Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt

Im Fahndungsaufruf von 2018 wollten die Ermittler auch wissen, wer 1969 in Nienburg oder Umgebung möglicherweise Opfer einer bisher nicht angezeigten Vergewaltigung wurde. Man ging damals aufgrund der Gesamtumstände von einem Sexualverbrechen aus.

Sollte man die Leiche von Elke Kerll doch noch finden, würde es mich nicht wundern, wenn in der Folge ein Rentner ein "Verjährungs-Tat-Märchen" erzählt.

Kohlhaas schrieb:Interessant ist auch, dass erstmals nach Personen aus Elkes Bekanntenkreis gefragt wird, die sich nach Elkes Verschwinden auffällig verhalten haben.

Daher denke ich eben auch, dass die Autos bestimmten Personen zugeordnet werden konnten.

Zur Kette:
Ich finde leider keine noch vorhandene Quelle mehr dazu, aber auch hier wurde mehrfach erwähnt, dass die Kette auf der Tanzfläche gefunden wurde.
Ich könnte mir vorstellen, dass der Täter sie, vielleicht aus persönlichen Gründen, behalten und dann dort verloren hat.

Rotkäppchen schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass der Täter sie, vielleicht aus persönlichen Gründen, behalten und dann dort verloren hat.

Dann müsste man doch eigentlich heutzutage DNA-Spuren an der Kette sicherstellen können?!
Oder wurde die Kette damals nicht entsprechend "vorsichtig" gesichert und entsprechend gelagert, sodass evtl vorhandene DNA-Spuren zerstört und / oder überlagert worden sein könnten?

Erinnere mich an alte "Aktenzeichen XY ungelöst" Sendungen, in denen offensichtlich Original - Beweisstücke [aus anderen Fällen] von den im Fernsehstudio anwesenden Ermittlern ohne Handschuhe angefasst wurden...

ThoFra schrieb:Dann müsste man doch eigentlich heutzutage DNA-Spuren an der Kette sicherstellen können?!
Oder wurde die Kette damals nicht entsprechend "vorsichtig" gesichert und entsprechend gelagert, sodass evtl vorhandene DNA-Spuren zerstört und / oder überlagert worden sein könnten?

Vielleicht hat man das ja, kann sie vielleicht auch zuordnen, aber trotzdem der Person die Tat nicht nachweisen.

Es steht ja schon im Titel dieses Threads: DNA-Spur an Kette entdeckt.

Es könnte durchaus sein, dass diese DNA-Spur zum Fahrzeughalter eines Skoda oder VW-Käfers passt.
Entsprechende Zeugenaussagen wären daher recht hilfreich.

Rotkäppchen schrieb:Vielleicht hat man das ja, kann sie vielleicht auch zuordnen, aber trotzdem der Person die Tat nicht nachweisen.

Allerdings müsste eine Person, deren DNA an Elkes Kette gefunden worden wäre, ja eine plausible Geschichte erzählen können, warum sich die DNA dieser Person auf der Kette befand bzw. wie die DNA auf die Kette gelangt ist.

V a wenn auf der Kette außer der DNA dieser Person ansonsten nur Elkes eigene DNA gefunden worden sein sollte, stelle ich mir das nicht so einfach vor, glaubhaft versichern zu können, dass man mit der Tat nichts zu tun hatte, eine solche Person würde wohl automatisch massiv in den Fokus der EB geraten.

ThoFra schrieb:Allerdings müsste eine Person, deren DNA an Elkes Kette gefunden worden wäre, ja eine plausible Geschichte erzählen können, warum sich die DNA dieser Person auf der Kette befand bzw. wie die DNA auf die Kette gelangt ist.

Die Person könnte sagen, dass sie bzw er sich die Kette (z.B. beim Tanzen) näher angeschaut und dabei angefasst hat.

Oder es ist vielleicht eine Finte, dass man eine Spur an der Kette gefunden hat.

@Rotkäppchen
Die gefundene DNA witd halt „Körperflüssigkeit“ sein, sonst könnte man nicht sicher ein, dass sie vom Täter ist. Hautschuppen können von jedem stammen, der mit ihr getanzt hat.

FritzPhantom schrieb:Die gefundene DNA witd halt „Körperflüssigkeit“ sein, sonst könnte man nicht sicher ein, dass sie vom Täter ist. Hautschuppen können von jedem stammen, der mit ihr getanzt hat.

Dann wundert es mich aber, dass sie ihn moch nicht haben.
Sie graben auf Grundstücken, sicher nicht ohne Grund und ohne Verdacht. Liegt es daran, dass man noch keine Leiche hat und ihm somit (noch) nichts nachweisen kann?

Bei der DNA bin ich skeptisch.

JosephConrad schrieb am 11.05.2018:Wobei die DNA, die an der Kette gefunden wurde, ja auch dem Finder oder eine der vielen Hände, durch die sie danach wohl gegangen ist, zuzuschreiben sein könnte.

JosephConrad schrieb:Bei der DNA bin ich skeptisch.

Das würde ich ähnlich sehen. Hier im Forum ist es ja oft so, dass die Meinung aufkommt, man braucht nur irgendwo DNA zu finden und schon ist der Fall gelöst. Aber gerade in so einem Fall wie diesem finde ich es schwierig. Es ist zwar richtig, wie geschrieben wurde

ThoFra schrieb:Allerdings müsste eine Person, deren DNA an Elkes Kette gefunden worden wäre, ja eine plausible Geschichte erzählen können, warum sich die DNA dieser Person auf der Kette befand bzw. wie die DNA auf die Kette gelangt ist.

Nur ist das nun aber auch wieder schwierig zu widerlegen. Wenn der Verursacher der DNA gefunden wird und dann behauptet: "Ja, klar, die Elke habe ich gekannt, und die Kette war ihr mal runtergefallen, da habe ich sie aufgehoben und ihr wieder umgelegt..." - oder: "Ja, die Elke hatte so eine Kette. Ich habe sie sogar mal gefragt, ob ich mir die anschauen kann, weil ich meiner Freundin/meiner Schwester/meiner Mutter vielleicht auch so eine schenken wollte! Da hat sie mir die Kette mal in die Hand gegeben, damit ich mal schauen kann...." wie will man das widerlegen nach einer so langen Zeit?

Es wird schon einen Grund haben, warum die Ketten-Spur Bedeutung für die Ermittlungen hat. Interessant wäre zu wissen,
wo in der Disco die Kette Tage später gefunden wurde. Man vermutet ja, dass sie vom Täter abgelegt worden sein könnte.
Vielleicht wollte der Täter den Eindruck erwecken, dass Elke nicht an besagtem Wochenende verschwunden ist, sondern
erst Tage später, als "sie die Kette verloren" hat.

Aringarosa schrieb:Es könnte durchaus sein, dass diese DNA-Spur zum Fahrzeughalter eines Skoda oder VW-Käfers passt.
Entsprechende Zeugenaussagen wären daher recht hilfreich.

Aber wie sollte man die DNA-Spur mit allen infrage kommenden Fahrzeughaltern aus der damaligen Zeit abgleichen können?
Zum einen dürften die Daten bzgl Fahrzeugzulassungen aus dem Jahr 1969 bereits längst vernichtet worden sein und zum anderen dürften höchstwahrscheinlich einige der evtl infrage kommenden damaligen Fahrzeughalter inzwischen bereits verstorben sein.

brigittsche schrieb:Wenn der Verursacher der DNA gefunden wird und dann behauptet: "Ja, klar, die Elke habe ich gekannt, und die Kette war ihr mal runtergefallen, da habe ich sie aufgehoben und ihr wieder umgelegt..." - oder: "Ja, die Elke hatte so eine Kette. Ich habe sie sogar mal gefragt, ob ich mir die anschauen kann, weil ich meiner Freundin/meiner Schwester/meiner Mutter vielleicht auch so eine schenken wollte! Da hat sie mir die Kette mal in die Hand gegeben, damit ich mal schauen kann...." wie will man das widerlegen nach einer so langen Zeit?

Das ließe sich wohl kaum wirklich widerlegen nach über einem halben Jahrhundert, da stimme ich Dir vollkommen zu, da müsste es dann schon noch weitere Indizien gegen die betreffende Person geben. die sich eben nicht so einfach erklären lassen.

@ThoFra
Es gibt meiner Meinung nach zwei bekannte Fahrzeughalter aus dem Umfeld von Elke. Einer fuhr einen Skoda, der andere einen VW-Käfer.
Ob man von den beiden Herren eine DNA-Probe hat, weiß ich nicht.

Es ist ein Jammer, dass man damals die Mädchen in dem Kinderheim nicht weiter zu Elkes angeblicher Schwangerschaft befragt oder die Räume durchsucht hat, wo sie ihre vermutlich letzte Nacht verbrachte. Die forensischen Methoden waren damals natürlich längst nicht so ausgereift wie heute, aber vielleicht hätten sich doch einige Hinweise ergeben.

Wenn heute eine 15Jährige verschwindet, werden umgehend Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um sie zu finden. Aber Elke scheint ziemlich schnell als „Herumtreiberin“ betrachtet worden zu sein, wo man nicht so genau hingucken musste. Und in der Tat war es damals für 15Jährige kaum üblich, nächtelang von zu Hause wegzubleiben. Andererseits hat man sich kaum Gedanken um Jugendschutz gemacht. Es gab zB noch kein Jugendschutzgesetz wie heute, wonach Person bis einschließlich 15 Jahre sich nicht unbegleitet in Diskotheken und Clubs aufhalten dürfen. So oder so: Die Ermittlungen hätten selbst für damalige Verhältnisse gründlicher sein können, denke ich.

Aringarosa schrieb:Es wird schon einen Grund haben, warum die Ketten-Spur Bedeutung für die Ermittlungen hat.

Natürlich wird die Spur interessant sein, bislang aber anscheinend wenig hilfreich. Zumal es bislang nichtmals eine Leiche gibt.
Angenommen man konnte die Spur jemandem zuordnen und der lieferte eine Erklärung ab, warum seine Spur darauf zu finden ist, was will man ihm dann beweisen bzw nachweisen? Diese Spur könnte höchstens zu einer weiteren Spur führen, wenn man z.B. auf seinem Grundstück gräbt und dann Elkes Leiche findet.

@Rotkäppchen
Es ist ein sammeln von Indizien.

Theorie: Man hat eine DNA-Spur von der Kette. Angenommen man konnte diese Spur zuordnen und die Person hatte eine harmlose Erklärung. Wenn diese Person jetzt z.B. einen Skoda fährt und ein Zeuge so ein ähnliches Fahrzeug am Morgen des 14. Dezember 1969 gesehen hätte, wäre die Erklärung schon komplizierter. Wenn man dann auch noch die Leiche z.B. auf seinem Grundstück finden würde,
hätte man wohl einen Volltreffer.

Aringarosa schrieb:Wenn man dann auch noch die Leiche z.B. auf seinem Grundstück finden würde,
hätte man wohl einen Volltreffer.

Wenn man die Leiche auf seinem Grundstück finden würde, hätte man wahrscheinlich auch ohne die Kette und den Skoda einen Treffer.

Gibt/gab es denn in der Carlotastraße entsprechende Grundstücke?

redsherlock schrieb:Gibt/gab es denn in der Carlotastraße entsprechende Grundstücke?

Warum meinst du jetzt speziell die Carlotastraße?
Gesucht wurde 2018 im Riedekamp.
Riedekamp, Verdener Landstraße und Carlotastraße wurden in Zusammenhang mit den Autos erwähnt. Ich weiß nicht, ob da vielleicht jemand bestimmtes wohnte.
Oder was genau meinst du mit entsprechendem Grundstück?

Nienburg - Aufgrund eines anonymen Hinweises im Fall der verschwundenen Stolzenauerin Elke Kerll führen die Staatsanwaltschaft Verden und die Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg die Ermittlungen fort.

Der unbekannte Zeuge habe konkrete Angaben zu einem Grundstück gemacht, auf dem sich die Leiche der verschwundenen Jugendlichen befinden soll, berichtet die Staatsanwaltschaft in einer Mitteilung. 

https://www.kreiszeitung.de/lokales/nienburg/elke-kerll-hinweis-leiche-stolzenauerin-10611698.html

Das finde ich nach wie vor sehr interessant. Nur leider war dies erfolglos. Was genau wohl hinter dem Hinweis steckte?
Eine Vermutung? Wissen um die Tat?