Kriminalfall Kim Wall

Ich verstehe es gerade so, dass die Verteidigerin dem Gericht erklärt, wie es zu urteilen hat? Oder liegt es an der Übersetzung?

- Der Beweis muss objektiv begründet sein. Das heißt, das Gericht kann kein rein subjektives Urteil abgeben. Das Gericht muss objektiv angeben, warum Sie finden, was Sie tun, sagt der Verteidiger.
Es gibt jedoch einige Dinge, die den europäischen Menschenrechten unterliegen - es ist unter anderem, dass Sie nicht nur die polizeilichen Anhörungen eines Angeklagten in einem Rechtsstreit nutzen können.

mir scheint, dass bei BE die angst einer zu hohen strafe umgeht.
dass sie jetzt schon mit den europäischen menschenrechten 'droht' ist schon erstaunlich.

13:28
Das Gericht darf nicht nach Bauchgefühl urteilen, sagt die Verteidigerin. Vermutlich sagt ihr das eigene Bauchgefühl auch längst, dass ihr Mandant schuldig ist.
Es klingt ein bisschen wie: "Ja, wir wissen zwar alle, dass er sie umgebracht hat, aber die Beweise reichen nicht!"

Seps13 schrieb:Das Gericht darf nicht nach Bauchgefühl urteilen, sagt die Verteidigerin. Vermutlich sagt ihr das eigene Bauchgefühl auch längst, dass ihr Mandant schuldig ist.
Es klingt ein bisschen wie: "Ja, wir wissen zwar alle, dass er sie umgebracht hat, aber die Beweise reichen nicht!"

BE mahnt das vorgehen der StA an, dass man sich am widerlegen der aussagen ihres klienten abgearbeitet hat, ohne selbsttändige, für sich stehende beweise zu liefern.

Versucht sie wirklich dem Gericht ins Gewissen zu reden? Versucht sie zu erklären, dass PMs Anpassungen alle normales Verhalten zeigen. Abgesetzt, Luke, Abgas - ganz normal, all das, was er ihr im Vorfeld angetan hat, ganz normal? So normal, dass man ihn kaum verurteilen könne?

DEFacTo schrieb:BE mahnt das vorgehen der StA an, dass man sich am widerlegen der aussagen ihres klienten abgearbeitet hat, ohne selbsttändige, für sich stehende beweise zu liefern.

nun ja, er hat mit seinem verhalten ja auch kräfte gebunden.

Interested schrieb:Versucht sie wirklich dem Gericht ins Gewissen zu reden? Versucht sie zu erklären, dass PMs Anpassungen alle normales Verhalten zeigen. Abgesetzt, Luke, Abgas - ganz normal, all das, was er ihr im Vorfeld angetan hat, ganz normal? So normal, dass man ihn kaum verurteilen könne?

PM war von anfang an in einer verzwickten lage!

hätte er geschwiegen und keine einzige aussage gemacht, wäre es ja noch einfacher gewesen ihn zu überführen.
er hätte sich ja irgendwann äußern/ verteidigen müssen.

bei unzähligen morden ist ja die überführung des täters meist dann schon gegeben, wenn sie ihn ausfindig machen, seine DNA finden und zurodnen können.
eine unfalltheorie war tatsächlich das einzige was ihm blieb.

alles andere war ja schon zwingend und hätte gereicht, um ihn als mörder zu überführen.

mir ist KEIN einziger fall bekannt, indem ein mensch einen anderen nach einem UNFALL zerstückelt hätte um das opfer verschwinden zu lassen, damit man nicht wegen verursachung eines unfalls vor gericht gekommen wäre!

kennt jemand so einen fall?

Interested schrieb:
Versucht sie wirklich dem Gericht ins Gewissen zu reden? Versucht sie zu erklären, dass PMs Anpassungen alle normales Verhalten zeigen. Abgesetzt, Luke, Abgas - ganz normal, all das, was er ihr im Vorfeld angetan hat, ganz normal? So normal, dass man ihn kaum verurteilen könne?

DEFacTo schrieb: PM war von anfang an in einer verzwickten lage!

aber doch wohl durch eigene Schuld?
Die Formulierung ist etwas unglücklich gewählt.

Jetzt will BE gleich alle Zeugen als unglaubwürdig darstellen, da sie ja von der Presse beeinflusst worden wären..

13.49
Camilla Marie Nielsen
Sie kommt auch zu dem Schluss, dass der Fall in den Medien so massiv vertreten ist, dass sie voreingenommen sind.
"Wir haben mehrmals gehört, dass die Zeugen gesagt haben, sie hätten es gelesen und das in der Presse. Das heißt, wir müssen darüber nachdenken, wie viel wir die Zeugen gebrauchen können, sagt der Verteidiger.

Ekstrabladet.dk Liveticker

SKY Newsticker
Madsen's defence reminds the court of the saying: "It is better that ten guilty persons escape than that one innocent suffer."

Damit ist die Taktik der Verteidigung klar!

Ein Verteidiger macht das, was ein Verteidiger macht, Klienten verteidigen.
Objektive Beweise kann ich hier auch nicht sehen.
Und leider muss man feststellen, dass viele Menschen nicht zur Objektivität fähig sind.
Absolut Unrecht hat die Verteidigerin nicht.
Niemand war dabei und für eine Seite muss sich der Richter entscheiden.
Bin mal gespannt, wie es endet.

MaybeX schrieb:Jetzt will BE gleich alle Zeugen als unglaubwürdig darstellen, da sie ja von der Presse beeinflusst worden wären..

Dann wohl ihre eigenen Zeugen auch, die nicht nur Madsen in U-Haft besuchen sollten. Deirdre King nämlich und der Spinattreter dürfte somit vollends raus sein, weil er angeblich mit GM telefoniert hat und durch stille Post sein "Wissen" hier einfließen lassen wollte!

Und zu sagen, die Zeugen hätten über PM nicht das ausgesagt, was der StA. hören wollte - ihn als netten Typen beschrieben haben. Als wäre das ein Ausschlussgrund, so eine Tat zu begehen. Ich kann echt nur mit dem Kopf schütteln.

mr223 schrieb:SKY Newsticker
Madsen's defence reminds the court of the saying: "It is better that ten guilty persons escape than that one innocent suffer."
Damit ist die Taktik der Verteidigung klar!

Warum hat er dann nicht erzählt, was an Bord geschehen ist?
Die Lukenstory...

Argumente der Verteidigung:

-keine ausreichenden Beweise, ich wiederhole, keine ausreichenden Beweise…

-in dubio pro reo

-Beeinflussung der Zeugen durch Presse und grausame Details der Anklage

- Zumindest einer der Animationsfilme sei Kunst- von einem hochgelobten russischen Künstler

frauZimt schrieb:Warum hat er dann nicht erzählt, was an Bord geschehen ist?

Das sagt die Verteigerin dazu
"Some logic is missing in that story about what happened in the submarine, that the prosecutor so badly wants to tell," Madsen's defence tells the court, adds she doesn't think there's substantial physical evidence SKY Nwesticker

mr223 schrieb:Damit ist die Taktik der Verteidigung klar!

Das ist das Prinzip der Rechtstaatlichkeit, daß sie das erwähnt, wundert mich nicht. Sie macht ihren Job und den macht sie, angesichts der vorliegenden Indizien, sehr gut.

MaybeX schrieb:Jetzt will BE gleich alle Zeugen als unglaubwürdig darstellen, da sie ja von der Presse beeinflusst worden wären..

13.49
Camilla Marie Nielsen
Sie kommt auch zu dem Schluss, dass der Fall in den Medien so massiv vertreten ist, dass sie voreingenommen sind.
"Wir haben mehrmals gehört, dass die Zeugen gesagt haben, sie hätten es gelesen und das in der Presse. Das heißt, wir müssen darüber nachdenken, wie viel wir die Zeugen gebrauchen können, sagt der Verteidiger.

Auch damit hat sie nicht unrecht. Das heißt im Umkehrschluß nicht, daß die Zeugen lügen, aber eine Beeinflussung durch die Presse kann nicht ausgeschlossen werden.

Forsvarsadvokaten kommer nu ind på orlogskaptajn Ditte Dyreborgs undersøgelser i sagen. Hun kalder vidnet for en 'selvudnævnt ekspert'.
- Jeg kan undrer mig over, at politiet har givet hende lov til at håndtere bevismateriale i den her sag, siger forsvarsadvokaten, som påpeger, at beviserne har været håndteret fejlagtigt.

https://ekstrabladet.dk/112/live-anklager-ubaad-skal-skaeres-i-smaastykker/7127587

Der Verteidiger kommt nun zu den Ermittlungen der Untersuchungskommissarin Ditte Dyreborg. Sie nennt das Zeugnis eines "selbsternannten Experten".
"Ich bin überrascht, dass die Polizei es ihr erlaubt hat, Beweise in diesem Fall zu behandeln", sagte der Verteidiger und wies darauf hin, dass die Beweise falsch behandelt wurden.

Scheint ja Methode zu sein. :D Zeugen diskreditieren, Gutachter diskreditieren...wie will sie das Psychol. Gutachten wohl auseinandernehmen? Und warum war sie nicht in der Lage, eigene Gutachter zu beauftragen und hat Kim Wall nicht die Verletzungen, die sie hat? Hat sie sich das selbst beigebracht?

Nicht jeder theoretische Zweifel sollte dem Angeklagten zugute kommen, nur der begründete...

Für Madsens Unfall-Version gibt es nun mal keinen einzigen Beweis oder Hinweis, nur Negativ-Beweise, für eine sexuell / sadistisch motivierte Tat gibt es dagegen zahlreiche Indizien und auch korrelierende Obduktionsergebnisse.

*

Engmark kritisiert nun, dass Madsens Unfall-Version 2 - genauso, wie die Lukendeckel-Version - nicht praktisch rekonstruiert wurde. LOL

Außerdem unterstellt sie einigen Zeugen Voreingenommenheit. MMn. wenig überzeugend, was da von Frau E. kommt ... (aber kann sie ja nix für). Ist in dem Fall ja nicht so, als hätte man mit Madsen womöglich einen völlig falschen Täter und es könnte auch ein ganz anderer gewesen sein. Von daher zieht die Masche mMn. nicht, dass man ohne eindeutige Beweise lieber einen Schuldigen laufen lassen sollte, anstatt einen Unschuldigen zu verurteilen. Wie schon erwähnt gibt es Negativ-Beweise für alle Darstellungen, die von Madsen kamen und klare Indizien für alle Darstellungen des StA.

14.00 Uhr
Camilla Marie Nielsen
Der Verteidiger kommt nun zu den Ermittlungen der Untersuchungskommissarin Ditte Dyreborg. Sie nennt das Zeugnis eines "selbsternannten Experten".
"Ich bin überrascht, dass die Polizei es ihr erlaubt hat, Beweise in diesem Fall zu behandeln", sagte der Verteidiger und wies darauf hin, dass die Beweise falsch behandelt wurden.

Das ist frech. Anders weiß sie sich wohl nicht mehr zu helfen.

Die Argumentation der Verteidigerin kommt mir seltsam bekannt vor. Eine vertraute Melodie, die ich irgendwie mit diesem Forum assoziiere.
Ich muss mal überlegen.

Hilfreich für die Restzweifelstrategie wäre es übrigens, wenn die Verteidigung in der Lage wäre, wenigstens eine (eine!) halbwegs (!) plausible Alternativerklärung für das hervorzubringen, was gesichert ist.

Restzweifel richten sich ja zumeist auf die Täterschaft oder aber auf das prinzipielle Vorliegen eines Verbrechens wenn die Leiche fehlt. Beides ist im vorliegenden Fall aber nicht das Problem. Auch wenn Madsen versuchte, die Leiche verschwinden zu lassen.

Die Menschenrechte müssen seit einiger Zeit zur Legitimierung allerlei dubioser Interessen herhalten.