Vermisstes Ehepaar Placzek aus Schnaittach getötet aufgefunden

Wer hat eigentlich beim ersten Vergiftungsversuch den Muffin mit den giftigen Pflanzenbestandteilen gebacken? Gibt es darueber auch Erkenntnisse?

@eldec
Es ist immer von dem Paar die Rede, also haben die beiden das wohl jeweils gemeinsam gemacht:

Bereits im Herbst 2017 soll das junge Paar Mutter Elfriede P. mit Rizinus-Samen vergiftete Muffins aufgetischt haben – der Botanische Garten Hamburg präsentierte den Wunderbaum oder Rizinus übrigens als Giftpflanze des Jahres 2018. Nachdem Elfriede P. die kleinen Kuchen verzehrt hatte, kämpfte sie angeblich mit Vergiftungserscheinungen wie Durchfall und Erbrechen, doch sie überlebte.

Wochen später wurde der Mutter angeblich in eine Tasse Kaffee GBL gemischt – bei der Substanz "Gamma-Butyrolacton" handelt es sich um ein Lösungsmittel, das in Putzmitteln oder Klebstoff steckt. Der Geschmack nach Pinselreiniger soll so auffällig gewesen sein, dass sie nur einen kleinen Schluck nahm. Nur deshalb überlebte die Frau, vermuten die Ermittler.

http://www.nordbayern.de/region/schnaittach-doppelmord-grosser-medienrummel-bei-prozess-1.8609163

E_M schrieb:will sie sich wohl zum Vorteil machen, auf diesem Weg wohl ihre Anschuldigungen zu untermauern.

das wird ihr ja unterstellt.
das ist die doppelbödigkeit ihrer briefe.

dagegen werden sich vermutlich seine briefe anders lesen.
er wird nur an sie schreiben.

sie dagegen schreibt ihm und sendet gleichzeitig botschaften an die staatsanwaltschaft (ich bin eine kleine, verängstige, unschuldige maus)

frauZimt schrieb:Das ist doch praktisch gar nicht möglich, würde ich sagen.
Soll er denn, nach ihrer Aussage, alleine geputzt haben?
Alleine die Leichen eigemauert haben?
Ich denke, dass die Spurenbeseitigung enorm viel Arbeit gemacht habe muss. Und auch unmittelbar nach der Tat geschehen ist. Ich gehe davon aus, dass er dabei einen Helfer hatte.

Nein, soweit ich herausgelesen habe, hat Ingo sie angerufen und abgeholt. Gemeinsam sind sie zum Baumarkt und haben die Sachen für eine Renovierung eingekauft. Er soll sie gezwungen haben wobei ich eher davon ausgehe, dass sie "halt einfach mitgegangen" ist? Ob davor (vor dem Einkauf) oder danach die Mordopfer anderweitig verbracht wurden, ist noch nicht bekannt.

Mit einer UV Lampe, die sie hielt, wurde wohl ständig geprüft, ob noch Blutspritzer zu sehen sind.

Tiggerchen schrieb:Mit einer UV Lampe, die sie hielt, wurde wohl ständig geprüft, ob noch Blutspritzer zu sehen sind.

Die sind so dämlich. 😂

Bei Medical Detectives wohl nicht richtig aufgepasst?Luminol vergessen...

eldec schrieb:Wer hat eigentlich beim ersten Vergiftungsversuch den Muffin mit den giftigen Pflanzenbestandteilen gebacken? Gibt es darueber auch Erkenntnisse?

Das frage ich mich auch. Lt dem Bericht hat sie ja selber von dem Muffin ein Stückchen probiert. Macht man das, wenn man weiß, dass hier giftige Pflanzensamen drin sind?

E_M schrieb:Die sind so dämlich. 😂

Weshalb findest du das dämlich, wenn ich dich fragen darf?

Die junge Frau scheint aber wirklich arg einfaltspinselig zu sein, wenn sie glaubt, dass sie mit dieser Masche durchkommt. Die scheint die Ermittler immer noch für blöd zu halten. Und dann auch noch zweigleisig zu fahren mit Herzchen-Briefen. Sie scheint wirklich zu denken, dass sie bald wieder draußen ist, und wird sich vermutlich arg wundern, wenn die "kuschelige" U-Haft vorbei ist und sie in den normalen Vollzug einrücken muss.

Wenn man sich das vorstellt - der einzige Sohn jagt seinen Vater, der immer alles für ihn getan hat, mit einem Hammer schlagend durch die halbe Wohnung, und die Mutter liegt schon mit eingeschlagenen Schädel tot im Schlafzimmer. Was muss Herr Placzek in diesem Moment gefühlt haben? Sein Sohn, sein Mörder.

Hätte Frau Placzek das komisch schmeckende Gebräu doch nur analysieren lassen. Dann hätten die Eltern gewusst, was für eine Natter sie da an ihrer Brust genährt haben und hätten ihn rauswerfen und ihm Hausverbot erteilen können. Der Vergiftungsversuch muss doch offensichtlich gewesen sein, aber wahrscheinlich wollte die Mutter die Gefahr, in der sie schwebte, einfach nicht wahrhaben.

hopkirk schrieb:aber wahrscheinlich wollte die Mutter die Gefahr, in der sie schwebte, einfach nicht wahrhaben.

Das waren einfache Leute. Und an Gift denkt man in diesem Setting ohnehin nicht.

Tiggerchen schrieb:Weshalb findest du das dämlich, wenn ich dich fragen darf?

Weil das so wohl nicht funktioniert. Man braucht eine Lösung, die das Blut zum Leuchten bringt.
Außerdem hätte die Kriminaltechnik auch aufgewischtes Blut gefunden. Die wissen ja, wie‘s richtig geht 😁

@Deus_ex_Machin
Wenn das Zeug aber doch so offensichtlich merkwürdig geschmeckt hat. Immerhin hatte sie ja kurz vorher schon einmal Vergiftungserscheinungen gezeigt. Aber dieses hätte, wenn und aber sind ja letztlich nur gedankliche Versuche, das Schreckliche noch zu vermeiden, also quasi im Kopf die Zeit zurück zu drehen...

Tiggerchen schrieb:Am 22.1.18 wurden die Leichen geborgen. Am Morgen danach hat Ingo Stephanie angerufen und ihr den Mord gestanden und gesagt, er hat das alles nur für uns (also für die beiden) getan. Stephanie fand das schon schlimm - so wörtlich.

Das soll jetzt aber heißen: am Morgen nach der Tat. Und nicht: am morgen nach dem 22.1., richtig?

Andererseits hält die Staatsanwaltschaft Stephanie für die treibende Kraft - das mir doch zu denken gibt. Es passt aber irgendwie nicht zu ihr, irgendetwas stimmt hier noch nicht.

Hat er alles ausgeführt, wie sie sich das abends gemeinsam in trauter Zweisamkeit ausmalten? Oder ist es nur am Abend zum heftigen Streit gekommen zwischen den Parteien Eltern und Sohn? Die Mutter legte sich ins Bett und schlief ein, der Vater rauchte noch zur Entspannung ein Zigarettchen? Hörte der Vater nichts im Keller von dem was im Schlafzimmer passierte? Das Verhältnis war ja wirklich sehr eng und vertraut, wie bekannt. Und anstatt weiterhin erfolglos mit Giften zu experimentieren, kam der Hammer zum Einsatz? Wo wurde eigentlich der Hammer aufbewahrt?

Ich denke, das sind in den nächsten Verhandlungstagen die Fragen, die zur Sprache kommen.

@Tritonus

Ja, am Morgen nach der Tat, so steht es in der Zeitung. (Sorry, hab ich blöd formuliert)
Am 22.1. wurden beide ja zum Verhör gebracht. Er sitzt wohl in Ansbach in U-Haft, sie in Nürnberg.

hopkirk schrieb:Immerhin hatte sie ja kurz vorher schon einmal Vergiftungserscheinungen gezeigt.

Also ich würde ja bei dem Gebäck gar nicht von einer Vergiftung ausgehen, sondern an eine Magenverstimmung oder einem Magen-Darm-Infekt oder verdorbenen Lebensmitteln denken.
Man läuft doch nicht rum und denkt “Mist, ich hab Durchfall und Erbrechen, mein Kind will mich vergiften.“
Sie war einfach arglos selbst beim Kaffee noch.

hopkirk schrieb:Wenn das Zeug aber doch so offensichtlich merkwürdig geschmeckt hat. Immerhin hatte sie ja kurz vorher schon einmal Vergiftungserscheinungen gezeigt. Aber dieses hätte, wenn und aber sind ja letztlich nur gedankliche Versuche, das Schreckliche noch zu vermeiden, also quasi im Kopf die Zeit zurück zu drehen...

Auf den Gedanken, vergiftet zu werden, käme ich aber auch nicht so schnell, selbst wenn was komisch schmeckt. Auch wenn ich merke, jemand kann mich nicht leiden, rechne ich doch nicht damit, dass die mich umbringen will.
Dass die beiden sich erst ein halbes Jahr kannten, finde ich auch ziemlich speziell.

@Mailaika
@Tritonus
Ihr habt ja Recht. Selbstverständlich war Frau Placzek arglos und hatte keine Chance, ihrem mörderischen Sohn zu entkommen. Es wäre halt schön gewesen, wenn sie ihm rechtzeitig auf die Schliche gekommen wäre.

E_M schrieb:Tiggerchen schrieb:
Mit einer UV Lampe, die sie hielt, wurde wohl ständig geprüft, ob noch Blutspritzer zu sehen sind.
Die sind so dämlich. 😂

Bei Medical Detectives wohl nicht richtig aufgepasst?Luminol vergessen...

E_M schrieb:Tiggerchen schrieb:
Weshalb findest du das dämlich, wenn ich dich fragen darf?
Weil das so wohl nicht funktioniert. Man braucht eine Lösung, die das Blut zum Leuchten bringt.
Außerdem hätte die Kriminaltechnik auch aufgewischtes Blut gefunden. Die wissen ja, wie‘s richtig geht 😁

@E_M

Ich glaube, dass du dich nicht in deren Denkweise versetzt hast.
Sie taten alles, die SICHTBAREN Spuren zu beseitigen. Optisch durfte nichts auf die Taten hinweisen.
Sie hatten vor, mit ihrem Schauspiel einen Verdacht gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Sie dachten, dass sie mit der Vermisstengeschichte durchkommen würden.
Sie dachten, wenn sie die Sorge um ihre Eltern gut spielen, glaubt die Welt,
sie seien im Urlaub verschollen.
Dann sucht man sie überall, nur nicht im eigenen Haus.

Ich meine mich sogar zu erinnern, dass sie die Matratze einfach nur umgedreht haben.
Bin nicht 100%ig sicher...
war es nicht so, dass die blutige Seite der Matratze zum Boden zeigte?

frauZimt schrieb:Ich glaube, dass du dich nicht in deren Denkweise versetzt hast.
Sie taten alles, die SICHTBAREN Spuren zu beseitigen. Optisch durfte nichts auf die Taten hinweisen.

Trotzdem wären sie da mit einem Baustellen Strahler besser bedient gewesen, als pseudo KTU mäßig mit einer funzligen UV Leuchte.

Davon abgesehen haben ja auch die dilettantischen „Renovierungen“ den Verdacht der Ermittler erregt...

Blitzbirnen. Sag ich ja. 😂

frauZimt schrieb:Ich meine mich sogar zu erinnern, dass sie die Matratze einfach nur umgedreht haben.
Bin nicht 100%ig sicher...
war es nicht so, dass die blutige Seite der Matratze zum Boden zeigte?

Nein, die Matratze wurde von beiden zum Recyclinghof Neunkirchen am Sand (schon eine kleine Ecke weg von den beiden) gebracht und dort entsorgt. Das habe ich heute auch dem Bericht in der Tageszeitung entnommen.

@E_M
Die Spuren mit der UV Lampe sind sichtbar, wenn sie nur weggewischt oder geputzt worden wären. Beide haben jedoch richtig mit Farbe renoviert (offensichtlich sehr auffällig, wie damals ausgesagt wurde). Mit Luminol sind die Spuren gleichfalls sichtbar, weggewischt, geputzt etc.
Aber: sind die Spuren auch noch mit der UV-Lampe sichtbar nach x-mal Farbe aufgetragen?

Tiggerchen schrieb:Aber: sind die Spuren auch noch mit der UV-Lampe sichtbar nach x-mal Farbe aufgetragen?

Ich denke schon. Und wenn nicht, dann dürften Bluttests das Ergebnis liefern. Ich glaube, niemand schafft es, ALLE forensischen Spuren zu beseitigen. Diese 2 Superbrains erst recht nicht 😁