Kriminalfall Kim Wall

@FadingScreams
Warum hat der viel mehr Prozesstage wie ein Vierfach Mörder?

Klee8 schrieb:@FadingScreams
Warum hat der viel mehr Prozesstage wie ein Vierfach Mörder?

...als...

Weil es zum einen einen Indizienprozess geben wird und zum anderen sicherlich eine hohe Anzahl von Zeugen geladen werden.

Außerdem finde ich es begrüßenswert, dass die dänische Justiz alles dafür tut, den völlig ausgekauten Gummi der Indizienisolierung und Alternativhypothesengenerierung endgültig ausspucken zu lassen.

Aber wir alle wissen: das wird nicht geschehen.

Glaube ist nicht zu widerlegen. Je schlüssiger die Beweisführung und je lückenloser die Indizienkette, um so raffinierter ist halt die Verschwörung. ;-)

@trailhamster
Schatz sorry ja „ als“ sollte es doch heissen:-)wie gut habe ich dich:-)

Nochmal, Indizen alleine soll nicht genÜgen! Tja, hoffen wir auf Beweisen!

Klee8 schrieb:Warum hat der viel mehr Prozesstage wie ein Vierfach Mörder?

es sind 12 prozesstage angesetzt für diesen indizienprozess.

im fall maria L. Maria L. in Freiburg ermordet (Seite 264) (Beitrag von emz)

sind wir schon beim 19. prozesstag angelangt ...

sterntaucher schrieb (Beitrag gelöscht):Das ist ganz einfach, man hat die finanziellen Notlage des Angeklagten dabei berücksichtigt

Mit Sicherheit nicht. Das Gericht hatte ursprünglich 8 Verhandlungstage angesetzt, aber von Anfang an mit einem Zeitpuffer dazwischen, falls weitere Verhandlungstage erforderlich werden könnten. Und nach Auffassung des Gerichts sind nun nach Lektüre der fertigen Anklageschrift und dem, was die Verteidigung dazu geschrieben hat, 4 weitere Tage notwendig geworden, der Zeitpuffer hat sich als durchaus richtig erwiesen. Falls nötig, können so noch schnell weitere Tage eingeschoben werden.

Bei der Terminierung hat sich das Gericht aber bestimmt nicht von irgendwelchen finanziellen Interessen des Angeklagten leiten lassen, sondern allein von dem, was es für die Prozessführung für wichtig und sachgerecht hält, so, wie es für jedes Gericht in einem Rechtsstaat gesetzlich auch vorgeschrieben ist. Das wäre ja auch noch schöner, wenn das Gericht nicht unparteiisch wäre.

@sterntaucher
Herr Madsen hat Einnahmen aus selbstständiger/nichtselbstständiger Arbeit, was es nicht alles gibt..
Sicherlich kann er auch seinen Gefängnisaufenthalt absetzen, finde ich mehr als gerecht...*Ironie off*

Soweit ich das verstanden habe, hat die Erhöhung der Gerichtstage nichts mit neuen Erkenntnissen ggü. dem letzten Jahr zu tun, sondern dient lediglich einem Prozess ohne Zeitdruck. Ob die 12 Tage überhaupt ausgenutzt werden, steht auch auf einem anderen Blatt.

tl;dr - Fassung: Es ginge auch mit 8 Gerichtstagen (mMn.).

Beitrag von Sector7 (Seite 954)

in dem von mir eingestellten Link mit den Verhandlungstagen heißt es:

- Es gibt einige zusätzliche Tage gebucht, wenn der Zeitplan sehr eng war, sagt Peter Madsen Verteidiger, Betina Hald Engmark zu Ekstra Bladet.

https://ekstrabladet.dk/112/afsaetter-endnu-flere-retsdage-til-ubaadssagen/7013599

@FadingScreams

Eben. Ein Strafverfahren ist fertig, wenn es fertig ist. Und wenn mehr Tage benötigt werden als zu Anfang veranschlagt, weil etwa im Prozess neue Beweisanträge von StA oder Verteidigung kommen, denen das Gericht nachgehen will, oder weil das Gericht selber Zeugen hören möchte, die StA/Verteidigung nicht benannt haben, werden halt mehr Tage angesetzt. Deshalb ja auch von vornherein der Zeitpuffer. Das macht jedes Gericht so.

Kurze Vorstellung meinerseits mitten in der Nacht: ich bin neu, habe den Thread über Monate verfolgt und wollte noch vor Prozessbeginn unbedingt mitmachen. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an all jene, die sich bemüht haben, Relevantes zusammenzutragen!

In dem von @FadingScreams verlingten Artikel heißt es hinsichtlich der anberaumten Verhandlungstage auch:

Original

Allerede i oktober meldte politiet ud, at drabssagen mod Peter Madsen var blevet forhåndsberammet, og der var afsat otte retsdage til sagen.

Nu er antallet af retsdage dog øget fra otte til 12 retsdage, skriver Københavns Byret i en pressemeddelelse.

Det betyder dog bare, at dagene er reserveret i kalenderen hos forsvarer, anklager og retten og er ikke nødvendigvis det samme som, at de kommer i brug.

google

Bereits im Oktober gab die Polizei bekannt, dass die Morde gegen Peter Madsen angekündigt und acht Gerichtsverfahren eingeleitet worden seien.

Jetzt hat sich die Zahl der gesetzlichen Tage von acht auf zwölf Arbeitstage erhöht, schreibt der Kopenhagener Stadtrat in einer Pressemitteilung.

Es bedeutet jedoch nur, dass die Tage im Kalender der Angeklagten, der Ankläger und der Gerichte reserviert sind und nicht unbedingt die gleichen sind wie verwendet.

Mr. Moe

Bereits im Oktober gab die Polizei bekannt, dass die Verhandlung gegen Madsen voraussichtlich (forhånds - Anm.) acht Verhandlungstage umfassen würde.

Wie das (Amts?-) Gericht von Kopenhagen jetzt jedoch in einer Pressmitteilung bekannt gibt, wurde die Anzahl der Verhandlungstage von acht auf zwölf erhöht.

Das bedeutet jedoch nur, dass diese Tage (kalendarisch) für den Angeklagten, die Staatsanwaltschaft und das Gericht reserviert sind, nicht aber notwendigerweise für die Verhandlung auch benötigt werden.

https://ekstrabladet.dk/112/afsaetter-endnu-flere-retsdage-til-ubaadssagen/7013599

Ob es sich bei dem letzten Satz um eine Bemerkung des Gerichts in der Pressemitteilung handelt, oder um eine Interpretation von ekstrabladet, kann ich nicht beurteilen. Ich würde der Erhöhung der Verhandlungsdauer aber keine allzu große Bedeutung beimessen.

Mr.Moe schrieb:Ob es sich bei dem letzten Satz um eine Bemerkung des Gerichts in der Pressemitteilung handelt, oder um eine Interpretation von ekstrabladet, kann ich nicht beurteilen

Die offizielle Pressemitteilung ist in dem Ekstrablad-Artikel als pdf verlinkt. Darin wird ausführlich über den Verteilungsschlüssel der Zuhörerschaft berichtet, es steht dort jedoch nichts von anberaumten aber ggf. verzichtbaren Terminen.

@Trimalchio

Stimmt, die Verlinkung zur Pressemitteilung hatte ich übersehen. Musste ich erstmal studieren. Die Erhöhung der Prozesstage ist dort aber ersichtlich.

So oder so wird es sich wohl um eine voraussichtliche Planung handeln. Wer weiß, ob am Ende nicht noch zwei, drei Tage hinzukommen.

Mr.Moe schrieb:Ich würde der Erhöhung der Verhandlungsdauer aber keine allzu große Bedeutung beimessen.

Ich auch nicht, sinngemäß:

"Für die Klage gegen Peter Madsen waren ursprünglich acht Werktage geplant, jetzt sind noch vier Tage hinzugekommen.

Laut der Staatsanwaltschaft gibt es dafür jedoch keinen besonderen Grund, sondern nur um Zeitdruck zu vermeiden."

http://nyheder.tv2.dk/krimi/2018-01-25-retssag-mod-peter-madsen-kraever-saerlig-plan-fire-borgere-faar-plads-i-retten

https://www.expressen.se/kvallsposten/annu-ett-bakslag-for-peter-madsen/

Der Staatsanwalt sagte nein zu besuchen

PM hatte beantragt, dass die restriktionen aufgehoben werden.
Aber der Staatsanwalt widersprach dem - und am Donnerstag sagte das Gericht Nein zu seiner Bitte.

DEFacTo schrieb:Der Staatsanwalt sagte nein zu besuchen

Ergänzend: Nein auch zum unkontrollierten Briefverkehr.

https://www.dagbladet.no/nyheter/brev--og-besokskontrollen-fortsetter-for-ubat-madsen/69434577

https://ekstrabladet.dk/112/retsmoede-i-dag-peter-madsen-har-lidt-nederlag/7031464

#Tri
"[...] Der Staatsanwalt hat keine weiteren Kommentare.

Auf der anderen Seite hat die Peter Madsens Verteidigerin Betina Hald Engmark.

Im Auftrag ihres Mandanten hatte sie eine allgemeine Beendigung der Brief- und Besuchskontrolle beantragt. Wenn das Gericht dem nicht zustimmen könnte, sollte dies zumindest für eine bestimmte Person gelten.

Sie sagt, dass sie sich über die Grundlage für die Aufrechterhaltung der Kontrolle von Post und Besuchern Gedanken macht.

'Ich denke nicht, dass die [Begründung] besonders konkret ist. Meiner Meinung nach muss etwas konkret sein, besonders wenn jemand lange Zeit inhaftiert war, sagt sie unter Hinweis auf Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention, [...].

Die Verteidigerin will nicht sagen, mit wem die betreffende Person Kontakt hatte und Peter Madsen ohne Kontrolle besuchen möchte.

Aber Betina Hald Engmark sagt, dass es ihrer Meinung nach eine Person ist, die für den Fall unwichtig ist und die nicht aussagen muss.

'Wir haben gegen die Entscheidung des nationalen Gerichts Berufung eingelegt', sagt sie."

Hintergrund ist offenbar, dass in der EU eine Untersuchungshaft normalerweise nicht länger als 6 Monate andauern darf. Diese wäre also spätestens am 12. Februar beendet gewesen. PM ist mit der Verlängerung der Haft einverstanden. Aber die Ausweitung ist keine Selbstverständlichkeit.

Die Klatschpresse spricht natürlich von "Niederlage". Es ist aber völlig korrekt von der Verteidigung, hier für Klarheit zu sorgen, Erleichterungen zu beantragen und auf den Einzelfall zutreffende Begründungen einzufordern. So funktioniert ein rechtsstaatliches Verfahren: Durch die möglichst ausgewogene Abwägung der Rechte von Anklage und Verteidigung. Nicht jedoch durch das einseitige Feiern von echten oder vermeintlichen "Siegen" eines Herrn Buch-Jepsen.

Das hat zum einen mit dem verwaltungsaufwand zu tun, den justizbehörden in demokratisch korrekten ländern bewältigen müßen, aber es hat auch einen gedachten hintergrund, das seit der tat ein zeitraum vergangen ist, durch den man jetzt inzwischen viel rationaler die ganzen fakten betrachtet.

Natürlich brauchte es seine zeit bis beweise, die man in diesem fall faktisch u.a. am meeresgrund suchen und und sichern mußte, ausgewertet wurden.

Aber mit dieser zeit seit der tat, hat sich auch mein denken verändert.

Vllt. war das irgendwo eine wut und auch angst, die ich in der anfangszeit nach der tat hatte.

Angst oder unbehagen welche ich hatte, das er glimpflich durch "paragraphenhopping" davon kommen könnte.

Ich habe aber auch ein gefühl, das die ermittler und justizbehörden genau wie ich gedanklich mit diesem fall gereift sind.

Ein, auch für weltweite verhältnisse aufsehenerregender fall, überfällt eine eher beschauliche dänische justiz die sich auf die fahnen geschrieben hat, mehr toleranzdenken bei haftbedingungen etc. für bestimmte täter umzusetzen.

Und ich persönlich habe jetzt inzwischen das gefühl, das die dänische justiz den gesamten charakter dieser abscheulichen tat durchschaut und verstanden hat.

Ich meine da inzwi. sehr viel selbstsicherheit bei den dänischen behörden zu empfinden.

Hoffentlich bestätigt mir der prozeß diese vermutung.

Die vorherigen beiträge hier im thread bestätigen mir dieses gefühl auf jeden fall schon mal.

aero schrieb:Ich habe aber auch ein gefühl, das die ermittler und justizbehörden genau wie ich gedanklich mit diesem fall gereift sind.

aero schrieb:Und ich persönlich habe jetzt inzwischen das gefühl, das die dänische justiz den gesamten charakter dieser abscheulichen tat durchschaut und verstanden hat.

Was soll denn da "gereift" sein ? Ermittlungen, Gerichtsverfahren usw. sind immer an Gesetze und Vorgaben gebunden, da sind Emotionen fehl am Platz. Auch Vermutungen interessieren da nicht.

@Photographer73

Photographer73 schrieb:Auch Vermutungen interessieren da nicht.

@Photographer73

Vermutungen und mutmaßungen sind kein bestandteil bei der arbeit von behördlichen ermittlern und justizlern ?

Ist dir die amtliche redewendung "mutmaßlich" oder " nach mutmaßlichen..." kein begriff ?

Davon abgesehen kann ich hier meine persönliche meinung vorbringen, ohne das du das jetzt verdrehen mußt weil es aus deiner sicht nicht richtig wäre.

Na dann quatsch doch nicht von deinen persönlichen Vermutungen, wenn du die amtliche Definition meinst. Andernfalls musst du dich dann nicht wundern, wenn Kritik ins Feld rauscht.