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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

11.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Entführung, München ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.01.2021 um 12:30
@julina32
So klein wird der Flohmarkt nicht gewesen sein, wenn sich die Wege der Eheleute Mazurek trennten und Frau Mazurek von der ganzen Aktion nichts mitbekam. Außerdem sehe ich die Zahl der Menschen, die sich an das Gerät erinnern können sollten, deutlich höher. Ich beispielsweise interessiere mich null für Tonbandgerät, aber mir würde auf dem Flohmarkt eines auffallen, weil ich damit Kindheitserinnerungen verbinde. Viele Leute merken sich Dinge aus ganz unterschiedlichen Gründen. So habe ich mal auf einem Flohmarkt bei einem Mann meines Alters einen ganzen Stapel Puzzles gesehen, die ich auch als Kind besessen habe. Das ist Jahre her, aber den Typ könnte ich heute noch beschreiben.

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.01.2021 um 12:47
Worauf beruht die absolute Sicherheit in der Annahme Pfaffinger hätte das Loch im Weingarten im Auftrag Mazureks gegraben? Beruht sie auf den Aussagen Pfaffingers selbst oder gibt es Zeugen, die Mazurek und Pfaffinger im Vorfeld der Tat im Wald zusammen gesehen haben?
Wenn Pfaffinger, wie er behauptet, einen Auftraggeber hatte, könnte es sich dabei nicht um eine ganz andere Person gehandelt haben, die er durch seine Aussage Mazurek wäre der Auftraggeber gewesen zu schützen versuchte. Pfaffinger dürfte auch diesbezüglich käuflich gewesen sein und er war ein Lügner. Warum wurde ihm geglaubt, was er über Mazureks Täterschaft aussagte ? Die Beziehung zwischen Pfaffinger und Mazurek scheint nicht gerade auf einer vertrauensvollen Basis beruht zu haben. Erteilt man jemandem, von dem man weiss, dass man ihm nicht trauen kann einen derart wichtigen Auftrag und macht sich abhängig von ihm? Man muss sich nur die Frage stellen, was passiert wäre, wenn nach der Tat irgendwann eine hohe Belohnung zur
Erfassung des Täters ausgelobt worden wäre. Mazurek hätte wohl kaum finanziell gegenhalten können. Er wäre Pfaffinger völlig ausgeliefert gewesen und er kannte dessen Charakter bereits aus einer geschäftlichen Beziehung und war von ihm übervorteilt bzw. betrogen worden.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.01.2021 um 13:02
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Ich denke immer noch darüber nach, ob es nicht möglich sein könnte, dass der Täter die Tonfolge damals etwa mit einem ATARI-800 (mit POKEY Soundgeneraor) erzeugt hat?
Die Tonfolgen sind fast alle miteinander verwandt (also auch BR-Vorlage und Tätertonfolge). D.h. die Anzahlen der Schwingungen je Ton sind gleich. Sie unterscheiden sich in der Tonhöhe, den Oberschwingungen und dem Einschwingvorgang. Die hätte 1981 niemand mit Amateurmitteln auszählen können, um sie dann nachzumachen.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.01.2021 um 13:45
Zitat von meerminmeermin schrieb:Worauf beruht die absolute Sicherheit in der Annahme Pfaffinger hätte das Loch im Weingarten im Auftrag Mazureks gegraben?
Das ist immer das große Missverständnis. Es gibt keine „absolute Sicherheit“. Niemand, weder du, ich noch sonst ein User und auch kein Richter war bei dem dabei, was zwischen KP und WM passierte bzw. besprochen wurde. Es existieren auch keine Film- oder Tonaufnahmen dazu.

Es gibt im Prozess immer nur die Annäherung an ein mutmaßliches Geschehen. Und diese Annäherung speist sich aus verschiedenen gesammelten Fakten bzw. Quellen, bis sie sich zu einer hinreichenden Sicherheit des Betrachters in Bezug auf die Annahme eines Ablaufs verdichtet - oder eben auch nicht.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.01.2021 um 14:08
Zitat von meerminmeermin schrieb:Worauf beruht die absolute Sicherheit in der Annahme Pfaffinger hätte das Loch im Weingarten im Auftrag Mazureks gegraben? Beruht sie auf den Aussagen Pfaffingers selbst oder gibt es Zeugen, die Mazurek und Pfaffinger im Vorfeld der Tat im Wald zusammen gesehen haben?
Die beruht auf der Annahme des Gerichts, P. hätte erlebnisfundiert ein Loch gegraben, wobei dieses Erlebnis offenbar doch nicht so fundiert war wie behauptet, sonst hätte er das Loch anschliessend nicht an der falschen Stelle vermutet. Weiters ist leider nicht mal ganz klar, worüber Mazurek und P. überhaupt gesprochen haben, es gibt da verschiedene Versionen. Das Gericht hat sich Version 4711 als die ins Konzept passende herausgepickt und mittels "freier Beweiswürdigung" revisionsfest im Urteil verankert.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.01.2021 um 14:18
Zitat von meerminmeermin schrieb:Wenn Pfaffinger, wie er behauptet, einen Auftraggeber hatte, könnte es sich dabei nicht um eine ganz andere Person gehandelt haben, die er durch seine Aussage Mazurek wäre der Auftraggeber gewesen zu schützen versuchte.
Natürlich kann KP, da er kaum Alleintäter gewesen sein kann, theoretisch eine anderen Auftraggeber bzw. Mittäter gehabt haben. Aber was spricht dafür? Ist jemand passendes in Sicht? Weit und breit nicht.

KP hat gesagt, dass WM sein Auftraggeber war. Man kann nun natürlich hingehen und von Anfang an prinzipiell die Auffassung vertreten, das nichts von dem stimmt, was ein (auch verstorbener) Zeuge gesagt hat. Das wäre aber eine unrechtmäßige vorweggenommene Beweiswürdigung.

Man macht es daher regelmäßig umgekehrt. Man nimmt erst mal zur Kenntnis, was der Zeuge gesagt hat, kratzt sich am Kopf und fragt (sich bzw. seine Mitrichter), was von dem man da glauben kann, was der Zeuge gesagt hat, wenn ja, warum, und wenn nein, warum nicht.

@Palio hat sehr schön ausgeführt, welche Bedeutung für die Überprüfung der Stimmigkeit der Pfaffinger-Aussagen die Angaben der weiteren Zeugen zu den Spatenfahrten haben. Das läßt zusammen mit anderen Fakten den Schluss zu, dass KP - im wesentlichen, er wollte natürlich seinen Hals retten und hat daher manches „hingedreht“ - die Wahrheit zum Lochgraben gesagt hat.

So, und nun stellt sich die Frage, warum er zwar die Wahrheit zum Lochgraben, aber die Unwahrheit bezüglich des Auftraggebers gesagt haben sollte. Natürlich hat sich das Gericht genau diese sehr naheliegende Frage auch gestellt. Und sie auf vielen Seiten, wie ich finde, nicht unüberzeugend beantwortet.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.01.2021 um 15:41
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:o klein wird der Flohmarkt nicht gewesen sein
Wie klein und nicht wie groß er war, hat Mazurek doch recht genau beschrieben. Das passte auch.
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:wenn sich die Wege der Eheleute Mazurek trennten und Frau Mazurek von der ganzen Aktion nichts mitbekam.
Was ist das denn für eine aussage. Wenn du im Stapel Playboy von 1968 rumblätterst und deine Angetraute drei Stände weiter im Siberbesteck kramt, schaut sie dir auf dann auf die Finger und dann gibt es Ärger?
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:Außerdem sehe ich die Zahl der Menschen, die sich an das Gerät erinnern können sollten, deutlich höher. Ich beispielsweise interessiere mich null für Tonbandgerät, aber mir würde auf dem Flohmarkt eines auffallen, weil ich damit Kindheitserinnerungen verbinde.
Gut sagen wir, dass ausser Onkel Heini, Fummler Lars, auch Erna vorbeikommt und plötzlich ein TK248 an den Stand sieht und sich plötzlich als klein Erna an ihre ersten Gesangsaufnahmen von Papa Heinrich in den 80ern erinnert. Aufgrund ihres messerscharfen Gedächtnisses hat sie das TK248 erkannt. Die ist auch bis zum Stand von XY an der Ecke gelaufen weil sie noch ein paar xy brauchte die Verkäufer ZA auch verkaufte. Wieviele Ernas oder XY mit denselben Erinnerungen haben deiner Meinung nach den Stand passiert, nicht zur anderen Seite geschaut und das Gerät erkannt.
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:Das ist Jahre her, aber den Typ könnte ich heute noch beschreiben.
Eigentlich bezog sich die von dir zu erwartende Kindheitserinnerung auf das TK 248 und nicht auf den Verkäufer.
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:Außerdem sehe ich die Zahl der Menschen, die sich an das Gerät erinnern können sollten, deutlich höher.
Meiner Meinung hilft es nicht ins Blaue hinein zu spekulieren, sondern sich an gewisse Leitparameter zu halten. Datum, Besucherfrequenz, Standort des Verkaufsstands und dann Abschätzung des Besucherstroms an dem Tag. Affinitätsbestimmung zum Objekt ergibt Erinnerungspotential


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.01.2021 um 16:24
Zitat von 2r2n2r2n schrieb am 29.08.2018:@JagBlack
Kleine Berichtigung:
1. Die Kiste wurde im zusammengebauten Zustand zum Vergrabungsort gebracht. Das belegen leichte Schleifspuren am Kistenkorpus. Es wird von niemandem angezweifelt. Ein Transport mit dem Sackkarren durch die Dickung wäre sehr schwierig. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie von zwei Lauten getragen wurde, ist hoch. Dass ein einzelner die Kiste durchs Dickicht schleift, ist zwar möglich, aber eben nicht sehr wahrscheinlich. Und weil es viele andere Indizien für die Beteiligung von weiteren Personen gibt, muss man aus meiner Sicht nicht krampfhaft die Einzeltäter Theorie veteidigen.
2. Harald Wilhelm lebte in München und hat Werner Mazurek nicht gekannt. Das wurde genau überprüft und ist sicher.
2r2n hat mir mal gepostet, dass sich Mazurek und Harald W. haben sich nachweislich nicht gekannt. Das habe ich völlig vergessen. Die Indizien, die die Staatsanwaltschaft damals gegen Harald W. in Stellung brachte, passten viel eher auf Harald W. (Seite 51 Urteil) Das heißt im Klartext immer was!

Weiter auf Seite 51:
Die Indizien, die die Staatsanwaltschaft gegen ihn in Stellung bringe, passten viel eher auf Harald Wilhelm. Merkwürdigerweise habe die Polizei die diesbezüglichen Ermittlungen sofort, d. h. im Jahr 1981, eingestellt, wohl weil es außerhalb des Vorstellungsvermögens der Polizei gewesen sei, dass ein ehemaliger Kollege zu solch einer Tat fähig sein könne.
Als erst drei Jahre später die Ermittlungen gegen W. wieder aufgenommen worden seien, hätten diese keine großartigen Erkenntnisse mehr erbracht, da die Zeit ausreichend gewesen sei, Spuren zu verwischen.
Im Verwandtschaftskreis oder Bekanntenkreis von Pfaffinger (Vernehmungsprotokoll Pfaffinger) gab es einen Schreiner.

Meine gewagte Hypothese:

Was ist, wenn die Entführung von Pfaffinger und Harald W. durchgeführt wurde? Dann würde sich auch der abgestellte Ford Transit von W. am Entführungstag erklären. Die polizeilichen Kenntnisse der Beweismanipulation des Harald W. haben ausgereicht, belastendes Material durch Pfaffinger, der als Tagedieb durch das Leben ging, zu besorgen, der ja jahrelang bei Mazurek ein – und ausging (Verkauf von gestohlenen Gegenständen an Mazurek) und es dermaßen zu platzieren, dass samt der belastenden Aussage des Pfaffinger der Mazurek, der zum idealen Sündenbock wurde.
Das Laken in der Badewanne und mit dem teilweise die Plastikrohre umwickelt waren z.B. hatte nur Bezug zu Pfaffiger nicht zum Mazurek.

Alle elektrischen Arbeiten konnten von Harald W. ausgeführt werden, als ehemaliger KFZ-Elektriker.

Nachweislich waren die Pfaffingers 14 Tage im Besitz eines Fiat 500. Ein Fiat 600 wurde im Erpresserschreiben erwähnt. Die Frau von Pfaffinger arbeitete beim Bayrischen Rundfunk und hatte jederzeit die Möglichkeit sich diesen Tongenerator für den B3Jingle zeigen zu lassen und sich diesen an ihrem Cutter-Tisch kopieren – mit allen Obertönen.
Man kann all die Indizien, die gegen Mazurek im Urteil Verwendung fanden, von der anderen Seite her gesehen, Pfaffinger und W. zuordnen.

Was haltet ihr davon?

JagBlack


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.01.2021 um 16:30
Zitat von PalioPalio schrieb:Eine "Widerlegung" in der Art von robernd, der mit Pfaffingers Lügen-Wahrheitsgeflecht exakte Lochmaße konstruiert, ist etwas, was jedem Juristen nur ein müdes Lächeln abringt.
Mir ringt es ein Müdes Lächeln ab, dass sich das Gericht damit auseinandergesetzt hat, in welcher Richtung (Blatt vorne oder hinten) der Spaten am Mofa befestigt war. Sind KPs Erzählungen zum Lochgraben tatsächlich weniger bedeutungsvoll als die widersprechenden Zeugenaussagen über die Spatenrichtung? Oder war der Widerspruch zur Lochgröße (Durchmesser und Tiefe) nur zu schwer erkennbar?

In der Vernehmung hat KP weder Schaufel noch Leiter erwähnt. Anstelle der Richter hätte ich die dann auch unter dem Teppich gelassen.
Weil WM diese drei Teile von KP gefordert hat, schließt du daraus, dass KP damit gearbeitet hat. Die Vernehmungen belegen die Frage danach ebenso wenig wie den Kamingang. Der Kamingang lässt sich objektiv widerlegen (auch wenn das angeblich irrelevant ist). Ob KP die Frage nach Spaten, Schaufel und Pickel wirklich gestellt hat, ist offen. Es ist angeblich völlig unkalkulierbar, wann KP gelogen hat und wann nicht. Warum hat sie für dich eine so große Bedeutung, dass du sie quasi als Anhang zum Urteil hinzufügst? Die Spitzhacke taucht übrigens in den polizeilichen Ermittlungen nicht auf. Die wurde rein privat vor einem oder zwei Jahren gefunden.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.01.2021 um 16:31
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:Weiter auf Seite 51:
Die Indizien, die die Staatsanwaltschaft gegen ihn in Stellung bringe, passten viel eher auf Harald Wilhelm. Merkwürdigerweise habe die Polizei die diesbezüglichen Ermittlungen sofort, d. h. im Jahr 1981, eingestellt, wohl weil es außerhalb des Vorstellungsvermögens der Polizei gewesen sei, dass ein ehemaliger Kollege zu solch einer Tat fähig sein könne.
Da stimmt was nicht.

Laut Urteil (und das sind Daten aus den Ermittlungsakten) wurde HW erst später, dann aber fast satte 5 Jahre, als Beschuldigter geführt, nämlich von Mai 84 bis Februar 89. Hatten wir hier aber auch schon erörtert.
Der am 16.07.1995 verstorbene ehemalige Polizeibeamte....
der von Mai 1984 bis Februar 1989 als Beschuldigter im Entführungsfall Ursula Herrmann geführt wurde, scheidet nach Auffassung der Kammer aufgrund einer ümfassenden Würdigung aller für und gegen ihn sprechenden Indizien als Täteraus.
Quelle: Urteil S. 272


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.01.2021 um 16:40
Diese Ausführungen auf S. 51 im Urteil stammen aber auch aus einer Erklärung, die WM selbst zu Prozessbeginn vorgetragen hat, nicht aus dem eigentlichen Urteilstext selbst, nur zur Info.

Nichtsdestotrotz eine interessante Theorie, @JagBlack. Allerdings frage ich mich da immer noch, welches Motiv HW gehabt haben soll und ob es überhaupt irgendeine Verbindung zwischen ihm und Pfaffinger gab? Vermutlich konnte man bei Letzterem zumindest keine feststellen, nehme ich mal an.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Da stimmt was nicht.

Laut Urteil (und das sind Daten aus den Ermittlungsakten) wurde HW erst später, dann aber fast satte 5 Jahre, als Beschuldigter geführt, nämlich von Mai 84 bis Februar 89. Hatten wir hier aber auch schon erörtert.
Ist es möglich, dass gegen HW bereits 1981 ermittelt wurde, er jedoch nicht offiziell als Beschuldigter galt? Ich suche mal im Urteil, ob sich dazu irgendwas findet.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.01.2021 um 16:40
Zitat von julina32julina32 schrieb:Was ist mit dem von WM benannten Herrn mit dem Generator. Konnte der sich an den stromgebenden Event nicht erinnern?
Der Mann konnte oder wollte sich nicht daran erinnern. Den Flohmarkt gibt es in der Form dort öfter. Die Verteidigung hat Fotos, auf denen der Generator sichtbar ist. Warum ist der auf den Fotos? Weil sich die Verteidigung dafür interessiert hat. Anderen Besuchern ist er sicher nicht aufgefallen.


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04.01.2021 um 16:45
Zitat von laikaaaaalaikaaaaa schrieb:Ist es möglich, dass gegen HW bereits 1981 ermittelt wurde, er jedoch nicht offiziell als Beschuldigter galt?
Allenfalls wären damals sog. Vorermittlungen in seine Richtung möglich gewesen. Ob das so war, weiß ich nicht. Interessant wäre schon, zu erfahren, wann er warum erstmals in den Fokus der Behörden geraten ist und wie es dann mit ihm weiterging.

Bei fast 5 Jahren Ermittlungsdauer kann er aber kaum irgendwelche nennenswerten Beziehungen und schützenden Hände über sich gehabt haben, wie hier gerne mal - ohne Beleg natürlich - behauptet wird.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.01.2021 um 16:54
Zitat von AndanteAndante schrieb:Interessant wäre schon, zu erfahren, wann er warum erstmals in den Fokus der Behörden geraten ist und wie es dann mit ihm weiterging.
Warum weisst du das nicht? Sein Ford Transit wurde im Wald im Tatzeitraum gesichtet. Das wird derjenige/diejenige, der/die das beobachtet hat, recht schnell kundgetan haben. Bestimmt ohne, dass HW diesem/dieser noch Geld schuldete oder ähnliche, potentiell persönliche Streitpunkte zwischen Melder/In und der gemeldeten Person.


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04.01.2021 um 16:56
Zitat von hopkirkhopkirk schrieb:Ich beispielsweise interessiere mich null für Tonbandgerät, aber mir würde auf dem Flohmarkt eines auffallen, weil ich damit Kindheitserinnerungen verbinde.
Auch ich verbinde Kindheitserinnerungen mit einem Tonbandgerät, und zwar sehr intensive:

Bernd Tonband lowOriginal anzeigen (0,1 MB)
Der kleine robernd mit dem Tonbandgerät, das mein Vater 1953 gebaut hat. Als ich älter war, habe ich genau dieses umgebaut. Später habe ich auch ein eigenes gebaut.

Vor zwei Jahren war bei uns im Ort ein kleiner Flohmarkt. Wenn mich jemand fragt, ob dort ein altes Tonbandgerät oder ein Kassettenrecorder standen, ich wüsste es nicht. Ich weiß aber, dass dort ein alter Telefonapparat stand. Das weiß ich, weil er am aktuellen Telefonnetz nicht mehr funktiobiert hätte. Was wahrscheinlich dem Verkäufer nicht klar war. Wie das Telefon ausgesehen hat? Keine Ahnung.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.01.2021 um 16:59
Zitat von roberndrobernd schrieb:Der kleine robernd mit dem Tonbandgerät, das mein Vater 1953 gebaut hat. Als ich älter war, habe ich genau dieses umgebaut. Später habe ich auch ein eigenes gebaut.
Wow, krasse "Musiktruhe". Die beiden Dreher haben Lenco L70 Teller?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.01.2021 um 17:14
Zitat von AndanteAndante schrieb:Ob das so war, weiß ich nicht. Interessant wäre schon, zu erfahren, wann er warum erstmals in den Fokus der Behörden geraten ist und wie es dann mit ihm weiterging.
Also anscheinend wurden sowohl HW als auch der ehem. Zahnarzt, mit dem er gejagt hatte, im Juli 1982 als Zeugen vernommen (S. 275 Mitte, S. 282 unten), vermutlich weil sie das alleinige Begehungsrecht für dieses Gebiet hatten seit Februar 1981 (S. 276 unten). Ob es vorher auch schon irgendwelche Ermittlungen in deren Richtung gab, wird, soweit ich das sehen kann, nicht erwähnt. Die Vernehmungen, nach denen HW dann Beschuldigter war, waren im Mai 1984 (S. 277 oben, S. 281).

Wann jetzt aber dieser Zeuge ins Spiel kam, der das Auto von HW am Entführungstag gesehen hat, geht aus dem Urteil nicht wirklich hervor. Es wird nur auf S. 277 unten Bezug genommen auf eine Hausbefragung vom 14.09.1982, aber ob das quasi die erste Befragung war, bei dem der Zeuge aufgetreten ist, ist nicht ganz klar.

Wann die Tatortbegehung war, bei der HW zusammenbrach, steht leider nicht im Urteil.

Interessant wäre halt auch, wo die Kiste gebaut wurde. Anscheinend hatte HW dazu keinen geeigneten Raum (S. 284).


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04.01.2021 um 17:15
Zitat von meerminmeermin schrieb:Worauf beruht die absolute Sicherheit in der Annahme Pfaffinger hätte das Loch im Weingarten im Auftrag Mazureks gegraben? Beruht sie auf den Aussagen Pfaffingers selbst oder gibt es Zeugen, die Mazurek und Pfaffinger im Vorfeld der Tat im Wald zusammen gesehen haben?
Diese "absolute Sicherheit" beruht einzig auf KPs Aussage. Und zwar auf dem widerrufenen Teil.

Bei intensiverer und ordentlich protokollierter Befragung sah die Antwort so aus (S. 21)

Auffindungsstelle


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.01.2021 um 17:20
Zitat von julina32julina32 schrieb:Wow, krasse "Musiktruhe". Die beiden Dreher haben Lenco L70 Teller?
Die gab es damals wohl noch nicht. Das Bild müsste von 1954 stammen. Das waren Dreher mit mechanischer Fliehkraftregelung für Shelllackplatten mit 78 U/min.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.01.2021 um 17:48
Zitat von roberndrobernd schrieb:Sind KPs Erzählungen zum Lochgraben tatsächlich weniger bedeutungsvoll als die widersprechenden Zeugenaussagen über die Spatenrichtung? Oder war der Widerspruch zur Lochgröße (Durchmesser und Tiefe) nur zu schwer erkennbar?

Der von dir behauptete Widerspruch existiert nicht, da P. die Leiter benutzt haben wird oder das Loch nachträglich, als die Leiter vorhanden war, vergrößert wurde. Zum Erdauswurf hat er die Schaufel benutzt. Mit sämtlichen am Tatort hinterlassenen Geräten wollte P. nicht in Verbindung gebracht werden, die schob er daher Mazurek zu bis auf die Leiter, von der er in seiner Rolle als Unbeteiligter nichts gewusst haben konnte. Pfaffingers Aussagen sind interpretierbar.
Zitat von roberndrobernd schrieb:Weil WM diese drei Teile von KP gefordert hat, schließt du daraus, dass KP damit gearbeitet hat.
Das hast du anscheinend falsch verstanden, WM hat diese Teile nie gefordert, Pfaffinger hat damit gearbeitet, wusste, dass sie gefunden werden und hat sie vorsorglich Mazurek zugeschustert.
Zitat von roberndrobernd schrieb:Der Kamingang lässt sich objektiv widerlegen
Nein, lässt er sich nicht. Aber ich vermute ebenfalls, dass er eine Erfindung ist. Viel zu unbequem für Pfaffinger. Ist aber nebensächlich, glaub mir.
Zitat von roberndrobernd schrieb:Es ist angeblich völlig unkalkulierbar, wann KP gelogen hat und wann nicht.

P. Ist nicht unkalkulierbar. Seine Absichten werden schon recht deutlich. Es ist klar erkennbar, dass er Mazurek als den wahren Täter hinstellen wollte und davon auch erstmal nicht wieder abrückte.
Zitat von roberndrobernd schrieb:Die Spitzhacke taucht übrigens in den polizeilichen Ermittlungen nicht auf. Die wurde rein privat vor einem oder zwei Jahren gefunden.
Na also. Das wird ja immer besser. Dann konnten die Ermittler ja damals auch nicht nach einer gefundenen Spitzhacke fragen und diese Schlussfolgerungen konnten so abgerundet wie sie heute möglich sind, vom Gericht auch nicht getroffen werden. Der einzige, der wusste, was dort zu finden sein würde, war Pfaffinger und was macht der mit seinem Wissen? Er verrät es!

Pfaffinger sitzt in der Vernehmung und weiß genau, dass er seine abgesägte Schaufel und seine Spitzhacke dort im Wald in der Nähe der Kiste gelassen hat und dass diese Dinge voraussichtlich gefunden werden. Also erzählt er vorsorglich, wer diese Dinge brauchte, damit die Ermittler sich mit diesem Mann beschäftigen.


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