Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

Heribert schrieb:Das mit dem Kalk ist schon sehr ungewöhnlich,

War das Kalk, war das Phosphor? Wie viel war davon zu finden? Nur Spuren, die man chemisch nachweisen konnte oder waren die Knochen "voller Kalk"?
Zeigt mal wieder das wesentliche Problem dieses Falls, so viele unterschiedliche Informationen, u.a. bedingt durch Übersetzungsfehler und "Stille Post" einer schreibt beim anderen ab.

Die fehlenden Blutspuren müsste ein Forensiker mal bewerten. Nach meinem Kenntnisstand gerinnt Blut nach dem Tod relativ schnell, so dass es keine Blutspuren mehr geben kann, wenn der Körper später zerfällt.

Ausserdem: Warum lassen die super ausgebufften Täter der toten Lisanne den einen Schuh samt Socke am Fuß, wenn sie ihre Leiche mit Kalk schneller verwesen lassen wollten?

Heribert schrieb:Das schließt einen Unfall tendenziell eher aus.

Nein, das schliesst einen Unfall überhaupt nicht aus. Wie schon auf den Fotos zu sehen ist, ist es teils wolkig. Im Nebelwald ist es zudem stets feucht, auch in der Trockenzeit. Ausrutschen kann man deshalb leicht und jederzeit, auch wenn es natürlich weniger gefährlich ist als in der Regenzeit, in welcher gewisse Wege nicht oder kaum mehr begehbar sind.

bikini-apoll schrieb:wenn sie ihre Leiche mit Kalk schneller verwesen lassen wollten?

Die Kalksache ergibt sowieso keinen Sinn, da man wohl nirgendwo leichter Leichen entsorgen kann als in so einer Gegend.

Garza schrieb:Wie schon auf den Fotos zu sehen ist, ist es teils wolkig. Im Nebelwald ist es zudem stets feucht, auch in der Trockenzeit. Ausrutschen kann man deshalb leicht und jederzeit, auch wenn es natürlich weniger gefährlich ist als in der Regenzeit, in welcher gewisse Wege nicht oder kaum mehr begehbar sind.

Mit anderen Worten. Sie hätten diese Wanderung niemals wahrnehmen dürfen.

Zwei junge Mädchen allein unterwegs im gefährlichen Urwalddschungel Nebelwald. Gespickt mit Flüssen und gefährlichen Brücken

Heribert schrieb:Sie hätten diese Wanderung niemals wahrnehmen dürfen.

Na ja, der Pianista alleine wäre wohl machbar. Aber auf der anderen Seite runter nicht, da mit zu grossen Gefahren verbunden. Ich war einige Male im Nebelwald im Nachbarland Costa Rica unterwegs und auch zur Trockenheit musste man je nach Strecke auf jeden Schritt achten.

Heribert schrieb:Mit anderen Worten. Sie hätten diese Wanderung niemals wahrnehmen dürfen.

Zwei junge Mädchen allein unterwegs im gefährlichen Urwalddschungel Nebelwald. Gespickt mit Flüssen und gefährlichen Brücken

Dumm nur ,dass sie genau dieses gar nicht vor hatten.

Sie wollten vermutlich lediglich den Pianista Trail laufen. Beide waren fit , hatten vernueftiges Schuhwerk an, gut die kurzen Hosen sind suboptional, aber auch mit dieser Bekleidung haetten sie problemlos den Pianista Trail hin und zurueck geschafft.

@lucyvanpelt

lucyvanpelt schrieb:Sie wollten vermutlich lediglich den Pianista Trail laufen.

Diese Vermutung ist nicht zutreffend.
Sie sind auf dem Mirador ganz bewusst einen anderen Weg gegangen als den, auf dem sie gekommen sind. Sie haben auf dem Mirador nicht die Orientierung verloren. Sie posierten auf den Fotos ganz bewusst auf den verschiedenen Seiten der Continental Divide. Kris auf der Atlantikseite, Lisanne auf der Pazifikseite. Auf dem Mirador gibt es auch nicht viele Wege in verschiedenen Richtungen, so dass sie einen verwechseln konnten. Und sie waren bestimmt nicht so dumm, dass sie bei drei Wegen ( mehr waren es nicht, soweit ich das im Video mit den Eltern in Erinnerung habe) vergessen hatten, welchen sie gekommen waren.
Ausserdem waren sie bereits am Vortag schon den Pianista gegangen. Hinauf und wieder zurück. Den richtigen Weg.
Sie wollten dieses Mal ganz bewusst einen anderen Weg nehmen. Ich schliesse aus, dass sie nur den Pianista hin und zurück wollten.

Hathora schrieb:Ausserdem waren sie bereits am Vortag schon den Pianista gegangen. Hinauf und wieder zurück. Den richtigen Weg.

Hast du dafuer eine Quelle, dass sie am Vortag schon den Pianista Trail gelaufen sind.
Woher willst du wissen, dass sie nicht geglaubt haben, dass es ein Rundweg ist ?
Es gibt vom Vortag keine Fotos ueber diese Tour.
Auch in der Timeline gibt es diesbezueglich keine Informationen.

https://www.allmystery.de/static/upics/36757e_TIMELINE-page-001.jpg

@lucyvanpelt

lucyvanpelt schrieb:Hast du dafuer eine Quelle, dass sie am Vortag schon den Pianista Trail gelaufen sind.

Ich wollte eigentlich diesen folgenden Satz nie gegenüber anderen User benutzen, aber jetzt werde ich es:
Bitte les dich ein. Wer den Thread von Anfang an gelesen hat, dem ist dies bestimmt noch in Erinnerung.

Ist nicht böse gemeint. Aber im Thread wurde das schon oft diskutiert, wie du in der SuFu erkennen kannst. Wer dabei eine Quelle genannt hat weiss ich nicht.

Ich habe nur gelesen ,es gab unterschiedliche Aussagen wegen ihrer Tour am 1. April. Da haben Zeugen die beiden Tage verwechselt

Am Samstag, den 29. März, kamen Kris und Lisanne am Nachmittag mit dem Shuttlebus in Boquete an. Sie besuchten auch die nahe gelegene Spanisch-Sprachschule. Am Sonntag, den 30. März, erkundeten sie Boquete, aßen in der Stadt im 'Boquete Bistro' zu Mittag und erkundeten die direkte Umgebung. Am Montag, dem 31. März, gingen sie am Morgen zu einer örtlichen Kinderschule, um ihre Freiwilligenarbeit zu beginnen. Sie wurden jedoch weggeschickt und sagten, sie hätten in dieser Woche keinen Platz für sie. Die Mädchen gingen dann zur Spanisch-Sprachschule, um zu erzählen, was passiert war, und warteten einen Großteil des Tages dort darauf, dass ein Mitarbeiter versuchte, ihnen einen anderen Freiwilligenjob für diese Woche zu suchen. Am Dienstag, dem 1. April, wanderten sie den Pianista Trail und gingen möglicherweise schwimmen. (Schwimmen kann auch am Vortag passiert sein).

Das Schwimmen war vermutlich am Vortag, da gibt es ja dieses besagte Foto.
Quelle: https://koudekaas.blogspot.com/2019/12/the-disappearance-of-kris-kremers-and_11.html

Hathora schrieb:Sie posierten auf den Fotos ganz bewusst auf den verschiedenen Seiten der Continental Divide. Kris auf der Atlantikseite, Lisanne auf der Pazifikseite

Das sehe ich auch als Anhaltspunkt, dass die beiden nicht aus versehen weiter liefen. Selbst wenn, nach einigen 100m hätten sie doch bemerkt, dass sie auf einem neuen Weg sind, spätestens bei den Quebrada.
Das ist für mich auch eine der interessantesten Fragen, warum sie da einfach weiter gegangen sind, statt spätestens gegen 14 Uhr umzudrehen.

@lucyvanpelt
Hab auf die schnelle gefunden

inci2 schrieb am 11.02.2016:Lee says: April 7, 2014 at 12:34 pm

They were seen at Il Pianista by the a person working there at between 3 and 3:30pm April 1st.
The host families did report them missing on 2 April when they were not back

http://www.boqueteguide.com/?p=10976
Und noch ein Beitrag dazu:
Dennis says: April 9, 2014 at 5:02 pm

Strange story so far.
1 april they have been seen in a restaurant having breakfast with 2 men,later they go for a hike and have been seen by Giovany who lives at the road towards the entrance and the dog follows them and comes back after a short while(about 3 pm)
Pedro sees them resting near his house,in both cases they looked tired,
Hervorhebung von mir, und hier der Link dazu:

http://www.boqueteguide.com/?p=10976

@Hathora
Danke fuer die Links, aber habe ich jetzt zeitlich einen Denkfehler, ihre Tour war doch am 1. April.
Dein Link sind genau die Zeugenaussagen , die ich gemeint habe.

@Stan_Marsh

Stan_Marsh schrieb:100m hätten sie doch bemerkt, dass sie auf einem neuen Weg sind, spätestens bei den Quebrada.

Ja. Der Weg, den sie gegangen sind, ist komplett anders wie der, den sie gekommen sind. Die Paddocks, der Quebrada.......sie hatten einige Möglichkeiten zu merken, dass dies nicht der Pianista war und umkehren können. Sie sind trotzdem weiter gegangen. Sie wollten nicht den Pianista zurücklaufen!

@lucyvanpelt
Weiterer Fund

inci2 schrieb am 11.04.2016:Doch, das hatte ich schon mal hier verlinkt. Diese Reportage
besteht übrigens aus zwei Teilen, und wurde gedreht, bevor
man die Überreste gefunden hat.

Die Sichtung der beiden am Pianista in dem Video bezieht sich
auf den Vortag, den 31.3.2014.

Das Video, von dem hier die Rede ist ist auf Seite 332. Verlinken kann ich dieses leider nicht.

Hathora schrieb:Und sie waren bestimmt nicht so dumm, dass sie bei drei Wegen ( mehr waren es nicht, soweit ich das im Video mit den Eltern in Erinnerung habe) vergessen hatten, welchen sie gekommen waren.

Reine Spekulation. Und man muss nicht dumm sein, um sich zu verlaufen. Ich hatte mal ein Video gepostet eines Wanderers, der sich oben beim Pianista verlaufen hat. Habe jetzt keine Lust es nochmals hervorzuholen.

@Hathora

Dann waren sie also schon am 31. Maerz am Pianista,

inci2 schrieb am 11.02.2016:at between 3 and 3:30pm April

Da weiss ich jetzt bescheid.
Schade, dass dieses nicht in der Timeline erwaehnt wird, ich habe hier so viel gelesen und es nicht mitbekommen.
Nur das Zeugen sich bei den Uhrzeiten geirrt hatten, zum Beispiel der Taxifahrer.
So schnell entstehen dann Missverstaendnisse und man hat einen falschen Eindruck.
Wenn sie den Weg schon kannten, dann kann es natuerlich sein, dass sie in voller Absicht am Mirador weitergegangen sind.
Vielen Dank fuer deine Hilfe.

@Hathora

Da traue ich den Zeugenaussagen schlicht nicht. Denn wenn sie am 31. schon den Trail gegangen sind, wieso schreiben sie den in den Tagebüchern kein Wort davon?

Hathora schrieb:Sie sind trotzdem weiter gegangen. Sie wollten nicht den Pianista zurücklaufen!

Eine für mich mögliche Erklärung wäre, dass sie die Paddocks für ein Zeichen von Zivilisation hielten, die sie zur Annahme brachte, dass etwas weiter unten bereits wieder die Zivilisation beginnt, oder zumindest ein kleines Dorf zu finden ist, in dem sie im Notfall ggf. hätten übernachten können. Beim Aufstieg bietet sich ja ein ähnliches Bild mit Paddocks und Wiesen bis zu einer bestimmten Höhe, ab der es dann in den Wald geht.

Vom letzten Bild gegen 14 Uhr in der 2. Quebrada bis zu den ersten offenen Flächen mit den Paddocks, dort wo die Eltern dann bei der Suche umgedreht sind, dauert es etwa 15-30 Minuten grob geschätzt. Vielleicht bemerkten sie dort, dass es eigentlich schon knapp wird mit dem Rückweg und hofften auf ein Dorf im Tal, denn mitten im Urwald würde nun niemand (ohne Kenntnisse dieses Gebiets) offene Weiden mit Stacheldraht und einem Weg vermuten. Dass es noch etliche Kilometer und über Kabelbrücken geht bis zur nächsten Ansiedlung (also auch kein richtiges Dorf mit Straßenzugang, Infrastruktur, Telefon, etc) vermutet man vielleicht nicht gleich.

Dann sind sie vielleicht nach dem Schema "Nur noch diese eine Kurve, nur noch 5 Minuten weiter, dann kommt bestimmt was" weitergegangen und sind dann gegen 16 Uhr verunglückt, oder aber haben zu diesem Zeitpunkt Panik bekommen und den Notruf gewählt.
Aber das ist schon wieder sehr spekulativ.

Stan_Marsh schrieb:Eine für mich mögliche Erklärung wäre, dass sie die Paddocks für ein Zeichen von Zivilisation hielten, die sie zur Annahme brachte, dass etwas weiter unten bereits wieder die Zivilisation beginnt, oder zumindest ein kleines Dorf zu finden ist, in dem sie im Notfall ggf. hätten übernachten können.

Das ist durchaus vorstellbar, denn Guide Feliciano G. hatte ihnen ja eine Tour mit Übernachtung auf seiner Ranch jenseits des Mirador angeboten, was sie ja ausschlugen. Das Wissen um die Existenz bewohnter Flecken in vermeintlich fußläufiger Nähe zum Mirador mag sie zusätzlich verleitet haben, sich in Sicherheit zu wiegen.