Vermisste Familie aus Drage

@Nussknacker13
Wenn dein Kind zu 100% an einer schweren Krankheit sterben wird - und dabei nur leiden wird - ist es für dich dann unvorstellbar, dass jemand dem Kind eben aus Liebe dieses Leid ersparen will?! Marco S. war doch auch Vater! Hatte aber trotzdem scheinbar irgendeinen "Grund", sein geliebtes Kind zu töten... Ich sage nicht, dass ich das toll finde, aber doch, das kann ich verstehen. Ich bin 21, von daher habe ich auch noch kein Kind. Aber das nimmt mir nicht die Urteilsfähigkeit, sagen zu können, dass ich es verständlich fände, wenn Marco sein Kind getötet hätte, UM ES VOR GROßEM LEID zu bewahren. Ist das nicht verständlicher, als z. B. aus finanzieller Not? Ich bin verwundert, dass einige hier es plausibler finden, jemanden aus Angst vorm finanziellen Ruin zu töten, als dass er vielleicht den ohnehin schon sicheren Tod (durch Krankheit) nur "vorweggenommen" hat.

Und nein, ich billige keinen Mord, aber das fände ich eben verständlich, während ich es unbegreiflich fände, sein eigenes Kind wegen finanzieller Probleme zu töten.

@Robin76
@Nina75

Ich glaube auch an Verzweiflung und eher keine Wut. Wut gehört nicht ZWINGEND zur Verzweiflung, kann aber. Wer weiß, vielleicht war Marco auf seine Frau wütend. Aber auf das Kind? Das denke ich eher nicht. Was genau in so einem Menschen vorgeht, weiß niemand, aber angenommen, Sylvia hätte Marco betrogen und er wäre rasend vor Wut gewesen, hätte ihr die Tochter nehmen wollen - dann wäre der größte Akt der Rache gewesen, Miriam zu töten und Sylvia alleine zu lassen.

Aber kann für ihn vielleicht

Text

auch anders gewesen sein

Da er aber die Tochter bestimmt nicht aus Hass ermordet hat, hat er sie ja eventuell richtig beerdigt. Mit dem Kuscheltier, welches fehlt.

@Marchie
Ich halte es für extremst unwahrscheinlich, dass ein Kind am einen Tag fit in der Schule sitzt (oder jedenfalls so dass keinem was aufgefallen ist) und am anderen wird herausgefunden, dass es zu 100% in kürzester Zeit sterben wird.
Auch bei einer harten Diagnose (die aber ohne große Symptome vorher auch sehr unwahrscheinlich ist) gibt es, gerade im Kinderalter, immer noch Hoffnung...
Ich glaube, solche Theorien kann man wirklich streichen.

@arpanet
Ok. :D Ich hör ja schon auf damit. ;) Ich kann es mir nur so schwer erklären, dass andere Gründe einen zu so was veranlassen. Aber stimmt ja - es gibt die verrücktesten Dinge und Marco S. kann auch ein objektiv banaler Grund zum Explodieren gebracht haben.

Es ist ja nicht gesagt das beide tot sind. Obwohl ich selbst davon ausgehe aber ihn jetzt zu beschuldigen das er beide getötet hat, finde ich falsch. Niemals werden wir die gründe erfahren bzw. niemals werden wir es verstehen. Ich finde auch er hat seine letzte ruhe verdient, deswegen sollte man aufhören drüber zu diskutieren was passiert sein könnte.

@Obscurite
Wir können nur hoffen, dass sich Sylvia bei jemandem melden wird, falls sie noch lebt, damit die Ungewissheit ein Ende hat. Andernfalls ist zu hoffen, dass die Leichen durch einen Zufall gefunden werden. Vielleicht gibt es ja wirklich einen Ort, an dem die Familie besonders glücklich war und irgendwem aus der Familie fällt dieser ein. Ich kann mir irgendwo nicht vorstellen, dass er sein geliebtes Kind und seine Frau in ein kühles Grab in der Elbe gelegt hat.

Es hieß aber, dass die Familie sehr gerne am Stovener Strand war. Es könnte deshalb sein, dass Frau und Kind dort irgendwo liegen und noch nicht gefunden wurden. Mobilheim oder Wohnwagen dürfte er dort nicht gehabt oder angemietet haben, das hätte die Polizei bestimmt bereits herausgefunden. Am 23.07.2015 will ihn ja eine Zeugin morgens um 7.30 zwischen Stove und Drage gesehen haben. Aber diese Zeugin kann sich u.U. auch am Tag vertan haben, deshalb können wir dies nicht als Fakt betrachten. Über Stove hätte aber auch ein Weg nach Gadebusch geführt, in die Heimat von Sylvia.

Anhand der Ausfuehrungen von dem leitenden Kommissar Dueker scheint
mit zusammen mit etwas logischen Nachdenken die Motivlage hervorzugehen.

Es sind folgende Fakten/Indizien bekannt:

1. Der Taeter hat grossen Aufwand betrieben, um sicherzustellen, dass die Leichen von MS/SS
und seine eigene nicht gefunden werden. Es scheint, dass ihm das Verstecken
der Leichen von MS/SS ungleich wichtiger als seine eigene war. Mir fallen mehrere Gruende
ein: (a) Vortaeuschen eines Verbrechens/Unfall an der gesamten Familie, die seine eigene Rolle fuer die Nachwelt
relativiert (Taeter vs. Opfer), (b) Verschleierung von direkten Spuren an den Leichen der
beiden Opfer.
2. Die Polizei scheint gesicherte Erkenntnisse zu haben, die alle Theorien ausser einem
erweiterten Suizid von MS ausschliessen. (d.h. gemeinsamer Suizid, Entfuehrung/Mord durch einer dritte Person,...)
3. Eine bestimmte Gruppe von Motiven (finanzieller Art, Trennung) wurde von Dueker explizit ausgeschlossen.
Finanzielle Probleme sind weiterhin unplausibel, wenn man bedenkt, dass beide Eltern berufstaetig waren bei einem
Einzelkind und versorgter aelterer Tochter.
4. Der Taeter ist fuer einen erweiterten Suizid sehr, sehr planvoll vorgegangen. Eine Affekttat ist wahrscheinlich
auszuschliessen. Vielmehr ist der Tat eine kurzfristige bzw. mittelfristige Planung vorausgegangen (wahrscheinlich
ueber einen Zeitraum von Wochen oder Tagen vor der Tat.)
5. MS versuchte evtl. den Arztbesuch vom 22. Juli zu verhindern. Er versuchte sogar
die aeltere Schwester zu taeuschen, indem er eine gefaelschte SMS von Miris Handy
schickte.
6. MS versuchte sich evtl. mit seiner doch sehr grausamen Suizidmethode explizit zu bestrafen. Die Motivlage
koennte daher mit seinem eigenen Fehlverhalten zusammenhaengen.
7. DIe Motivlage kann das Bild der Familie explizit beschmutzen.
8. Duecker entgegnet, dass es einen plausiblen Grund gegeben haben kann, der die Toetung der Tochter
erklaert, obwohl MS sie sehr geliebt hat laut Aussagen des Umfelds.

Zum Tathergang sollten wir uns an gesichterten Eckpunkten orientieren (Zeitpunkte der Telefonaten um 17:20, 18:05 und 19:33), neben der gesichterten Sichtung am Seppenser Muehlenteich. Meiner Meinung nach waren Miri/SS um 19:33 bereits betaeubt bzw verstorben. Der womoeglich Freudsche Versprecher, dass sich beide an diesem Abend schon schlafen gelegt haetten, scheint sehr ominoes. Ich lege mich daher fest, dass Miri/SS im Zeitraum [18:15,19:20] mindestens betaeubt wurden. Dies ist entweder am Teich kurz vor der Rueckfahrt, durch Verabreichung eines Schlafmittels waehrend der Fahrt oder beim Anhalten an einer dritten Stelle auf der Wegstrecke vom Seppenser Muehlenteich nach Drage geschehen. Ich gehe davon aus, dass sich der Zeuge, der MS beim Raussstellen der Muelltonnen gesehen hat, sich evtl. um 30-60 Min in der Zeit geirrt hat. Der wahrscheinliche Zeitpunkt liegt im Zeitraum [19:00-19:30]. Es ist sehr wichtig, dass die Polizei die Belastbarkeit dieser Zeitangabe ermittelt, weil ein Zeitraum [18:00-18:30] den gesamten Ablauf am See als unplausibel erscheinen laesst. Es ist aber nicht zu verkennen, dass der Ablauf am See von der Soko als gesichert anzusehen ist, waehrend der Zeuge mit der Muelltonne z.B. in der XY Sendung nicht erwaehnt wurde. Ich gehe davon aus, dass beide potentiellen Opfer mit einer
"sanften" Methode getoetet wurden, evtl. Ersticken unter Betaeubung.

Bin gespannt auf weitere Diskussionen insbesondere zum Tathergang.

@saburita
Du hast jetzt alles auf den Punkt gebracht und die Fakten zusammengefasst. Ich kann dir nur in jeder Weise recht geben.

@saburita
Sehr gut zusammengefasst. Jetzt bleibt nur abzuwarten.

ich finde das so widersprüchlich: die unglaubliche Verzweiflung, die MS gehabt haben muss, ein Zustand in dem man nicht mehr rational denkt und agiert und parallel diese perfekte Planung. das kann doch eigentlich gar nicht sein. der Kommissar sagte zwar, dass der Tag (oder der Vortag) ungewöhnlich für die Familie gewesen sei, aber das muss sich doch alles im Vorfeld schon angedeutet haben..

@suburbia
Sagte der Kommissar nicht nur, dass im Vorfeld etwas passiert sein musste. Ich weiß nicht mehr.

Ich würde dieses er wollte nicht gefunden werden vergessen. Ich denke dieser Betonblock war dafür da das der Selbstmord auch wirklich durchgeführt wird. Damit man nicht aus "Reflex" wieder nach oben schwimmt oder als bewusstloser wieder nach oben treibt und vielleicht doch überlebt. Wie viele Leute gibt es die zb sich erhängen und dabei Ihre Hände am Rücken festbinden damit Sie nicht im Todeskampf die Schlinge lösen.

Auch würde ich dieses "kann ich mir nicht vorstellen" "kann ich nicht nachvollziehen" "würde ich nie tun" vergessen. Für uns wird dieser Selbstmord oder generell Selbstmord nie nachvollziehbar sein. Für M.S gab es wahrscheinlich in dieser Situation keinen anderen Ausweg als sich selbst und eventuell seine Familie zu töten. Für uns mag der Grund "lächerlich" gewesen sein für M.S aber nicht.

Für mich war er dann aber auch nicht psychisch stabil vielleicht haben es nur andere einfach nicht mitbekommen? Gibt genügend Angehörige von Selbstmördern die im nachhinein sagen "es gab nie Anzeichen". Viele psychisch Labile suchen sich "Hilfe" oder Vertrauen sich Leute im Internet an und selten suchen Sie Hilfe bei Angehörige. Vielleicht war es das was gefunden wurde am Pc? Einträge in Foren wo er schreibt das er nicht mehr kann?

@Tobi_rk

"Möglich ist alles, aber ohne Beweise muss man sehr vorsichtig sein mit solchen Verdächtigungen."

Das sehe ich auch so! Vor allem dann, wenn es nicht den Hauch eines Hinweises auf solche Umstände gibt. Eine wahnhafte psychische Erkrankung des mutmaßlichen Täters reicht als Erklärung der Motivation völlig aus.

@Zimtkeks
Dann brauch die Polizei aber nicht explizit betonen, dass nichts bekannt sei, dass er psychisch nicht stabil gewesen sei. Zudem hätte er ja alleine aus dem Leben scheiden können. Aber anscheinend kennt die Polizei einen möglichen Grund, bei dem aber die Familie tot sein müsste.

Muss die polizei immer alles Preisgeben was sie wissen? Es trägt ja nicht dazu bei ob man die leichen findet oder nicht egal ob er jetzt stabil oder labil war.

@Zimtkeks

Zimtkeks schrieb:Muss die polizei immer alles Preisgeben was sie wissen? Es trägt ja nicht dazu bei ob man die leichen findet oder nicht egal ob er jetzt stabil oder labil war.

Nein, genau das muss sie eben nicht. Deshalb kennen wir den möglichen Grund auch nicht. Aber die Polizei müsste diesen Grund dann auch nicht gleichzeitig ausschließen. Wenn Marco S. nachweisbar psychisch instabil gewesen wäre, dann könnte man das der Öffentlichkeit ruhig mitteilen, das wäre für die Familie und für ihn eine Entschuldigung, wo sie Menschen sonst nicht finden.

Glaubt Ihr die Magenschmerzen waren vorgeschoben oder war die Tochter wirklich krank? Ist es denkbar, dass die Tochter schwanger war?