Berlin-Moabit: Flüchtlingsjunge Mohamed (4) ermordet

@JuliaDurant

Als Tatverdächtiger/Angeklagter muss man sich nicht selbst belasten.
Und der Anwalt ist verpflichtet, die bestmögliche Verteidigung zu liefern, idealerweise einen Freispruch zu erwirken.
So ist das in unserem Rechtssystem, der Staatsanwalt muss die Täterschaft vor dem Richter beweisen, der Anwalt diese Beweise entkräften.

Ein Anwalt hat damit eine gewisse Sonderstellung, er macht sich nicht strafbar, wenn er einen Straftäter raushaut - es sei denn, er tut das auf illegale Weise.
Beispielsweise, indem der Herr Anwalt zum Kronzeugen fährt und diesem droht, er würde dessen Familie fertigmachen, wenn der seinen Mandanten belastet. Das ist nicht erlaubt.

Aber Ratschläge, wie ,,verweiger die Aussage, streite alles ab" sind legitim.

Unter anderem auch deshalb, weil es schon oft genug vorkam, dass Menschen die Täterschaft an einer Tat zugaben, obwohl sie gar nicht die tatsächlichen Tätern waren. Weil sie geistig verwirrt waren, zu dumm, weil sie sich dem Druck des Verhöres entziehen wollten, jemand anderen schützen wollten, erpresst wurden (,,du gehst für mich in den Knast oder deiner Frau passiert was!")...


Wirklich relevant ist letztendlich ohnehin nur vor dem Richter, soweit ich weiss.

Natürlich kommt es einem albern vor und verärgert einen, wenn eine Leiche im Kofferraum des eigenen Autos gefunden wird und die Person zuvor noch mit einem gesehen wurde und ich weiss nicht, wie der Fall hier tatsächlich liegt, aber es haben sich schon die auf den ersten Blick klarsten Verhältnisse im Laufe der Zeit noch als anders herausgestellt...

Das muss man halt auch als Ermittler immer beachten und trotz Erfahrungen usw. immer wieder neu an einen Fall herangehen.


@S_C

Wahrscheinlich würden die polizeilichen und staatsanwaltschaftlichen Ermittler öfters lieber den Mund halten und ihre Arbeit machen wollen - aber die Medien und die Öffentlichkeit verlangen doch ständig nach aktuellsten Informationen.

Mittlerweile gibt es doch sogar liveticker für Kriege...

Kc schrieb:Wirklich relevant ist letztendlich ohnehin nur vor dem Richter, soweit ich weiss.

in österreich wird auf die kontradiktorische vernehmung abgestellt.
http://www.jusline.at/165._Kontradiktorische_Vernehmung_des_Beschuldigten_oder_eines_Zeugen_StPO.html

Kc schrieb:ich weiss nicht, wie der Fall hier tatsächlich liegt, aber es haben sich schon die auf den ersten Blick klarsten Verhältnisse im Laufe der Zeit noch als anders herausgestellt...

Stimmt, er kann auch nur Handlanger für jemand anderes gewesen sein, als Beschaffer. Darüber wurde ja auch schon spekuliert. Würde er also die Tat doch leugnen, gäbe es einen Indizienprozess gegen ihn.

Ich habe ja schon vor ein paar Tagen geschriebe, dass die Aufnahmen der 2. Kamera illegal waren.
An die Dimension, dass die Aufnahmen damit auch keine Beweismittel sind, hatte ich dabei noch gar nicht gedacht.

Diese Aufnahmen haben den guten Zweck erfüllt, dass der Mann endlich erkannt werden konnte.

Ein vor Gericht standhaltener Beleg dafür, dass der Festgenommene zu der Zeit in der Staße gewesen ist, sind die Aufnahmen wahrscheinlich nicht, da nicht als Beweismittel zugelassen.

Die Aufahmen vom Lageso dürften zu unscharf sein, um ihn eindeutig zu identifizieren. Der Anwalt wird sagen, das ist nicht mein Mandant und der Festgenommene, dass er an diesem Tag nicht dort war.

Es müssen also Zeugen gefunden werden, die ihn eindeutig auf dem Gelände, am besten noch mit dem Jungen gesehen haben (ud wiedererkennen).

Der Anwalt macht seine Arbeit, in dem er versucht das Beste für seinen Mandanten herauszuholen.
Der Widerruf des Geständnisses könnte einen Deal als Hintergrund haben: Geständnis gegen Hafterleichterungen (etwas in der Art, denke ich mir).
Ich glaube aber nicht, dass die Stategie aufgeht. Es werden sich genügend Spuren finden, die nachweisen, dass der Mann mit dem Jungen unterwegs war, wahrscheinlich auch Spuren der Tat. Die Labore arbeiten sehr effizient.

interessant ist ja jetzt tatsächlich nicht nur die nähe zu potsdam sondern auch das er dort in einem sicherheitsdienst arbeitete. vielleicht sollte oder hat man auch schon angfangen seine handydaten zu überprüfen um zu sehen wo er die letzten monate eingeloggt gewesen ist

@AveMaria

Als Beschaffer und dann war sein Job auch Entsorger??

Er entführte ihn und er gab ihn der Polizei zurück.
Die Entführung liegt 4 Wochen zurück.

Also Aufnahmen hin oder her, er hatte eine Leiche in seinem Kofferraum! Ich bitte euch!

frauZimt schrieb:Ein vor Gericht standhaltener Beleg dafür, dass der Festgenommene zu der Zeit in der Staße gewesen ist, sind die Aufnahmen wahrscheinlich nicht, da nicht als Beweismittel zugelassen.

Und trotzdem dürften die nunmal vorhandenen Aufnahmen einen Richter in seiner Betrachtung der Indizien und in seinem Urteil beeinflussen. Davon bin ich überzeugt.

@rasselbande
Ich glaube eher, dass er bei Mohamed das Problem hatte, gefilmt worden zu sein. Vielleicht hat er sich daher nicht getraut, den Leichnam aus seinen "Hobbyräumen" wegzubringen. Wenn er wirklich auch für Inga und Elias Verschwinden verantwortlich ist, nehm ich an, dass beide Kinder am selben Ablegeort versteckt/vergraben sind. Vielleicht wollte er seinen Ablegeort nicht auffliegen lassen, wenn er Mohamed dort auch noch versteckt. Schliesslich war sin Gesicht ja in allen Medien. Wäre er irgendwo mit Auto und Spaten im Wald beobachtet worden, wäre er sicher aufgeflogen. Dass er alle 3 Leichen in seinen Hobbyräumen in Katzenstreu abstellt, glaube ich nicht. Die Katzenstreu kann den Geruch nicht mal ansatzweise überdecken.

Elefant100 schrieb:Als Beschaffer und dann war sein Job auch Entsorger??

Keine Ahnung. Er könnte die Leiche beim Auftraggeber abgeholt haben... 😶 Reine Spekulation. Ich glaube eher, er ist Einzeltäter und vielleicht sogar Serientäter. Man wird es herausfinden.

@frauZimt
Die Aufnahmen am LaGeSo sind aber legal und anhand derer gab es bereits Zeugen, die angaben, ihn öfter gesehen zu haben. Damit ist er identifiziert. Die 2. Videoaufnahmen sind nur das Sahnehäubchen. Ausserdem kann es sein, dass seine Eltern gegen ihn aussagen, auch wenn sie das wahrscheinlich nicht müssten. Ich sehe im Fall Mohamed seine Eisdecke als sehr dünn an. Das einzige, was mit seiner Verweigerungstaktik passieren kann ist, dass ihm weitere Taten nicht nachgewiesen werden können.

Was ich beim Lesen der Märkischen Allgemeine heute früh interessant finde ist, dass ihn in seinem Dorf doch wohl Nachbarn auf den 2. Bildern erkannt haben.

...dachte, sieht aus wie mein Nachbar.


Warum meldet man sich nicht bei der Polizei? Das Kaff hat 80 Einwohner. Liegt es daran?

Der Mann sagte auch, er sei erschüttert, das es "Einer von uns" ist.


Gibt es da noch ein familiäres Gefühl in den Dörfern? (Es darf kein Schatten auf uns fallen?)


Ich finde das strange. Bei so einer Tat muss jedem Verdacht nachgegangen werden. Wie kann man an seinen Nachbarn denken und nichts machen?

Der Mann sagte zur Rechtfertigung: Das war ja in Berlin. Ich dachte, das hätte nichts mit Brandenburg zu tun.


Ich bin darüber echt fassungslos und denke der Grund nichts zu sagen, war die Angst, es sich mit den Nachbarn zu verderben.
Das macht es aber nicht besser-im Gegenteil.

Und nun, da der Nachbar ja das tote Kind bei sich hatte (die Täterschaft muss ja noch geklärt weren) kann die Mutter ihr Haus verkaufen und wegziehen. In diesem Dorf, in dieser Gegend, wird sie nicht bleiben können.

Weis man eigentlich etwas zur Nationalität des Täters ?

@MaryPoppins

habe auch den Gedanken, das er den ort des hobbyraumes nicht preis geben will, weil dort mehr zu finden ist. eventuell war die Bedeckung mit katzenstreu nur für den transport gedacht...
das er mohamed entführt u ermordet hat, lässt sich nicht mehr von der Hand weisen, vll erhofft er sich, sollte er mehrere Straftaten begangen haben, nur dafür verurteilt zu werden.
ich hoffe die ermittler werden seinen hobbyraum schnell finden u gründlichst untersuchen. täter u leiche sind gefunden, meist reicht ja, glaub ich die leiche, um eine menge licht ins dunkel zu bringen.

@samlabam

samlabam schrieb:Weis man eigentlich etwas zur Nationalität des Täters ?

Ja, wenn man die Presseberichte liest, dann erschließt
sich einem, daß es sich um einen deutschen Staatsbürger
handelt, der in Brandenburg bei seinen Eltern lebte.

MaryPoppins schrieb:Dass er alle 3 Leichen in seinen Hobbyräumen in Katzenstreu abstellt, glaube ich nicht. Die Katzenstreu kann den Geruch nicht mal ansatzweise überdecken.

Darüber denke ich jetzt schon seit gestern nach. Katzenstreu ist enorm saugfähig und wird den Verwesungsprozess beeinflusst haben, und damit auch die Geruchsbildung. Zudem beeinflussen Umgebungstemperatur und Luftzufuhr ebenfalls diesen Prozess. Je nach Lagerort kann es sein, dass die Geruchsbildung dann für die Umgebung kaum oder nur kurze Zeit wahrnehmbar war.

Ein schreckliches Thema...

Inga war zwei Monate verschwunden, als Elias verschwand. Elias war drei Monate verschwunden, als Mohamed verschwand. Angenommen, Mohamed's Mörder hat auch mit dem Verschwinden der anderen beiden Kinder zu tun. Könnte es sein, dass er jedes der Kinder nach dessen Tod mit Katzenstreu bedeckt hat, weil er so lange wie möglich etwas mit der Leiche anstellen wollte. Und erst, als selbst das Katzenstreu nicht mehr den Verwesungsgeruch verdrängen konnte, entsorgte er die Leiche und holte sich ein neues Kind?

Immerhin wurde doch schon mal in mindestens einem der drei Threads (Inga, Elias, Mohamed) vermutet, dass sich der Täter nach ein paar Monaten ein neues Kind holen würde.

Ich denke mal, diese Schlußfolgerung resultiert daher, daß viele Täter nach eine Weile wieder "Lust" auf eine neue Tat bekommen. Erfahrungsgemäß sogar in immer kürzeren Abständen. Nach dem aktuellen Kenntnisstand wird sicher alles lückenlos aufgeklärt, auch ob ein Zusammenhang mit Inga oder Elias besteht. Die Vermutung liegt nah und die Lösung dürfte in dem sogenannten Hobbyraum zu finden sein. Ich fürchte, da tun sich Abgründe auf, in die man nicht gern schauen möchte.
Das Katzenstreu war sicher nicht nur zum Verdecken des Geruchs - welches Katzenstreu kann das schon. Katzenbesitzer wissen, wovon ich spreche. Vielmehr glaube ich an ein "Aufsaugen von Flüssigkeiten". In Särgen werden oft Sägespäne als Unterlage genutzt aus eben diesem Grunde. Das hört sich makaber an, ist aber so. Zumal es sogar KaStreu gibt, die aus Holzspänen hergestellt wird.

Grade als Newsticker gesehen, Mohamed Mörder gesteht auch Mord an Elias!!
Es läuft auch gerade als Ticker bei N24.