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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

3.122 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Serienmörder, 1993, 1989 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

27.11.2020 um 13:33
Fande den Podcast auch sehr spannend und super gemacht.
Interessant finde ich die Aussage der Affäre, die beschreibt seine Augen hätten sich des öfteren verändert und er sei dann ein ganz anderer Mensch gewesen.
Sie vermutet er könnte an Schizophrenie gelitten haben.
Ich hatte ihn eigentlich immer als Psychopathen eingeschätzt, aber interessanterweise zeigt seine Krankenakte ganz andere Befunde.
Angststörungen, chronische Depressionen usw.
Ein primärer Psychopath kann rein vom Gehirn her keine Depressionen oder gar Angststörungen haben, weil diese Areale bei dieser Person gar nicht oder nur schwach ausgeprägt sind.
Ein geborener Psychopath kann er also nicht gewesen sein, höchstens ein sekundärer Psychopath der durch sein Umfeld eine schwere antisoziale Persönlichkeit entwickelt hat.

Ich habe einmal einen Artikel über "Multiple Persönlichkeit" gelesen und meine bei KWW könnte es in diese Richtung gegangen sein.
Er wurde als Kind als Strafe von den Eltern an den Händen aufgehängt, geschlagen und auf sonstige Weise gequält.
Wenn für ein Kind eine solche Situation zu schlimm ist, was bei KWW durchaus der Fall gewesen sein kann, "spalten" Kinder ihre Persönlichkeit um die Quälereien seelisch zu überstehen.
Der Supergau ist das diese erschaffenen Persönlichkeiten ein Leben lang bleiben, man spricht dann von dissoziativer Identitätsstörung.

Ohne mich zu tief in dieses Gebiet zu arbeiten, kann ich mir bei ihm ein solches Konstrukt gut vorstellen. Die grausamen Quälereien der Eltern lassen seine Persönlichkeit spalten, einmal in den liebevollen Ehemann und dann in den psychotischen Serienkiller.
In seiner Krankenakte ist ebenfalls vermerkt er hätte "2 Personen" in seinem Körper.
Ohne ihn jetzt synthetisieren zu wollen, aber es liegt auf der Hand das die Eltern Schuld sind das er diese gestörte Persönlichkeit entwickeln konnte. Ich vermute er wird keine primären Gehirnschäden gehabt haben, die ihn so werden lassen haben.
Hätte er eine normale Kindheit gehabt, wäre er wahrscheinlich niemals großartig strafrechtlich in Erscheinung getreten und würde jetzt ganz normal und unauffällig irgendwo leben.

Ich empfehle wirklich jedem diesen Podcast anzuhören, er ist wirklich spannend und auch Bezugspersonen von KWW kommen dort zu Sprache u.A auch die Frau aus Karlsruhe.

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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

27.11.2020 um 13:50
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Wie man aber von Betrügereien zu Auftragsmord kommen sollte, sehe ich noch nicht. Wo die Beziehung des Rudloffs zu den Göhrde-Opfern sein sollte, weiß ich auch nicht.
Ich sehe den Auftragsmord auch nicht so wirklich als wahrscheinlich an, bin diese Variante aber trotzdem mal gedanklich durchgegangen.
Hatte überlegt, wie und wo es evtl zu einem Kontakt zwischen den Wichmann - Brüdern und den möglichen Auftraggebern (wenn man gedanklich mal beim Auftragsmord-Szenario bleibt) gekommen sein könnte.
In diesem Kontext fielen mir dann wieder die 'krummen Geschäfte', die KWW und Rudloff miteinander getätigt haben sollen, ein und auch die Vermutung hier im Forum, dass es bei diesen krummen Geschäften z B um Autos gegangen sein könnte.
Mir ist natürlich klar, dass es von "Betrugstaten" zu "Auftragsmord" noch ein ziemlich großer Schritt ist, gar keine Frage.
Zitat von cruelsummer89cruelsummer89 schrieb:und auch Bezugspersonen von KWW kommen dort zu Sprache u.A auch die Frau aus Karlsruhe.
Wie kommst Du darauf, dass es sich bei "Lisa" um die Frau aus Karlsruhe handelt?


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

27.11.2020 um 14:11
@cruelsummer89

Es wurde mehrfach veröffentlicht, dass davon ausgegangen wird, dass KWW eine Persönlichkeitsstörung habe und Sadist und Narzisst sei.
Zitat von cruelsummer89cruelsummer89 schrieb:Ich hatte ihn eigentlich immer als Psychopathen eingeschätzt, aber interessanterweise zeigt seine Krankenakte ganz andere Befunde. Angststörungen, chronische Depressionen usw.
Angststörungen usw widersprechen nicht der Diagnose Persönlichkeitsstörungen bzw Sadismus und Narzissmus oder narzisstische Persönlichkeit o.ä.. Sie stehen stets mit affektiven, emotionalen, selbstwahrnehmenden und selbstbewussten, Lustgewinn/-gefühlen und Machtgewinn/-gefühlen Aspekten im Einklang. Da stehen auch Angststörungen, Affektstörungen usw nicht dagegen. Zudem sind die Erkenntnisse seit den 50er und 80ern deutlich weiter gekommen. Gerade auch die narzisstische Kränkung, die KWW ja offenbar sehr deutlich hatte, lässt sich eben auf innere Unsicherheit und Angst usw gepaart mit Geltungsbedürfnis zurückführen. Narzissmus und Sadismus bauen ja durchaus auf Angst und Wut usw auf, wenn sie sich entwickeln.

Wikipedia: Narzisstische Persönlichkeitsstörung

Wikipedia: Psychopathie

Wikipedia: Narzissmushttps://de.wikipedia.org/wiki/Sadismus
Zitat von cruelsummer89cruelsummer89 schrieb:Ein primärer Psychopath kann rein vom Gehirn her keine Depressionen oder gar Angststörungen haben, weil diese Areale bei dieser Person gar nicht oder nur schwach ausgeprägt sind.
Ein geborener Psychopath kann er also nicht gewesen sein, höchstens ein sekundärer Psychopath der durch sein Umfeld eine schwere antisoziale Persönlichkeit entwickelt hat.
KWW wurde nie als wirklicher Psychopath bezeichnet. Er führte ja auch sehr enge Beziehungen und konnte sehr emotional sein. Das wurde ja oft auch hier diskutiert. gerade diese unterschiedlichen Facetten seiner Persönlichkeit wurden ja stets, eben jetzt nochmal erneut sehr deutlich im neuen Podcast, herausgestellt. Er war sehr charmant und führte seine Beziehungen und war nett und war eben auch genau anders. Sehr dominant, gewalttätig, kränkbar, manipulativ, kontrollierend, machtausübend, überzogen und übersteigerte Selbstwahrnehmung. Es kann aber natürlich im Rahmen einer Persönlichkeitsstörung auch als dissoziale Störung neben einer narzisstischen Störung auftreten. Klar. Eine geminderte Steuerungsfähigkeit von Affekten, wie Angst usw, muss aber ja nicht unbedingt bedeutet, dass sie dies nicht verspüren können und diese nicht ohnehin gestört sind.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

27.11.2020 um 15:54
Zitat von cruelsummer89cruelsummer89 schrieb:Sie vermutet er könnte an Schizophrenie gelitten haben.
Das meinte sie im Bezug darauf, dass seine Persönlichkeit zwei völlig verschiedene Seiten hatte. Schizophrenie hat aber eigentlich gar nichts mit einer gespaltenen Persönlichkeit zu tun, auch wenn der Begriff umgangssprachlich oft in diesem Sinne verwendet wird. Wer tatsächlich schizophren ist, leidet an Wahnvorstellungen und Halluzinationen.


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27.11.2020 um 16:21
Zitat von PallorMortisPallorMortis schrieb:Wer tatsächlich schizophren ist, leidet an Wahnvorstellungen und Halluzinationen.
Bei der paranoiden Schizophrenie ist das der Fall, aber es gibt auch Unterformen wo die Intelligenz erhalten bleibt und keine Wahnvorstellungen auftreten, wie bei der hebephrenen Schizophrenie.
Diese Menschen gehen ganz normaler Arbeit nach, haben Freunde, nur haben diese Menschen eine veränderte Beziehung zu ihren Gefühlen und wie Sie die Welt wahrnehmen.
Bestes Beispiel ist Madonna, die ebenfalls schizophrene Züge hat, aber es trotzdem bis an die Spitze geschafft hat.
Aber das wird zu sehr OT, ich wollte nur sagen das KWW durchaus schizophren gewesen sein kann, denn dieses durch die Krankheit veränderte Denken kann auch einen "Gotteskomplex" hervorrufen und Narzissmus fördern, wobei KWW sicherlich an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung litt.


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27.11.2020 um 16:36
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Gerade auch die narzisstische Kränkung, die KWW ja offenbar sehr deutlich hatte, lässt sich eben auf innere Unsicherheit und Angst usw gepaart mit Geltungsbedürfnis zurückführen. Narzissmus und Sadismus bauen ja durchaus auf Angst und Wut usw auf, wenn sie sich entwickeln.
Stimme dir zu das in KWW große Elemente von Narzissmus und Sadismus aufwies. Ich denke aber er hatte wirklich noch tiefer liegende Störungsbilder durch seine Kindheit, die als Nährboden für seinen Narzissmus hergehalten haben.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Wie kommst Du darauf, dass es sich bei "Lisa" um die Frau aus Karlsruhe handelt?
Ist es nicht die Frau aus Karlsruhe? Habe den besagten Teil kurz vor dem Einschlafen angehört und das glaub falsch verstanden. Müsste nochmal nachhören.


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27.11.2020 um 16:50
Zitat von cruelsummer89cruelsummer89 schrieb:Ist es nicht die Frau aus Karlsruhe? Habe den besagten Teil kurz vor dem Einschlafen angehört und das glaub falsch verstanden. Müsste nochmal nachhören.
Die Frau, die im Podcast Interviewt wurde und dort unter dem Namen "Lisa" auftrat, sagte doch u a auch, dass sie von 1991 bis kurz vor dessen Tod 1993 mit KWW Kontakt hatte.
Die Frau aus Karlsruhe soll doch deutlich früher mit KWW "liiert" gewesen sein, wenn mich nicht alles täuscht in den 70er-Jahren, denn der Zeitraum, der von den NDR - Journalisten bzgl ungeklärter Morde an Frauen/Mädchen im süddeutschen Raum bei der Polizei abgefragt wurde, begann in den 70er-Jahren (meine, es wurde nach Morden ab 1975 gefragt, müsste ich ebenfalls nochmals nachhören).
Ergibt m E nur Sinn, wenn KWW bereits in den entsprechenden Jahren den Kontakt zu der Frau aus Karlsruhe hatte bzw andere "Affären"/"Beziehungen" zu Frauen in der Region seinerseits (den EB und den Journalisten) bekannt sind.


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27.11.2020 um 17:05
@cruelsummer89
Es gibt unterschiedliche Symptome einer Schizophrenie. Bei jeder Person äußert sich die Krankheit durchaus anders.

Im wesentlichen sind mit einer Schizophrenie Affektstörungen, Denkstörungen, Antriebsstörungen, Verhaltensstörungen, Wahrnehmungsstörungen, Störungen des Erlebens und des Wollens und der Stimmung, usw verbunden. Aber eben in Kombination und abgegrenzt zu Affektstörungen oder auch zu Persönlichkeitsstörungen oder oder.

Bekannt sind eben besonders Halluzinationen (Wahrnehmungsstörungen) und Wahn bzw Paranoia (Denkstörungen).

Bei einer paranoiden Schizophrenie bestehen eben nur Denkstörungen bzw Wahn usw. Bei einer halluzinatorischen Schizophrenie bestehen eben nur Wahrnehmungsstörungen wie Halluzinationen. Bei einer paranoid-halluzinatorischen Schizophrenie gibt es eben Denk- und Wahrnehmungsstörungen.

Dies ist eben vollkommen unterschiedlich.

Eine Hebephrenie unterscheidet sich nicht ganz so sehr von einer "allgemeinen" Schizophrenie, es ist eben eine Psychose, die im jugendlichen Alter einsetzt und sich oft weiter entwickelt, häufiger ohne Wahrnehmungsstörungen. Aber auch das ist unterschiedlich usw usw.

All dies ist sicherlich nicht so zutreffend auf den KWW. Es ist nirgendwo belegt, dass er halluziniert habe oder wahnhaft gewesen wäre oder sonst irgendwelche typischen Zeichen einer schizophrenen Psychose hatte. Ein Gotteskomplex oder Ähnliches wie zB GrößenWAHN dürfen auch nicht mit Narzissmus verwechselt werden. Eine Psychose ist auch was anderes als eine Persönlichkeitsstörung.

Wikipedia: Schizophrenie
Zitat von cruelsummer89cruelsummer89 schrieb:Stimme dir zu das in KWW große Elemente von Narzissmus und Sadismus aufwies. Ich denke aber er hatte wirklich noch tiefer liegende Störungsbilder durch seine Kindheit, die als Nährboden für seinen Narzissmus hergehalten haben.
Welche tiefer liegenden Störungsbilder siehst Du denn? Und sind Angst, Wut, Hass, Gewalterfahrungen, Trauma und soziale Isolation nicht schon hinreichend?


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27.11.2020 um 17:05
Zitat von cruelsummer89cruelsummer89 schrieb:Ist es nicht die Frau aus Karlsruhe? Habe den besagten Teil kurz vor dem Einschlafen angehört und das glaub falsch verstanden. Müsste nochmal nachhören.
Nein, das passt auch zeitlich nicht, die Affäre mit "Lisa" war laut Podcast 1990. Nach der Haftentlassung aus der JVA Wolfenbütte,l also ab 1974 - ca. 1979, war KWW bei Helga H. in Linkenheim- Hochstetten bei Karlsruhe wohnhaft. Die genauen Meldedaten müsste ich nochmals nachsehen, ich hatte sie hier im Thread aber auch bereits gepostet. KWW war dort auch polizeilich offiziell gemeldet und Helga H. hatte sich für seine vorzeitige Haftentlassung eingesetzt. Sie war die geschiedene, gutsituierte Ex- Zahnarztgattin.


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27.11.2020 um 17:35
https://www.wicker.de/kliniken/hardtwaldklinik-i/behandlungsschwerpunkte/behandlungsschwerpunkte-und-erkrankungen-psychiatrie/krankheitsbilder/ (Archiv-Version vom 25.11.2020)

@cruelsummer89
@darkstar69

Im Podcast wurde gesagt, dass KWW im Jahr 1990 zur Behandlung seiner psychischen Probleme und Schlafstörungen in Bad Zwesten in den Hardtwaldkliniken war.
Aus den Indikationen der Abteilung für Psychiatrie, Psychosomatik und Traumatherapie kann man zumindest gewisse Schlussfolgerungen ziehen, was seine Diagnose betrifft.
Die Kliniken behandeln:
-schizophrene und affektive Psychosen, bzw Zustände nach psychotischen Reaktionen,
-Traumafolgestörungen
-Persönlichkeitsstörungen, u. a. Borderline Persönlichkeitsstörungen,
- psychosomatische Erkrankungen,
-neurotische und somatoforme Störungen
- Belastungsreaktionen, z. Bp. in Verbindung mit Trauer, Burn- Out oder Mobbing

Es werden aber keine Patienten aufgenommen, die einer geschlossenen psychiatrischen Klinik bedürfen, z. Bp. bei akuter Fremd- oder Selbstgefährdung, primärer Alkohol- oder Drogenabhängigkeit, bzw. Medikamentenabhängigkeit.

Man muss auch immer bedenken, dass die Psychiatrie der 70 er und 80 er Jahre noch nicht so weit entwickelt war, wie heute. Ich gehe aufgrund der Behandlung beim Psychiater auch in Lüneburg, zumindest davon aus, dass die Beruhigungsmittel, die man bei KWW bei den Hausdurchsuchungen gefunden hat, wie Diazepam etc. ihm selbst von dem konsultierten Psychiater verschrieben worden sind und nicht vom "Schwarzmarkt" stammten.
Damals wurden Benzodiazepine noch sehr großzügig verordnet, weil die Medizin noch nicht genug über das Abhängigkeitspotential dieser Medikamente wusste.

Natürlich hatte er ein schwieriges Elternhaus. Andererseits waren Schläge und Zwangsmaßnahmen damals ein probates Mittel der Kindererziehung und waren gesellschaftlich akzeptiert, Stichwort "Schwarze Pädagogik".
Mehr oder weniger alle Kinder der Kriegsgeneration wurden so erzogen. Auf etlichen Hinterteilen brachen damals Rohrstöcke ab und auch in der Schule gabs Schläge vom Lehrer.
Das erklärt meiner Meinung nach nicht hinreichend, weshalb KWW zum Mörder wurde. Man muss immer bedenken, dass der überwiegende Teil dieser Generation, deren Väter oftmals Soldaten im Krieg waren, teilweise auch im Krieg gefallen waren, genauso streng und grausam erzogen worden. Trotzdem sind die allermeisten von ihnen, zu normalen Mitgliedern der Gesellschaft und nicht zum Mörder geworden.


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27.11.2020 um 17:37
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:denn der Zeitraum, der von den NDR - Journalisten bzgl ungeklärter Morde an Frauen/Mädchen im süddeutschen Raum bei der Polizei abgefragt wurde, begann in den 70er-Jahren (meine, es wurde nach Morden ab 1975 gefragt
Ich habe mich dazu ja gewundert, weshalb sie nur nach Fällen in Karlsruhe fragte. Das weitere Umfeld wäre ja auch interessant. Gerade auch, weil KWW im Verdacht steht, an der heidelberger Mordserie beteiligt gewesen zu sein, die genau in diesen Zeitraum fällt und ungeklärt ist und diesbezüglich durchaus interessante Aspekte aufweist.


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27.11.2020 um 17:46
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Das erklärt meiner Meinung nach nicht hinreichend, weshalb KWW zum Mörder wurde. Man muss immer bedenken, dass der überwiegende Teil dieser Generation, deren Väter oftmals Soldaten im Krieg waren, teilweise auch im Krieg gefallen waren, genauso streng und grausam erzogen worden. Trotzdem sind die allermeisten von ihnen, zu normalen Mitgliedern der Gesellschaft und nicht zum Mörder geworden.
Es soll in dem Elternhaus aber ja ganz besonders gewaltvoll zugegangen sein. Der Vater soll die Mutter ja mit einem Beil verfolgt haben und KWW wurde im Regen stehend vor dem haus im Film gezeigt und er soll verprügelt worden sein usw. Das scheint mir noch anders, als eine "Backpfeife" oder "nen Klaps auf den Po" oder gar selbst "ne Tracht Prügel".

Dennoch wird nicht jede Person, die solche Erfahrungen erleben muss krank oder gar zum Serienmörder. Auch das ist ja bei jeder Person anders. Auch das hängt ua davon ab, welche Formen von Resilienz die Person selber mitbringt usw und welche unterstützenden Systeme sie findet usw usw usw. KWW hat offenbar eine Persönlichkeitsstörung entwickelt.

Es kann aber bei dieser Familiendynamik auch sehr gut zusätzlich eine Prägung und eine abhängige Beziehung hervorbringen. So sieht es mir in der Familie aus. Und es ist gut möglich, dass es darüber hinaus auch noch eine familiäre Disposition gibt. Der Vater könnte ebenso gut selber eine Persönlichkeitsstörung gehabt haben und die Mutter selber offenbar psychisch krank gewesen sein. Das sind diverse sehr ungünstige Voraussetzungen.

Der Bruder scheint mir ja auch nicht ganz gesund durch die Familiendynamik gekommen zu sein und hatte ja offenbar auch eine abhängige Beziehung zu KWW.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

27.11.2020 um 18:58
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Es kann aber bei dieser Familiendynamik auch sehr gut zusätzlich eine Prägung und eine abhängige Beziehung hervorbringen. So sieht es mir in der Familie aus. Und es ist gut möglich, dass es darüber hinaus auch noch eine familiäre Disposition gibt. Der Vater könnte ebenso gut selber eine Persönlichkeitsstörung gehabt haben und die Mutter selber offenbar psychisch krank gewesen sein. Das sind diverse sehr ungünstige Voraussetzungen.
Das war sicherlich so. Ich gehe auch davon aus, dass KWW durch seinen Vater- frei nach dem "Lernen am Modell" gelernt hat, dass man Frauen auch schlecht und gewalttätig a lá der Beilgeschichte behandeln darf, da sind die Söhne, sicher durch den Vater geprägt worden.

Ich habe auch den Verdacht, dass evtl. der Vater sogar mit am Mord der Ulrike B. beteiligt war, bzw. dem Sohn evtl. das orangefarbene Seil aus dem Hochleitungsbau zur Verfügung gestellt hat und geholfen hat, die Leiche der Ulrike B. im Gewässer der Geesthachter Staustufe abzulegen.
Der Vater arbeitete immerhin bei einem Energieversorger.
Denn das sind ca. 30 km Entfernung, einfache Strecke, von LG und die wird KWW nicht mit der Leiche auf einem Fahrradanhänger hinter sich gebracht haben. Er war gerade 18 Jahre alt, es ist keineswegs sicher, dass er bereits ein eigenes Auto besaß.
Damals hatte noch nicht mal jede Familie ein eigenes Auto und besonders erfolgreich war KWW beruflich zunächst nicht ( abgebrochene Elektrikerlehre).
Evtl. hat der Vater da seinen PKW zur Verfügung gestellt. Der Vater wollte mit Sicherheit den Ruf der Familie schützen und seinen Sohn nicht im Gefängnis sehen.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

27.11.2020 um 18:59
@darkstar69

Ich war in der Tat überrascht, als ich im Podcast hörte, dass auch Fam. Reinhold in Bad Bevensen war, bzw. von dort in die Göhrde gestartet sein sollen.
Diese Aussage hatte ich noch nie irgendwo gehört oder gelesen!?

Für Reinolds war es ganz und gar nicht logisch von Lohbrügge aus über Bad Bevensen in die Göhrde zu fahren.
Der direkte Weg führt über die B4 nach Lüneburg und dann über die B216 in Richtung Dannenberg. Bad Bevensen wäre ein reichlicher Umweg.

Außerdem meine ich mich zu erinnern, dass sie in einem Restaurant in Oldendorf/Göhrde gesehen worden sind. Eine Lokalität, die sie häufiger besucht haben sollen.

Der Ort liegt keine 5 Km von Röthen entfernt!?


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

27.11.2020 um 19:07
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Interessant wäre natürlich, zu erfahren, ob das besagte Opferauto auch noch woanders gesehen wurde, außerhalb des Parkplatzes der Kurklinik - dies würde wahrscheinlich Anhaltspunkte dafür liefern, was für Fahrten nach der Tat noch mit dem Auto unternommen wurden und welchem Zweck diese evtl gedient haben könnten.
Das wird man natürlich nie mehr eruieren können, zumal das Auto ja auch nicht irgendwie verdächtig war.
Allerdings erscheint es mir durchaus plausibel dass das Auto gerade dort jemandem aufgefallen ist.
Zitat von WüstensonneWüstensonne schrieb:Danke! Eine Frage zu Stern-Crime-Story: Kann man diese Online finden oder ist es nur als Print zu erhalten?
Nein ist ein Pay-Artikel

Aber ich spiele mit dem Gedanken hier mal eine Zusammenfassung zu schreiben wenn es die Zeit zulässt.
Da standen nämlich einige Infos drinnen, die ich so auch noch nirgends gelesen hatte.


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27.11.2020 um 20:15
@SteamedHams
Eigentlich wollte ich hier ja nichts mehr schreiben: Der Toyoata Tercel stand ab einem Tag nach der Tat bis zur Mitte der drauffolgenden Woche in Lüneburg-Kaltenmoor auf drei verschiedenen Stellplätzen des Parkplatzes Julius-Leber-Straße. Im Durchgang unter der Nr. 8 war eine Lotto-Annahmestelle und der Waldfriedhof ist ca. 5 Gehminuten entfernt. Das Auto war zwar für mich nicht verdächtig, hatte aber auf der vorderen Stoßstange einzigartige Sandspuren. Nach dem Auffinden in Bad Bevensen stand das Fahrzeug von Ende Juli an längere Zeit (bis ca. Ende August) wieder dort. Ich hatte der Polizei Lüneburg dies schriftlich im Dezember 2014 mitgeteilt, aber nie eine Rückmeldung erhalten. Das ist insofern denkwürdig, weil ich noch zwei weitere Begebenheiten schilderte, wovon eine auch den Fall betraf und auf Grund der Sandspuren ich auch den wahrscheinlichen Tatort ausgemacht habe, was ich der Polizei auf Grund offenkundig mangelndem Interesse nachher aber auch nicht mehr mitgeteilt habe. Stattdessen bekam ich im Jahr 2017 eine Vorladung ohne Angabe der Angelegenheit, nachdem ich mich bei einem Einschleich- und Einbruchdiebstahl als Zeuge bei der Polizei gemeldet hatte. Aber es handelte sich um eine Vernehmung als Zeuge im Mordfall Langendonk bei Traunstein. Ein User von hier hat ernstlich behauptet, mein Cousin aus München dürfte der Mörder sein. Derjenige und auch die Polizei kannte noch nicht einmal den Namen meines Cousins. Bei 14 Geschwistern meiner Eltern kenne ich leider aber auch nicht alle. :-) Denjenigen, den ich kenne ist schwer hörbehindert, hat einen Körperbau fast wei ein Massai, ist in Tansania geboren. Der vernehmenden Kommissarin sagte ich scherzhaft, wenn mein Cousin der Mörder von Traunstein sein soll, dann soll ich wohl der Göhrde-Mörder sein. Die Antwort: "Wenn dem so wäre, dann hätte ich morgen einen Tag frei." Und das war drei Wochen, nachdem es den DNA-Treffer von KWW in einem der Opferfahrzeuge gegeben hatte. Ergo gibt es diesen DNA-Treffer nicht! Tatort ist für mich eine Werkstatt am Hafen in Bleckede, die der damals erstmals insolventen Saatbau Dahlenburg gehörte und die schon paar Monate ungenutzt war.

Die Sandspuren gehörten zu einer alten Agrarmulde mit profiliertem Boden und ohne Unterfahrschutz (welche ab 1986 zwingend für den Straßenverkehr vorgeschrieben waren). Die Spuren entstammten der linken Tür, die geöffnet wurde, als die Stoßstange des Tercel knapp unterhalb der Mulde war. Die Anwesenheit nur des Tercels ohne die Opfer macht keinen Sinn, da das Fahrzeug dort wegen des laufenden Betriebs des Sandhandels sofort entdeckt worden wäre.


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27.11.2020 um 20:47
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ich habe mich dazu ja gewundert, weshalb sie nur nach Fällen in Karlsruhe fragte. Das weitere Umfeld wäre ja auch interessant. Gerade auch, weil KWW im Verdacht steht, an der heidelberger Mordserie beteiligt gewesen zu sein, die genau in diesen Zeitraum fällt und ungeklärt ist und diesbezüglich durchaus interessante Aspekte aufweist.
Genauso ging es mir ebenfalls, als ich diese Episode des NDR - Podcasts hörte.
Hatte darauf gehofft, dass noch auf einen möglichen Zusammenhang KWW <-> "Todesdreieck - Mordserie" näher eingegangen werden würde, was dann leider ja nicht geschehen ist, hat mich etwas gewundert, das diese Thematik komplett ausgespart wurde.
Welcher Fall in Bayern noch mit KWW in Zusammenhang stehen soll, erschließt sich mir auch nicht, wurde ja im Zusammenhang mit der Anfrage an die Karlsruher Polizei erwähnt, hat da jmnd von Euch eine Idee, welcher Fall dies sein könnte?


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27.11.2020 um 21:42
Die Göhrde-Morde (Seite 466) (Beitrag von Lady_Amalthea)

@ThoFra
Evtl. hat der ungeklärte Mordfall an Gabi Kunze aus Waldkraiburg vom 14.06.1991, etwas mit KWW zu tun. Siehe den Beitrag von @AngRa und anderen Usern im Göhrde Thread vom 04.10.2014 um 8.35 Uhr.
Immerhin gibt es da eine Verbindung nach Norddeutschland, denn im Notizbuch des Opfers befand sich ein Eintrag, der Name "Jens" und dahinter eine Telefonnummer mit einer Vorwahl von Winsen/ Luhe.
Außerdem gibt es auch hier die Parallele zu den Göhrde Morden, denn ganz offensichtlich hat der Mörder noch den Mercedes des Opfers Nachts nach dem Mord in die Garage des Hauses des Opfers zurück gefahren. Im Haus befand sich zu dem Zeitpunkt aber nur der minderjährige Sohn des Opfers, der noch im Grundschulalter war.
Und dabei ist in der Garage ein roter Lackpumps des Opfers herunter gefallen. Das Opfer wurde offenbar lebendig vom Täter über die Innbrücke bei Waldkraiburg ins Gewässer geworfen.
Leider ist der AZXY Fall inzwischen nicht mehr bei You tube aufzurufen.

Dann wäre da noch der ungeklärte Stückelmord an Kristin Harder, 28 Jahre alt, die am 11.12.1991 im Münchner Nachtleben verschwand. Sie hatte gerade ihre Dolmetscherprüfung an der Sprachenschule bestanden. Bis auf zwei Leichenteile die im Neubiberger Bahnhofswald und im Isarrechen bei Landshut aufgefunden wurden, ist der Rest von Kristins Leiche bis heute nicht mehr aufgetaucht.

Ich persönlich glaube aber nicht, dass KWW der Mörder von Kristin war. Ich schätze ihn nicht so ein, dass er eine Leiche zerstückeln würde, zudem hatte die Rechtsmedizin München festgestellt, dass die Leichenteile vor der Ablage eingefroren waren. Ich denke nicht, dass KWW in München eine Gelegenheit hatte, eine Leiche zu zerteilen und auch noch einzufrieren.

Ansonsten müsste man gucken, was da noch an Fällen in den Lebenszeitrahmen von KWW passen würde, außerhalb seiner Haftzeit.


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27.11.2020 um 22:39
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Welcher Fall in Bayern noch mit KWW in Zusammenhang stehen soll, erschließt sich mir auch nicht, wurde ja im Zusammenhang mit der Anfrage an die Karlsruher Polizei erwähnt, hat da jmnd von Euch eine Idee, welcher Fall dies sein könnte?
Das könnte auch der Fall Monika Frischholz sein. Da weiß ich den aktuellen Stand nicht.


Ja, es wäre sehr spannend gewesen, wenn die Opfer zum Todesdreieck thematisiert worden wären. In "Eiskalte Spur" waren sie ja als Prüffälle drin.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Evtl. hat der Vater da seinen PKW zur Verfügung gestellt. Der Vater wollte mit Sicherheit den Ruf der Familie schützen und seinen Sohn nicht im Gefängnis sehen.
Da bin ich ganz bei Dir, dass der Vater da durchaus beschützend und verdeckend beiseite Stand oder aber sogar aktiv beteiligt war. Das Täter-Duo hätte sich dann ja fortgesetzt.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

27.11.2020 um 22:49
Zitat von Opti-MistOpti-Mist schrieb:Für Reinolds war es ganz und gar nicht logisch von Lohbrügge aus über Bad Bevensen in die Göhrde zu fahren.
Der direkte Weg führt über die B4 nach Lüneburg und dann über die B216 in Richtung Dannenberg. Bad Bevensen wäre ein reichlicher Umweg.
Ob sie nun tatsächlich in Bad Bevensen waren, ich hatte daran auch keine Erinnerung und muss mich in diverse Details wieder einarbeiten, finde ich auch fraglich. Es kann aber durchaus sein, dass sie bewusst über die Strecke Bad Bevensen fuhren. Möglich. Aber wenn, dann sehe ich es eben als Zufall an, da es eben eine von zwei Möglichkeiten ist, und nichts, was irgendwie eine größere Bedeutung hätte.

Wenn man dem denn überhaupt eine Bedeutung beimessen möchte und etwas konstruieren möchte, was theoretisch denkbar wäre, dann ggf dass dort beide Paare mit bekannten Freunden verabredet waren um gemeinsam zu picknicken und diese Freunde dann eben mörderische Pläne hatten. Aber ist das wahrscheinlich? Und konnte man eine (gemeinsame) Beziehung zu KWW und HJW oder so herstellen? Nee. Dann müsste es eher etwas Heimliches sein, dass die Paare das nicht so öffentlich gemacht hätten. Aber wäre das auch wahrscheinlich?

Vielleicht sollten nochmal alle Details dazu zusammengetragen werden, aus verschiedenen Veröffentlichungen.


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