Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

Duchovny schrieb:Kurz vor der JVA und direkt vor der Fußgängerbrücke.
Man muss also nicht bis hoch zum Hüberlingsweg.

Danke für den Hinweis, das wusste ich nicht - muss ich mal herlaufen wenn ich mal wieder dort bin....

brigittsche schrieb:Danke für den Hinweis, das wusste ich nicht - muss ich mal herlaufen wenn ich mal wieder dort bin....

Diese Fußgängerbrücke über die Simmerner Straße vom Fort Konstantin gibt es schon Jahrzehnte. Von dort gelangt man problemlos auf den Hauptfriedhof.

nairobi schrieb:Diese Fußgängerbrücke über die Simmerner Straße vom Fort Konstantin gibt es schon Jahrzehnte.

Das ist mir schon klar, aber es ging um den Weg der von dort aus auf den Friedhof führt.

@brigittsche

brigittsche schrieb:aber es ging um den Weg der von dort aus auf den Friedhof führt.

Wenn er aus der Innenstadt durch den Bahnhof Unterführung gegangen ist, ist der Weg direkt hoch Richtung Karthause/JVA Eingang an der Bushaltestelle der schnellste und direkteste (wenn es geregnet hat auch noch ein Stück im Bahnhof und dann unter der B9).
Das laufen auch viele Schüler tagsüber. Ich kaufe mir schon mal was zu Essen im Bahnhof und gehe dann da in der Mittagspause spazieren, ist ja mehr parkähnlich als klassischer Friedhof.

Jetzt habe ich es mir meinen Spazierweg auch mal auf Google Maps angeschaut, ob man das so sehen kann. Wenn man da eingibt Hauptbahnhof Koblenz- Simmerner Straße 1, dann sieht man den Weg auf Satellit gut (noch ein Stück weiter vorne ist der Eingang, aber gut zu sehen).

Da ist ein ganz normaler gepflegter Eingang zum Friedhof (ich meine auch mit einem kleinen Parkplatz) und von da kann man bequem auf dem Hauptweg durch den Hauptfriedhof laufen, Vorteil ist, das man den Anstieg schon hinter sich hat. Ist auch kürzer als Beatusstraße.
Aber die ganze Strecke ist abends wirklich ausgestorben, wenn man aus dem Bahnhof Richtung Karthause rauskommt.

Dido schrieb:Wenn er aus der Innenstadt durch den Bahnhof Unterführung gegangen ist, ist der Weg direkt hoch Richtung Karthause/JVA Eingang an der Bushaltestelle der schnellste und direkteste (wenn es geregnet hat auch noch ein Stück im Bahnhof und dann unter der B9).
Das laufen auch viele Schüler tagsüber. Ich kaufe mir schon mal was zu Essen im Bahnhof und gehe dann da in der Mittagspause spazieren, ist ja mehr parkähnlich als klassischer Friedhof.

Meinst du den Weg hinter der JVA hoch und dann auf den Hüberlingsweg oder hinter der JVA übers Arboretum auf den Friedhof? en letzteren Weg würde ich bei Regen nicht gehen, da ist fieses Kopfsteinpflaster.

Weder noch. Durch den Bahnhof in der Unterführung unter den Gleisen durch, Treppe hoch, Straße überqueren, gerade aus hoch unter der B9, dann ist man auf der Simmerner Straße, an der Bushaltestelle vorbei, dann ist rechts der Friedhofseingang. Das sind nur ein paar Minuten und ein gutes Stück vor der JVA.
Dann kann man im Friedhof entweder oben geradeaus geschottert oder eine Trepoe runter sogar asphaltiert wie auf einer Straße durchlaufen. Warum sollte er außenrum um den Friedhof gelaufen sein, gerade bei schlechtem Wetter? Die Friedhofswege sind breit und gut begehbar bzw.befahrbar.

Ich weiß aber nicht ob er irgendwo gesehen wurde, das ist nur die Strecke, die ich gehen würde.

nanaimo schrieb:Meinst du den Weg hinter der JVA hoch und dann auf den Hüberlingsweg oder hinter der JVA übers Arboretum auf den Friedhof? en letzteren Weg würde ich bei Regen nicht gehen, da ist fieses Kopfsteinpflaster.

@Dido: Bei den Koordinaten 50.34912016112369, 7.581305787575288 kann man in das Friedhofsgelände rein, dort ist auch keine Tür und nichts, die man abschließen könnte. Aber es ist eine echt krabbelige Ecke, die man bei schlechtem Wetter wirklich nicht nehmen würde.

An den von dir beschriebenen Eingang hab ich nicht gedacht, der ist natürlich gut zu gehen.

nanaimo schrieb:kann man in das Friedhofsgelände rein, dort ist auch keine Tür und nichts, die man abschließen könnte. Aber es ist eine echt krabbelige Ecke, die man bei schlechtem Wetter wirklich nicht nehmen würde.

Naja, aber "abschließen" kann man das Gelände ja sowieso nicht. Selbst wenn die Tore alle abgeschlossen werden würde, sind die Mauern und Zäune an verschiedenen Stellen so niedrig, dass man da sehr leicht drüberklettern kann.

Theoretisch könnten Täter und Opfer an allen Möglichen Stellen auf das Gelände gekommen sein, wobei Du natürlich Recht hast, dass man eher den "bequemsten" Weg nehmen wird.

Die Frage ist, ob ein planender Täter durch den kompletten Hbf durchlaufen würde. Vor dem Bhf der Bahnhofsplatz mit x Obdachlosen, quasi direkt Innenstadt, dann durch den ganzen Bhf, Treppe rauf und dann über die Hauptstraße.
Da wäre das Risiko, dass man jemandem Richtung Friedhof auffällt und vorher im Bhf gesehen oder gar gefilmt wurde, doch zu gross, oder?

abberline schrieb:Da wäre das Risiko, dass man jemandem Richtung Friedhof auffällt und vorher im Bhf gesehen oder gar gefilmt wurde, doch zu gross, oder?

Was das Filmen angeht stimme ich Dir zu, wobei dann aber die Frage ist, wie man aus den Aufnahmen von hunderten Leuten, die da durch den Bahnhof gehen, den Richtigen herausfinden will? Solange er nicht in auffälliger Weise hinter Herrn Straten herläuft und/oder anderswo nochmal gesehen und dann anhand der Aufnahmen wiedererkannt wird, ist es auf dem Film einfach nur ein junger Mann [=Vermutung von mir] wie so viele andere.

Und das Auffallen ist doch nur ein Problem, wenn man in Koblenz Bekannte hat, die einen wiedererkennen ("Mensch, XY, was machst Du denn hier? Wo willste denn hin?") oder wenn man sich ungewöhnlich benimmt. Ansonsten laufen da so viele Leute durch den Bahnhof und über den Bahnhofsvorplatz, dass es eigentlich ideal ist um gerade nicht aufzufallen.

Schwieriger ist der Weg bis zum Hauptfriedhof, aber da würde ich sagen, dass auf der Beatusstraße auch vergleichsweise (!) viele Leute sind, so dass man zwar gesehen wird, aber nicht auffällt und daher auch ebenso schnell wieder vergessen ist.

Das wäre z. B. in einer kleinen Wohnstraße mit Einfamilienhäusern anders, wenn man da gesehen wird schauen die Leute schon aus Neugier ("Nanu, wer ist denn das? Den habe ich ja hier noch nie gesehen, mal gucken wo der hingeht, ist das vielleicht ein neuer Verehrer von Müllers Tochter...?") genauer hin. Aber an der Beatusstraße, da laufen so viele junge Männer vorbei, da merkt sich selbst die neugierige Oma die immer am Fenster hängt nicht jeden.

brigittsche schrieb:Was das Filmen angeht stimme ich Dir zu, wobei dann aber die Frage ist, wie man aus den Aufnahmen von hunderten Leuten, die da durch den Bahnhof gehen, den Richtigen herausfinden will? Solange er nicht in auffälliger Weise hinter Herrn Straten herläuft und/oder anderswo nochmal gesehen und dann anhand der Aufnahmen wiedererkannt wird, ist es auf dem Film einfach nur ein junger Mann [=Vermutung von mir] wie so viele andere.

Klar, aber wenn jemand einen Mord plant und immer damit rechnen muss, in der Nähe des öffentlich zugänglichen Tatorts gesehen zu werden, somit beschrieben werden könnte. Geht der dann das Risiko ein, auch noch im Bhf 5 Minuten vorher gefilmt zu werden? Und damit eine Aufnahme zu liefern?

abberline schrieb:in der Nähe des öffentlich zugänglichen Tatorts gesehen zu werden, somit beschrieben werden könnte.

Auf dem Friedhof kann man aber schon relativ gut einschätzen, ob man von jemandem gesehen wird oder nicht. Dort sind so wenige Leute, dass man das schon bemerkt, wenn Oma Erna einem mit der Gießkanne entgegenkommt. Und dann wird man die Tat eben nicht begehen.

Und wenn mich auf dem Friedhof niemand gesehen hat, dann ist es auch relativ egal, ob man mich vorher auf der Beatusstraße oder im Bahnhof gefilmt, fotografiert oder einfach nur gesehen hat. Weil man die Verbindung nicht herstellen kann.

Natürlich wird man als Täter eher versuchen, nicht gefilmt zu werden usw. Das ist schon klar. Aber solange man es schafft, in der Nähe des eigentlichen Tatorts, und damit meine ich das Friedhofsgelände einschließlich Torbereich, ungesehen zu bleiben (oder zumindest niemandem aufzufallen), ist das Risiko gering dass es dazu führt, dass man geschnappt wird.

Und irgendwie muss man ja auf den Friedhof gelangen. Da halte ich die besagten Wege mit relativ vielen Leuten für sicherer als irgendwas vermeintlich einsames, wo einem dann doch jemand hinterherläuft, weil er denkt dass man Blumen von Omas Grab klauen will weil man so auffällig unauffällig versucht auf den Friedhof zu kommen.

Dido schrieb am 09.10.2021:Weder noch. Durch den Bahnhof in der Unterführung unter den Gleisen durch, Treppe hoch, Straße überqueren, gerade aus hoch unter der B9, dann ist man auf der Simmerner Straße, an der Bushaltestelle vorbei, dann ist rechts der Friedhofseingang. Das sind nur ein paar Minuten und ein gutes Stück vor der JVA.

Ja, das ist klar der kürzeste Weg.
Den Hinterausgang des Bahnhofs hat er dafür auch benutzt. Geht er vom Baristaz direkt zu seinem Schlafplatz, ist es auch der logische Weg. Warum sollte er kamerascheu sein, wenn er durch den Bahnhof läuft? Grund dafür gab es keinen. Auf dem Friedhof selbst gibt es einige Wege zum Pulverturm.
Wenn er von der Spielhalle auf der Löhrstr. zum Schlafplatz ging, könnte der Weg durch die Unterführung der B zur Beatusstr. gewesen sein.
Man hat wohl keinen Temperaturunterschied an der Leiche zur Umgebungstemperatur festgestellt, was evt. mit anderen Faktoren die Kripo zu der Fragestellung gebracht hat, ob nach 18.00 (?) Uhr der Weg vom Baristaz direkt zum Schlafplatz führte.

DNA- Spuren sind der einzige Hoffnungsschimmer. Falls man welche gefunden hat, wovon auszugehen ist. Ob man diese jemals einem Täter zuordnen kann, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Sowohl aus der Kunstszene heraus und auch seinen letztjährigen Kontakten könnte man eine Motivlage stricken genauso wie andere meinen, er ist ein Zufallsopfer.

Ich hoffe so sehr dass dieser Fall noch geklärt werden kann. Kennt jemand einen vergleichbaren Fall aus Deutschland der nicht geklärt werden konnte ? Also einen mord bei dem das Motiv so unklar ist genauso wie der Täter ? Dieser Fall ist so gruselig ich verstehe nicht wie das nicht mehr Aufmerksamkeit bekommt :(

Peachybby schrieb:Ich hoffe so sehr dass dieser Fall noch geklärt werden kann. Kennt jemand einen vergleichbaren Fall aus Deutschland der nicht geklärt werden konnte ? Also einen mord bei dem das Motiv so unklar ist genauso wie der Täter ? Dieser Fall ist so gruselig ich verstehe nicht wie das nicht mehr Aufmerksamkeit bekommt :(

Fallls es nicht gelöscht wurde: Ein paar Seiten zurück hatte jemand an mich gerichtet einen ganz guten Kommentar geschrieben und versucht, das ein bisschen zu relativieren. Und weil zwischenzeitlich soviel anderes, häufig ähnlich wenn nicht Schlimmeres passierte, auch oft mit wohnungslosen oder besonders wehrlosen Menschen als Ziel, ohne erkennbaren Sinn. Und es bald mehr überrascht, wenn sowas geklärt wird, frag ich mich auch schon eher, warum gerade dieser Fall damals so (vergl.) viel Aufmerksamkeit bekam. Bis zur FAZ, glaube einmal ne ganze Seite. Opfer ohne Angehörige, dazu auch keine nennenswerte Bedeutung oder Bekanntheit, wenn selbst in Koblenz viele nicht um seine Lebensumstände gewusst haben wollen. Vielleicht weil's als Phänomen noch relativ neu war, glaube inzwischen würde man das nicht mehr so fahren. Zum Beispiel der Mann, der letzten Sommer nachts in einem Park in Hannovers Oststadt getötet wurde, weist deutliche Ähnlichkeiten zu Straten auf. Wie oft hast du von dem Fall gehört? Ein Beispiel unter vielen.

Was irgend einen besonderen oder über jeden anderen Mordfall hinausgehenden Gruselfaktor betrifft scheint mir hier fast alles auf Gerüchten (garantiert auch ein paar Erfindungen) zu gründen, teilweise wild bis fantastisch. Einen (ehemaligen?) Friedhof an sich find ich wie offenbar auch Herr Straten nicht so gruselig, im Gegenteil; bestenfalls der unmittelbare Tatort, also diese Batterie, aber das wirkt auf Fotos sicher auch anders als vor Ort und mit dem Wissen, was dort geschah sowieso. Ansonsten ist bekannt, dass das Opfer übel zugerichtet wurde, ja. Wie leider sehr viele. Will sagen das ist wohl eher Normalfall, zumindest bei solchen Taten, ungewohnt nur, dass irgend jemand Details ausquatscht, die normalerweise einfach gar nicht an die Öffentlichkeit gelangen, sie auch nichts angehen und es ja auch in Koblenz nicht sollten. Enthauptungen sind nicht selten. Schon gar nicht bei Unfällen, aber auch nicht so sehr im Verbrechen. Grad mal ne Woche her, in Südfrankreich. Stadt vergessen, eine ältere Frau überfallen, ermordet, Kopf fand man auf'm Küchentisch. Gruselig?

Gruselig fand ich die Performance und Sitten der Kripo in Koblenz. Das ist gruselig.

Philipp54 schrieb am 27.10.2021:Warum sollte er kamerascheu sein, wenn er durch den Bahnhof läuft? Grund dafür gab es keinen.

Herr Straten war sicher nicht kamerascheu. Die Diskussion mit den Kameras betraf den Täter.

Peachybby schrieb am 28.10.2021:Dieser Fall ist so gruselig ich verstehe nicht wie das nicht mehr Aufmerksamkeit bekommt :(

Nun ja, was soll man da machen? Es liegt nun mal in der Natur des Menschen, dass man irgendwann zur Tagesordnung übergeht. Selbst wenn z. B. die Lokalzeitung jeden Tag einen Artikel darüber bringen würde, was soll das nützen?

Der Fall hat, wie @scumspawn schon verhältnismäßig viel Aufmerksamkeit, auch überregional gefunden. Aber irgendwann nehmen die Leute so etwas dann eben auch nicht mehr wahr. Wer von uns, die wir hier schreiben, denkt denn schon jeden Tag an diesen Fall? Wohl niemand. Und gerade in Koblenz hat der Fall sehr viel Aufmerksamkeit gefunden, so dass dort wohl kaum mehr ein Zeuge sitzt, der nichts von dem Mord weiß und deshalb nicht darauf kommt, dass etwas, was er gesehen hat, vielleicht damit zu tun haben könnte. Und dass sich der Täter irgendwann stellt, nur weil mal wieder ein Zeitungsartikel oder ein Fernsehbericht die wenigen längst bekannten Fakten wiederholen? Na, ich weiß nicht....

brigittsche schrieb am 12.02.2022: Nun ja, was soll man da machen? Es liegt nun mal in der Natur des Menschen, dass man irgendwann zur Tagesordnung übergeht. Selbst wenn z. B. die Lokalzeitung jeden Tag einen Artikel darüber bringen würde, was soll das nützen?

Das liegt halt in der Natur der Dinge ... Es war ein schreckliches Verbrechen. Trotzdem muss irgendwann der Alltag wieder her. Es ist ja nicht so, dass es vergessen ist, der Fall ist nun praktisch aus-ermittelt, Kommissar Zufall muss jetzt her.

Am kommenden Mittwoch, den 23. März liegt der Mord genau vier Jahre zurück und der Täter wurde bisher nicht identifiziert. Ich kann nur hoffen, dass dieser Cold Case irgendwann durch einen Zufall doch noch aufgeklärt wird.

Misetra schrieb:Ich kann nur hoffen, dass dieser Cold Case irgendwann durch einen Zufall doch noch aufgeklärt wird.

Ja, das hoffe ich auch sehr.
Ein wirklich bestialisches Verbrechen ☹️
Ich kann mir keinen Reim drausmachen, wer das wieso gemacht hat.