Tritonus schrieb:Für den Täter, angenommen er kommt aus dem Flughafenbereich, wäre der Platz sowohl logisch als auch optimal im Rahmen dessen, was möglich ist. Das Auto steht außerhalb des Flughafengeländes und liegt nicht auf B.A.'s Heimweg. (Wenn es den Anschein hat, BA hat die Nachhausefahrt angetreten, sucht erstmal kein Mensch in Lautzenhausen nach dem Auto). Zu Fuß sind es ca. 7 min zum Apartementhaus. Der Parkplatz ist so halb öffentlich, jedenfalls gibt es kein Parkverbot für Nicht-Gemeindehausbesucher. Ist doch optimal.
Ich schätze deine gute Ortskenntnis und das sind richtige Überlegungen. Mir geht es auch nie darum „bessere Theorien“ haben zu wollen, mein Ansatz ist zu überlegen, welche potentiellen anderen Möglichkeiten könnten bestehen, die man im Hinterkopf halten sollte um sich nicht selber einzuengen.
Da es keinen gegenteiligen Beweis gibt kann ich nicht ausschließen, dass B. A. ihr Auto selber zu dem Parkplatz gebracht hat. Wir erkennen keinen Grund dafür - aber das heißt nicht zwingend, dass es keinen gab.
Einem Täter unterstelle ich, dass er nicht so lange, so schwarmintelligenzmäßig wie wir hier, so abwägend nachdenken kann. Er muss relativ spontan Entscheidungen treffen, wird das Nächstliegende tun, was ihm einfällt und es verbleibt immer ein Restrisiko.
Wenn ich mich versuche in den Täter hineinzuversetzen und ich wollte das Auto verschwinden lassen, wäre mir dieser Parkplatz viiiiiiiiiiel zu nahe an dem Ort, an dem mein Opfer zuletzt gesehen wurde. Ich würde annehmen, dass eine beginnende Suche den Wagen postwendend entdeckt. Dazu steht er, wenn auch hinten in der Ecke, auf einem kleinen Platz, wo er wahrgenommen wird und nicht in der Masse verschwindet. Dazu in einer Umgebung, die von Anwohnern vielleicht nicht perfekt einsehbar ist aber eben doch frequentiert wird.
Das Auto irgendwo in den Wald fahren oder sonstwie „sinnlos“ abstellen wird auch nach kurzer Zeit auffallen.
Die beste Entsorgungsmethode, aus Tätersicht, wäre IMHO, das Auto auf einem großen Parkplatz ohne Kameraüberwachung zwischen vielen anderen Autos zu parken („Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.“). Park&Ride-Parkplatz. Oder irgendwo in Koblenz…
Oder man versenkt das Auto in einen See/Fluss.
Oder man steckt es an einem abgelegenen Ort in Brand. Vernichtet dann idealerweise auch Spuren.
All das geschah aber offensichtlich nicht.
Dazu lag der Leichnam nicht allzu weit entfernt.
Das deutet IMHO darauf hin, dass sich der Täter nach der Tat sehr schnell des Leichnams und Beweisstücken (Auto) entledigen wollte - „Schnelligkeit“ vor „möglichst guter Verdeckung der Tat“, sozusagen.