Mordfall Elias (6)

Noch ein Gedanke zur Gartenlaube: Ich finde das generell nicht so abwegig - die waren doch zu DDR-Zeiten überaus populär, die Datschen...

Ich bin zwar nicht aus dem Osten, aber ich könnte mir vorstellen, dass diese Gartenlauben-Kultur im Osten Deutschlands 25 Jahre nach der Wende immer noch tief verwurzelt ist.
Uns wurde damals (in der Schule?) noch vermittelt, dass diese Gartenhäuschen oft sehr komfortabel waren und über das, was hier unter dem Begriff Gartenhaus verstanden wird, weit hinaus gingen. Bis hin zum Zweitwohnsitz. Vielleicht war es in diesem Fall nicht unähnlich? Wäre nur so ein Gedanke...

Zusatz:
Vater sprach auch von einem Transporter (geschäftl. Auto) das immer vor der Tür stand...sie wussten dann, dass er daheim ist.

Hier ist ein lesenswerter Artikel der Morgenpost

http://www.morgenpost.de/berlin/article206354037/Elias-und-Mohamed-Der-extremste-Fall-seit-Jahrzehnten.html


Elias und Mohamed: "Der extremste Fall seit Jahrzehnten"


Was treibt Serienmörder zu ihren Taten? Warum werden sie nicht früher gefasst? Krimonologe Rudolf Egg über Sexualmorde an Kindern.


Ich habe in einem thread (hier oder im thread für Mohamed) gepostet, dass es das Prävenzionsgrogramm für Männer mit pädophilen Neigungen nicht mehr gibt.
Das stimmt nicht, habe ich hier efahren. Das Programm heißt: "Kein Täter werden"


Ausschnitt aus dem Interview
Nehmen die Fälle zu?

Nein, nach unserer Langzeitstatistik nehmen sie sogar ab, auch wenn der öffentliche Eindruck manchmal ein anderer ist. Vergleichsweise hoch waren die Zahlen in den 70er-Jahren. Damals gab es bis zu zehn oder zwölf solcher Sexualmorde pro Jahr, und das allein im Gebiet der damaligen Bundesrepublik.

Woran liegt der Rückgang der Zahlen?

Eine Vermutung ist, dass es besser als früher gelingt, solche Menschen frühzeitig als Problempersonen zu identifizieren. Wenn auch nicht unbedingt als Sexualmörder, dies lässt sich nicht vorhersagen. Aber kontaktscheue Sonderlinge wie der mutmaßliche Täter werden heute vielleicht eher als früher in einem Netz von Versorgung und Therapie aufgefangen, so dass sie dann nicht auf diese Weise straffällig werden.

Liegt es auch an der Prävention?

Wenn ein Mann vor 20 oder 30 Jahren merkte, dass ihn kleine Jungen sexuell erregten, hätte er darüber mit niemandem sprechen und schon gar keine therapeutische Hilfe erwarten können, selbst wenn er es gewollt hätte. Heute gibt es Anlaufstellen wie das Präventionsprojekt "Kein Täter werden" der Charité in Berlin, das inzwischen deutschlandweit arbeitet. Dies ist eine Chance, zumindest für Männer, die noch nicht straffällig geworden sind. Dennoch fallen leider, wie man nun sieht, immer wieder Menschen durch das Raster und werden kriminell.

Hat der Rückgang auch damit zu tun, dass wir unsere Kinder besser schützen?

Möglicherweise ja. Aber man muss auch sehen: Einen Täter, der auf der Suche nach einem Kind ist, das er entführen will, wird das nicht völlig abhalten. Kinder müssen auch lernen, sich frei zu bewegen. Die beiden Tatgelegenheiten in diesem Fall waren ja ein Spielplatz in einer Großsiedlung und eine überfüllte Flüchtlingsaufnahmestelle, auf der niemand einen Überblick hat. Das war leider für den Täter eine ideale Gelegenheit. Es fiel ja offenbar gar nicht auf, dass da ein Mann mit einem Kind herumspazierte, das nicht zu ihm gehörte.

Gibt es den typischen Täter, der Kinder entführt, missbraucht und ermordet?

Nein, den gibt es nicht. (.....)

Ich weiß nicht, ob der Artikel schon verlinkt wurde... Auf jeden Fall wird nun ein Zusammenhang mit dem Fall Maddie geprüft.

http://www.express.co.uk/news/uk/616077/Madeleine-McCann-new-suspect-Germany-Silvio-S-serial-killer-children

Der Artikel ist aber rein spekulativ - Es steht eigentlich nur drin das erwartet wird dass Scotland Yard eine Anfrage an die deutschen Behörden stellt. Von auf jeden Fall steht nichts in dem Artikel.

Der Artikel aus der Berliner Morgenpost ist mal ein wohltuend ruhiger und sachlicher Beitrag zu diesem grausamen Verbrechen. 100%igen Schutz wird es nie geben und die menschen die dafür anfällig sind, sollte man weiterhin Therapieangebote anbieten, um solche Taten zu verhindern.

@Gartenbauer
Ich glaube, dass es prinzipiell Standardverfahren der Polizei ist, auch internationale Vermisstenfälle, die ins Schema passen, miteinzubeziehen. Muss also vorerst nichts heissen.

@MaryPoppins
@robbyrobsbanks

Ihr erzählt mir nichts Neues... Es ist mir schon klar, dass das rein spekulativ ist und nur ein Zusammenhang geprüft wird. Ich wollte den Artikel aber dennoch hier mal verlinken.

Gartenbauer schrieb:Ich weiß nicht, ob der Artikel schon verlinkt wurde... Auf jeden Fall wird nun ein Zusammenhang mit dem Fall Maddie geprüft.

http://www.express.co.uk/news/uk/616077/Madeleine-McCann-new-suspect-Germany-Silvio-S-serial-killer-children

Sind die Madelaine-Ermittler mittlerweile schon so verzweifelt, dass sie jeden noch so unwahrscheinlichen Zusammenhang überprüfen müssen um Aktivität zumindest vorzutäuschen?

Naja, ich denke, da wird ein Routine-Abgleich medial aufgebauscht, sonst nichts.

Mit Sicherheit werden in ganz Europa gerade Vermisstenfälle routinemäßig abgeklopft. Nur mit dem Unterschied, dass man von weniger prominenten Fällen nichts mitbekommt.

Ein Zusammenhang der beiden Fälle mit Maddie halte ich auch für sehr unwahrscheinlich.

Von dem Kriminalpsychologen, der in der Morgenpost hier interviewt wird, halte ich persönlich nicht recht viel. In einem anderen Artikel hat derselbe verlautbart, der TV hätte deshalb Kinder entführt weil er sich früher Freunde oder ein Geschwisterchen gewünscht hat.

Ausschnitt aus oben verlinktem Morgenpost Interview:

Möglicherweise ging sein Plan über den Wunsch nach Kontrolle und sexuellem Missbrauch nicht hinaus. Er wusste möglicherweise auch nicht, wie sich ein Kind überhaupt verhält, also, dass es weint und zu seiner Mutter will. Das hat ihn wahrscheinlich ratlos gemacht. Er befürchtete vielleicht, verraten zu werden, also hat er die Kinder getötet.

Wie erklärt es sich dann, dass der Täter ein zweites Opfer entführt und getötet hat?

Das ist in der Tat ungewöhnlich. Nach dem ersten Mal hätte er ja wissen müssen, dass das Kind nicht bei ihm bleiben will, dass es weint und sich wehrt. Warum er es dann ein zweites Mal versucht hat, kann ich nicht sagen, das werden die Ermittlungen ergeben. Mir fällt kein vergleichbarer Fall dazu ein.

Es gibt doch zahlreiche Fälle von Sexualtriebtätern, die ihre Opfer ganz selbstverständlich danach töteten, oder wo das sogar Teil ihrer sadistischen Sexualstörung war. Diese Menschen wird es wohl-wenn auch selten-auch bei Pädophilen geben.
Vor allem den Satz "Nach dem ersten Mal hätte er ja wissen müssen...Warum er es dann ein zweites Mal versucht hat, kann ich nicht sagen" stört mich besonders. Rational erklären, lassen sich die Taten eines Psychopathen (und der muss er wohl sein) ohnehin nicht.

Maddie Mc Cann halte ich persönlich für unwahrscheinlich. Es sei denn er hat in der Zeit dort Urlaub gemacht. Aber
das müsste ja relativ leicht herauszubekommen sein
Routinemäßig werden jetzt wohl alle Vermisstenfälle abgeklopft. Bleibt nur zu hoffen,das wenn er mit noch mehr Taten
in Verbindung stehen könnte,das er dann auch geständig ist
Für die Familien die immer noch ihre Kinder vermissen ,die sowieso schon durch die Hölle gehen,muss das
doch gerade wieder die Hölle sein,in der sie sich sowieso schon befinden.

@KonradTönz

KonradTönz1 schrieb:Sind die Madelaine-Ermittler mittlerweile schon so verzweifelt, dass sie jeden noch so unwahrscheinlichen Zusammenhang überprüfen müssen um Aktivität zumindest vorzutäuschen?

Ich hoffe, dass das nicht dein Ernst ist? Solche Fälle verjähren nicht, die Polizei hat eine Verpflichtung sie zu lösen und die Angehörigen ein Recht, das Schicksal ihres Kindes zu erfahren.

Blümchenmann schrieb:
Ich weiß nicht, ob der Artikel schon verlinkt wurde... Auf jeden Fall wird nun ein Zusammenhang mit dem Fall Maddie geprüft.

http://www.express.co.uk/news/uk/616077/Madeleine-McCann-new-suspect-Germany-Silvio-S-serial-killer-children


Sind die Madelaine-Ermittler mittlerweile schon so verzweifelt, dass sie jeden noch so unwahrscheinlichen Zusammenhang überprüfen müssen um Aktivität zumindest vorzutäuschen?

In dem Artikel steht ja nur Schwachsinn. Da steht er wäre Fliesenleger gewesen und die Leiche wäre in Niedergörsdorf im Garten vergraben gewesen...

@MaryPoppins

Es ist mit Sicherheit nicht gut, für die Sachlage , wenn sich ein Psychologe jetzt schon dazu äußert. Mir gefällt auch weder seine Aussage , geschweige denn das er sich überhaupt derart unfundiert äußerte.

@all

Selbstverständlich, wird zunächst versucht ein Bewegungsprofil des Täters zu erstellen. Daraus können unter Umständen Zusammenhänge zu anderen Verbrechen , hergestellt werden .
Ich bin mir relativ sicher, das sich aus diesem Fall noch mehr ergeben wird.

Die Medien werden mit Sicherheit , keine echten Fakten mehr liefern , weil sie diese auch nicht bekommen werden .
Das ist aus Ermittlungsgründen auch absolut wichtig .

Die Medien haben in einigen Artikeln geschrieben,das er mittlerweile sein Geständnis widerrufen hat und
sich einen Anwalt genommen hat.
Ich weiß nicht ob das der Wahrheit entspricht,aber sollte das so sein, wie geht es dann jetzt genau weiter ?
Viele meinen ja,er hat 2 Morde gestanden und es wird weiterermittelt und damit ist klar. Lebenslänglich mit
wahrscheinlich Sicherheitsverwahrung sofern er als Serientäter gilt
Nur wenn er das jetzt widerrufen hat , was passiert jetzt ?

der Widerruf wird ihm auch nicht viel bringen. Man wird so viele Beweise haben, dass es egal ist, was er erzählt.
U.a. das Täterwissen mit der Gartenlaube und der zweiten Leiche etc.....

Ich möchte hier einmal kurz anmerken, das alle , oftmals zitierten Statistiken ,
teilweise nicht relevant sind . So differieren sie stark nach den einzelnen Bundesländern , und nach der Zeit seitdem sie geführt werden.

Pädophilen Prävention , dafür hat Deutschland ein Programm aufgestellt. Anlaufstellen, für Männer , mit pädophilen Neigungen . Führend ist die Charite in Berlin .
Es wird einiges getan in unserem Land . Letztlich wird es nie verhindern können , das Morde an Kindern geschehen .

Sunny123456 schrieb:Die Medien haben in einigen Artikeln geschrieben,das er mittlerweile sein Geständnis widerrufen hat und
sich einen Anwalt genommen hat.

Ich denke die Reihenfolge war eher umgekehrt: Er hat sich einen Anwalt genommen und dann sein Geständnis widerrufen. Dann kann man sich nämlich auch denken, dass der Widerruf des Geständnisses wahrscheinlich auf Anraten des Anwalts geschehen ist.

Vermutlich wird ihm der Anwalt auch dazu raten, in Zukunft zu schweigen. Wie sollte er sich auch verbessern können indem er redet? bei mindestens zwei getöteten Kindern kann man sich nicht mehr auf einen Unfall herausreden, Totschlag fällt ohnehin weg.

@Sunny123456

Sicherheitsverwahrung kann nur nach Verurteilung erfolgen.
Wenn nach Begutachtung festgestellt wird, dass der TV krank ( vereinfacht dargestellt ) ist, wird er in die forensische Klinik eingewiesen ( Maßregelvollzug ). Auch das kann auf Lebens lang hinaus laufen.