Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

@Hammurapi
Und wo ist dieser Live Ticker dann zu lesen ?
Oder ich verstehe dein Posting jetzt falsch.
Mich würde nämlich interessieren ob man den Prozess auch so verfolgen kann ohne dort anwesend zu sein

@Kurdfella-

Die Verhandlung wird wohl in einer Großen Schwurgerichtskammer des Landgerichts Stuttgart stattfinden.

@Sternchenxx

Bei Verhandlungen mit großem öffentlichen Interesse gibt es neuerdings auf den Onlineseiten lokaler Zeitungen immer häufiger diese Liveticker aus dem Gericht (vgl. Höxter). Vielleicht diesmal bei der LKZ?

@Hammurapi
Ist es nicht so das Bild und Tonaufnahmen bei Gericht nicht erlaubt sind? Das der Pressesprecher dann die nötigen Mitteilungen der Presse bekannt gibt ?

@OmaBRa

Bild- und Tonaufnahmen sind während der Verhandlung zwar nicht erlaubt, aber Gerichtsreporter können aus dem Gerichtssaal in Echtzeit in einen "Liveticker" im Internet Textbotschaften einstellen und auf diese Weise detailliert darüber berichten, was in der Verhandlung gerade passiert und ausgesagt wird. Diese Details bleiben dann den vorerst ausgeschlossenen Zeugen bei Interesse eben nicht verborgen.

@Hammurapi
Gut das hab ich jetzt schon verstanden aber muss das nicht auch erst genehmigt werden ? Das ein Gerichtsreporter das online setzt ?Der Fall ist ja schon sehr schleierhaft bis jetzt geht man nur davon aus das sie am 12. 10. 15 getötete wurde sind noch sehr viele Fragen offen .

@OmaBRa

Naja, man kann kaum verhindern, dass Menschen aus dem Zuschauerbereich Textnachrichten von ihrem Handy absenden. Journalisten sind angeblich ja auch nur Menschen. Und ja, es sind noch viele Fragen offen, die in der Verhandlung sicherlich beantwortet werden. Hier im Forum wurden diese Fragen ja schon umfangreich diskutiert und viele sind schon sehr gespannt, mit welchen Sachbeweisen der Tathergang und die Täterschaft begründet wird.

@Hammurapi
Na ja, in den Gerichtssälen, in welchen ich tätig bin, ist pauschal die Benutzung von Handies etc. verboten. Damit kann man das schon etwas unterbinden.

@Rick_Blaine

Zu vielen Fällen hier im Krimiforum, bei denen zur Zeit die Hauptverfahren laufen, lese ich Liveticker aus dem Gericht. Kann mir kaum vorstellen, dass die Reporter alle 5 Minuten vor die Tür gehen, um den nächsten Bericht abzusetzen.

Letztlich lässt sich das Geschehen im Gerichtssaal vor Zeugen praktisch kaum geheimhalten. So war es immer schon möglich, dass Zeugen von Zuschauern in Pausen auf dem Flur über Details informiert wurden. Ein guter alter Brauch ist es trotzdem.

Wenn es tatsächlich darum geht herauszufinden, ob Zeugen untereinander eine Lügengeschichte abgesprochen haben, werden auch sehr viele Nebensächlichkeiten abgefragt, auf die die Zeugen sich nicht vorbereitet haben, da immer nur das Kerngeschehen abgesprochen wird. So einen detaillierten Live-Ticker, der das alles wiedergibt, habe ich noch nicht gesehen.

Meistens zeichnet es sich bereits im Vorfeld ab, wenn abgesprochene Aussagen zu erwarten sind. In der kritischen Phase werden dann keine Pausen gemacht, so dass eben verhindert wird, das Zeugen draußen informiert werden. Ich habe einmal erlebt, dass ein Zuschauer den Part hatte, die Zeugen draußen zu informieren, was drinnen passiert. Zum einen ist er sehr schnell aufgeflogen, zum anderen war es ihm gar nicht möglich effektiv zu "arbeiten", da er nicht drinnen und draußen gleichzeitig sein konnte.

Die Richter sind nicht auf der Wurstsuppe dahergeschwommen und durchaus in der Lage, Vorkehrungen zu treffen. Gerade bei einem Prozess, bei dem der Angeklagte aus der U-Haft vorgeführt wird, sind ausreichend Wachtmeister anwesend drinnen und bei Bedarf auch draußen.

Wer geht denn am 09. Januar 17 zu der Verhandlung ? Könntet ihr es eventuell mitschreiben und uns berichten ? Da ich keine Zeit habe im Januar hin zu gehen.

Auf der Seite vom Landgericht Stuttgart sind nun die Termine veröffentlicht:

9. Schwurgerichtskammer / 9 Ks 111 Js 118022/15

Beginn: 09. Januar 2017 9.15 Uhr; Fortsetzung: 11., 16., 18., 23., 25. Januar 2017, 06., 23. 28. Februar 2017, 02., 08., 22. März 2017 jeweils 9.15 Uhr

Tatvorwurf: Totschlag; Tatort: Ludwigsburg

Dem 43 Jahre alten Angeklagten wird vorgeworfen, am 12.10.2015 seine Ehefrau in der gemeinsamen Wohnung erwürgt und den Leichnam anschließend in Ludwigsburg in einem Gebüsch abgelegt zu haben.

flunsel schrieb:Dem 43 Jahre alten Angeklagten wird vorgeworfen, am 12.10.2015 seine Ehefrau in der gemeinsamen Wohnung erwürgt und den Leichnam anschließend in Ludwigsburg in einem Gebüsch abgelegt zu haben.

Ich sehe in diesem Fall wie in vielen anderen auch, dass die Art und Weise der Trennung auch für Nadine zur Falle wurde.

Nach außen spielte er den großzügigen Mann , so nach dem Motto, seht her , wie wir das mit der einvernehmliche Scheidung hin bekommen, doch am Ende , als es Ernst wurde, eigentlich doch keine Trennung wollte ?

Oder war es letztlich die Frage, wer ausziehen soll, wo man sich nicht einig werden konnte ?

Aus Neugier würde ich gerne an der Verhandlung teilnehmen. Kennt jemand den Saal? Ist es wahrscheinlich Platz zu bekommen? Würde die Fahrt ungern antreten und dann vor einem total überfüllten Saal stehen

@bellady

bellady schrieb:Ich sehe in diesem Fall wie in vielen anderen auch, dass die Art und Weise der Trennung auch für Nadine zur Falle wurde.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass finanzielle Aspekte neben der gekränkten Eitelkeit auch eine Rolle gespielt haben. Es gibt dieses letzte Foto von Nadine. Da hat sie ein Stück Papier in der Hand auf dem Weg in die Bank. Vielleicht wollte sie ausziehen und die Hälfte vom Haus haben. Vielleicht hat sie ihm das an diesem Abend gesagt, dass sie mit beiden Kindern ausziehen wird.

Sie macht auf dem Foto auf mich nicht den Eindruck, als sei sie total durch den Wind.



Oder täusche ich mich da. Hat sie unschöne Post bekommen und musste etwas mit einem Berater besprechen? Kann natürlich auch sein.

JamesRockford schrieb:Oder täusche ich mich da. Hat sie unschöne Post bekommen und musste etwas mit einem Berater besprechen? Kann natürlich auch sein.

Wenn der Mord zeitnah nach dem Banktermin geschah , müsste das doch zum Verhandlungsgegenstand gehören, wenn auch dann diese Infos eher durch den Richter eingebracht würde ?

@bellady


Das Foto ist das letzte Foto von Nadine. Es wurde am späten Nachmittag/frühen Abend in der Bank gemacht. Nadine telefoniert und hat ein Schreiben o.ä. in der Hand.

Ich bin überzeugt, dass die Ermittler genau überprüft haben, warum Nadine zur Bank gegangen ist. Und dass dieser Banktermin, ob vereinbart oder spontan, vielleicht auch ein Mosaiksteinchen gewesen ist.

Es kann sich ja jeder Mal die Frage stellen, wann man mit einem Bankberater sprechen muss. Normalerweise hebt man sein Geld am Automaten ab, holt die Auszüge, sofern man kein online Banking macht.

Ich glaube nicht dass man zu einem Banktermin in sportkleidung erscheint, daher wahrscheinlich eher etwas spontanes. Es würde mich aber nicht wundern wenn der Mord neben Eitelkeit (Frau hat einen anderen) auch finanzielle Gründe hat.

@Alminu

Ob für Nadine da noch Zeit blieb, sich darüber Gedanken zumachen ,was sie an hatte ?

Könnte sogar von Vorteil gewesen sein, dass sie dadurch ablenken konnte von dem Vorhaben bei der Bank ?

Das wird denen dann wohl kaum entgangen sein, in welcher Lage sie sich befand.

Was dieses "Schreiben" und den "Banktermin" angeht: die Volksbank Ludwigsburg hat vor einigen Jahren ihre Kontoauszugsdrucker umgestellt auf Din-A4-Format, zweifach gefaltet wie ein Brief. Aufgrund der Sportkleidung sieht das für mich auch nicht nach einem gewichtigen Termin aus; eher ganz normales Geldabheben am Automaten, kurz Kontoauszüge rauslassen und beim Rausgehen schon wieder entspannt telefonieren.
Sollte es anders gewesen sein, so werden wir das bald erfahren.