Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

@Holzjunge

frauzimt schrieb:Wie gesagt, wenn der Täter einen sauberen, freundlichen, vielleicht legeren Eindruck macht, wenn
er mit dem Kind einfühlsame Worte spricht, gewinnt er sein Vertrauen.

In Frage kommt ein Täter wie Ronny Rieken oder Silvio S. Komisch, aber an und für sich iintegriert und nach aussen ruhig. Immer wieder mit Tatwerkzeugen (im Auto) untterwegs, eine günstige Gelegenheit suchend. Warum soll so jemand nicht auch private oder beruflliche Termine an einem Ort wie dem Wh haben?
Soweit kein direkt geplantes Verbrechen, aber eine günstige Gelegenheit, die dann auch im weitesten Sinne die Ausführungen von @Holzjunge denkbar macht. Es muss ja nicht zwangsläufig der Baum sein. Es gibt viele Möglichkeiten. An T. Gräff sind die Suchmannschaften auch ewig vorbei gerannt ( und das nicht, weil sich keine Mühe gegeben wurde, es wurde gründlich, immer wieder, gesucht), weil die Leiche in unwegsamem, schwer zu erreichendem, Gelände lang. Im Fall Inga der Wald zB.

Auch wenn so eine Suche koordiniert und profeesionell durchgeführt wird, stellt man sich das glaube ich viel zu einfach vior gemeinhin. Bis sowas organisiert ist und anläuft, vergehen Stunden. Bis alles abgesucht ist weitere Stunden. Irgendwann kommen Hunde dazu. Dann werden Seen oder Tümpel abgepumt etc. Das sind alles Aktionen, die nicht mal eben in 5 Minuten gemacht sind. Auch nicht mit Hundertschaften. Wie auf dem Wh gesucht wurde, wissen wir nicht.

@Traumfeee

Es gibt Personen die erfüllen alle Kriterien.

KaddleMaddle schrieb:Ich denke wir wissen um wen es geht, aber warum wird denn explizit bei ihm darauf hingewiesen dass man über ihn nicht sprechen darf? Was ist da vorgefallen?

Verzeiht mir wenn das irgendwo offensichtlich ist, ich habe spontan nichts dazu gefunden

Die Eltern haben über Anwälte Akteneinsicht erhalten. Danach haben sie sich öffentlich geäußert:

MarliPub schrieb am 08.06.2020:Interview mit Anwalt [des Vaters]
Anwalt: „Und dieser Herr B. hat unmittelbar Kontakt zu einem Herr A., der sich am Wilhelmshof befand, zum Tatzeitpunkt, und da, auch ohne Ermittler zu sein drängt sich ja jedem Neutralen auf, dieser Sache intensiver nachzugehen.“

Im Juristendeutsch werden Personen gerne mit Einzelbuchstaben abgekürzt.
(A und B führen einen Zivilprozess. Beim unbeteiligten Zeugen C entdeckt B einen Beweis…) Etwa wie bei Tag X oder Mister Y. Zufällig beginnt der Name des Diakoniewerkleiters mit A.

Joachim Arnold zeigt die Stelle, wo die Familie gegrillt hatte.

Quelle: https://www.volksstimme.de/lokal/stendal/joachim-arnold-wir-beten-jeden-tag-fur-inga-669495

Das war’s auch schon. Nun glaubt so mancher, er hätte damit eine Verbindung hergestellt und den Hinweis aufgeklärt. Aber auch wenn es sich nicht um nichts weiter als einen Zufall handelt und weiter runter mehr ist, siehst du ein (sowie jeder), dass es keine Berechtigung für direkte Beschuldigungen oder wilde Spekulationen ist.

capslock schrieb:Wie auf dem Wh gesucht wurde, wissen wir nicht.

Das würde mich auch interessieren - insbesondere die Wohnungen der Bewohner, die kein (richtiges) Alibi hatten.

Soweit ich mich erinnern kann, wurden die Wohnungen (oder generell die Räumlichkeiten) auf dem WH nicht zeitnah und systematisch durchsucht. Die Ermittlungen konzentrierten sich zunächst auf die Befragung von Bewohnern und Mitarbeitern des WH.

Erst Jahre später, als die Ermittlungen wieder aufgenommen wurden, fanden Durchsuchungen in einigen Bereichen statt.

Theoretisch und über den Daumen gepeilt gibt es an die 2.000 m² Fläche, die sich auf verschiedene Wohn-, Gemeinschafts-, Technik- und Nebenräume verteilt, also eine beträchtliche Fläche, die anscheinend nicht zeitnah durchsucht wurde.

Und was die Spürhunde angeht, wurden mögliche Spuren auf dem WH, durch die Suchaktionen im Freien gründlich unbrauchbar gemacht.

Obwohl mich immer noch die damalige Aussage interessiert, dass zumindest eine Spur zu einem Verschlag oder Spielzeugschuppen geführt haben soll.

Holzjunge schrieb:Obwohl mich immer noch die damalige Aussage interessiert, dass zumindest eine Spur zu einem Verschlag oder Spielzeugschuppen geführt haben soll.

Eine Spur hatte zum Spielzeugschuppen geführt. Das ist ja nicht weiter verwunderlich. Aber es gab doch noch die Aussage, dass eine Spur "zu einem zumindest erklärungsbedürftigen Ort" geführt hätte. Damit kann ja dieser Schuppen nicht gemeint sein.

"The Sun" berichtet zudem von Flaschen mit Betäubungsmitteln wie Chloroform und Äther, die im Kofferraum eines Jaguars gefunden worden sein sollen, der B. gehörte. Diese Substanzen seien angeblich jedoch entsorgt worden, ohne vorher untersucht zu werden.

Quelle: https://www.prosieben.de/serien/newstime/news/neue-entwicklungen-im-fall-maddie-mccann-fotos-sollen-ihren-tod-beweisen-533066

Diese Erkenntnisse im Fall Madeleine weisen darauf hin, dass CB über Substanzen verfügt hat mit denen man jemanden betäuben kann. Vorausgesetzt, dass CB an einer Entführung Ingas beteiligt war, könnte dies zumindest erklären, warum niemand Schreie vernommen hat.

Kuno426 schrieb am 28.10.2024:Noch etwas zur Hundespur / Fährte: Hier ab min 43:30
"führte zu einem Ort, der erklärungsbedürftig ist".
https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/spurdertaeter/audio-inga-stendal-vermisst-suche100.html

missmad schrieb:Aber es gab doch noch die Aussage, dass eine Spur "zu einem zumindest erklärungsbedürftigen Ort" geführt hätte. Damit kann ja dieser Schuppen nicht gemeint sein.

Gemeint sein kann ja nur ein Ort, an dem Inga, Kinder allgemein oder Besucher sich in der Regel nicht aufhalten. Also eher nicht das Außengelände inklusive Spielplatz, Reitplatz, Grillplatz, Schuppen.

missmad schrieb:Diese Erkenntnisse im Fall Madeleine weisen darauf hin, dass CB über Substanzen verfügt hat mit denen man jemanden betäuben kann. Vorausgesetzt, dass CB an einer Entführung Ingas beteiligt war, könnte dies zumindest erklären, warum niemand Schreie vernommen hat.

Trifft auf jeden anderen Entführer auch zu, wenn er über betäubende Substanzen verfügt.

sooma schrieb:Gemeint sein kann ja nur ein Ort, an dem Inga, Kinder allgemein oder Besucher sich in der Regel nicht aufhalten. Also eher nicht das Außengelände inklusive Spielplatz, Reitplatz, Grillplatz, Schuppen.

Oder aber den Bereich der Toiletten, bei dem man nicht davon ausging, dass Inga diesen völlig alleine aufgesucht haben würde und sie erwiesenermaßen nicht von einem Familienmitglied begleitet wurde.

schluesselbund schrieb:Trifft auf jeden anderen Entführer auch zu, wenn er über betäubende Substanzen verfügt.

Klar, keine Frage. Aber um die ging es ja nicht im Artikel, der handelt eben von CB...

sooma schrieb:Gemeint sein kann ja nur ein Ort, an dem Inga, Kinder allgemein oder Besucher sich in der Regel nicht aufhalten. Also eher nicht das Außengelände inklusive Spielplatz, Reitplatz, Grillplatz, Schuppen.

Bundesferkel schrieb:Oder aber den Bereich der Toiletten, bei dem man nicht davon ausging, dass Inga diesen völlig alleine aufgesucht haben würde und sie erwiesenermaßen nicht von einem Familienmitglied begleitet wurde.

Beides im Bereich des Möglichen. Es gab ja auch einen Bereich für Tagungen, vielleicht einen größeren Saal, der aber an dem Wochenende nicht genutzt wurde. So etwas könnte ich mir auch vorstellen.

Einige einzelne Punkte die mit in der ARD Doku aufgefallen sind und die zu der Annahme führen können, dass wohl doch nicht alles was man für selbstverständlich hält auch so ist:

1. die Kripo übernahm den Fall erst ca 36 Stunden nach dem Verschwinden. Vermutlich dann am Morgen des 3. Tages. Alleine das spricht dafür, dass der Tatort (WH) vermutlich nicht fotografisch, spurentechnisch etc so festgehalten wurde, wie er bei der tatsächlichen Verschwindesituation war. Autos, Menschen, evtl Kamerabilder waren im worst case schon wieder weg.

2. in der Doku zeigt sich auch, dass die Sorgfalt in den Akten vielleicht nicht immer zu 100% ist wie man es erwarten würde. Der Forensiker und das Team können zb nicht nachvollziehen wo der Gastvater Inga zum letzten Mal aus dem Augenwinkel gesehen hat. Da nirgends nachzuvollziehen ist wo das Auto stand. Da fragt man sich wie viele unstrukturierte Infos da evtl. noch drin sind und wie viele fehlende Angaben nicht mehr nachvollzogen werden können.

3. Es gab wohl Tatverdächtige, es wurde nie bekannt weshalb diese Personen in Verdacht geraten sind. Es ist auch nicht bekannt wie tiefgehend diese Personen überprüft wurden. Zumindest öffentlich wurde ja CB damals von der StA sehr schnell ausgeschlossen, da sein Handy nicht vor Ort war. Hoffen wir, dass das nicht das Level war mit dem andere TV überprüft wurden (wobei ich da denke, dass die Polizei bei konkreten Personen schon einen guten Job macht, aber die Einstellung der StA wirklich etwas unbeholfen rüberkam).

4. Es wurde von behördlicher Seite nie offiziell berichtigt, dass Inga nicht im Wald war. Alles was überhaupt jetzt näher bekannt ist, kam durch die Familie an die Öffentlichkeit. Evtl. ist diese extreme Zurückhaltung auch dem geschuldet, dass viele Fragen offen bleiben und in den Akten nicht erfasst sind oder richtig ausermittelt wurden. Da kann man nur auf die neue Gruppe in Halle hoffen. Ich finde man bekommt schon den Eindruck der Intransparenz und der „hinter verschlossenen Türen” Mentalität in den ersten Jahren der Ermittlungen. Auch die Sache mit der Psychologin als Klüngelei statt einer professionellen Operativen Fallanalyse etc. Alleine schon was passieren musste, dass dieser Fall überhaupt nach Halle abgegeben wird, ist schon sehr auffällig und macht keinen guten Eindruck. Hoffentlich wird das jetzt nachermittelt durch die Cold Case Einheit und nochmal neu aufgerollt.

5. Die Videoaufnahmen des WH zeigen die enorme Größe des Geländes und wie verwinkelt und verwildert es zum Teil ist. Was ich bisher nie so richtig lesen konnte: wurde denn der Wilhelmshof wirklich bis ins allerletzte Detail akribisch abgesucht und durchleuchtet. Nicht im Bezug auf Bewohnerzimmer (das natürlich auch) aber insbesondere im Bezug auf das Gelände? Rohre, schmale Schächte etc. wirklich bis in letzte Detail? Nicht, dass Inga doch irgendwo verunfallt ist. In Sachsen ist vorletztes Jahr ein Kind in ein altes, unbekanntes Schachtrohr auf einer Wiese gefallen….oder sich ausversehen irgendwo eingeschlossen hat (alte Kellertür), irgendwo geklettert und dahinter gefallen…..oder was auch immer…..

oreo schrieb:Der Forensiker und das Team können zb nicht nachvollziehen wo der Gastvater Inga zum letzten Mal aus dem Augenwinkel gesehen hat. Da nirgends nachzuvollziehen ist wo das Auto stand.

Diese Sichtung hatte auch Frau G angesprochen. Es wäre die vermeintlich LETZTE Sichtung von Inga, noch dazu durch jemanden, der Inga persönlich kannte - was eine Verwechslung ausschliesst. Auch von den groben Abläufen würde es passen: Inga ging weg vom Blechpferd/ von ihren Geschwistern/ weg von Sportplatz und Wald hin zu den Häusern und wurde eben dort - "am Haus der Gastgeberfamilie" - höchstwahrscheinlich unversehrt und allein gesehen.

Warum sind die Ermittler nicht in der Lage, dazu weitere Fragen zu stellen oder einen Vor-Ort-Termin anzuberaumen?
"Am Haus" kann der Garten-/Innenhofbereich gewesen sein oder direkt an der Haustür / an der falschen Tür weiter südlich oder auch schon am Haus vorbei. Das muss doch zu klären sein!

missmad schrieb:Eine Spur hatte zum Spielzeugschuppen geführt. Das ist ja nicht weiter verwunderlich

Gerade diese Spur ist für mich entscheidend! Der Spürhund kann nicht sagen, ob Inga sich dort ein- oder zweimal aufgehalten hat. Vllt war das die letzte Spur vom zweiten Besuch dieses Ortes? Allein? Und dann weggetragen worden?
Die menschliche Erklärung lautet: Inga war früher am Tag an diesem Ort.
Wenn ich mir die bekannten Aktivitäten der letzten Stunde anschaue, dann könnte Inga benutztes Spielzeug zu diesem "Verschlag" gebracht / beim Aufräumen geholfen haben und (in einer Gruppe) an den Ort gegangen sein, von dem Wasser und Feuerschale geholt wurden.
Wo auf dem Gelände befanden sich diese beiden Orte? (Das kann Ingas Schwester beantworten. Sie war dabei.)
Führte die Hundespur dort hin?
Könnte Inga ein zweites / letztes Mal dort hingegangen sein?
(iSv Petermanns Analyse: Wäre der Ort für Inga attraktiv gewesen, weil es da ... Spielzeug, Tierbabys, Kuschelecken, Toiletten gab. Oder war er eher unattraktiv? Ein dunkler Raum, in dem sie sich gefürchtet hatte? )

War beim Wassertragen in dieser Personengruppe eine "Vereinbarung" getroffen wurden, in etwa " Wer nachher Zeit und Lust hat, kann noch mehr ... Wasserflaschen ... holen." , sodass sich Inga vllt nochmal auf den Weg machte?