Kriminalfall Kim Wall

Engmark hat auch darauf hingewiesen, dass die Zeugen der Anklage PM gegenüber relativ wohlwollend eingestellt waren. Das gilt jedenfalls für die scheinbar etwas wankelmütige, herzchenzeigende DK. Für wen noch?

Kasper Emil Feld, der Mitarbeiter von PM aus dem TLC-Film, konnte es hingegen nicht so recht gutheißen, dass Madsen die Filme auf seinem Computer anderen in die Schuhe schieben wollte. Auch dass er in der Lage war, eine Menschen zu zersägen, schien ihm nicht geheuer zu sein.

@trailhamster

Davon ausgehend, daß sie nur sehr wenig in der Hand hat, womit sie arbeiten kann, sprich so gut wie kaum entlastendes vorbringen kann, macht sie, mMn, einen guten Job, auch wenn es wahrscheinlich besser gewesen wäre, wenn sie PM dazu gebracht hätte, vor Gericht zu schweigen.

Interested schrieb:BE gibt nun an, dass es keine Beweise für Planung gäbe. Die 4 Frauen, die er auf sein Boot locken wollte, die Filmchen, Suchanfragen, das Equipment...wo war sie während der Verhandlung?

Sie beleuchtet jedes Indiz einzeln. Und sagt dann, das wegen diesem einzelnen Indiz ihr Mandant nicht verurteilt werden kann.
Das alle einzelnen Indizien aber eine, für mich zu mindestens, logische Indizienkette bilden an deren Ende keine begründeten Zweifel stehen, ignoriert sie anscheinend.

hier die erklärung für PMs verhalten nach dem 'unfall':

"Mein Klient wurde nicht untersucht, als er aus dem Wasser geholt wurde, wenn er einer Kohlenmonoxidvergiftung ausgesetzt war.
"Weil wir wissen, dass eine solche Vergiftung die Menschen in einem geringeren Ausmaß anders reagieren lässt", sagte der Verteidiger.
- Könnte es einen Einfluss darauf gehabt haben, warum mein Klient unwirksam gehandelt hat? Wir wissen es nicht, aber das ist eine Option, sagt der Verteidiger.

der stimmritzenkrampf fehlt noch

Seps13 schrieb:Engmark hat auch darauf hingewiesen, dass die Zeugen der Anklage PM gegenüber relativ wohlwollend eingestellt waren.

Das ist vollkommen egal.
Es geht um das was gesehen wurde. was kann ein zeuge zur sache berichten.
Warum soll er den angeklagten nicht gerne haben?

Die schlussfolgerungen zieht nicht der zeuge.

@DEFacTo

Wie soll das ihrer Meinung nach stattgefunden haben. Sehen wir uns die Timeline dazu an. Gegen 23 Uhr der Abgasunfall. Er kann die Luke nicht öffnen, als er es endlich schafft, muss er schnell wieder an Deck..die warme Luft und schreibt seiner Frau dann ne SMS und fährt Vollgas fast in einen Frachter..Wie kann das Abgas so schnell aus dem U-Boot? Wie kann er so schnell runter und das U-Boot steuern? Was ist mit den folgenden Sichtungen? Und sie will Beweise für Abgase? Man hat ihn nicht entsprechend untersucht? Er hat sie doch abgesetzt - warum sollten sie ihn denn auf Abgas untersuchen - dieses Märchen hat er doch erst nach U-Haft Verlängerung kreiert.

Sector7 schrieb:Von daher zieht die Masche mMn. nicht, dass man ohne eindeutige Beweise lieber einen Schuldigen laufen lassen sollte, anstatt einen Unschuldigen zu verurteilen. Wie schon erwähnt gibt es Negativ-Beweise für alle Darstellungen, die von Madsen kamen und klare Indizien für alle Darstellungen des StA.

Es ist durchaus möglich, dass die Masche zieht, im Vorfeld kann das jedoch niemand beurteilen.

Das Gericht steht vor einer schwierigen Aufgabe.

Der Angeklagte bleibt bei seiner Unfallversion und die Verteidigung streut Zweifel ohne Ende in den Raum.

Sollte es bei einer milden Strafe bleiben, wird die StA in Richtung Sicherheitsverwahrung punkten.

Ich denke, es wird in diesem Fall noch ein endloses Hin und Her geben.

sehen so plädoyers aus?
sie geht nochmal fast jeden punkt an.
macht das sinn?

frauZimt schrieb:Das ist vollkommen egal.

Sag das Frau Engmark, nicht mir ;)

Photographer73 schrieb:Davon ausgehend, daß sie nur sehr wenig in der Hand hat, womit sie arbeiten kann, sprich so gut wie kaum entlastendes vorbringen kann, macht sie, mMn, einen guten Job

Mal überlegen: Kunst ist drin, juristische Spitzfindigkeiten sind drin, Menschenrechte, Zeugenbeeinflussung, Anzweifeln der Experten. Jedenfalls ein Rundumschlag ohne sonderlich viel Substanz. Kann man wohl so machen. Das einzig Sonderbare war für mich, dass sie öfter durchschimmern lässt, dass das Geschehene ja ziemlich schrecklich sei. Mich würde interessieren, wie ihr Auftritt live ausgesehen hat.

Engmark: "Wir haben um Untersuchungen des U-Bootes gebeten. Würde ein schuldiger Mann darum bitten?"

Das zeigt ziemlich deutlich die krepierende Rhetorik, der sich Frau E. bedienen muss.

Würde ein unschuldiger Mann, der die Wahrheit sagt, am 12.8. darauf bestehen, der Öffentlichkeit die Luken-Story(-Lüge) zu erzählen und Polizei und StA bezichtigen, auf dem Holzweg zu sein?

Das ist mMn. das typische Verhalten von Schuldigen, die offensiv das Gegenteil behaupten, damit genau solche Fragen (und falschen Schlussfolgerungen) im Kopf einiger Zuhörer entstehen, wie sie Frau E. heute vor Gericht gestellt hat (wie zB auch bei Christoph Daum mit seiner Haarprobe).

Wenig nachhaltig das Ganze und erst recht ungeeignet, um ein Gericht zu überzeugen ... wirkt fast eher so, wie von Madsen persönlich gescripted ... :-)

mr223 schrieb:Ich nehme an, Du meinst nicht "vorsätzl. Fahrlässigkeit" sondern "bedingten Vorsatz".

Nein, ich meine Leichtfertigkeit mit Todesfolge (§ 180, 183), welche dasselbe Strafhöchstmaß hat, wie Totschlag / Mord, auch in D.

oBARBIEoCUEo schrieb:Ein Verteidiger macht das, was ein Verteidiger macht, Klienten verteidigen.
Objektive Beweise kann ich hier auch nicht sehen.
Und leider muss man feststellen, dass viele Menschen nicht zur Objektivität fähig sind.
Absolut Unrecht hat die Verteidigerin nicht.

Goldrichtig.

Photographer73 schrieb (Beitrag gelöscht):Ich hab selten einen Fall erlebt, wo so viele Zeugen plötzlich in der Presse zitiert wurden, während eines offenen Verfahrens und noch vor ihrer Aussage vor Gericht. Und daß BE das erwähnt, liegt doch wohl auf der Hand.

Geht mir auch so. Und finde die BE macht ihren Job hervorragend.

Er der en årsagssammenhæng i den her sag? Min klient lukker lugen, mens han retter ubådens dybderor. Han bliver med det samme klar over, at han har begået en fatal fejl.
- Hans forklaring understøttes videre af, at der er fundet DNA fra Kim Wall på håndtaget på lugen. Endnu vigtigere har man konstateret, at det ikke er DNA, der stammer fra blod. Den DNA indikerer, at Kim Wall har forsøgt at komme ud af ubåden, da hun opdager, at der er noget, der er ved at gå galt, siger forsvarsadvokaten.

https://ekstrabladet.dk/112/live-anklager-ubaad-skal-skaeres-i-smaastykker/7127587

- Gibt es in diesem Fall einen Kausalzusammenhang? Mein Kunde schließt die Laterne, während er die Tiefe des U-Bootes anpasst. Ihm wird sofort bewusst, dass er einen fatalen Fehler begangen hat.
- Seine Erklärung wird durch die Entdeckung von DNA von Kim Wall am Griff der Luke weiter unterstützt. Noch wichtiger ist, dass es sich nicht um DNA aus Blut handelt. Die DNA weist darauf hin, dass Kim Wall versucht hat, aus dem U-Boot herauszukommen, als sie feststellt, dass etwas schief läuft, sagt der Verteidiger.

Ja natürlich hat sie die Luke angefasst, als sie von der Ausfahrt zum Tauchgang übergingen und sie durch die Turmluke nach unten ging. Will die uns verklappsen?

Sector7 schrieb:Würde ein unschuldiger Mann, der die Wahrheit sagt, am 12.8. darauf bestehen, der Öffentlichkeit die Luken-Story(-Lüge) zu erzählen und Polizei und StA bezichtigen, auf dem Holzweg zu sein?

du vergisst, dass PM da noch unter dem einfluss von CO und CO2 stand,
erst bei der 32-seitigen abgasvariante war er wieder beisinnen und klaren verstandes.

DEFacTo schrieb:sehen so plädoyers aus?
sie geht nochmal fast jeden punkt an.
macht das sinn?

Bei jedem Punkt, den sie vorbringt, fallen mir sofort deutliche Gegenbeweise ein.
Ob es da Sinn macht, so viele einzelne Punkte anzusprechen?
Auf mich hat es keinesfalls die Wirkung, in mir Zweifel zu wecken.
Kenne das ganz anders.
Nach dem Plädoyer eines Verteidigers komme ich nicht selten ins Grübeln, ob ich nicht vielleicht doch falsch liege. Bei Engmark fehlt mir dieses Grübeln komplett.
Nur Kopfschütteln kommt verstärkt auf.

Man kann das Ganze an sich knapp auf einen Punkt bringen.

Der Vortrag der Staatsanwaltschaft war schlüssig und auch für Laien durchaus nachvollziehbar. Eine klare Struktur und eine durchgehende Abfolge der man folgen konnte.

Seitens der Verteidigung war bzw. ist derzeit der Stil des Vortrags extrem redundant, man weiß nach mehreren Sätzen schon nicht mehr, was vor einigen Minuten noch vorgetragen wurde. Für mich ein deutliches Zeichen dafür, dass man mit leeren Worthülsen irgendwie ein Plädoyer auf die Reihe kriegen will bzw. muss.

DEFacTo schrieb:sehen so plädoyers aus?sie geht nochmal fast jeden punkt an.macht das sinn?

Ja, so sehen Plädoyers aus. An Fakten kommt da nichts weltbewegend neues mehr, die Beweisaufnahme ist ja abgeschlossen. Bei den Plädoyers geht es um das Ergebnis der Beweisaufnahme, also um die Bewertung der Fakten/Indizien. Und dass StA und Verteidigung da verschiedene Resümees ziehen, liegt in der Natur der Sache. Übrigens ist die StA vorher auch jeden der ihr wichtig erscheinenden Punkte einzeln angegangen.