunde sind eben auch nicht unfehlbar. Ich denk da auch an den Fall der ermordeten ""Schlossherrin" im Oktober in Berlin, bei dem ein Mantrailer Suchhund 30m an der versteckten Toten vorbei geführt wurde ohne etwas zu wittern.

Es ist doch erstaunlich, dass jedes Argument und objektive Wahrnehmung aus dem Video in deinen Augen völlig unerheblich ist.

Wirklich bemerkenswert.

Folgend ziehst du dann das Urteil heran, um Feststellungen zu untermauern. Eigene Gedanken oder eigene Schlussfolgerungen ziehst du nie.

Ich bezweifle, dass du die Inhalte polizeilicher Lehrpläne auch nur ansatzweise kennst. Von daher ist es eine kühne Behauptung ein Polizeischüler lerne bereits in der dritten Stunde etwas über die Anwesenheit eines Täters am Tatort.

Richtig ist, dass Hunde nicht unfehlbar sind.

Naja, was die Spührhunde wirklich wahrnehmen wissen wir gar nicht wirklich. Das ist eine alternative Methode.

Die Hunde haben eine "Negativanzeige" gemacht. Aus "nichts" kann ich nichts folgern.

@Ma_Ve
Irgendwie hat das was von Endlosschleife.

Nochmal: es gibt 4 Möglichkeiten

a) es gibt keine Spur - der Hund zeigt nichts an
b) es gibt eine Spur - der Hund zeigt an
c) es gibt eine Spur - der Hund zeigt nichts an
d) es gibt keine Spur - der Hund zeigt an

Soweit einverstanden?

Möglichkeit d) stellt die Fehlermenge dar, die der Hund macht.
Die Optionen a) bis c) hingegen sind alle richtig und real.

jaska schrieb:
Irgendwie hat das was von Endlosschleife.

Ja stimmt. Irgendwie ist es endlos.

Möglichkeit d) ist für dich dann die Fehlermenge die der Hund macht.

Ist das dann absolut ein Fehler vom Hund oder besteht die Möglichkeit, dass der Hund anzeigt, die (Geruchs) Spur sei nicht da?

@Ma_Ve
Das wäre dann Möglichkeit a) ?

jaska schrieb:Ve
Das wäre dann Möglichkeit a) ?

Ich finde es ist Möglichkeit d)!

Es gibt keine Spur und der Hund zeigt das an.

Siehe Video.

Du erinnerst dich doch sicher daran, dass in den Tatort eingebrochen wurde? Es steht im Urteil, aber ich weiß gerade nicht mehr wo.

Ma_Ve schrieb:Es gibt keine Spur und der Hund zeigt das an.

Du meinst, man bringt dem Hund bei zu bellen oder kratzen, wenn er nichts findet?

@Ma_Ve
Nein, das ist a)

Interested schrieb:Du meinst, man bringt dem Hund bei zu bellen oder kratzen, wenn er nichts findet?

Nein, meine ich nicht.

@Ma_Ve

Dann musst Du das besser erklären, wie Du das meinst, dass der Hund anzeigt, dass es keine Spur gibt und warum er das macht.