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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

3.923 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, 2017 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

03.12.2022 um 21:54
Zitat von Dream-liaDream-lia schrieb:Das ist ein sehr guter Gedankengang. Das stimmt, es macht eigentlich keinen Sinn wenn die Mädchen dann bereits tot waren nochmals die Waffe in die Hand zu nehmen nachdem er sie dahin geschliffen hat.
Das ist in der Tat sehr merkwürdig zumal die Ermittler ja sagen das der Tatort tatsächlich woanders ist!
Was sind eure Gedanken dazu?
Er hat die Waffe nach der Tat entladen und die Patrone wurde dabei ausgeworfen?

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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

03.12.2022 um 21:55
Nachdem jetzt der Zeitablauf einigermaßen ersichtlich ist, würde ich denken, dass ein Tatort, der nicht der Fundort ist, schon sehr in der Nähe des Fundortes liegen muss.

Libbys Video beginnt um 14:13 Uhr und endet mit dem bekannten "Guys, down the hill" am Ende der Brücke.
Die Zeugin hat den verschmutzten Mann gegen 16:00 Uhr auf der Landstraße gesehen.

Inkl. dem Weg zum Tatort, für die Tat, für den anschließenden Transport zum Fundort und das Drapieren der Leichen und den Weg vom Fundort zur Stelle der Sichtung auf der Landstraße hat der Täter also grob 1 3/4 Stunde Zeit benötigt.

Abby war nach den Angaben auf dem FBI-Plakat 5,4 feet groß (1,65 m) und hat 100 lbs (= 45 kg) gewogen. Libby war ebenfalls 5,4 feet groß (1,65 m) und hat 200 lbs (=91 kg) gewogen.
RA ist ebenfalls 5,4 feet groß (1,65 m) und wiegt heute 180 lbs (=ca. 82 kg).

Das Gelände war sehr unwegsam und viel an beiden Seiten zum Fluss hin ab.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass RA, wenn er denn der Täter war, selbst die zierlichere Abby, die aber immerhin so groß war wie er, weiter als ein paar Meter hätte transportieren können. Von Libbys Leiche ganz zu schweigen. Er hätte beide Leichen ein paar Meter tragen, wahrscheinlich eher schleifen können, aber nicht über eine weitere Distanz, schon gar nicht in dem Gelände und schon gar nicht in der kurzen Zeit. Schleifen müsste aber deutliche Spuren auf dem Waldboden hinterlassen, die vom Tatort zum Fundort führen.

Und wenn der Tatort in der Entfernung war, von der man annehmen kann, dass RA sie mit den Leichen hätte überbrücken können, dann hätten die Ermittler ihn sicher finden müssen, denn das Gelände wird ja nach dem Fund der Leichen sehr sorgfältig abgesucht worden sein.

ist denn sicher, dass der eigentliche Tatort den Ermittlern nicht bekannt ist? Ich hatte das tatsächlich immer so verstanden, dass der Täter die Leichen nach der Tötung noch bewegt hat, aber nur ein kleines Stück, um sie irgendwie zu drapieren. Es wurde immer von "moved and staged" gesprochen.

Wenn der Tatort tatsächlich nicht gefunden wurde, dann spricht das für mich dafür, dass er weiter weg ist und dass es damit eine zweite Person gegeben haben muss, die beim Transport der Mädchen geholfen hat.
Kann das der Grund sein, warum die Ermittler von weiteren an der Tat beteiligten Personen ausgehen?


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"Snapchat-Killer" Mordfall Liberty German & Abby Williams

03.12.2022 um 22:58
Zitat von TaminsTamins schrieb:Wenn ich mir diesen Umstand ein wenig vergegenwärtige, dass der Täter die Tötung der Mädchen erst mal an einem anderen Ort vollzogen und dann nachfolgend evtl. die Körper noch an einem anderen Ort drapiert hat, warum hat er dann darauf folgend noch die eine Patrone aus seiner Waffe ausgeworfen - unbewusst oder evtl. doch bewusst
Vielleicht hat er Geräusche gehört und hat die Waffe in die Hand genommen, damit er einen eventuellen Zeugen ausschalten kann? Oder aber er war nicht alleine an der Tat beteiligt und es gab Streit mit dem zweit Täter und er hat ihn mit der Waffe eingeschüchtert?
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Wenn der Tatort tatsächlich nicht gefunden wurde, dann spricht das für mich dafür, dass er weiter weg ist und dass es damit eine zweite Person gegeben haben muss, die beim Transport der Mädchen geholfen hat.
Kann das der Grund sein, warum die Ermittler von weiteren an der Tat beteiligten Personen ausgehen?
Für mich ist es schwer nachvollziehbar, das einer allein alles in so einer kurzen Zeit schaffen sollte. Ich tippe darauf, das RA einen Helfer hatte.


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04.12.2022 um 03:57
Zitat von ARKEMIARKEMI schrieb:hier mal die 3 Fahrzeugmodelle zum Vergleich
Danke für den aufschlussreichen Vergleich der drei Fahrzeuge, da kann sich nun jeder seine eigene Meinung zu bilden.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Na ja, was sollen sie schon sagen. Das nennt man hier "posturing," man sagt einfach, was von einem erwartet wird. Von einem Verteidiger wird erwartet, dass er die Unschuld des Mandanten betont - jedenfalls in allen Konversationen, welche unwichtig sind. Und das sind alle zum jetzigen Zeitpunkt.
Ok, mir ist das bei anderen Fällen im Vorfeld nie so bewusst geworden. Vielleicht will man auch die Zeit nutzen, bis das Gericht über die "Gag Order" entscheidet, was gleichzusetzen mit einem Maulkorb wäre. Mein persönliches Bild von Pflichtverteidigern wird durch diese beiden Herren nachhaltig aufgewertet. Ein vom Staat gestellter Anwalt muss nicht immer heißen, dass man schlecht vertreten wird. Die machen - unabhängig meiner Meinung zu RA - wirklich einen guten Job.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich denke, dass ich den Chysler und den Smart durchaus verwechseln könnte, wenn ich dran vorbeigefahren wäre, einen kurzen Blick drauf geworfen hätte, weil mir die Parkposition aufgefallen ist, und mich dann nach Tagen erinnern sollte, was für ein Fahrzeug ich gesehen habe. De beiden Autos gleichen sich von der "Statur " her ziemlich, während der Focus eine ganz andere Silouhette hat.
Ja, so Unrecht haben Bradley Rozzi und Andrew Baldwin mit ihrem Einwand nicht. Ich sehe auch signifikante Unterschiede der beiden Autos zum Ford Focus von RA, das wird man sicherlich auch vor der Jury darlegen. Der Beweis dürfte es vor Gericht schwer haben.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich hatte privat Gott sei Dank noch nicht viel mit Anwaltsschreiben zu tun, hatte beruflich bedingt aber schon ein paar in der Hand. Das läuft so: irgendwas ist passiert, Du erklärst das einem Kunden, bietest ihm z.B. Ersatz oder Geld zurück an, er ist auch durchaus verständig. Nach ein paar Wochen liegt dann plötzlich ein Anwaltsschreiben in Deinem Briefkasten und nach der Lektüre denkst Du, dass Du der schlechteste Handwerker, Arzt, Verkäufer oder Vermieter (oder was auch immer) der Welt bist, Deinem Kunden schreckliches Leid und große finanzielle Nachteile zugemutet hast und/oder ihn einer großen Gefahr ausgesetzt hast. Es steht auch drin, dass Du keine Chance haben wirst, das Gegenteil zu beweisen, weil das ganze absolut eindeutig ist.
Du gehst also verzweifelt mit diesem Brief zu Deinem Anwalt, der dich erstmal beruhigt, weil er sicher ist, dass der Gegner nie im Leben damit durchkommen lässt, und der verfasst dann ein Anwaltsschreiben, nach dessen Lektüre Dein Kunde, Patient oder Mieter denkt, er sei der schlechteste Mensch der Welt mit absolut ungerechtfertigten Ansprüchen, Erwartungen und Forderungen, er habe auch keine Chance, seine Ansprüche zu beweisen, da die Sache absolut eindeutig ist.
Da hast du recht. Es ist eine ganz spezielle Kommunikation, die da gepflegt wird. Anwalts-Latein. :D Für Außenstehende oftmals gleichzeitig beängstigend wie auch irgendwo faszinierend. Du hast das sehr schön in deinem Fallbeispiel erläutert.
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Es ist ja nicht verboten über eine Brücke zu gehen, auch nicht wenn vor einem zwei Mädchen laufen. Nur das der TV aus der Höhe Fische beobachten wollte, naja das nimmt ihm wohl keiner ab und ist schon eine ziemlich dumme Ausrede.
Ich habe gelesen, dass man Fische in den kalten Jahreszeiten sogar besser beobachten kann als beispielsweise im Sommer. Hab leider vergessen, warum das so ist. Gibt es hier Angler, die uns da weiterhelfen können?
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Natürlich könnte man theoretisch annehmen, dass er z.B. 2002 einen Jagdausflug in der Gegend gemacht hat und zufällig an genau der Stelle eine nicht abgefeuerte Patrone verloren hat. Oder dass er Ron Logan kannte, dem ab und zu mal seine Waffe geliehen hat, und der die Patrone dann irgendwann an der Stelle verloren hat.
Es gibt ein paar Theorien, die seine Anwälte ins Feld führen könnten. Aber halten die vor den kritischen Augen der Jury stand? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für so einen Zufall? Wenn ich @Rick_Blaine richtig verstanden habe, wird es für die Verteidigung sehr schwer werden, dem Gericht eine "glaubwürdige" Alternative zu präsentieren. Und es gibt auch nur einen Versuch, die können dann nicht sagen: "Oh, ihr glaubt uns nicht? Moment, wie wärs denn damit!?" Ich denke, die Strategie wird eher darauf ausgerichtet sein, Zweifel an der ballistischen Untersuchung geltend machen zu können. Sind die gefundenen Merkmale an der Patrone wirklich so einzigartig wie behauptet?


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04.12.2022 um 04:20
Zitat von GigiNazionaleGigiNazionale schrieb:Ok, mir ist das bei anderen Fällen im Vorfeld nie so bewusst geworden. Vielleicht will man auch die Zeit nutzen, bis das Gericht über die "Gag Order" entscheidet, was gleichzusetzen mit einem Maulkorb wäre. Mein persönliches Bild von Pflichtverteidigern wird durch diese beiden Herren nachhaltig aufgewertet. Ein vom Staat gestellter Anwalt muss nicht immer heißen, dass man schlecht vertreten wird. Die machen - unabhängig meiner Meinung zu RA - wirklich einen guten Job.
Das ist sehr richtig. Ich bin zwar kein Pflichtverteidiger, sondern ein Wahlverteidiger, aber ich kann absolut bestätigen, dass die meisten Pflichtverteidiger eine gute Arbeit leisten. Sicherlich, sie werden in der Regel nicht so gut bezahlt wie wir Wahlverteidiger, und haben oft eine höhere Arbeitsbelastung, also mehr Fälle zur gleichen Zeit, aber sie sind gute und meist erfahrene Anwälte und geben sich genauso viel Mühe wie ein Wahlverteidiger auch. Umgekehrt kann man auch mal an einen Wahlverteidiger geraten, der am Ende doch nur mittelmässige Arbeit geleistet hat. Dass Pflichtverteidiger immer nur zweite Wahl sind, ist ein unhaltbares Vorurteil.
Zitat von GigiNazionaleGigiNazionale schrieb:Es gibt ein paar Theorien, die seine Anwälte ins Feld führen könnten. Aber halten die vor den kritischen Augen der Jury stand? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für so einen Zufall? Wenn ich @Rick_Blaine richtig verstanden habe, wird es für die Verteidigung sehr schwer werden, dem Gericht eine "glaubwürdige" Alternative zu präsentieren. Und es gibt auch nur einen Versuch, die können dann nicht sagen: "Oh, ihr glaubt uns nicht? Moment, wie wärs denn damit!?" Ich denke, die Strategie wird eher darauf ausgerichtet sein, Zweifel an der ballistischen Untersuchung geltend machen zu können. Sind die gefundenen Merkmale an der Patrone wirklich so einzigartig wie behauptet?
Ja, einmal mag jede Jury in der Regel Sachbeweise. Sie wirken meist überzeugender als Zeugenbeweise, da sie immer mit dem Anstrich der "Wissenschaftlichkeit" vorgelegt werden. Wenn da ein Sachverständiger im Zeugenstand sitzt und mit anscheinender Unparteiischkeit die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Analyse vorträgt, macht das in der Regel Eindruck. Freilich heisst das nie, dass diese Ergebnisse unangreifbar sind, aber das ist eben eine "uphill battle," also keine so leichte Aufgabe, eine solche Aussage zu erschüttern. Am Ende ist es oft eine Lage, in der zwei Experten, die also von der Sache weit mehr verstehen als das durchschnittliche Jury-Mitglied, zwei gegensätzliche Meinungen vertritt, und die Jury hat die etwas undankbare Aufgabe nun zu entscheiden, wer mehr Glaubwürdigkeit besitzt und wessen Argumente überzeugender sind. Und da tendieren schon viele dazu, dem Experten der Anklage irgendwie mehr zu vertrauen.

Wenn es der Anklage gelingt, eine wirklich wissenschaftliche Basis für die Behauptung, die Patrone habe sich in einer Waffe des Angeklagten befunden, vorzulegen, wird es sehr schwer für die Verteidigung werden, den logischen Schluss anzuzweifeln, dass der Waffenbesitzer auch der Mörder ist. Denn wie hier schon deutlich wurde, alle denkbaren Alternativszenarien, wie die Patrone dort hin gelangte, ohne dass der Besitzer auch der Mörder ist, sind zu diesem Zeitpunkt zumindest recht schwach.

Beim jetzigen öffentlichen Kenntnisstand ist jedenfalls diese Patrone ein starkes und das zentrale Beweismittel .


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04.12.2022 um 04:50
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Das ist sehr richtig. Ich bin zwar kein Pflichtverteidiger, sondern ein Wahlverteidiger, aber ich kann absolut bestätigen, dass die meisten Pflichtverteidiger eine gute Arbeit leisten. Sicherlich, sie werden in der Regel nicht so gut bezahlt wie wir Wahlverteidiger, und haben oft eine höhere Arbeitsbelastung, also mehr Fälle zur gleichen Zeit, aber sie sind gute und meist erfahrene Anwälte und geben sich genauso viel Mühe wie ein Wahlverteidiger auch. Umgekehrt kann man auch mal an einen Wahlverteidiger geraten, der am Ende doch nur mittelmässige Arbeit geleistet hat. Dass Pflichtverteidiger immer nur zweite Wahl sind, ist ein unhaltbares Vorurteil.
Du ahnst bereits, woher diese Vorurteile stammen? Da hat Hollywood einen gehörigen Anteil daran. Aber wir sind ja alle lernwillig, daher gebe ich unumwunden zu, dass ich da bisher auch eine etwas einseitige Sichtweise zu dieser Thematik vertrat. Das ist aber jetzt Geschichte. Es ist beruhigend zu wissen, dass es nicht nur vom Geldbeutel abhängt, ob man gut verteidigt wird.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Wenn es der Anklage gelingt, eine wirklich wissenschaftliche Basis für die Behauptung, die Patrone habe sich in einer Waffe des Angeklagten befunden, vorzulegen, wird es sehr schwer für die Verteidigung werden, den logischen Schluss anzuzweifeln, dass der Waffenbesitzer auch der Mörder ist. Denn wie hier schon deutlich wurde, alle denkbaren Alternativszenarien, wie die Patrone dort hin gelangte, ohne dass der Besitzer auch der Mörder ist, sind zu diesem Zeitpunkt zumindest recht schwach.

Beim jetzigen öffentlichen Kenntnisstand ist jedenfalls diese Patrone ein starkes und das zentrale Beweismittel .
Richtig, es geht vor Gericht oft um die viel beschworene Indizienkette. Aber in Wirklichkeit zählen am Ende doch nur ein paar wenige Beweise, die bestenfalls gleichrangig den Angeklagten oder die Angeklagte belasten. Wenn es der Verteidigung nicht gelingt, diese Schlüssel-Anklagepunkte zu widerlegen oder ernsthaft in Zweifel zu ziehen, ist der Kampf meist verloren. Da zählt es auch nicht mehr, ob man die unwichtigeren Beweisstücke 36 und 42 glaubhaft widerlegen konnte.

In der Jury sitzen Menschen und wie du richtig gesagt hast, hinterlässt ein wissenschaftlicher Beweis aus der Forensik immer mehr Eindruck als eine wilde Theorie mit zehn unwissenschaftlichen Zeugen. Das ist irgendwo auch menschlich.

Ich denke, dass der Prozess spannender wird als wir alle noch vor zwei Wochen gedacht haben. Ich halte RA für den Täter, die Indizien erscheinen mir stimmig. Aber mich umschleicht dieses komische Gefühl, dass wir noch die ein oder andere Überraschung erleben werden. Ich möchte nicht den berüchtigten OJ-Prozess anführen, aber ich traue dem Braten der Staatsanwaltschaft noch nicht so recht.


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04.12.2022 um 05:00
Zitat von GigiNazionaleGigiNazionale schrieb:Du ahnst bereits, woher diese Vorurteile stammen? Da hat Hollywood einen gehörigen Anteil daran. Aber wir sind ja alle lernwillig, daher gebe ich unumwunden zu, dass ich da bisher auch eine etwas einseitige Sichtweise zu dieser Thematik vertrat. Das ist aber jetzt Geschichte. Es ist beruhigend zu wissen, dass es nicht nur vom Geldbeutel abhängt, ob man gut verteidigt wird.
Zitat von GigiNazionaleGigiNazionale schrieb:Richtig, es geht vor Gericht oft um die viel beschworene Indizienkette. Aber in Wirklichkeit zählen am Ende doch nur ein paar wenige Beweise, die bestenfalls gleichrangig den Angeklagten oder die Angeklagte belasten. Wenn es der Verteidigung nicht gelingt, diese Schlüssel-Anklagepunkte zu widerlegen oder ernsthaft in Zweifel zu ziehen, ist der Kampf meist verloren. Da zählt es auch nicht mehr, ob man die unwichtigeren Beweisstücke 36 und 42 glaubhaft widerlegen konnte.

In der Jury sitzen Menschen und wie du richtig gesagt hast, hinterlässt ein wissenschaftlicher Beweis aus der Forensik immer mehr Eindruck als eine wilde Theorie mit zehn unwissenschaftlichen Zeugen. Das ist irgendwo auch menschlich.
Ganz genau. Der OJ Prozess, den ich damals intensiv mitverfolgt habe, ist das Paradebeispiel geworden, auch und gerade für falsche Annahmen: OJ hat, nach einigen Aussagen, etwa $ 12 Millionen für sein "dream team" aus Verteidigern ausgegeben. Am Ende war es aber ein bestimmtes Problem, das zu seinem Freispruch führte, und das war eine sehr schlechte Anklageführung. Die Tatsache, dass die Anklage einen sehr zweifelhaften Polizeibeamten als Hauptzeugen präsentierte und generell die Polizei von Los Angeles in wichtigen Punkten schlampig arbeitete, besiegelte das Verfahren. Ich selbst bin überzeugt, dass OJ der Täter ist, aber ich traue auch jedem Pflichtverteidiger zu, diese entscheidenden Punkte präsentiert zu haben und den Fall so gewonnen zu haben. Natürlich soll das die Verdienste von Johnnie Cochran nicht schmälern, den ich trotz umstrittener Ansichten, für einen exzellenten Anwalt halte.

Und das ist eben eine Wahrheit: wir haben es bei Richtern oder Juroren mit Menschen zu tun, die manchmal anders denken, als wir es erwarten. Sie bewerten ein Beweismittel oft viel stärker, als es das nach unserer Auffassung verdient, andere viel schwächer usw. So ist das Leben. Das ist der Grund, warum ich hier im Forum immer gerne lese, denn es zeigt oft, wie Laien Dinge beurteilen, die wir "Fachleute" im Recht ganz anders sehen.

Dennoch ist in der grossen Mehrheit der Fälle eine Jury durchaus in der Lage, hinter alle möglichen Nebelkerzen zu schauen und das richtige Urteil zu fällen. Das System ist weit besser als sein Ruf.


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04.12.2022 um 05:41
Zitat von GigiNazionaleGigiNazionale schrieb:Ich denke, dass der Prozess spannender wird als wir alle noch vor zwei Wochen gedacht haben. Ich halte RA für den Täter, die Indizien erscheinen mir stimmig. Aber mich umschleicht dieses komische Gefühl, dass wir noch die ein oder andere Überraschung erleben werden. Ich möchte nicht den berüchtigten OJ-Prozess anführen, aber ich traue dem Braten der Staatsanwaltschaft noch nicht so recht.
Das sehe ich ähnlich! Ich bin eher skeptisch, was die Patrone angeht. Reines Auswerfen einer geladenen Patrone hinterläßt ganz wenige, dezente Spuren. Wenn RAs Pistole keine besonderen Beschädigungen oder Konstruktionseigenschaften hat, kann ich mir kaum vorstellen, daß man die Patrone einer besonderen Waffe zuordnen kann. Die Hülsenauszieher sind Massenware und die SiG-Sauer eine beliebte Waffe, bei der man nicht mit Seltenheit hinsichtlich des Besitzes kommen kann.

Hallo @Rick_Blaine!
Wie immer gute Beiträge von Dir! Eine Frage, wie schätzt Du, rein aus der Draufschau, die Wahrscheinlichkeit ein, daß man die Patrone einwandfrei RAs Waffe zuordnen kann? Wie ich oben schon schrieb und Du es sicher noch besser weißt, reines Auswerfen einer Patrone hinterläßt nicht viel Eigentümliches.


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04.12.2022 um 05:48
Zitat von GigiNazionaleGigiNazionale schrieb:Ich denke, dass der Prozess spannender wird als wir alle noch vor zwei Wochen gedacht haben. Ich halte RA für den Täter, die Indizien erscheinen mir stimmig.
Welche Indizien meinst du? Kann die Öffentlichkeit in irgendeinem Punkt schon beurteilen, ob etwas stimmig ist? Vor allem, wenn bislang nur die Anklagevertreter sich wirklich öffentlich geäussert haben und den Aussenstehenden nur so wenig Details bekannt sind?


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04.12.2022 um 05:49
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Die Hülsenauszieher sind Massenware und die SiG-Sauer eine beliebte Waffe, bei der man nicht mit Seltenheit hinsichtlich des Besitzes kommen kann.
Genau da sehe ich das Problem. Man wird schon untersucht haben, dass die Patronenspuren nach 2-5 Versuchen ähnlich sind. Aber hat man auch untersucht, ob das bei ähnlichen Waffen anders ist? Hier sehe ich ein Problem. Die Verteidiger von RA könnten auf die Idee kommen, sich das Ganze genauer anzuschauen.

Mit jedem Tag, jeder Stunde, jeder Minute werde ich vorsichtiger. Nicht, dass ich RA NICHT für den Täter halte - aber, ob das am Ende ausreicht. Man verlässt sich auf einen STARKEN BEWEIS - wenn der am Ende durch gute Gegen-Gutachten in Zweifel gezogen wird, hat man als Anklage ein großes Problem...


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04.12.2022 um 05:51
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Hallo @Rick_Blaine!
Wie immer gute Beiträge von Dir! Eine Frage, wie schätzt Du, rein aus der Draufschau, die Wahrscheinlichkeit ein, daß man die Patrone einwandfrei RAs Waffe zuordnen kann? Wie ich oben schon schrieb und Du es sicher noch besser weißt, reines Auswerfen einer Patrone hinterläßt nicht viel Eigentümliches.
Nun, ich vertraue zu diesem Zeitpunkt schon mal den Aussagen der Ermittler. Ich kann mir nicht anmassen, es besser zu wissen als Fachleute, die solche Untersuchungen schliesslich beruflich machen. Man sollte nicht unterschätzen, was diese herausfinden können.

Wären diese nicht zuversichtlich, dass sie solche Beweise bringen können, wäre es schon erstaunlich, dass sie dies behaupten. Aber erst im Prozess wird man sehen, ob das Ganze einem scharfen Blick standhalten kann. Bis dahin aber gebe ich den Ermittlern hier mal den "benefit of doubt," wie wir hier sagen. Man wird sehen.


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04.12.2022 um 05:58
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Welche Indizien meinst du? Kann die Öffentlichkeit in irgendeinem Punkt schon beurteilen, ob etwas stimmig ist? Vor allem, wenn bislang nur die Anklagevertreter sich wirklich öffentlich geäussert haben und den Aussenstehenden nur so wenig Details bekannt sind?
Die Verteidiger hatten schon Gelegenheit, sich zu äußern. Die Patrone ist erst mal für jeden Außenstehenden ein starkes Indiz. Darauf begründet man auch die Inhaftierung von RA. Ein Richter wird das ähnlich sehen, darum sitzt der Angeklagte auch im Knast.

Ich denke, ich habe bisher auch immer versucht, die andere Seite - die Verteidigung - miteinbeziehen zu dürfen.

Wir alle wollen, dass der Täter dieser Morde gefasst wird. Aber es soll am Ende auch der Richtige sein.


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04.12.2022 um 06:09
Zitat von GigiNazionaleGigiNazionale schrieb:Die Verteidiger hatten schon Gelegenheit, sich zu äußern.
Dein ernst? Die haben im Prinzip gesagt, dass sie auch nicht mehr kennen als das Affidavit und setn einigen Tagen den Angeklagten vertreten. De facto kennen wir nur die Position der Anklage in einigen ausgewählten Aspekten. Und selbst die nicht im Detail. Vermutlich bleibt das so bis es vor Gericht geht.
Zitat von GigiNazionaleGigiNazionale schrieb: Die Patrone ist erst mal für jeden Außenstehenden ein starkes Indiz. Darauf begründet man auch die Inhaftierung von RA. Ein Richter wird das ähnlich sehen, darum sitzt der Angeklagte auch im Knast.
Ich kenne Publikationen, die sich mit Eindeutigkeiten von Befunden der ballistischen Forensik bei abgefeuerten Patronen befassen. Mit einer Vielzahl an Untersuchungen. Da kann ich verstehen, dass so etwas ein starkes Indiz ist. Wenn dir so etwas für lediglich ausgeworfene Patronen bekannt ist, stell es bitte ein. Ich habe absolut nichts dazu gefunden - noch nicht einmal als Teilaspekt bei den Analysen der Hülsen abgefeuerter Patronen. Gibt es so eine Veröffentlichung nicht, verlässt du dich hier doch ohne detaillierte Kenntnis dieses Indizes und seiner Aussagekraft erst mal blind auf die Sichtweise der Anklage. Und dann geht es zu diesem Zeitpunkt mangels Wissen eigentlich gar nicht um das Indiz an sich, sondern um die Frage wie sehr man den Personen vertraut, die das Affidavit zusammengestellt haben.


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04.12.2022 um 06:12
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Nun, ich vertraue zu diesem Zeitpunkt schon mal den Aussagen der Ermittler. Ich kann mir nicht anmassen, es besser zu wissen als Fachleute, die solche Untersuchungen schliesslich beruflich machen. Man sollte nicht unterschätzen, was diese herausfinden können
Da stimme ich zu, die Technik wird immer besser, es ist einfach nur so, daß ohne besondere Individualspuren, wie z.B. einer Beschädigung, fast nichts bei einem Auswurf einer nicht abgefeuerten Patrone an Selbiger zurückbleibt. Hülsenauszieher sind Massenware, wenn die Verteidigung 1-2 weitere Auszieher mit sehr ähnlichen oder gar identischen Kratzmustern auftreibt, dann kann es bitter werden, da die Spuren ja deutlich dezenter sind als bei verfeuerten Patronen.
Zitat von GigiNazionaleGigiNazionale schrieb:Genau da sehe ich das Problem. Man wird schon untersucht haben, dass die Patronenspuren nach 2-5 Versuchen ähnlich sind. Aber hat man auch untersucht, ob das bei ähnlichen Waffen anders ist? Hier sehe ich ein Problem. Die Verteidiger von RA könnten auf die Idee kommen, sich das Ganze genauer anzuschauen.
Mit jedem Tag, jeder Stunde, jeder Minute werde ich vorsichtiger. Nicht, dass ich RA NICHT für den Täter halte - aber, ob das am Ende ausreicht. Man verlässt sich auf einen STARKEN BEWEIS - wenn der am Ende durch gute Gegen-Gutachten in Zweifel gezogen wird, hat man als Anklage ein großes Problem...
Ich denke auch, daß RA wahrscheinlich der Täter ist, aber genau wie Du beschleicht mich Unbehagen, wenn man auf den EINEN, GROßEN Beweis setzt. Das kann ins Auge gehen. Zudem, sollte die Geschichte um den in Ungnade gefallenen Deputy stimmen, bekommt die Sache schon ein Geschmäckle. Das man RA so plötzlich vor einer engen Sheriffswahl und kurz nachdem Zweifel an der Morduntersuchung bekannt geworden sind, hervorzaubert ist schon... interessant.


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04.12.2022 um 06:14
@Rick_Blaine
Kann es sein, das die Ermittler mehr haben als die Patrone? Die Unterlagen, die hier veröffentlicht wurde, ist doch nicht alles, oder? In den Untersuchungen der letzten 5 Jahren könnten andere Spuren ebenfalls eine Rolle spielen, die nicht veröffentlicht wurden.
Kann es deiner Meinung nach mehr geben als nur die Patrone und Zeugenaussagen?


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04.12.2022 um 06:21
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Ich kenne Publikationen, die sich mit Eindeutigkeiten von Befunden der ballistischen Forensik bei abgefeuerten Patronen befassen. Mit einer Vielzahl an Untersuchungen. Da kann ich verstehen, dass so etwas ein starkes Indiz ist. Wenn dir so etwas für lediglich ausgeworfene Patronen bekannt ist, stell es bitte ein. Ich habe absolut nichts dazu gefunden - noch nicht einmal als Teilaspekt bei den Analysen der Hülsen abgefeuerter Patronen. Gibt es so eine Veröffentlichung nicht, verlässt du dich hier doch ohne detaillierte Kenntnis dieses Indizes und seiner Aussagekraft erst mal blind auf die Sichtweise der Anklage. Und dann geht es zu diesem Zeitpunkt mangels Wissen eigentlich gar nicht um das Indiz an sich, sondern um die Frage wie sehr man den Personen vertraut, die das Affidavit zusammengestellt haben.
Ganz genau dies bereitet mir auch Unbehagen, mir ist das auch nicht geläufig, daß es ein Verfahren gäbe, welches intakte Patronen einer Waffe ohne besondere Individualmerkmale zuverlässig zuordnen kann.


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04.12.2022 um 06:26
Zitat von LARA43LARA43 schrieb:@Rick_Blaine
Kann es sein, das die Ermittler mehr haben als die Patrone? Die Unterlagen, die hier veröffentlicht wurde, ist doch nicht alles, oder? In den Untersuchungen der letzten 5 Jahren könnten andere Spuren ebenfalls eine Rolle spielen, die nicht veröffentlicht wurden.
Kann es deiner Meinung nach mehr geben als nur die Patrone und Zeugenaussagen?
Freilich, sein kann alles. Entgegen der Meinung mancher Experten hier halte ich die Patrone für ein starkes Indiz, und offensichtlich hat dies auch den Haftrichter beeindruckt. Aber das ist freilich mein Eindruck, der natürlich auch auf ein wenig Erfahrung fusst. Mehr ist an dieser Stelle nicht zu sagen, da wir hier weder das ballistische Gutachten kennen, noch m.E. die Kompetenz haben, dieses zu beurteilen.

Es gibt Fälle, die auf sehr wenige Indizien bauen müssen, weil es einfach nicht mehr gibt, aber in den meisten Fällen gibt es doch eine ganze Reihe mehr. Und richtig, die Staatsanwaltschaft braucht an dieser Stelle noch nicht alle ihre Karten aufdecken, schon gar nicht gegenüber der Öffentlichkeit. Der Verteidigung muss sie ihre Ermittlungsergebnisse offenbaren, dann hat diese die Möglichkeit, durch eigene Ermittlungen diese zu entkräften. Die Resultate werden wir dann im Prozess sehen. Bis dahin scheint mir die Diskussion über diese Indizien etwas abstrus.


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04.12.2022 um 06:31
@Rick_Blaine
Danke für deine professionellen Meinung.
Ich frage mich, ob es vielleicht andere Spuren gibt, wie fasern oder Haare als Beispiel?
Falls die Mädchen sich gewehrt haben und haut vom Täter unter den Nägel hätten, würde das in dem Dokument stehen?
Die Kugel war der Auslöser für die Verhaftung, aber was ist mit dem Rest der Spuren?
Ist es so, das die Ermittler jetzt zb DNA abgleichen oder Fingerabdrücke? Wenn ja, hätte das im Dokument stehen müssen?
Falls natürlich welche vorhanden sein sollte?


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04.12.2022 um 06:37
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Entgegen der Meinung mancher Experten hier halte ich die Patrone für ein starkes Indiz, und offensichtlich hat dies auch den Haftrichter beeindruckt. Aber das ist freilich mein Eindruck, der natürlich auch auf ein wenig Erfahrung fusst. Mehr ist an dieser Stelle nicht zu sagen, da wir hier weder das ballistische Gutachten kennen, noch m.E. die Kompetenz haben, dieses zu beurteilen.
Fraglos ist die aufgefundene Patrone ein starkes Indiz und wenn sie tatsächlich erfolgreich zugeordnet werden kann, dann hat man den Fall praktisch im Sack. Aber da muß der ballistische Befund (den wir natürlich nicht kennen) wirklich gut sein. Wenn er das ist, wirklich prima, aber die Zuordnung abgefeuerter Geschosse/Hülsen ist deutlich leichter als die unverbrauchter. Vielleicht hat die P226 von RA ein Individualmerkmal, das es vereinfacht hat.


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04.12.2022 um 06:42
Zitat von LARA43LARA43 schrieb:Danke für deine professionellen Meinung.
Ich frage mich, ob es vielleicht andere Spuren gibt, wie fasern oder Haare als Beispiel?
Falls die Mädchen sich gewehrt haben und haut vom Täter unter den Nägel hätten, würde das in dem Dokument stehen?
Die Kugel war der Auslöser für die Verhaftung, aber was ist mit dem Rest der Spuren?
Ist es so, das die Ermittler jetzt zb DNA abgleichen oder Fingerabdrücke? Wenn ja, hätte das im Dokument stehen müssen?
Falls natürlich welche vorhanden sein sollte?
Die Ermittler sind derzeit sicherlich sehr beschäftigt, allen Spuren zu folgen und möglichst weitere zu finden. Und nein, in den PCA, also den Antrag auf Haftbefehl müssen sie nicht alles packen, was sie haben, nur so viel, dass es den Erfolg des Antrags ermöglicht. Entlastende Dinge müssen sie der Verteidigung übergeben. Bis zum Prozess müssen sie alle ihre Erkenntnisse an die Verteidigung weitergeben, damit diese sich damit auseinandersetzen kann.

Wie gesagt, man darf dabei nicht den Fehler machen, davon auszugehen, dass dies alles auch der Öffentlichkeit bekannt wird.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Fraglos ist die aufgefundene Patrone ein starkes Indiz und wenn sie tatsächlich erfolgreich zugeordnet werden kann, dann hat man den Fall praktisch im Sack. Aber da muß der ballistische Befund (den wir natürlich nicht kennen) wirklich gut sein. Wenn er das ist, wirklich prima, aber die Zuordnung abgefeuerter Geschosse/Hülsen ist deutlich leichter als die unverbrauchter. Vielleicht hat die P226 von RA ein Individualmerkmal, das es vereinfacht hat.
Genau. Und so schwer es fällt, man wird sich gedulden müssen, bis Details öffentlich werden.


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