5-jähriger Junge (Aref) in Wanfried vermisst

Kein Wort dazu, ob sich die gesuchten Personen gemeldet haben,oder ob der Besitzer der Jacke ermittelt werden konnte
http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/44151/3304866 (Archiv-Version vom 22.04.2016)

Leider spielt es eventuellen Tätern bei der Entführung eines Kindes scheinbar immer wieder in die Karten, wenn das Kind an einem Ort verschwindet, wo es auch oder sogar wahrscheinlich verunglückt sein könnte. Automatisch konzentriert sich die Suche dann naturgemäß tagelang auf die nähere Umgebung, was einem eventuellen Täter Zeit gibt, seine eigenen Spuren fernab an einem anderen Ort zu beseitigen. Mir gibt es jedenfalls ein beklommenes Gefühl, wenn ich dann nach Tagen oder Wochen lese, dass man nun von einem Verbrechen ausgeht. Es drängt sich mir dann immer die Frage auf, ob man eventuell in der Zwischenzeit was versäumt hat, was zur Aufklärung nötig wäre (es heißt ja immer von Kriminologen, die Spuren sind nur ca. 48 Stunden heiß, danach kühlen sie sich immer mehr ab, egal ob es dabei um Zeugen geht, die sich mit weiter vergehender Zeit immer schlechter erinnern o.ä.).

@seli
dann wird sich wohl niemand gemeldet haben, wie sonst kann man das verstehen. Ich finde es seltsam, dass Zeugen, die genau an diesem Ort waren, ein Fahrer der Mutter sogar noch zu winkte entweder nicht auftauchen oder es schlicht nicht in die Zeitung gesetzt wird.

Wieder nichts, Suche wird wieder eingestellt
http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/44151/3305649 (Archiv-Version vom 25.04.2016)

Vor einigen Tagen wurde in Freiburg ein 9 jähriger Junge vermisst, er wurde am Sonntag tot in dem Hochwasser führenden Fluss gefunden, allerdings in einem Nebenarm, ich hatte das im Thread für vermisste Kinder eingesetzt, da ich hier nicht für Verwirrung sorgen wollte. Ich frage mich, warum im einen Fall relativ schnell gefunden wurde und hier bei Aref nichts ?

Aktuelle Vermisstenmeldungen (Seite 28) (Beitrag von seli)

@seli
Bei dem anderen Jungen wurde viel schneller mit der Suche begonnen, bei Aref ja erst Stunden später. Bei dem anderen Jungen wurde zB auch flussabwärts direkt eine Barriere errichtet, um ihn ggfs abfangen zu können.

@E_M
Müßte man aber nicht aus der Fließgeschwindigkeit des Wassers ableiten können, wie weit ein Körper mitgeschwemmt wird ?

Das geht rechnerisch sicher in einem gewissen Umfang, dennoch gibt es so viele Faktoren wie zB Hindernisse, Nebenarme usw
So punktgenau ist da wohl kaum möglich. Leblose Körper sinken ja auch erstmal ab und am Grund kann ja der Abtrieb ganz anders sein als an der Oberfläche

Und es war ein Bach in den der Junge gefallen ist. Viel schmaler und weniger Wasser führend. Die Werra ist in Wanfries viel breiter.

@seli
Ich meine mich zu erinnern, daß der Junge in Freiburg "nur" (in Anführungszeichen, weil das Wörtchen "nur" die Tragik nicht schmälern soll, würde ich es ohne schreiben) in einen hochwasserführenden Bach gefallen ist. Irgendwo hatte ich auch Bilder gesehen.
Die Werra ist aber ein Fluß, der zwar wunderschön idyllisch ist, aber bei Hochwasser nicht zu unterschätzen.
Das war/ist für mich auch die plausibelste Erklärung, weshalb die Einsatzkräfte in Freiburg so schnell erfolgreich den Kleinen bergen konnten.

@E_M

E_M schrieb:Bei dem anderen Jungen wurde viel schneller mit der Suche begonnen, bei Aref ja erst Stunden später.

Das stimmt so nicht, denn es wurde unmittelbar nach Bekanntwerden bis in die Nacht nach dem Jungen gesucht.
Verschwunden ist er am 04.04.2016 (Montag) gegen 18 Uhr, in dem zuerst veröffentlichten Artikel am 05.04.2016 (Dienstag) wird der Verlauf wie folgt geschildert:

Das Kind hatte sich mit seiner Mutter und drei Geschwistern am Spielplatz neben der Wassertretstelle am Werra-Ufer aufgehalten. Als sich die Familie auf den Heimweg in die Flüchtlingsunterkunft im Keudell’schen Schloss machen wollte, fiel auf, dass Aref fehlte. Zunächst hatte die Mutter noch angenommen, dass sich der Junge bereits selbstständig auf den Heimweg gemacht hatte. Als sich das als falsch herausstellte, kontaktierte sie Pfarrerin Rosemarie Kremmer, die die Polizei informierte. „Die Vermisstenmeldung haben wir gegen 20.40 Uhr erhalten“, sagt Polizeisprecher Reiner Lingner.

Bis drei Uhr in der Nacht zu Dienstag suchten Rettungskräfte von Polizei, Freiwilligen Feuerwehren, DLRG und DRK mit Booten und einer Suchhundestaffel erfolglos nach dem Vermissten. Rund um den Wanfrieder Hafen hatten sich die Rettungskräfte in der Nacht eingerichtet. Aus Großzelten heraus, die vor dem strömenden Regen schützten, koordinierten sie den Einsatz.

Der komplette Text ist hier einzulesen, er wurde abends noch einmal aktualisiert:
http://www.hna.de/lokales/witzenhausen/wanfried-ort104429/fuenfjaehriger-wanfried-vermisst-suche-nacht-6280995.html

Es befindet sich auch eine Wehranlage in Wanfried.
Vielleicht kann ein Ortsansässiger noch einmal mitteilen, ob diese Wehranlage sich hinter dem Verschwindeort befindet, denn ich hatte es in den Meldungen so verstanden.
Außerdem Schleusenanlagen, die definitiv hinter Wanfried liegen, also Begrenzungen bilden. Man darf auch nicht vergessen, daß die Werra zum Zeitpunkt des Verschwindens teilweise bis zu 4 Meter tief war.
Ich denke, daß die Einsatzkräfte dies alles neben den weiteren Faktoren berücksichtigt haben. Persönlich hatte ich jedenfalls auf keinen Fall den Eindruck, daß bei der Suche nach dem Jungen in irgendeiner Form nicht alle Bemühungen unter den gegebenen Bedingungen und Voraussetzungen eingeleitet wurden, im Gegenteil.

Deswegen stimme ich Deinem Beitrag

E_M schrieb:Das geht rechnerisch sicher in einem gewissen Umfang, dennoch gibt es so viele Faktoren wie zB Hindernisse, Nebenarme usw
So punktgenau ist da wohl kaum möglich. Leblose Körper sinken ja auch erstmal ab und am Grund kann ja der Abtrieb ganz anders sein als an der Oberfläche

aus Sicht eines Laien vollkommen zu.

Ich hatte den Fall der 93jährigen Dame, die im Februar bei uns in den Fluß (ist ein anderer, nicht die Werra) gegangen ist und einige Wochen später eher durch Zufall gefunden wurde (trotz sofortiger, intensiver Suchmaßnahmen) ja bereits einmal erwähnt.
Ich glaube, es ist unheimlich schwierig im Wasser/Fluß und man kann solche Fälle nie miteinerander vergleichen.
Vielleicht erinnert sich auch noch jemand an den Pokerspieler, der verunfallt war und wo es auch recht lange dauerte?
Man kann, finde ich, einfach nur hoffen, daß der kleine Aref bald gefunden wird, aber beruhigt hat mich eben auch, daß nicht nur in Richtung Unfall ermittelt wird, sondern auch andere Richtungen in Betracht gezogen werden, also nichts außer Acht gelassen wird.

Bei Aref wusste man nicht, ob er nun ins Wasser gefallen ist oder ob er weg gelaufen ist bzw mit einem Fremden gegangen ist. Somit war ein Barriere bauen vielleicht gar nicht so präsent.

Bei dem anderen Jungen gab es einen Zeugen, der sah, wie der Junge ins Wasser fiel.

@Feelee
@Arwen1976
@joey1307
@E_M
Danke für Eure Erläuterungen, mich hatten die unterschiedlichen Suchergebnisse schon wieder in Richtung eines Täters denken lassen, was für mich eine schlimmere Variante als Ertrinken wäre..............die beste wäre natürlich, wenn er lebend gefunden wird.
Im Übrigen möchte ich noch einmal betonen, daß die Arbeit der Polizei von Anfang an hervorragend war und ist.

@seli
Ich glaube, das ist anhand der vielen Beispiele hier auf Allmy und aus Deiner persönlichen Erfahrung bzw. Erlebnis heraus, auch ganz normal.
Mir ging es ja nicht anders, als ich die erste Meldung (die war sehr kurz, nur vermisster Junge) gelesen hatte.
Und dann sieht man später, daß eine Suche so schnell erfolgreich war - warum hier nicht?
Mir geht es auch oft so, daß ich dann im ersten Moment vergleiche, ehe ich mich besinne und versuche, neutral zu bleiben. Ab und zu hat man das richtige Gefühl, oftmals liegt man daneben.
Ich glaube, das ist ganz normal. Viel schlimmer fände ich es aber, wenn es keine Personen mehr geben würde, die nicht sofort alles abtun und in Erwägung ziehen. Dann hätten wir ein richtiges Problem.

Man muss in jedem Fall immer wieder neu in alle Richtungen denken als Ermittler, jeder Fall ist anders, und wenn von 100 Kindern, die am Fluss spielten, 99 in den Fluss gefallen sind, darf man trotzdem nicht aufhören, beim 100. auch andere Möglichkeiten abzuklopfen. Ich lag hier im Forum jedenfalls auch oft genug bei scheinbar eindeutigen Fällen mit meiner Ersteinschätzung voll daneben. Wir sind nur "Hobbyermittler", unsere Fehleinschätzungen haben zum Glück keine Konsequenzen. Aber es zeigt, wie wichtig das "ermitteln in alle Richtungen" immer wieder ist.

@Arwen1976

E_M schrieb:
Bei dem anderen Jungen wurde viel schneller mit der Suche begonnen, bei Aref ja erst Stunden später.


Das stimmt so nicht, denn es wurde unmittelbar nach Bekanntwerden bis in die Nacht nach dem Jungen gesucht.
Verschwunden ist er am 04.04.2016 (Montag) gegen 18 Uhr, in dem zuerst veröffentlichten Artikel am 05.04.2016 (Dienstag) wird der Verlauf wie folgt geschildert:Das Kind hatte sich mit seiner Mutter und drei Geschwistern am Spielplatz neben der Wassertretstelle am Werra-Ufer aufgehalten. Als sich die Familie auf den Heimweg in die Flüchtlingsunterkunft im Keudell’schen Schloss machen wollte, fiel auf, dass Aref fehlte. Zunächst hatte die Mutter noch angenommen, dass sich der Junge bereits selbstständig auf den Heimweg gemacht hatte. Als sich das als falsch herausstellte, kontaktierte sie Pfarrerin Rosemarie Kremmer, die die Polizei informierte. „Die Vermisstenmeldung haben wir gegen 20.40 Uhr erhalten“, sagt Polizeisprecher Reiner Lingner.

In beiden Fälle lag doch eine ganz andere Ausgangslage vor. Bei Aref wusste man nicht, ob er

a) ins Wasser gefallen ist oder
b) in die Unterkunft zurück gelaufen ist

Er verschwand gegen 18.00 Uhr, die Polizei ist erst gegen 20.40 uhr eingeschaltet worden. Da war er also bald 3 Stunden verschwunden als die Polizei auch mit der Suche begann.

Bei dem anderen Jungen haben seine Begleiter den Notruf SOFORT abgesetzt und man wusste sicher, dass er ins Wasser gefallen ist.
So konnten hier die Einsatzkräfte ihre Suche konkret auf den Fluss konzentrieren und eben andere Massnahmen treffen, siehe Barriere falls er vorbei getrieben wird. Das war in Fall von Aref nach 3 Stunden sicher nicht mehr das Mittel der ersten Wahl, weil man sicher gar nicht genau wusste, wie weit er in den 3 Stunden ggfs. abgetrieben ist.

Hier in dem Video wird einem klar, wie schwer wohl das Tauchen in der Werra sein muss.

http://www.hna.de/lokales/witzenhausen/wanfried-ort104429/vermisster-aref-neue-suchaktion-6324378.html

Der Spielplatz ist ja nur 2-4 Meter von der Werra entfernt. Wie weit ist der Spielplatz vom Wassertretbecken weg an dem Aref das letzte Mal gesehen wurde? Ist das Becken direkt neben dem Spielplatz? Und das Wasserbecken genau so weit entfernt von der Werra wie der Spielplatz? Müsste man dann nicht ein plantschen gehört haben, wenn der Junge hinein fiel? Die Lautstärke des platschen ist wahrscheinlich auch abhängig davon ob er im stehen oder Knien in die Werra gefallen ist. Und wie laut ist die Werra? Ist es an der Stelle laut durch dieses Wehr oder was das in der Nähe ist? Kennt jemand die Gegenbenheiten vor Ort. Ich stelle nur die Frage da die Frage auf kommt ob ihn nicht hätte jemand hören müssen, wenn er beim Wasserbecken in die Werra gestützt wäre.

Angenommen er wird jetzt noch tot in der Werra gefunden. Wird er obduziert und die genaue Todessache geklärt? Kann ja auch ein Straftäter danach ihn in der Werra entsorgt haben....

@joey1307

joey1307 schrieb:Angenommen er wird jetzt noch tot in der Werra gefunden. Wird er obduziert und die genaue Todessache geklärt? Kann ja auch ein Straftäter danach ihn in der Werra entsorgt haben....

Ja klar würde man ihn dann obduzieren, gucken, ob er ertrank oder schon tot war, als er in den Fluss gelangte, das spräche dann sehr für eine Straftat und lässt sich auch leicht feststellen (Wasser in der Lunge). Wenn die Todesursache dann ertrinken ist, könnte man eine Straftat nur noch an eindeutig durch Dritte beigebrachte Verletzungen erkennen (Würgemale o.ä.)! Alles Andere wird dann schwer - selbst eine schwere Kopfwunde könnte sich jemand, der ins Wasser stürzt, vorher zugezogen haben durch einen Sturz oder wenn er im Wasser gegen etwas Hartes schlägt.

Ertrinken geschieht übrigens oft lautlos und gar nicht so auffällig wie das in Filmen immer dargestellt wird. Es muss nicht mal laut Platschen wenn jemand ins Wasser fällt, und wenn nicht gerade zufällig jemand hinschaut, kann ein kleines Kind ganz schnell unter Wasser gezogen werden, das geht in Sekunden und dann sieht man nichts mehr, wenn man dann erst hinschaut.

http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/44151/3307820 (Archiv-Version vom 24.04.2016)

Auszug:

Eschwege (ots) - Im Zusammenhang mit den Ermittlungen und der Suche nach dem vermissten Kind Aref I. in Wanfried bitte die Kripo Eschwege um Hinweise zu einem schwarzen BMW X 5 mit Berliner (B) Kennzeichen. Bereits zu Beginn der Suche nach dem Kind suchte die Polizei (PM vom 05.04.16) in einem Zeugenaufruf nach einem dunklen Fahrzeug und zwei Radfahrern

mti berliner kennzeichen in wandfried und schon wieder getönte scheiben... seltsam. soll es derselbe pkw sein, dessen fahrer der mutter von aref zugewinkt hat?
gehen die immer noch von einem unglück (ertrinken) aus?

Mich lässt seit gestern der Gedanke nicht mehr los, dass das Unterbewusste im Grunde die Antwort weiß. Damit meine ich eben die Erinnerung der Mutter mit dem winkenden Fahrer des PKW. Das ist ja eher wohl eine flüchtige Beobachtung gewesen, die angesichts der Flussnähe im Grunde unwesentlich erscheint, und trotzdem erinnert sich die Mutter daran. Für mich ein Zeichen, dass die Situation mit dem PKW Fahrer unbewusst als ungewöhnlich und merkwürdig bewertet wurde und ihr deshalb wieder ins Gedächtnis kam.

Das Unbewusste nimmt Ereignisse auf anderer Ebene wahr und filtert nach wichtig und nicht wichtig. Diese Szene wurde als wichtig eingestuft. Wie ich inzwischen befürchte, wohl aus gutem Grund.