Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

Philipp54 schrieb:"Die Toten tun mir nichts".

Stammt der Satz denn vom Herrn Straten? Ich konnte nichts dazu finden, nur das eine Friedhofsbesucherin sagte sie ist gerne auf dem Friedhof weil die Toten ja nichts tun.

Lienliu schrieb:Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft
heute um 12:35
Philipp54 schrieb:
"Die Toten tun mir nichts".
Stammt der Satz denn vo

Laut einem Freund Herr Stratens, der das in einem Interview berichtete, ja.

Mhm ok, gibt es auch eine Quelle dazu bzw. kann man das interview irgendwo sehen? Wie gesagt das einzige was ich dazu fand war das eine Friedhofsbesucherin meinte sie geht öfters über den Friedhof weil die Toten ihr ja nichts tun.

Duchovny schrieb:Das bezweifle ich.

Woraus resultiert dieser Zweifel?

Es gibt sicher mehr oder weniger gut geeignete Mittel, eine menschliche Wirbelsäule zu durchtrennen. Will man das schnell machen, bieten sich hinreichend scharfe Beile, Äxte oder schwertähnliche Dinge an. Etwas länger dauert es mit einer Säge und wenn man ein bisschen Erfahrung hat oder ein wenig herumprobiert, geht das auch mit einem Messer.
Den Jägern aus meinem Bekanntenkreis gelingt es durchaus, auch mit gewöhnlichem Küchenbesteck den Kopf einer Wildsau abzutrennen.

Aber diese ganze Diskussionslinie ist sinnlos. Die gerichtsmedizinische Untersuchung hat mit Sicherheit ergeben, ob gehackt, gesägt, gesäbelt oder geschnitten wurde. Ob es eher ein Laie war oder einer, der so etwas ähnliches nicht zum ersten Mal machte. Ob er mehrere Anläufe brauchte oder nur einen. Hier herumzuraten, wenn das alles bekannt ist, ist doch eigentlich sinnfrei.

Lienliu schrieb:Mhm ok, gibt es auch eine Quelle dazu bzw. kann man das interview irgendwo sehen? Wie gesagt das einzige was ich dazu fand war das eine Friedhofsbesucherin meinte sie geht öfters über den Friedhof weil die Toten ihr ja nichts tun.

Das Interview ist innerhalb des threads verlinkt .

@Lienliu

BigMäc schrieb:Lienliu schrieb:
Mhm ok, gibt es auch eine Quelle dazu bzw. kann man das interview irgendwo sehen? Wie gesagt das einzige was ich dazu fand war das eine Friedhofsbesucherin meinte sie geht öfters über den Friedhof weil die Toten ihr ja nichts tun.

Das Interview ist innerhalb des threads verlinkt .

Hier ist der Link zum Interview(aussschnitt?) Herrn Bach's:
Beitrag von Beat (Seite 64)

@Beat Jo hatte es grad auch gefunden, naja in den Satz kann man viel reininterpretieren, vielleicht hat er den Satz nur so lapidar daher gesagt weil er sich generell auf dem Friedhof sicher fühlte. Man kann ihn aber auch so deuten das ihm von anderen also "Lebenden" zuvor was getan wurde und er sich deshalb auf dem Friedhof sicherer fühlte weil die toten ihm ja nichts anhaben können. Vielleicht hat er vorher schlechte Erfahrungen gemacht oder wurde von anderen Obdachlosen bedroht oder von Schlafplätzen in der Stadt verjagt und ist deshalb irgendwann auf den Friedhof ausgewichen. Das könnte auch der Grund sein warum er sich generell von anderen Obdachlosen eher fernhielt. Oder er wurde von jemandem explizit bedroht, vielleicht sogar vom späteren Täter und fühlte sich deshalb bei den Toten sicherer.

Lienliu schrieb:Man kann ihn aber auch so deuten das ihm von anderen also "Lebenden" zuvor was getan wurde und er sich deshalb auf dem Friedhof sicherer fühlte weil die toten ihm ja nichts anhaben können. Vielleicht hat er vorher

Ich würde in diesen Satz jetzt nicht so viel hineininterpretieren wollen. Der ist durchaus geläufig, habe ihn auch schon mehrfach von Leuten gehört die sich gern auf Friedhöfen aufhalten

Zumal alte, große Friedhöfe tatsächlich schön sind. Wir haben hier auch so einen riesigen, parkähnlichen Friedhof mit angeschlossenem Wald

Nev82 schrieb:Zumal alte, große Friedhöfe tatsächlich schön sind. Wir haben hier auch so einen riesigen, parkähnlichen Friedhof mit angeschlossenem Wald

Wenn ich mal meine Ruhe will, gehe ich auch zu "unseren lieben Toten".
Der Friedhof ist parkähnlich, es gibt Bänke im Schatten, im Halbschatten und in der Sonne und das aufregenste sind (meist ältliche) Angehörige mit ein paar Begonien. Im Alten Teil gibt es nur Spaziergänger und Hobbyfotografen, davon aber reichlich. Alleine ist man an einem halbwegs schönen Tag nicht - es ist immer mindestens eine Person in Blickweite.

Was ich meine ist; Wahrscheinlich meinte Herr S das eher zur Beschwichtigung der Sorge dritter vor möglichem Spuk.
"Du, auf dem Friedhof? Ist das nicht gruselig? Ich würde mich das ja NIE trauen!"
"Ach was - die Toten tun mir nichts!"

Philipp54 schrieb:Die

Beat schrieb:Meine Vermutung, er meint die ungeschützte Atmosphäre in der Stadt voller Menschen (und auch Obdachlosen und ihren nicht unendlich vielen guten Schlafplätzen). Und er musste sich auch etwas rechtfertigen vor seinem Gegenüber, auf einem Friedhof zu nächtigen - für viele ein nicht geringer Grusel. Bin auch über diesen Satz gestolpert.

Danke für die Antwort.

Im Zusammenhang mit Zeugenaussagen/Vermutungen, es hätte für ihn Alternativen mit festen Wohnsitz/Aufnahmemöglichkeiten gegeben, kam mir die Frage auf.

Es wirkt auf mich, dass er Hilfe gab, aber keine annehmen konnte.
An solch positiven und liebenswerten Charakteren, ziehen und zerren Personen, die sie für ihre eigenen Zwecke ausbeuten, wenn sie selbst nicht charakterlich sauber sind und/oder in eigenen dicken Schwierigkeiten sitzen.

Philipp54 schrieb:Sah er die Zeit gekommen, wieder einen Neuanfang zu wagen ?

So hörte sich das bei einigen Berichten in Medien an.
Wenn ja, mit welcher Job/Geshäftsidee?

Nala-Nyna schrieb:Wenn ich mal meine Ruhe will, gehe ich auch zu "unseren lieben Toten".

Das ist was Anderes, als dort sein Schlafzimmer und Badezimmer einzurichten.
Vielleicht eine Möglichkeit, Étiquette zu wahren, nicht als Obdachloser öffentlich war genommen zu werden.

Nev82 schrieb:Ich würde in diesen Satz jetzt nicht so viel hineininterpretieren wollen. Der ist durchaus geläufig, habe ihn auch schon mehrfach von Leuten gehört die sich gern auf Friedhöfen aufhalten

Ich würde da auch nicht auf Teufel komm raus was unheimlich Bedeutungsvolles raus hören wollen. Aber normal... wenn man nichts hat dann zieht man sich an Aussagen fest über die man bei gehaltvolleren Informationen event. hinweg gesehen hätte.

Philipp54 schrieb:Es wirkt auf mich, dass er Hilfe gab, aber keine annehmen konnte.

Das muss nicht sein. Sehr spekulativ. Vllt hatte er seine Gründe.

Philipp54 schrieb:Wenn ja, mit welcher Job/Geshäftsidee?

Das scheint wohl niemand zu wissen und er selbst vllt auch nicht wenn es dazu nichts Konkretes gab.

"Der Getötete habe auch einen Führerschein besessen und sich regelmäßig Fahrzeuge gemietet, mit diesen habe er etwa bei Musikfestivals von ihm gesammelte Pfandflaschen transportiert."
Zitat aus Beitrag von Beat, Seite 64

In einem anderen Interview sagte eine Zeuge, dass er ihn nicht mehr getroffen hätte, wo er sonst regelmäßig wäre.
Steht das im Zusammenhang - auch zeitlich - mit der Vorbereitung für einen Ausstieg, beruflicher Orientierung, sind das 2 Begebenheiten, die mind. meines Erachtens notwendig sind, um dem in einer Fragestellung nachzugehen.

Ein Motiv ist dann Geldgier.
Die Übertötung evt. Hass.

Philipp54 schrieb:Steht das im Zusammenhang - auch zeitlich - mit der Vorbereitung für einen Ausstieg

Ausstieg vom Pennerdasein? Diese Formulierung habe ich ja noch nie gehört

Philipp54 schrieb:Ein Motiv ist dann Geldgier.Die Übertötung evt. Hass.

Motiv ist schwierig weil ich denke, der Täter muss gestört sein. Ein Motiv mag er gehabt haben aber für uns wohl nicht nachvollziehbar.

Mich wundert, dass die Presse so schweigsam ist. Was die Suche so schwierig macht, dürfte das fehlende Motiv sein. Es gibt kein Bekennerschreiben o.ä., in dem ein Motiv angegeben wird, also kann man da schon bisschen was ausschliessen. Einen Ritualmord halt ich für sehr unwahrscheinlich, einfach weil es kein passendes Ritual in einer okkulten Philosophie gibt. Rache ist auch eher unwahrscheinlich, da Herr Straten überall als freundlich und fair bezeichnet wird. Bleiben Gier, blinder Hass etc...Gier auf einen wohl, wenn überhaupt, überschaubaren Betrag von jemandem, der keine Unsummen besitzt? Dafür jemanden töten und das SO? Ich weiss nicht recht....bleibt der Hass oder etwas ganz anderes...zumindest hat sich jemand extra die Mühe gemacht, in der Woche bei Sauwetter nachts raus zum Friedhof zu fahren. Die Parkplätze dort dürften nicht überfüllt gewesen sein vielleicht ist Leuten ein Auto aufgefallen. Wurde die Tatwaffe eigentlich gefunden? Hab nix davon gelesen, nur, dass man sie nicht nennt

abberline schrieb:Wurde die Tatwaffe eigentlich gefunden? Hab nix davon gelesen, nur, dass man sie nicht nennt

Dazu äußert sich die Kripo nicht.

abberline schrieb:in der Woche bei Sauwetter nachts raus zum Friedhof

Das finde ich auch. Allerdings haben hier andere User geschrieben,dass der/die Täter vllt extra das miese Wetter für seine Tat genutzt hat/haben. Wer weiß.

abberline schrieb:Mich wundert, dass die Presse so schweigsam ist.

@abberline
Die werden eben immer nur hören von der Polizei, dass es nichts Neues gibt. Auch die weiteren Fragen, mit der die Polizei an die Öffentlichkeit gehen wollte, gab es bisher auch nicht. Vielleicht wäre jedes Detail, was die Polizei preisgeben müsste, momentan sehr schädlich für die Ermittlungen, weil der/die Täter gewarnt würde/n. Im Moment kann er/sie sich noch in Sicherheit wiegen und hoffen, nie entdeckt zu werden. Die Beisetzung hat auch noch nicht stattgefunden. Dafür müssen ja auch triftige Gründe vorliegen.

@Misetra
Eigentlich schlägt doch dann die Stunde der Investigativ Journalisten. Die lassen sich doch normal nicht von einem gibt nix neues abspeisen. Oder es liegt eine Übereinkunft mit allen vor. Aber ungewöhnlich, dass da auch ALLE mitmachen.Warum diese totale Infosperre. Dass die Polizei die Tatwaffe kennt, wird der Täter wissen

abberline schrieb:Aber ungewöhnlich, dass da auch ALLE mitmachen.Warum diese totale Infosperre.

@abbberline
Vielleicht weil die Tat so schrecklich ist, aber ewig werden die Medien auch nicht stillhalten.

abberline schrieb:Eigentlich schlägt doch dann die Stunde der Investigativ Journalisten. Die lassen sich doch normal nicht von einem gibt nix neues abspeisen. Oder es liegt eine Übereinkunft mit allen vor. Aber ungewöhnlich, dass da auch ALLE mitmachen.Warum diese totale Infosperre. Dass die Polizei die Tatwaffe kennt, wird der Täter wissen

Es gibt keine Nachrichtensperre. Es gibt einfach keine Informationen durch die Polizei. Und Investigativjournalisten klären Skandale und Missstände auf, sehen es aber nicht als ihre Aufgabe an, den Voyeurismus der Menschen zu befriedigen.

Dann gibt es noch die Boulevard-Reporter, die befriedigen den Voyeurismus, aber das auch nur, wenn es entsprechende Schauergeschichten, Bildmaterial und Sex zu berichten gibt.

Und dann gibt es die Polizei, die ermittelt. Vielleicht gibt es schon Verdächtige, vielleicht wird schon observiert oder abgehört, aber das Beweismaterial reicht noch nicht. Da werden mit Mitglieder der Soko oder Mordkommission schön die Klappe halten. Und wenn sie sich seit Wochen erfolglos einen Wolf suchen, dann ebenso.

Gemeinhin treten Polizei und StA an die Öffentlichkeit, wenn sie einen Beschuldigten haben. Oder wenn sie Hinweise aus der Bevölkerung benötigen. Beides ist derzeit nicht der Fall.

Das ist nicht ungewöhnlich, das ist ganz normal. Und wenn Koblenz diese Geschichte schon wieder vergessen hat - umso besser.

@monstra
Das seh ich etwas anders, natürlich braucht niemand Sensationsjournalismus oder Gruselgeschichten, aber wenn die Bevölkerung die Tat so schnell vergessen würde, sinkt die Chance auf Hinweise. Die Bevölkerung sollte somit wieder mehr daran erinnert werden.Vergessen wär schlimm