Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst
10.06.2025 um 11:58Als Erstes wird sich ein Bild von der Situation gemacht haben:
- wo könnte das Kind am wahrscheinlichsten sein?
- wo wurde bereits gesucht?
- was wären die größten zugänglichen Gefahrenquellen für das Kind? (Straßen, Wasser, große Tiere, zugängliche Maschinen...)
Ob die Polizei nun an das Holzsammeln geglaubt hat, davon wusste oder nicht, so oder so ist "die Kleine ist in den Wald gelaufen und findet jetzt nicht mehr zurück" kein abwegiges Szenario. Es kommt zumindest häufiger vor, als Kindesentführungen. Und das ist denke ich der große Knackpunkt an dem Fall: Wäre Inga von einem Kinderspielplatz in Stendal verschwunden, wäre die Situation ganz anders eingeschätzt worden. Da hätte man sofort an einen Täter gedacht. Bei der Situation auf dem Wilhelmshof dachte man vermutlich eher "Ohje, Teich, Moor, dunkler Wald, Wölfe.."
Zu dem Zeitpunkt, an dem nicht mehr davonausgegangen werden konnte, das "möglichst viele Menschen suchen großflächig" zum Erfolg führt, hatte der Täter schon relativ viel Zeit gehabt, Spuren zu verwischen. Theoretisch kann der ganz "fleißig" mit gesucht haben - die Situation wird ja unübersichtlich gewesen sein, und wenn einer mal für 30 Minuten sich abmeldet, um auf Toilette zu gehen und Getränke für seine Gruppe zu holen, wird das niemanden misstrauisch machen. Wenn er überhaupt so beobachtet war, dass er sich hätte abmelden müssen.
Wenn man also als Täter sich des Kindes bemächtigt hat, und an einem zuerst nicht durchsuchten (weil nicht öffentlich zugänglichen) Bereich verbracht hätte, hätte man sich vielleicht noch vor Bemerken des Verschwindens wieder seinem Tagesablauf zuwenden können, um dann später Inga wegzubringen. Wie und wieviel später, wissen wir nicht- wüssten wir das, wären wir einer Lösung des Rätsels wahrscheinlich schon viel näher.
Das der Wilhelmshof klein genug ist, um dörflich zu wirken, aber groß genug, um für jeden Einzelnen unüberschaubar zu sein, macht die Sache so schwierig. Niemand hatte das selbe Level an misstrauen wie in der (Klein-)Stadt, es war aber auch nicht so, dass tatsächlich viel Überblick darüber bestand, wer wann wo sich aufhielt.
- wo könnte das Kind am wahrscheinlichsten sein?
- wo wurde bereits gesucht?
- was wären die größten zugänglichen Gefahrenquellen für das Kind? (Straßen, Wasser, große Tiere, zugängliche Maschinen...)
Ob die Polizei nun an das Holzsammeln geglaubt hat, davon wusste oder nicht, so oder so ist "die Kleine ist in den Wald gelaufen und findet jetzt nicht mehr zurück" kein abwegiges Szenario. Es kommt zumindest häufiger vor, als Kindesentführungen. Und das ist denke ich der große Knackpunkt an dem Fall: Wäre Inga von einem Kinderspielplatz in Stendal verschwunden, wäre die Situation ganz anders eingeschätzt worden. Da hätte man sofort an einen Täter gedacht. Bei der Situation auf dem Wilhelmshof dachte man vermutlich eher "Ohje, Teich, Moor, dunkler Wald, Wölfe.."
Zu dem Zeitpunkt, an dem nicht mehr davonausgegangen werden konnte, das "möglichst viele Menschen suchen großflächig" zum Erfolg führt, hatte der Täter schon relativ viel Zeit gehabt, Spuren zu verwischen. Theoretisch kann der ganz "fleißig" mit gesucht haben - die Situation wird ja unübersichtlich gewesen sein, und wenn einer mal für 30 Minuten sich abmeldet, um auf Toilette zu gehen und Getränke für seine Gruppe zu holen, wird das niemanden misstrauisch machen. Wenn er überhaupt so beobachtet war, dass er sich hätte abmelden müssen.
Wenn man also als Täter sich des Kindes bemächtigt hat, und an einem zuerst nicht durchsuchten (weil nicht öffentlich zugänglichen) Bereich verbracht hätte, hätte man sich vielleicht noch vor Bemerken des Verschwindens wieder seinem Tagesablauf zuwenden können, um dann später Inga wegzubringen. Wie und wieviel später, wissen wir nicht- wüssten wir das, wären wir einer Lösung des Rätsels wahrscheinlich schon viel näher.
Das der Wilhelmshof klein genug ist, um dörflich zu wirken, aber groß genug, um für jeden Einzelnen unüberschaubar zu sein, macht die Sache so schwierig. Niemand hatte das selbe Level an misstrauen wie in der (Klein-)Stadt, es war aber auch nicht so, dass tatsächlich viel Überblick darüber bestand, wer wann wo sich aufhielt.