Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

@Hammurapi

Sagen wir mal so: ein reiner Tisch wäre wünschenswert und vielleicht nicht die schlechteste Lösung, auch im Hinblick auf einen späteren Neuanfang. Wenn der Tatverdächtige vorhat, später wieder ein halbwegs normales Verhältnis zu seien Kindern aufzubauen, dann kommt er darum sowieso nicht herum.

Ob Schweigen statt Reue und Kooperation aus juristischer Sicht besser ist, das ist auch nicht so klar. M.E. "lohnt" Schweigen nur, wenn lebenslänglich im Raum steht. Aber vielleicht bin ich hier etwas zu einfach gestrickt. ;)

@Mr.Stielz

Das Gericht hat die Aufgabe, anhand der vorliegenden Beweise die Schuld des Angeklagten nachzuweisen. Der Verteidiger hat die Aufgabe zu prüfen, ob diese Beweise stichhaltig und seinen Mandanten als Täter zu überführen imstande sind. In dieser Phase raten die meisten Strafverteidiger ihren Mandanten zum Schweigen, denn jedes Wort könnte die Position verschlechtern. Der Verteidiger versucht seinerseits, aus den vorliegenden Beweisen einen möglichen ganz anderen Ablauf zu rekonstruieren. Gelingt dies, so begründet es u.U. Zweifel an dessen Täterschaft.

Sind die Beweise jedoch eindeutig, kann es in manchen Fällen günstig sein, ein vollumfängliches oder teilweises Geständnis abzulegen. Und dies nur aus einem Grund: durch die Aussagen soll ein gewisses Verständnis erzeugt werden, welches sich positiv auf die Strafbemessung auswirken könnte.

Was die Hinterbliebenen betrifft, so kann eine solche Erklärung eben auch nichtöffentlich, nicht in der Verhandlung erfolgen. Und dies auch später noch zu jedem möglichen Zeitpunkt.

Heute ist die schlimme Tat ein Jahr her...Mir kommt es vor wie gestern. Furchtbar!!!

schlimm, tatsächlich nun schon über ein Jahr vergangen...
Immer noch so viele offene Fragen, hoffe der Prozess beginnt bald...
Mir sind immer noch so viele Sachen schleierhaft...

Wer geht denn alles zur Verhandlung ? Ich hoffe ich kann es auch ! Können wir dann zusammen.

@Nina75
...Wer geht denn alles zur Verhandlung ? Ich hoffe ich kann es auch ! Können wir dann zusammen...

Wenn ich es rechtzeitig mitbekomme und es zeitlich passt, würde ich evtl. hingehen. Aber ich denke, dass sich noch mehr von diesem Forum für diesen Prozess interessieren werden.
Weißt Du, wo genau alles stattfinden wird (Ort/Gebäude)? Hab damit bis jetzt keinerlei Erfahrung.

@Lulula
...Immer noch so viele offene Fragen, hoffe der Prozess beginnt bald... Mir sind immer noch so viele Sachen schleierhaft...

Genau deshalb geht der Fall mir - wie vielen anderen auch - nicht aus dem Kopf.

@Justitia66

In einem Zeitungsartikel stand, dass die 9. Große Strafkammer am Landgericht Stuttgart das Verfahren führen wird. Auf der Internetseite des Gerichts ist allerdings bis heute keine Terminankündigung für diese Anklage zu finden.

Nur ob beim Prozess die offenen Fragen beantwortet werden...Wenn er weiter schweigt?

@Eloxin

Der Angeklagte hat das Recht zu schweigen! Aus diesem Schweigen dürfen ihm weder Vor- noch Nachteile erwachsen. Die Staatsanwaltschaft hat die Aufgabe, auch einem schweigenden, an der Aufklärung nicht aktiv mitarbeitenden Angeklagten die vorgeworfene Tat anhand von Beweisen schlüssig nachzuweisen. Die offenen Fragen zum Tatablauf dürften daher im Prozess sehr wohl zur Sprache kommen, begründen sie doch im wesentlichen die Anklage. Die Beweise müssen schließlich logisch interpretiert werden und einen Tatablauf ergeben, der den Angeklagten eindeutig als Täter (und niemand möglicherweise anderen) überführt.

Wen es interessiert --> habe folgende Emailantwort auf meine Anfrage bzgl. Prozesstermine bekommen:


... werden die Termine sämtlicher erstinstanzlicher Strafverfahren ca. 2 Wochen vor Prozessauftakt auf unserer Homepage bekannt gegeben.


Mit freundlichen Grüßen

Elena Gihr
Richterin am Landgericht
10. Strafkammer
- zugl. 1. Mediensprecherin für allgemeine Angelegenheiten und Strafsachen -
Landgericht Stuttgart
Urbanstraße 20
70182 Stuttgart
Tel.: 0711/212-3633
Fax: 0711/212-3539
Mail: Elena.Gihr@LGStuttgart.justiz.bwl.de
Pressetelefon: 0711/212-3800

@Justitia66

Naja, ein bisschen geflunkert ist das schon. Im Moment zielen die Vorankündigungen für beginnende Strafverfahren (III.) auf die KW 43/2016 und legen bis maximal 27.10.16 vor. Der überwiegende Teil der Terminangaben dieser Rubrik müsste richtigerweise mit "Nachankündigungen" gekennzeichnet werden.

Quelle: http://www.landgericht-stuttgart.de/pb/,Lde/Startseite/Aktuelles/Verhandlungstermine

Wann ist die Verhandlung ?

@Kurdfella-
Habe eben nachgeschaut auf der Seite des LG Stuttgart.Es stehen noch keine Verhandlungstermine.Garnichts.
Ich warte auch darauf.
Ich denke es kommt in den Zeitungen,wann dann die Verhandlung beginnt.

wird das eine öffentliche Verhandlung?

@BellaNapoli
Ich denke schon.Ich hoffe es zumindest.
Könnte es denn sein,das es nicht öffentlich ist ? Und was wäre dann die Begründung ? @Rick_Blaine

@Nina75

Der Stielz heißt zwar nicht Andy, aber bei Strafprozessen gilt der Öffentlichkeitsgrundsatz. Vereinfacht heißt das, die Öffentlichkeit hat "immer" ein Recht dabei zu sein, mit wenigen Ausnahmen, wie z.B. Jugendstrafsachen und Sexualdelikten (Schutz von Minderjährigen und Opferschutz).
Der Prozess wird also öffentlich sein.

@Mr.Stielz
Danke ! Auch wenn du nicht Andy heißt :)

Ja so dachte ich mir das auch.
Ich hoffe ich kann beim Prozess dabei sein.

Ganz ehrlich ? Ich kann bei den Angehörigen von N.E. nachvollziehen das sie dabei sein möchten um zu erfahren warum auch bei den engsten Freunden aber ich stell mir grad vor halb Eglosheim o Ludwigsburg ist da jetzt dabei und danach das ganze dann auf Fb jeder mit seiner anderen Version hmm ob es wirklich gut ist wenn die öffentlich ist arme Fsmilie sorry meine Meinung

@OmaBRa

Das Öffentlichkeitsprinzip zielt nicht auf Angehörige oder Freunde von Opfer oder Täter, sondern darauf, dass nach den Erfahrungen der Geschichte niemand einem Richter ausgeliefert sein soll, ohne dass die Öffentlichkeit, in deren Namen ja ein Urteil gefällt wird, mit wachsamen Augen über das rechtstaatliche Verfahren blickt. Es geht also bei einem Strafprozeß nicht vorrangig darum, irgendwelche "Wahrheiten" ans Licht zu bringen, sondern nach den Regeln des geltenden Rechtes jemanden nur dann bestrafen zu können, wenn ihm seine Straftat auch wirklich nachgewiesen wurde. Und über dieses Verfahren soll die Öffentlichkeit wachen. Das ist ein hohes Gut in einem Rechtstaat, völlig unabhängig vom konkreten Fall.

Ich fände es auch nicht gut als Gaffer da hinzugehen. Interessieren würde es mich schon aber das geht zu weit.