Ich habe heute die Doku "Exactly" gesehen und möchte gerne meinen Eindruck kund tun.
Meine persönliche Einschätzung zu den Geschehnissen hat sich nach dem Filmbeitrag geändert, obwohl es absolut nichts gab, was mir vorher nicht bekannt war.
Das Rechercheteam hatte etwa 1,5 Jahre Zeit gehabt sich die Akten anzusehen und am Nachhaltigsten ist mir in Erinnerung geblieben, dass es selbst wohl in den zur Verfügung stehenden Unterlagen, keine örtliche Benennung gibt, wo z.B. der andere Gastvater Inga zuletzt aus dem Augenwinkel gesehen haben will.
Da sich dieses Geschehen nach einem Kenntnisstand an den Fahrzeugen, bei der Übergabe der Kleidungsstücke abspielte, wundert es mich, dass dieses nicht detaillierter nachgefragt bzw. dokumentiert wurde.
Obwohl ich den Wilhelmshof mir unzählige Male über Google-Earth angeschaut habe und Fotos sichtete und ich auch hörte, dass es recht verwinkelt ist und man schnell eine Person aus den Augen verliert, wurde das für mich in der Doku sehr gut sichtbar dargestellt.
Für mich wurde es auch verständlicher, dass die Wahrnehmung Inga gesehen zu haben, von verschiedenen Position auf diesem Hof erfolgten und durch Bewegung in unterschiedlichen Richtung, Inga in Sekunden schnelle aus den jeweiligen Blickwinkeln/Sichtfelder geriet. Zudem konnte ja keiner ahnen, dass Inga zeitnah verschwindet.
Ich habe mich viele Jahre mit Mantrailerhunde/Fährtenhund beschäftigt.
Zu der Hundeführerin, welche bis nach Österreich eine "Spur" verfolgte, halte ich mich an die gezeigten Einschätzungen der Experten.
Trotzdem fand ich immer befremdlich, dass kein Suchhund eine erklärbare Spur aufnehmen konnte, welches das Verschwinden von Inga erklärbar macht.
Eine andere Meinung bekam ich, als in der zurückliegenden Zeit zwei autistische Kinder ausbüxten, wie im Fall Inga, ihr Verschwinden unmittelbar bemerkt wurde und sie trotz umfangreicher Suchmaßnahmen, wie vom Erdboden verschwunden schienen und erst viele Tage später leider tot aufgefunden wurden.
Für mich zeigen diese Fälle, es ist möglich, dass aus mir nicht bekannten Gründen, Hunde auch mal keine direkte Spur verfolgen können und auch ganze Suchtrupps erfolglos tagelang die Umgebung absuchen.
_Salzbrezel schrieb:Der Experte stützt seine Hypothese auf Zeugenaussagen zu Ingas Verhalten: „Sie sagten, sie war so ruhig. Wann bin ich denn ruhig? Wenn ich darüber nachdenke, mache ich es oder nicht?“, so Prof. Labudde. Im Laufe des Tages habe es womöglich einen ersten Kontakt mit einem Kidnapper auf dem Wilhelmshof in Stendal (Sachsen-Anhalt) gegeben.
Natürlich kann Inga auch nur müde gewesen sein, aber für mich war dieses ein neuer Denkansatz und in Anbetracht seiner Hypothese entstehen bei mir Gedanken und Fragen.
Inga wird was fremde Menschen angeht eher zurückhaltend beschrieben.
Die Person muss das Vertrauen von Inga erworben haben oder mit etwas interessantes für Inga in Verbindung stehen und nach meiner Einschätzung längere Zeit zwischen dem ersten Kontakt und der weiteren Begegnung an einer leicht zugänglichen Stelle auf dem Wilhelmhof sich befunden haben.
Ist eher so ein spontaner Gedanke. Ich würde jemanden favorisieren oder anders gesagt, für mich passt da jemand ins Bild, welcher eine Tätigkeit auf dem Wilhelmshof ausübte.