meermin schrieb:dann würde sich die Frage stellen wann sich sein Beuteschema entwickelte und wie wie es im Laufe der Zeit von ihm umgesetzt wurde. Auf mich wirkt es als wäre er ab einem bestimmten Zeitpunkt pragmatisch und planend vorgegangen. Junge Frauen wurden nachts nach Discobesuchen oder woanders trampend an der Strasse aufgesammelt weil sie leichte Beute waren. Zu älteren Frauen wurden aus finanziellen Gründen Kontakte und Liebesbeziehungen aufgebaut . Er scheint durchaus liebevolle Beziehungen zu seinen älteren Freundinnen gehabt zu haben. Ein Zeichen für ein sehr ausgeprägtes pragmatischen Denken. Die Bedürfnisse bestimmten letztendlich die Gefühle und das reale Handeln, und seine Bedürfniss wurden bestimmt von der dunklen Abgründen seiner Seele, dem Wunsch nach Erlangen finanzieller Vorteile und letztendlich dem Ziel der Gesellschaft und dem Umfeld ein normales bürgerliches Leben mit den dazugehörigen Statussymbolen, Frau, Haus, Auto, vorzuspielen.
Für welche Taten er und/oder ein möglicher oder mehrere mögliche Mittäter in Frage kommen, müsste ja aufgrund eines Verdachts geprüft und geklärt werden. Wie der Stand da ist, wissen wir leider nicht.
Es ergab sich, u.a. aufgrund der Umfrage aus Lüneburg nach Verdachtstaten, eine höhere Anzahl an möglichen Fällen, für die KWW gegebenenfalls verantwortlich oder mitverantwortlich sein könnte.
Alle diese Verdachtsfälle, die eben auch Prüffälle sind, sind aus einem Zeitraum von ca 3 Jahrzehnten. Innerhalb eines solchen Zeitraums verändern Täter ihre Vorgehensweisen, Bedürfnisse, Fantasien, Aktionen. Ein lernender Täter wird dann auch planvoller und organisierter. Er nutzt verschiedene Situationen und Möglichkeiten auf unterschiedliche Weise, mal mehr und mal weniger spontan. Es kommt ja auch darauf an, auf welche Bedingungen er zurückgreifen kann, zB ein Helfer oder ein Versteck oder Hilfsmittel.
Ich vermute, dass KWW im Laufe der vielen Jahre seine Bedürfnisse immer mehr in Richtung Dominanz- und Kontrollausübung verschob. Er wollte mMn Macht ausüben und Gewaltfantasien ausleben. Das sexuelle Interesse könnte sich dann über die Jahrzehnte auch auf andere Ebene verschoben haben, wo es eben nicht mehr (immer) auf den Akt als Solches ankam, sondern auf ganz andere Dinge, die den sexuellen Kick auslösten. Ein festes Beuteschema muss ein Täter dabei auch nicht haben oder kann dieses variieren. Es kommt dann weniger auf das Opfer als mehr auf den Kick, die Möglichkeit und Situation an. Das heißt nicht, dass ein Täter dann unbedingt wahllos vorgeht.
Ich vermute aber ebenso, dass er manche Taten auch durchaus zusätzlich mit einem finanziellen Interesse verbunden haben könnte, was mglw wenig erfolgreich war. Mglw wollte er Erpressungen vortäuschen oder ausüben oder Raubtaten/-morde vortäuschen oder hat auch Raubtaten begangen, die man ihm nur nicht zuordnen kann.
Im Alltag hatte er andere Bedürfnisse und Vorlieben als in seiner Fantasie, die er dann (wie es scheint) regelmäßig alle paar Monate ausleben musste. Im Alltag war er vermutlich meistens der nette, charmante, freundliche, liebevolle und zuvorkommende Mann, der aber auch ein paar merkwürdige Eigenheiten hatte. Nicht anders alle alle anderen auch. Eben so gar kein Monster.
In der Fantasie lebte er seine anderen Bedürfnisse aus und setzte diese dann auch mal real um, wo er das Monster dann wohl mal rausließ.
Wenn es eine Verbrechensserie von Vergewaltigungen, Morden, Entführungen, usw gab und nur ein Anteil der Anzahl von Verdachtsfällen in der Verantwortung von KWW und/oder Mittäter(n) liegen, dann ist das schon eine wesentliche Serie. Ich hoffe, diese Verdachtsmomente werden geprüft und können geklärt werden, so dass die Ergebnisse jeweils öffentlich bekannt sind.