Elke Kerll 1969 beim Trampen verschwunden - DNA-Spur an Kette entdeckt

Mein Gott - fünfzig Jahre nach Elkes Verschwinden. Kann mir gut vorstellen, dass alle, die heute noch ermittelt werden konnten, aus allen Wolken aus gefallen sind. Stellt Euch mal vor, bei uns würde nach so langer Zeit die Kripo klingeln. Bin nur gespannt, ob bei der Teichaktion oder nach den Befragungen etwas an die Öffentlichkeit gerät. Also irgendwie macht auf mich alles den Eindruck, als wenn man nichts mehr mit der alten Sache zu haben will. Aber man kann den Menschen ja leider nur vor den Kopf gucken. Auf jeden Fall haben wohl alle Beteiligten ihr Leben fröhlich weitergelebt. Ist aber nur mein Eindruck.

deckt sich genau mit meinem Eindruck, mein Beitrag zuvor.

für mich ist eine bestimmte Kühle gegenüber Elke in diesem Fall spürbar.
Ich vermute, dass dies mit Elke und ihrer moderneren Persönlichkeit und ihrem Auftreten (im vergleich zu den ländlicheren Leuten dort) zusammen hängt. (Sie kam ja auch nicht gebürtig aus Nienburg, also brachte sie irgendwie eine exotische Note darein) Eigentlich wurde sie noch im nachhinein postmortem
ausgegrenzt dafür..weil es eben nicht in deren Bild passte "Trampen,Rumtreiberin, schwanger". Eigentlich war sie einfach ein Teenager, der haltlos war ....im Film kam es mir so vor :-/ denn warum will ein Teeny mit jemandem zu sammen sein, der vor ihren Augen mit einer anderen küsst - und dann folgt sie diesem Mann noch...das zeigt, dass sie eben sehr unsicher war.
Am Ende des Tages wirkt es aber für mich so, als wenn sie für andere eben die Rumtreiberin war (die es nicht wert ist, dasss man auch noch nach ihrem Verschwinden - auch noch Jahre danach....) sich kümmert, was damals passiert sein konnte.
Da fehlt mir irgendwie ein menschliches Interesse und Beteiligtsein.

@egali
Sorry, aber ich sehe einfach nicht, wo du dieses angebliche Desinteresse des Umfelds siehst. Mir liegt es fern, hier jemanden zu verteidigen, wenn es so gewesen ist, dann ist es so gewesen. Nur fehlt mir ein Beleg, dass es tatsächlich kaum jemanden gejuckt hat, dass Elke verschwand. Dass du keine Medienberichte kennst, in denen sich Freunde erschüttert zeigen, kann doch kein Beleg sein? Weißt du denn, ob das wirklich allen so gleichgültig war? Gibt es dazu Quellen, Aussagen von nahen Angehörigen, irgendwas?

Nunja, heute gibt es keine Quellen von den Freunden dazu. Die, die noch leben, könnten sich doch aktuell heute noch dazu äussern auf Portalen, so nach dem Motto, "der Schock von damals sitzt immer noch tief."

Und ja, es gab auch in der Presse von damals keine Hinweise darauf.

Mit Freunden meine ich die 3 Männer, die sie in der Nacht noch lebend gesehen haben.

Damit will ich niemanden verdächtigen, ich beschreibe nur meine Irritation darüber.

Die Generation zuvor war ja schon eine Vergessens- Generation.

Aber wahre Anteilnahme äußert sich doch nicht durch öffentliche Postings in Internetportalen.
Mei bester Freund starb vor 4 Jahren unerwartet und tragisch. Ich denke oft an ihn und weine ab und an. Aber das schreib ich doch nicht ständig öffentlich irgendwo rein.
Wir kennen diese drei Männer doch nicht. Ich wage es nicht hier zu mutmaßen, dass ihnen Elkes Verschwinden nichts ausmacht(e).
Deswegen darf man doch wieder lachen und Freude am Leben haben.

Rotkäppchen schrieb:Deswegen darf man doch wieder lachen und Freude am Leben haben.

Sehe ich auch so. Nach bald 5 Jahrzehnten! Selbst dann, wenn die Männer niemals getrauert hätten (wozu es keinerlei Belege gibt und was zudem höchst subjektiv ist, wie es Rotkäppchen sehr treffend beschrieben hat), dürfte man ihnen dies nicht zum Vorwurf machen oder daraus irgendwelche Schlussfolgerungen ziehen.

Rotkäppchen schrieb:Aber wahre Anteilnahme äußert sich doch nicht durch öffentliche Postings in Internetportalen.

Das denke ich auch.

Aber es gibt einen Gedanken, der immer wieder aufsteigt:

Wenn die Freunde damals gegenüber der Polizei nachdrücklich gesagt hätten: Elke ist nicht abgehauen. Niemals!
Hätten sich die Ermittler dann intensiver mit dem Fall beschäftigt?
Allerdings wissen wir nicht ob das nicht von den Freunden/Familie getan wurde.

Oder waren die Freunde und Familie damals total obrigkeitshörig?
Gingen die davon aus, dass die Polizei tut, was sie kann?
Und man redet nur, wenn man gefragt wird?

Und schließlich: Diese Geschichte von dem Freund-oder Bekannten in Hamburg.
Das klingt so nebulös durch.
Hat jemand dieses Gerücht dankbar breitgetreten, weil ihm sehr passte dass Elke dort sein könnte-und niemand diese Man kannte?
Dass es diesen Kontakt gab bezweifle ich nicht.
Aber man kann so etwas auch nutzen, um abzulenken.

Das müsste jemand gewesen sein der Elke gut gekannt hat.

frauZimt schrieb:Und schließlich: Diese Geschichte von dem Freund-oder Bekannten in Hamburg.Das klingt so nebulös durch.

Das stand ja in dem Moora-Artikel, nicht wahr?

Ich war mir aufgrund der Formulierung in dem Bericht nicht mal sicher, ob es sich da um eine männliche oder weibliche Person gehandelt hat. Für mich las sich das eher so geschlechtsneutral, nach dem Motto "nichts genaues weiß man nicht"...

Und dann frage ich mich natürlich auch, ob diese Pflege mit Wissen und Zustimmung der Eltern erfolgte (wenn es so stimmte, wie es durch Dritte kolportiert wurde). Denn eigentlich hätten die auch darüber Auskunft geben müssen/können, wenn da was gewesen wäre...

Weiß zufällig jemand hier, wer genau von Elkes Familie noch lebt? Was war mit dem Bruder, der bei XY erwähnt wurde, und der pflegebedürftigen Schwester aus dem Zeit-Artikel? Wurde der Bruder vielleicht erst nach Elkes Verschwinden geboren?

Egali schrieb (Beitrag gelöscht):Ich lese schon seit längerem mit. Ich wohne in einer nächst größeren Stadt ca. 1 Stunde von Nienburg. Nienburg selbst kenne ich nicht.

Darf ich Dich fragen wie Du dann zu der folgenden Aussage kommst?

egali schrieb:für mich ist eine bestimmte Kühle gegenüber Elke in diesem Fall spürbar.Ich vermute, dass dies mit Elke und ihrer moderneren Persönlichkeit und ihrem Auftreten (im vergleich zu den ländlicheren Leuten dort) zusammen hängt. (Sie kam ja auch nicht gebürtig aus Nienburg, also brachte sie irgendwie eine exotische Note darein)

Nienburg ist nun wirklich nicht Köln oder Hamburg.....aber es ist auch kein kleines stilles Dörfchen in dem die alten Ortsansässigen in einer Kneipe sitzen und jeden "Fremdling" missmutig entgegen treten...Wir sind kein Dorf wo man jeden Nachbarn kennt und ständig übern Gartenzaun alle Neuheiten austauscht:)Gibt solche Ecken natürlich ....aber wo gibt es die nicht:)?
Nienburg ist eine Stadt ...und hier war damals in der Zeit wo E.K verschwunden ist ne Menge los...in der Schauburg waren nicht nur wie in dem Film gezeigt 20 Personen die schön übersichtlich rumstanden und ihren Drink genossen.. Hier zitiere ich mal meinen Vater "Der Laden war immer rappelvoll da haste kein gesehn"....später. .zu meiner Jugendzeit fand ich es hier schon recht langweilig (aber auch da gab es noch genug Anlaufpunkte für einen fröhlichen Abend) wenn ich jetzt sehe welches magere Angebot meine Kinder noch haben is das natürlich ein Witz....ich möchte nochmal darauf hinweisen was Jules1978 schon schrieb es gab mindestens 5 "Diskoteken" und noch viele Kneipen und andere Möglichkeiten für die Leute ihr verdientes Geld wieder auszugeben.
Die Menschen aus Stolzenau sind hier in keinster Weise Exoten. Auch die Menschen aus den umliegenden Dörfer nicht.
Ich glaube schon das die Leute die damals ja auch schon in Verbindung mit dem Verschwinden von E.K gekommen sind heute bestimmt noch genauso darunter leiden wie Damals ,wenn nicht sogar noch mehr da ja jetzt bei den Meisten auch eine Existens dahinter steht die auch durch Gerüchte zerstört werden kann.Sowas möchte ja Niemand und da hält man sich hier doch lieber bedeckt solange man nichts belegen kann.

@spiky73 Der Vater und die pflegebedürftige Schwester sind mittlerweile leider verstorben.

@Callipso

Callipso schrieb:.zu meiner Jugendzeit fand ich es hier schon recht langweilig (aber auch da gab es noch genug Anlaufpunkte für einen fröhlichen Abend) wenn ich jetzt sehe welches magere Angebot meine Kinder noch haben is das natürlich ein Witz...

Danke für die Info bzgl. Vater und Schwester, aber wenn die Mutter und der Bruder noch leben (was ich daraus schlussfolgere), dann sollte man von ihnen vielleicht noch hilfreiche Informationen erhalten (Polizei, wir natürlich nicht..) 😬

Was du bzgl. Freizeitangeboten und Ausgehmöglichkeiten schriebst, kann ich (andere Ecke Deutschlands) nur bestätigen. Zwei Freunde von mir hatten mal vor Jahren die Kneipen im Ort durchgezählt, wobei ich mir nicht sicher bin, ob sie nur den einen der beiden Gemeindeteile berücksichtigt hatten, aber sie kamen auf über 30. Davon existiert heute nur noch ein Bruchteil, und die jungen Leute gehen eigentlich nicht mehr da hin wie noch zu meiner Jugend.
Ganz früher - noch vor meiner Zeit (60er-70er) gab es sogar noch mindestens zwei Discotheken im Ort, aber an die erinnert sich heute auch keiner mehr... 🙂

spiky73 schrieb:wenn die Mutter und der Bruder noch leben (was ich daraus schlussfolgere), dann sollte man von ihnen vielleicht noch hilfreiche Informationen erhalten (Polizei, wir natürlich nicht..)

ja da denke ich sind sowieso viele Informationen noch vorhanden die uns allen natürlich fehlen...und die im Besten Fall natürlich auch dazu geführt haben das jetzt das Grundstück des letzten offiziellen Aufenthaltsorts doch mal durchsucht wurde(wenn auch erst so viele Jahre später) aber damals war es ja auch ein Vermisstenfall und Kein Mordverdacht mit sexuellem Hintergrund. Da laufen die Ermittlungen ja bestimmt unter ganz anderen Richtlinien.
Vielleicht gibt es auch deswegen nur so spärliche Informationen aus der Presse damit die Ermittlungen nicht gestört werden.
Ich hoffe wir bekommen bald alle eine Antwort ,natürlich in erster Linie die Familie aber auch für die anderen involvierten hoffe ich das bald Ergebnisse mitgeteilt werden können.

spiky73 schrieb:die jungen Leute gehen eigentlich nicht mehr da hin

eben Angebot und Nachfrage regelt das leider....feiern so wie vor 15-45 Jahren ist nicht mehr im Trend ;)

Wir wissen ja nicht wie damals genau ermittelt wurde.
Aber ich vermute, dass man das Anwesen, in dem sie zuletzt übernachtet hatte, seinerzeit nicht durchsucht hat.
Jetzt nach 50 Jahren ist das eigentlich zu spät.
Was mich nur wundert ist, dass die Zeitungen vor Ort nach der Meldung der Durchsuchung und das "unter dem Teich etwas sein soll" den weiteren Verlauf der Ermittlungen mit keiner Silbe mehr erwähnen, auch nicht spekulieren. Andere Zeitungen brachten die Meldung gar nicht. Ob da eine strikte Informationssperre verhängt wurde?
Oder gibt es keinen investigativen Journalismus, da dies nur kleine Zeitungen sind und der Fall Deutschlandeweit nicht mehr so interessant ist.

Wenn es jetzt z.B. heissen würde Tanja Mühlinghaus könnte irgendwo drunter liegen, ob dann das Echo plötzlich größer wäre?

Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass es damals noch kein Internet gab und die Medienpräsenz somit verhältnismäßig kleiner war. Möglicherweise ist auch nicht alles digitalisiert und veröffentlicht worden.
Das, was wir erfahren, beruht auf wenigen und teils widersprüchlichen Quellen.
Grundlegende Fakten mögen korrekt, aber vielleicht auch nicht vollständig sein.
Ich denke auch, dass unzureichend ermittelt und grobe Versäumnisse gemacht werden. Nur fehlen Infos zu (Hinter)gründen hierzu.
Zumindest ist der Fall ja nie ganz in Vergessenheit geraten.

Rotkäppchen schrieb:Zumindest ist der Fall ja nie ganz in Vergessenheit geraten.

Aber wenn ich den Moora-Artikel richtig interpretiere, hat zwischen 1969 und 2006 (dem Zeitpunkt, als die Moorleiche entdeckt wurde), nach dem Vermisstenfall Elke auch kein Hahn gekräht... ☹😕