Doppelmord in Herne: Täter Marcel H. in Haft

@Silver01 ich hab dich schon verstanden

Silver01 schrieb:Viele verstehen auch solche Beiträge total falsch. Das merkt man besonders an Reaktionen wie z. B. "Einen Teufel werde ich tun und Mitleid haben... " etc...

Und Nein ich nehme das nicht persönlich darum geht's hier nicht ich finde einfach dieses Verständnis um jeden Preis Gehabe etwas fragwürdig ist aber die persönliche Entscheidung eines jeden. Ich habe zum Glück gelernt ich muss, Nein ich will nicht alles verstehen ;)

DoroBe schrieb:ok, ist aus meinem letzten Texten nicht mehr ersichtlich.Nach unserem Rechtsystem und nicht nach den Wunschvorstellung einiger User in den sozialen Medien.

Das ist wohl für manche Menschen ein Weg mit ihrer eigenen Ohnmacht umzugehen. So ein derart bestialisches Verbrechen, begangen von so einem, mehr als unscheinbaren, Jüngelchen hat man ja noch nie mitbekommen.
Ich finde es gesünder, Menschen verschaffen sich verbal Luft als ebenfalls ein abartiges Verbrechen zu begehen.

@FrauZimmer Craig Price, Robert Thompson und Jon Venables, Eric Smith, Mary Bell um nur ein paar zu nennen..Leider gab es das immer schon ist keine Erscheinung der heutigen Zeit...

DoroBe schrieb:So wie ein Opfer zum Täter werden kann, so kann natürlich ein Täter zum Opfer werden. Bei all der Gewalt die Marcell für die Zukuft in der Haft gewünscht wird, wird ihm gleichermassen die Opferrolle gewünscht.

Die Zeiten der Lynchjustiz und der Schauprozesse mit vorgefertigten Urteilen sind vorbei und kommen hoffentlich nicht mehr wieder.
Trotzdem möchte ich ein paar Sätze hierzu verlieren.
MH hat ziemlich am Anfang des Prozesses orakelt, dass es bald einen weiteren Toten geben könnte.
Ihr erinnert euch bestimmt.
Damals ist hier diskutiert worden, ob er damit einen Mithäftling meint, dem er an die Gurgel gehen könnte. Das würde ja bedeuten, dass er nicht mehr töten will.
MH hat sich nicht näher erklärt und es blieb nebulös, wen er mit Toten meinte.
Ich glaube, er meinte sich damit.

Ich glaube, dass dieser junge Mann, der grausamste Verbrechen begangen hat und auch keine Scheu hatte, Leichen zu verstümmeln, größte Sorgen um sich selber hat.
Schon die Angst vor Schmerzen scheint ihm Angst zu machen.
Und ob er nun besonderen Schutz, eine besonders rücksichtsvolle Behandlung gekommen sollte, damit man ihm diese Sorge abnimmt.
Ich finde nicht. Im konkreten Fall natürlich. Das Leben der Häftlinge ist so schützenswert, wie alle anderen.
Ich glaube, er möchte vor seiner Angst beschützt werden.

Anderen weh tun, nicht mitfühlen können, wie sich Schmerz für einen Anderen anfühlt, aber selber große Angst um die eigene Unversehrtheit haben, das passt in das Bild, dass in mir von diesem Täter entstanden ist.

Wenn er im Gefängnis nicht Mitgefangenen trifft, die noch schmächtiger, physisch und psychisch noch schwächer sind, als er, ist der Knast wohl doch nichts für ihn. Mit Sicherheit gibt es da eine Hackordnung.
Und nicht nur Kindermörder stehen ganz unten. Die körperlich und mental Schwachen sicher auch. Das hat er verstanden und darum baut er m.M.n. vor und wünscht sich eine Schutzzone.

https://www.google.at/amp/s/amp.express.de/news/alptraum-fall-alyssa--15--toetete-maedchen--9--aus-purer-lust-5311614
Sorry weil Off Topic

Thinkreal schrieb:@FrauZimmer Craig Price, Robert Thompson und Jon Venables, Eric Smith, Mary Bell um nur ein paar zu nennen..Leider gab es das immer schon ist keine Erscheinung der heutigen Zeit...

Gingen diese Fälle denn durch deutsche Medien? Nicht jeder beschäftigt sich in seiner Freizeit mit Abgründen.

@Frau Zimmer musste nicht meine Freizeit für Opfern eine einzelne Google anfrage tats auch :) wollt auch nur anmerken das sowas traurigerweise kein Einzelfall zu sein scheint

@Thinkreal

Das wird der übliche Weg sein, bei abscheulichsten Verbrechen - erst googlen ob es das schon mal gab ^^

Dass sowas kein Einzelfall ist, werden die meisten Menschen wissen. Das macht diesen Fall, quasi aus der Nachbarschaft, nicht weniger schlimm.

@Frau.N.Zimmer
Na ja eher einen Bericht suchen den ich vor längerem mal gelesen hab, wie auch immer natürlich machts das nicht weniger schlimm es gibt nichts was es weniger schlimm machen könnte

Ich finde, dass in diesem Fall "Opfer" der falsche Begriff für M.H. ist. Ausgehend von der Tatsache, dass M.H. scheinbar bereits mit schwerwiegenden persönlichen Beeinträchtigungen, die umfangreiche Auswirkungen auf seine soziale Entwicklung hatten, auf die Welt gekommen ist, bin ich der Meinung, dass er von klein auf eine sehr individuelle gezielte Betreuung gebraucht hätte, und nicht nur er, sondern auch seine Familie und andere Menschen, die ihn betreuten. Des Weiteren wäre sicherlich angebracht gewesen, ihn in einer speziellen Schule mit kleinen Klassen, hohem Personalschlüssel und einer festen Struktur und Regeln zu beschulen. Aus meiner Sicht hätte er dann zumindest die Chance gehabt, gerade im sozialen Bereich aufzuholen, oder zu lernen, mit seinen persönlichen Schwierigkeiten anders umzugehen, als mit Gewalt. Stattdessen landete er im Regelschulsystem und vor dem PC und wurde zum Einzelgänger. Das war sicherlich alles andere als förderlich und seine Probleme verstärkten sich damit, bis er nach dem Umzug und der Absage von der Bundeswehr wohl irgendwie allen Halt verloren hat.

Opfer im sprichwörtlichen Sinne ist er für mich nicht. Aber ich sehe ihn als Jemanden, der durchs Raster gefallen ist, auf ganzer Ebene. Ich bin davon überzeugt, dass diese Taten bei einer entsprechenden Förderung von klein auf, nicht geschehen wären.

Nun ist es, wie es ist. Die Taten sind geschehen, er scheint eine gefestigte dissoziale Persönlichkeit zu haben, und es bleibt nicht viel mehr übrig, als die Gesellschaft vor ihn zu schützen.

Mein Mitgefühl gilt den Opfern M.H.s, die an alledem keine Beteiligung hatten und einfach nur seine Opfer wurden, schlimmer vielleicht noch, sie boten ihm sogar ihre Hilfe an... Und mein Mitgefühl gilt sowohl der Opfer- aber auch der Täterfamilie, denn durch die Taten sind sie auch ein Stück weit zu Opfern geworden und müssen ihr Leben neu sortieren und das alles verarbeiten.

Ich würde mir wünschen, dass gerade dieser Fall eine Entwicklung anstößt, dass man bei kleinen Kindern, die Schwierigkeiten haben, sich zu integrieren, einfach mal sehr viel genauer hinschaut und dass man einen umfassenden Maßnahmenplan entwickelt, nicht nur für Wochen, sondern für mindesten bis zum 20. Lebensjahr. M.H. kam nicht mit 19 auf die Welt, so viele Jahre vorher sendete er Zeichen und es geschah nichts. Das finde ich sehr bitter, weil es zum Schluss zwei arglose Opfer mit voller Wucht traf.

Schuld ist trotz allem M.H. , denn nur er alleine traf die Entscheidung für die Wende in seinem und im Leben der Opfer.

HerrderRinge schrieb:Sollte diese dissoziale PS bestehen, bleibt die Frage, ob man sowas "heilen" kann.

hätte mancher Dax Vorstand nicht eine ordentliche dissoziale PS,fraglich ob er überhaupt ohne Vorstand wäre.

@AveMaria

Ich stimme deinem Beitrag vollumfänglich zu! Hinsehen unbedingt! Nur kann das kaum die " Gesellschaft" sondern der Kreis der um das betreffende Kind herum ist.

@ave Maria

hast du es schön geschrieben!
Viktimologie ist ein Teil der Kriminolgie und beschäftigt sich mit Opfern.Wie sich ein Tötungsdelikt auswirkt auf Hinterbliebene.Sehr schlimm und zwar auf mehrere Generationen.Das Leiden,Trauma,Depressionen etc trifft nicht nur die direkten Hinterbliebenen,sondern springt auf die nächsten Generationen:wie ein Virus verbreitet sich die Folge der Tat.Ein normales Leben ist kaum Möglich.

AveMaria schrieb:Ich bin davon überzeugt, dass diese Taten bei einer entsprechenden Förderung von klein auf, nicht geschehen wären.

Das glaube ich nicht.

Sofern er an einer dissozialen PS leidet, ist ja nicht ganz umstritten, dass diese teilweise genetische Ursachen hat. Die Botenstoffe sollen eine Rolle spielen.

Und ich als Laie denke, dass man das nicht nur durch ein Umfeld oder eine Förderung ausgleichen kann.

Aus meiner Sicht ist jemand, der eine solche Störung hat, schon generell nicht ganz ungefährlich. Damit will ich nicht sagen, dass jeder mit einer solchen Störung zum Mörder wird.

HerrderRinge schrieb:ofern er an einer dissozialen PS leidet, ist ja nicht ganz umstritten, dass diese teilweise genetische Ursachen hat. Die Botenstoffe sollen eine Rolle spielen.



Aus meiner Sicht ist jemand, der eine solche Störung hat, schon generell nicht ganz ungefährlich. Damit will ich nicht sagen, dass jeder mit einer solchen Störung zum Mörder wird.

Wenn das so wäre,dass da genetische Prädisposition im Spiel wäre,dann ist seine Schuld gering oder gar keine.

Nur er ist für gesund erklärt worden.

HerrderRinge schrieb:Sofern er an einer dissozialen PS leidet, ist ja nicht ganz umstritten, dass diese teilweise genetische Ursachen hat.

Wurde er nicht auch dahingehend untersucht und keine genetischenAuffäliligkeiten gefunden? Wie auch an seinem Gehirn keine Auffälligkeiten festgestellt wurden.
Oder täusche ich mich da grade?

damesic00 schrieb:Nur er ist für gesund erklärt worden.

Naja....für gesund nicht wirklich. Denn eine dissoziale PS mit narzistischen und sadistischen Zügen heißt nicht, dass jemand gesund ist.

Ich habe es so verstanden, dass er keine Erkrankung im strafrechtlichen Sinne hat.

Da müsste jetzt mal jemand was zu sagen, der sich da auskennt.

Es muss da einen Unterschied geben, denn sonst wären wohl die meisten Täter schuldunfähig. ;-)

DoroBe schrieb:Wurde er nicht auch dahingehend untersucht und keine genetischenAuffäliligkeiten gefunden? Wie auch an seinem Gehirn keine Auffälligkeiten festgestellt wurden.
Oder täusche ich mich da grade?

Ja. Und da wurden wohl keine Auffälligkeiten entdeckt.
Ob man eine Botenstoffstörung im Gehirn anhand eines MRT´s erkennen kann, kann ich nicht beurteilen. Spontan denke ich, so einfach ist das nicht. Denn es ist ja der Stoffwechsel des Gehirns.......

HerrderRinge schrieb:Naja....für gesund nicht wirklich. Denn eine dissoziale PS mit narzistischen und sadistischen Zügen heißt nicht, dass jemand gesund ist.

Tja laut neueren Untersuchungen haben viele Menschen in führenden Positionen gerade diese Störung.Etwa Manager,Banker,Investoren,Unternehmer,Offiziere etc.

HerrderRinge schrieb:Ich habe es so verstanden, dass er keine Erkrankung im strafrechtlichen Sinne hat.

Da müsste jetzt mal jemand was zu sagen, der sich da auskennt.

Es muss da einen Unterschied geben, denn sonst wären wohl die meisten Täter schuldunfähig. ;-)

Das läßt sich anhand einer Schizophrenie gut erklären.

Wenn ich an einer Schizophrenie leide und medikamentös eingestellt bin, so dass ich die von mir begangene Strafftat als solche erkenne bin ich trotz der Erkrankung voll schuldfähig.

z.B wenn ich das Auto meines Freundes zerkratze weil er mich betrogen hat.

Strafrechtlich relevant wird die Erkrankung wenn ich diese Tat auf Grund einer Pschose begehe und mir die Straffrechtliche Handlung nicht bewußt wird.

z.B. wenn ich das auto meines Freundes zerkratze weil es mir eine höchere Macht befohlen hat.

Bei Marcell wurde wohl ausgeschlossen, dass er sich auf Grund seiner Erkrankung der Strafbarkeit seiner Tat nicht bewusst war oder ein Realitätsverlust vorlag.

So habe ich e zumindest verstanden. Ich lasse mich aber gerne eines beseren belehren sollte das so nicht stimmen.

HerrderRinge schrieb:Ja. Und da wurden wohl keine Auffälligkeiten entdeckt.
Ob man eine Botenstoffstörung im Gehirn anhand eines MRT´s erkennen kann, kann ich nicht beurteilen. Spontan denke ich, so einfach ist das nicht. Denn es ist ja der Stoffwechsel des Gehirns.......

Ich dachte die genetische Veranlagung wurde zusätzlich zu dem MRT untersucht.