Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

Kreuzbergerin schrieb:Eine Funkzellenabfrage wird damit weniger aussagekräftig, da ein ortskundiger Täter weiß, dass es keinen Handyempfang gibt und er kein Handy benutzen kann, selbst wenn er einen Komplizen vor Ort hatte.

Das ist auch meine Ansicht. Deshalb wird es für mich immer fragwürdiger, dass das das negative Ergebnis der Funkzellenabfrage als Beleg dafür gelten soll, dass C.B. ausgeschlossen werden kann.

Und überhaupt: welche bzw. wie viele Handys/Anschlüsse wurden denn überprüft? Ich bin überzeugt, ein Täter wie C.B. nutzt mehrere Handys, ggf. auch, ohne es auf seinen Namen zu registrieren.

Wenn das der einzige Anhaltspunkt ist, den man überprüft hat und mit dem man C.B. ausschließt, kommt mir das - mit Verlaub - etwas dünn vor.

sooma schrieb:Das ist auch meine Ansicht. Deshalb wird es für mich immer fragwürdiger, dass das das negative Ergebnis der Funkzellenabfrage als Beleg dafür gelten soll, dass C.B. ausgeschlossen werden kann.

Wurde die Funkzellenabfrage eigentlich nur bezüglich des Wilhelmshof gemacht?
Oder auch für den Tag vor Ingas Verschwinden rund um den Autobahnparkplatz bei Helmstedt?
Dort war Christian B. offensichtlich vor Ort und es wäre interessant mit welcher Mobilnummer er dort unterwegs war.

Kreuzbergerin schrieb:Wurde die Funkzellenabfrage eigentlich nur bezüglich des Wilhelmshof gemacht?

Das ist meines Wissens nicht öffentlich bekannt. Das Problem dürfte der Datenschutz sein. Die EB können/dürfen nicht bundesweit alle Providerdaten beschlagnahmen, selbst wenn ein Verdacht auf eine schwere Straftat vorliegt, andernfalls könnte man gleich jeden Tag alle Daten unbegrenzt archivieren, da irgendwo immer etwa passiert.

Also müssen die Behörden eine angemessene, begründbare Eingrenzung vornehmen. Und das wird sich vorliegend auf die Funkzellen begrenzen, die unmittelbar um den Hof liegen. Vielleicht, aber nur vielleicht, hat man noch die Daten der Zellen entlang der Fahrstrecke der Familie, weil man ja nicht ganz sicher ausschliessen kann, dass jemand gezielt Inga und ihrer Familie gefolgt ist. Und man wird die Daten auch nur vom Tag des Verschwindens haben. Eben mal nachgucken, ob C.B. vielleicht den Hof in den Tagen und Wochen davor ausgespäht hat, ist nicht.

Das ist der Spagat zwischen Freiheit, auch dem Daten-Selbstbestimmungsrecht eines jeden, und der Sicherheit. Kein einfaches Thema.

Die Funkzellenabfrage erfolgte „großräumig“. Es werden demnach etliche BTSn im Umkreis dutzender Kilometer abgefragt worden sein.
Inwieweit sich diese Auswertung nicht nur räumlich sondern auch zeitlich erstreckte, wurde m.W. nie bekannt gegeben.

Die neue Eigentümerin des Schrebergartens hat Angst, dass Ingas Leiche auf ihrem Grundstück vergraben sein könnte. Zuletzt war die Polizei 2016 bei ihr, durchsucht wurde angeblich nichts.
Ein ehemaliger Kumpel von CB behauptet, dass im Boden des Gartenhäuschens ein Loch war, das CB mit einem durchsichtigen Plexiglas bedecken wollte.

Today’s owner, a 30-year-old woman, said her fear stems from the allotment’s isolated location plus the fact that Bruckner was the tenant when tragic Inga went missing.

And one of Bruckner’s old friends even suggested the possibility to her.

The woman, a tour guide, told the Sunday People: “I am worried he may have buried a body here.
...
A former Bruckner pal, who knows the woman, said: “There was a hole in the floor inside the allotment house and one day he told me he wanted to put a see-through perspex glass over it.

https://www.mirror.co.uk/news/uk-news/madeleine-mccann-suspect-buried-german-22226326

Und das in Verbindung mit der Info, dass er damals bei der Vorladung als Zeuge im Fall Maddie 2013 schon über eine tote Maddie im Keller gescherzt hat...
Langsam darf sich die Soko vielleicht doch nochmal in Bewegung setzen. Ich bin ganz entsetzt, dass nicht auch der Schrebergarten in Braunschweig 2016 durchsucht wurde!

MaryPoppins schrieb:Die neue Eigentümerin des Schrebergartens hat Angst, dass Ingas Leiche auf ihrem Grundstück vergraben sein könnte. Zuletzt war die Polizei 2016 bei ihr, durchsucht wurde angeblich nichts.

Es ist wirklich nicht zu fassen. Wurde in diesem Fall überhaupt etwas richtig gemacht? Offenbar ist man übers Aktenordner anlegen, Lochen und Abheften nicht hinausgekommen. Die Kritik der Eltern und deren Anwälte fällt vor diesem Hintergrund noch viel zu zögerlich aus. Hier sollte es vor Dienstaufsichtsbeschwerden nur so hageln.

x-aequitas schrieb:Die Kritik der Eltern und deren Anwälte fällt vor diesem Hintergrund noch viel zu zögerlich aus. Hier sollte es vor Dienstaufsichtsbeschwerden nur so hageln.

Vor allem, weil man dort glaubt, einen TV aufgrund eines fehlenden Einloggens ins Funknetz ausschliessen zu können!

MaryPoppins schrieb:Vor allem, weil man dort glaubt, einen TV aufgrund eines fehlenden Einloggens ins Funknetz ausschliessen zu können!

Auch wenn wir natürlich keine Akteneinsicht haben, allein dass die StA das als Begründung angibt die Ermittlungen nicht neu aufnehmen zu wollen, wirkt doch sehr dilettantisch.

MaryPoppins schrieb:Langsam darf sich die Soko vielleicht doch nochmal in Bewegung setzen. Ich bin ganz entsetzt, dass nicht auch der Schrebergarten in Braunschweig 2016 durchsucht wurde!

Lt. Artikel vom 23.02.2016 wurden in Braunschweig Wohnung und Garten durchsucht. Das passt ja auch, da der Garten bis April 2016 in seinem Besitz war lt. Mirror-Artikel.

Beitrag von MarliPub (Seite 854)

Na ja, durchsuchen heißt ja nicht unbedingt graben.

MaryPoppins schrieb:Die neue Eigentümerin des Schrebergartens hat Angst, dass Ingas Leiche auf ihrem Grundstück vergraben sein könnte. Zuletzt war die Polizei 2016 bei ihr, durchsucht wurde angeblich nichts.
Ein ehemaliger Kumpel von CB behauptet, dass im Boden des Gartenhäuschens ein Loch war, das CB mit einem durchsichtigen Plexiglas bedecken wollte.
Today’s owner, a 30-year-old woman, said her fear stems from the allotment’s isolated location plus the fact that Bruckner was the tenant when tragic Inga went missing.

And one of Bruckner’s old friends even suggested the possibility to her.

The woman, a tour guide, told the Sunday People: “I am worried he may have buried a body here.
...
A former Bruckner pal, who knows the woman, said: “There was a hole in the floor inside the allotment house and one day he told me he wanted to put a see-through perspex glass over it.
https://www.mirror.co.uk/news/uk-news/madeleine-mccann-suspect-buried-german-22226326

Ich habe den Artikel auch gelesen. Interessant, dass die Liegenschaft 2016 schon nicht mehr in seinem Besitz war. Warum hat er sie eigentlich erworben? Um dort in seinem Wohnmobil zu übernachten?

In dem Text oben steht noch, dass die damalige (und vielleicht auch heutige) Besitzerin 30 Jahre alt ist, und eine Bekannte des Kumpels von B. ist, der das mit dem Loch erwähnte.

Bruckner owned a house on the allotment from August 2013 to April 2016.

Und weiter im Text: Die jetzige Besitzerin sagte: nach meinem Anruf äußerte sich die Polizei nicht und war auch nicht vor Ort. Ich bin enttäuscht.

The current owner added: “The police have said nothing since I phoned and have not been to visit.

"I’m disappointed.

morgenstern123 schrieb:Na ja, durchsuchen heißt ja nicht unbedingt graben.

Das stimmt.

Ich persönlich vertraue soweit in die Fähigeiten der dort tätigen EB, dass sie potenzielle Grabungsstätten, welche in einem Zeitraum von nicht mal einem Jahr (02.05.2015 - 23.02.2016) aufgrund unterschiedlicher Bodenbeschaffenheit sichtbar sein müssten, bemerkt hätten.

Abgesehen davon finde ich den Gedanken nicht so richtig schlüssig, dass C.B. hätte Inga nach Braunschweig bringen sollen (wenn er was mit ihrem Verschwinden zu tun hätte), wenn er deutlich näher dran ein viel größeres verwildertes Grundstück zur Verfügung hatte.

MarliPub schrieb:Lt. Artikel vom 23.02.2016 wurden in Braunschweig Wohnung und Garten durchsucht

Danke für den Link.

Es wurde 2016 auch seine Gartenparzelle durchsucht. Im Artikel heißt es, dass auf dem Grundstück in Neuwegersleben über 100 Polizisten bei der Durchsuchung im Einsatz waren.
In welchem Umfang die Gartenparzelle durchsucht wurde, steht dort leider nicht.

Im Missbrauchsfall in Münster wurde kürzlich eine Parzelle in einem Kleingartenverein umgegraben und die Laube darauf komplett demontiert, um auch wirklich alle eventuellen Beweise zu finden.
Das wird man in Braunschweig nicht gemacht haben.

Kreuzbergerin schrieb:Im Missbrauchsfall in Münster wurde kürzlich eine Parzelle in einem Kleingartenverein umgegraben und die Laube darauf komplett demontiert, um auch wirklich alle eventuellen Beweise zu finden.
Das wird man in Braunschweig nicht gemacht haben.

Ne das glaube ich (leider) auch nicht.
Allerdings kann man ja davon ausgehen, dass die Beamten im Austausch standen zu diesen Durchsuchungen. Nach dem Fund des begrabenen Hundes + dem USB-Stick in Neuwegersleben wird man ja hoffentlich in Braunschweig den Außenbereich der Laube auch genau begutachtet haben. Hinzu kommt, dass der Garten ja bei weitem nicht die Ausmaße hat, wie das Grundstück mit mehreren ha in Neuwegersleben.

MarliPub schrieb am 15.06.2020:Wegen des Verdachts auf Besitz von Kinderpornografie haben Polizisten in Braunschweig eine Wohnung und einen Kleingarten durchsucht. Die Ermittlungen richten sich nach Angaben der Polizei gegen einen 39-Jährigen.

Dass der Kleingarten "durchsucht" wurde, widerspricht doch aber klar der Aussage der Eigentümerin im Mirror-Interview:

“They came here in person in 2016 at 8am and asked me if I know him.
"I said no and they said goodbye.

"After 2016 no one from the police has come.”

Klingt für mich eher nach kurzer Unterhaltung, als nach ernsthafter Untersuchung.

MarliPub schrieb:Ich persönlich vertraue soweit in die Fähigeiten der dort tätigen EB, dass sie potenzielle Grabungsstätten, welche in einem Zeitraum von nicht mal einem Jahr (02.05.2015 - 23.02.2016) aufgrund unterschiedlicher Bodenbeschaffenheit sichtbar sein müssten, bemerkt hätten.

Dazu müsste man sich aber den Boden erst genau angesehen haben, was ich bei den Schilderungen der Eigentümerin aber bezweifeln möchte.

MaryPoppins schrieb:Dass der Kleingarten "durchsucht" wurde, widerspricht doch aber klar der Aussage der Eigentümerin im Mirror-Interview:

Für mich nicht, denn:
Die Dame ist lt. Artikel erst seit April 2016 Besitzern. Die Durchsuchung fand im Februar 2016 statt. Also hat die Dame davon womöglich gar keine Kenntnis.
Ich ordne das für mich so ein, dass das Grundstück nach dem Gespräch der Dame mit der Polizei nicht noch ein zweites Mal durchsucht wurde.

MarliPub schrieb:Die Dame ist lt. Artikel erst seit April 2016 Besitzern. Die Durchsuchung fand im Februar 2016 statt. Also hat die Dame davon womöglich gar keine Kenntnis.
Ich ordne das für mich so ein, dass das Grundstück nach dem Gespräch der Dame mit der Polizei nicht noch ein zweites Mal durchsucht wurde.

Das klingt so, als wenn nach dem Eigentümerwechsel der Parzelle die Ermittler sich bei dem neuen Eigentümer erkundigt haben, ob es eine freundschaftliche Beziehung zwischen Alt- und Neueigentümer gab. Da es häufig so ist, dass Kleingartenparzellen im Bekanntenkreis den Besitzer wechseln.
Und wenn das in dem Fall nicht so war, war danach weder die Parzelle noch die Neueigentümerin von Interesse für die Ermittler.

MarliPub schrieb:Die Dame ist lt. Artikel erst seit April 2016 Besitzern.

Naja, ob dem Mirror die genauen Unterlagen vorliegen, möchte ich mal bezweifeln. Auch, dass die neue Besitzerin dann nicht wissen sollte, dass ihr neues Grundstück zuvor polizeilich durchsucht worden ist. CB war ab April 16 wieder in Portugal. Die Dame muss es ja vorher wahrscheinlich über diesen Kumpel Björn R. schon vermittelt bekommen haben. Eine direkte Übergabe durch CB kann ja nicht erfolgt sein, wenn sie die Frage der Polizei, ob sie ihn kennt, verneint hat.

MaryPoppins schrieb:Naja, ob dem Mirror die genauen Unterlagen vorliegen, möchte ich mal bezweifeln. Auch, dass die neue Besitzerin dann nicht wissen sollte, dass ihr neues Grundstück zuvor polizeilich durchsucht worden ist. CB war ab April 16 wieder in Portugal. Die Dame muss es ja vorher wahrscheinlich über diesen Kumpel Björn R. schon vermittelt bekommen haben. Eine direkte Übergabe durch CB kann ja nicht erfolgt sein, wenn sie die Frage der Polizei, ob sie ihn kennt, verneint hat.

Ja, das wissen wir alles nicht so genau. Der einzige Fakt in der Thematik ist, dass die Durchsuchung am 23.02.2016 stattgefunden hat. Die Zeitungsartikel von damals existieren ja.

Ich finde die Idee von @Kreuzbergerin

Kreuzbergerin schrieb:Das klingt so, als wenn nach dem Eigentümerwechsel der Parzelle die Ermittler sich bei dem neuen Eigentümer erkundigt haben, ob es eine freundschaftliche Beziehung zwischen Alt- und Neueigentümer gab. Da es häufig so ist, dass Kleingartenparzellen im Bekanntenkreis den Besitzer wechseln.
Und wenn das in dem Fall nicht so war, war danach weder die Parzelle noch die Neueigentümerin von Interesse für die Ermittler.

ziemlich schlüssig.

Zudem ploppen gefühlt jeden Tag in den UK-Medien irgendwelche neuen Personen auf, die C.B. mutmaßlich kannten, oder auch nicht, über 1, 4 oder 10 Ecken. Gerade in den letzten Tagen, wo es keine richtig großen Neuigkeiten von offizieller Stelle gibt (also, StA oder ähnliche), sorgen solche Artikel gefühlt mehr für Verwirrung, als für gute neue Diskussionsgrundlagen. Aber vielleicht gehts nur mir so damit.

MarliPub schrieb:Ja, das wissen wir alles nicht so genau. Der einzige Fakt in der Thematik ist, dass die Durchsuchung am 23.02.2016 stattgefunden hat. Die Zeitungsartikel von damals existieren ja.

Wenn die Laube damals wirklich genau durchsucht worden ist, was ich insofern bezweifle, als er nur einer von vielen Pädophilen war, hätte man das der besorgten Neu-Eigentümerin beim Telefonat ja auch erklären können. Mit der Info wär die Dame beruhigt und man würde sich die Polizeikritik im Mirror sparen.
Die Frage ist dennoch, auf Basis welcher konkreten Verdachtsmonente man damals Genehmigungen für Grabungen erhalten hätte. Die Grabungen hat es doch defakto auch in Neuwegersleben nicht gegeben, ausser dass man die etwas eigentümlich bestatteten Hunde ausgebuddelt hat und darunter USB-Sticks fand. Mit dem heutigen Wissen würde man doch ganz anders suchen.