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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

2.316 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Spanien, 2018 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

01.07.2018 um 13:50
@hoptimistin

Danke für den Link. Irgendwie findet die SMS mit dem Kennzeichen nicht nur keine Erwähnung, sie passt auch nicht in die Darstellung mit dem Video.
Das wäre ja vergeudete Zeit gewesen, wenn ich das Kennzeichen kenne.

Ich habe versucht, die Quelle der SMS-Info zu verifizieren und lande da bei der Bild-Zeitung.
Überflüssig zu erwähnen, dass auch in der Pressekonferenz oder in einen Interview nie davon die Rede war.

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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

01.07.2018 um 13:56
Zitat von ButzellerButzeller schrieb:Ich habe versucht, die Quelle der SMS-Info zu verifizieren und lande da bei der Bild-Zeitung.
Überflüssig zu erwähnen, dass auch in der Pressekonferenz oder in einen Interview nie davon die Rede war.
Sag ich doch. Quellen sind die Bildzeitung und interfranken. Es hat rundrum den Anschein, als hätte es keine SMS mit dem Kennzeichen gegeben, sonst wäre alles viel schneller gegangen. Man kannte offenbar das KFZ-Zeichen nicht.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

01.07.2018 um 14:03
Zitat von AndanteAndante schrieb: Zweitens gnade uns Gott vor künftigen Selbstermittlern, die in sozialen Medien nicht nur Vermisste suchen, sondern dort gleichzeitig Vermutungen äußern, wo und mit wem die vermisste Person zuletzt gesehen wurde. Bei den heutigen Flashmobs kann man da doch für nichts garantieren. Erst recht, wenn Nichteuropäer involviert sind.
Du hast aber schon mitbekommen, dass die Angehörigen nach dem LKW-Fahrer als Zeugen, nicht als möglichen Täter gesucht haben?
Sollen Angehörige jetzt gar nicht mehr nach Vermissten suchen dürfen und gar keine ihnen bekannten Hinweise dazu geben?
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Gerade deswegen wird wohl auch nicht, ohne dringenden Tatverdacht, öffentlich gefahndet. Das mag schon seine Gründe haben.
Vermisstensuchen finden durchaus öffentlich statt, auch wenn noch nicht feststeht, dass es ein Verbrechen gab.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Ich wollte in keinem Land leben, in dem jeder Hobbyermittler eine Hatz veranstalten darf.
Moment mal... wo wurde denn eine Hatz veranstaltet? Mit dem Hinweis auf den LKW?
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich möchte in so einem Land auch nicht leben, denn die nächste Etappe ist dann Lynchjustiz- mit dem selben Argument: Die Gerichtsurteile sind zu soft.
Dann dürfen weder Polizei noch Angehörige irgend welche Hinweise zum Aussehen eines Täters geben, zu Fahrzeugen o.ä., damit es nicht zu Lynchmobs kommt?
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Darum ist der offene Brief richtig. Natürlich ist das eine subjektive Darstellung. Die Verfasser tun nicht so, als würden sie objektiv berichten.
Das ist richtig, aber wie kommst Du dann darauf?:
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wenn es Fehlverhalten gab (das wird hoffentlich untersucht werden), muss optimiert werden. Eben darum es künftig nicht zu eigenmächtigen Handlungen (und irgendwann zu Lynchjustiz) kommt.
Von Lynchjustiz war hier überhaupt nirgends die Rede, außer irgend welche Leute hätten die Suche nach dem LKW instrumentiert, um mal wieder gegen "Südländer" zu hetzten.
Zunächst mal wurde der Fahrer aber nur als Zeuge gesucht, der die Frau möglicherweise zuletzt lebend sah.

Monstra schrieb:
Ja. Was die Polizei tut, muss sie rechtfertigen. Die Vorschriften hätten es ermöglicht. Das haben wir schon geklärt. Gefahr für Leib und Leben.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Wir haben das geklärt? Wer bitte, ist denn wir? Und zitiere diese Klärung bitte :) Mir ist es entgangen was, von wem geklärt wurde.
Es liegt tatsächlich im Ermessen des Polizisten, der eine Vermisstenanzeige aufnimmt, von einem echten Notfall oder von einem der 90% anderen Fällen auszugehen. Es ist nirgends vorgeschrieben, dass nicht schon nach einem Tag mit der Suche nach einer Erwachsenen begonnen werden könne.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

01.07.2018 um 14:08
Zitat von edli21edli21 schrieb:Neues Interview mit dem Bruder mit sehr interessanten neuen Informationen in der FAZ: „Man hat uns als Nervensägen gesehen“
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/bruder-von-sophia-l-man-hat-uns-als-nervensaegen-gesehen-15668762....
Vielen Dank für den Link.
@hoptimistin Anscheinend war das mit dem Kennzeichen doch eine Zeitungsente.

Zitat aus dem Link:
Die Leipziger mussten erst stundenlang bekniet werden, bis sie sich an die Raststätte bemüht haben, um die Videoaufzeichnungen zu sichten. Das war 40 Stunden nach Sophias Verschwinden. Als man dann Fahrer, Lkw und Kennzeichen kannte, ist exakt überhaupt nichts unternommen worden.
Genauso, wie ich vermutet habe. Aber _wenn_ die Polizei fixer gewesen wäre, hätten sie auch die Videoaufzeichnungen früher anschauen und den Fahrer orten können, dann eine Streife hinschicken. Bis Montagabend war er noch in Deutschland. Das wäre zu schaffen gewesen.

*offtopic: ich schäme mich derart fremd für die Leipziger Polizei, das kann ich kaum in Worte fassen.*


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

01.07.2018 um 14:09
Zitat von FFFF schrieb:Es liegt tatsächlich im Ermessen des Polizisten, der eine Vermisstenanzeige aufnimmt, von einem echten Notfall oder von einem der 90% anderen Fällen auszugehen. Es ist nirgends vorgeschrieben, dass nicht schon nach einem Tag mit der Suche nach einer Erwachsenen begonnen werden könne.
Das stimmt schon. Wir haben schließlich Bewegungsfreiheit in D. Aber: Es gibt genügend Gründe und Beweise, dass Sophia immer (!) zuverlässig war. Die offizielle Vermisstensuche hätte demnach bereits am Freitag beginnen können - unter anderem mit Mitteilung an die Presse. Was bis Montag versäumt wurde.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

01.07.2018 um 14:14
Für meine Begriffe hätte die Polizei den Fahrer spätestens am Samstag in France festnehmen können, nachdem sich durch die dann längst ermittelten GPS-Daten ein Tatverdacht ergeben hätte. Mind. hätte der Fahrer Freitag in D oder Samstag in France kontrolliert werden müssen. Vorausgesetzt natürlich, dass der Polizei das Kennzeichen sofort bekannt war.

Es ist unwahrscheinlich, dass Sophia das Kennzeichen jemandem geschickt hätte, der nicht per kleiner WA- / Telefonkette erreichbar war und nix vom Verschwinden mitbekam, also falls sie das Kennzeichen überhaupt übermittelte. Der derzeit bekannte Ablauf spricht aus meiner Sicht eher dagegen, denn wie schon geschrieben, jeder Depp hätte das Kennzeichen am 15.6. in 1 Minute per Google der Spedition zuordnen können, die Polizei sowieso.

Die am Sonntagabend 17.6. / Mitternacht durch Laien im Netz veröffentlichten Angaben zum LKW und der Spedition halte ich für eine gefährliche Einmischung in Polizeiaufgaben, insofern das ohne Absprache mit dieser passierte. Das reine "Gefühl" von Untätigkeit bei der Polizei rechtfertigt mMn. keinesfalls "öffentliche" Ermittlungs-Alleingänge durch Laien.

Private Flyer-/Suchaktionen in sozialen Medien und auf der Straße sollten sich inhaltlich ausschließlich auf die vermisste Person (deren Gegenstände, deren Fahrzeuge) beschränken oder mit der Polizei abgesprochen sein. Und es sollte dabei möglichst die (ggfs. absichtlich leicht verfälschte) Personenbeschreibung der Polizei verwendet werden.

MMn. besteht ein nicht unwahrscheinlicher kausaler Zusammenhang zwischen der Veröffentlichung der LKW-/Speditions-Daten und der Opferentsorgung / versuchten Spurenvernichtung in Spanien etwa 4-5 Stunden später. Dass Sophia zu dem Zeitpunkt vermutl. schon tot war, ändert nix an der Problematik, mind. ging es noch um Spuren-/Beweiserhaltung und die Fahndung nach einem potentiellen Täter / TV.

Und ja, ich denke auch, dass die Polizei mind. auf demselben Stand gewesen sein könnte, wie der Bruder. Das hätten aber weder die Angehörigen noch die Öffentlichkeit (oder der LKW-Fahrer) erfahren, bevor ein sicherer Zugriff (hier auf den LKW-Fahrer) erfolgt wäre.

Aber selbst wenn die Polizei im Recht wäre und die Angehörigen aus Polizeisicht bei gewissen Aspekten übereifrig und potentiell kontraproduktiv handelten, erwarte ich aus Pietätsgründen keine öffentliche Richtigstellung, zumal es nix an der vermutl. Tatsache ändert, dass Sophia zum Zeitpunkt der ersten Vermisstenmeldung Freitagmittag bereits tot war.

Es gibt ja zahlreiche Fälle, wo Angehörige die Arbeit der Polizei und die Zusammenarbeit sowie die Informationspolitik kritisieren. Ich bin sicher, in den meisten Fällen zu Unrecht und eher aus Verbitterung über das passierte Verbrechen, wofür die Polizei aber auch nix kann.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

01.07.2018 um 14:15
Soweit ich weiß, werden Videoaufzeichnungen wie die an der Tankstelle doch auch irgendwann mal gelöscht. Fragen: wann hätte sich die Leipziger Polizei dort wohl hinbegeben, wenn die Cousine sie nicht dazu motiviert hätte? Hätte das Video dann wohl noch existiert?

Was ich daraus lerne: im Zweifelsfall muss man der Polizei wirklich auf der Matte stehen und außerdem erstmal selbst nach dem/der Vermissten suchen.

*offtopic: ich schäme mich fremd und rechne nicht damit, dass die Polizei Leipzig irgendwann ihr Vorgehen auch nur bedauern wird.*


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

01.07.2018 um 14:21
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:MMn. besteht ein nicht unwahrscheinlicher kausaler Zusammenhang zwischen der Veröffentlichung der LKW-/Speditions-Daten und der Opferentsorgung / versuchten Spurenvernichtung in Spanien etwa 4-5 Stunden später. Dass Sophia zu dem Zeitpunkt vermutl. schon tot war, ändert nix an der Problematik, mind. ging es noch um Spuren-/Beweiserhaltung und die Fahndung nach einem potentiellen Täter / TV.

Und ja, ich denke auch, dass die Polizei mind. auf demselben Stand gewesen sein könnte, wie der Bruder. Das hätten aber weder die Angehörigen noch die Öffentlichkeit (oder der LKW-Fahrer) erfahren, bevor ein sicherer Zugriff (hier auf den LKW-Fahrer) erfolgt wäre.
Beides stimmt sicherlich. Nur hat die Leipziger Polizei sehr offenkundig nichts unternommen und musste zum Handeln motiviert werden. In dieser Situation war nicht bekannt, ob S noch lebt. Also wäre es da die Aufgabe der Polizei gewesen: a. den besorgten Angehörigen zu sagen: "rufen Sie den Mann nicht an" und b. sofort selbst aktiv zu werden, d.h. nicht anrufen (und ihn damit warnen), sondern eine direkte Kontrolle oder ein direkter Zugriff.

Diese Berichte bieten ein Bild von verschlafenen untätigen behäbigen Beamten, die vielleicht erstmal stundenlang auf irgendwelche Direktiven warten. Ich würde mich freuen, wenn es anders gewesen wäre.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

01.07.2018 um 14:36
Zitat von FFFF schrieb: frauzimt schrieb:
Darum ist der offene Brief richtig. Natürlich ist das eine subjektive Darstellung. Die Verfasser tun nicht so, als würden sie objektiv berichten.

Das ist richtig, aber wie kommst Du dann darauf?:
Einfach de Brief lesen. Durch die Formulierungne.
Zitat von FFFF schrieb: Frau.N.Zimmer schrieb:
Ich wollte in keinem Land leben, in dem jeder Hobbyermittler eine Hatz veranstalten darf.

Moment mal... wo wurde denn eine Hatz veranstaltet? Mit dem Hinweis auf den LKW?

frauzimt schrieb:
Ich möchte in so einem Land auch nicht leben, denn die nächste Etappe ist dann Lynchjustiz- mit dem selben Argument: Die Gerichtsurteile sind zu soft.

Dann dürfen weder Polizei noch Angehörige irgend welche Hinweise zum Aussehen eines Täters geben, zu Fahrzeugen o.ä., damit es nicht zu Lynchmobs kommt?
Nein.
Die Polizei muss gründlich ermitteln, damit geschädigte Bürger nicht das Gefühl haben, auf sich gestellt zu sein.
So entwickeln sich Bürgerwehren und andere fragwürdige Aktionen.
Darum ist es so wichtig, dass genau hinterfragt wird, ob es hier ein Fehlverhalten gab- oder ob zumindest einiges optimiert werden kann.

Es geht ja im Grunde auch nicht nur um diesen einen Fall.
In dem offenen Brief wird weiter gedacht, an andere Menschen, die in ähnlicher Situation dastehen und sich vielleicht auch nicht genügend unterstützt fühlen.

Da wir die Argumente der involvierten Polizeibeamten nicht kennen, sehe ich mich nicht in der Lage ein Urteil zu fällen.
Darum muss eine übergeordnete Stelle gucken, ob hier einiges hätte besser gemacht werden können.
Der nächste Schritt wäre dann natürlich Dinge , die nicht optimal sind, zu ändern.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

01.07.2018 um 14:43
@Dwill
Genau das meinte ich damit.
Natürlich gehen alle, die sich an die Polizei wenden, in ihrer Angst von einem Notfall aus und denken auch alle, dass das Verhalten der Person ungewöhnlich ist, sich nicht zu melden.
Aber in diesem Fall z.B. hätte mich gerade das trampen und dass sie niemanden mehr kontaktierte, stutzig gemacht, denn sie hatte ja extra noch jemandem eine SMS geschickt und ihr Nach Hause-Kommen vorher angekündigt. Was bringen solche Vorsichtsmaßnahmen, wenn dann die Polizei nicht reagiert?
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:Die am Sonntagabend 17.6. / Mitternacht durch Laien im Netz veröffentlichten Angaben zum LKW und der Spedition halte ich für eine gefährliche Einmischung in Polizeiaufgaben, insofern das ohne Absprache mit dieser passierte. Das reine "Gefühl" von Untätigkeit bei der Polizei rechtfertigt mMn. keinesfalls "öffentliche" Ermittlungs-Alleingänge durch Laien.
Du würdest also nichts weiter unternehmen, auch wenn Du von der Polizei die Auskunft hast, dass sie noch nicht tätig wird und Du aber schon konkrete Hinweise und einen FB-Account hast?
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:Der derzeit bekannte Ablauf spricht aus meiner Sicht eher dagegen, denn wie schon geschrieben, jeder Depp hätte das Kennzeichen am 15.6. in 1 Minute per Google der Spedition zuordnen können, die Polizei sowieso.
Dann hätte man also auch keine Lynchjustiz befürchten müssen, da nur nach einem LKW der Spedition gesucht wurde, nicht nach dem mit einem konkreten Kennzeichen.
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:Private Flyer-/Suchaktionen in sozialen Medien und auf der Straße sollten sich inhaltlich ausschließlich auf die vermisste Person (deren Gegenstände, deren Fahrzeuge) beschränken oder mit der Polizei abgesprochen sein. Und es sollte dabei möglichst die (ggfs. absichtlich leicht verfälschte) Personenbeschreibung der Polizei verwendet werden.
In welchen Vermisstenanzeigen werden denn die Personenbeschreibungen verfälscht? Das macht doch überhaupt keinen Sinn.
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:MMn. besteht ein nicht unwahrscheinlicher kausaler Zusammenhang zwischen der Veröffentlichung der LKW-/Speditions-Daten und der Opferentsorgung / versuchten Spurenvernichtung in Spanien etwa 4-5 Stunden später. Dass Sophia zu dem Zeitpunkt vermutl. schon tot war, ändert nix an der Problematik, mind. ging es noch um Spuren-/Beweiserhaltung und die Fahndung nach einem potentiellen Täter / TV.
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:Und ja, ich denke auch, dass die Polizei mind. auf demselben Stand gewesen sein könnte, wie der Bruder. Das hätten aber weder die Angehörigen noch die Öffentlichkeit (oder der LKW-Fahrer) erfahren, bevor ein sicherer Zugriff (hier auf den LKW-Fahrer) erfolgt wäre.
Dann hätte die Polizei den Angehörigen mitteilen können, dass sie den Zeugen schon suchen und sie bitte die Füße still halten sollen, um ihn nicht zu verschrecken. Ist aber auch nicht passiert.

Nur wurde von einer Sprecherin eingeräumt, dass die Polizei die Angaben der Angehörigen zum LKW noch überprüft: https://www.mz-web.de/sachsen/studentin-aus-leipzig-vermisst-28-jaehrige-sophia-l--seit-donnerstag-verschwunden-30634944?originalReferrer=https://www.allmystery.de/themen/km134295-98&originalReferrer=https://www.allmystery.de/themen/km134295
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:Aber selbst wenn die Polizei im Recht wäre und die Angehörigen aus Polizeisicht bei gewissen Aspekten übereifrig und potentiell kontraproduktiv handelten, erwarte ich aus Pietätsgründen keine öffentliche Richtigstellung, zumal es nix an der vermutl. Tatsache ändert, dass Sophia zum Zeitpunkt der ersten Vermisstenmeldung Freitagmittag bereits tot war.
An welcher Stelle hat denn die Polizei das Verhalten der Angehörigen kritisiert?
Und wenn Sophia da schon tot war, würde das ihnen nur umso mehr Recht geben... alle ihre Befürchtungen wären damit bestätigt und die Einschätzung der Beamten also falsch gewesen.

Verstehe mich nicht falsch: Ich bin unbedingt gegen öffentliche Verdächtigungen und sowieso gegen jede Art von Selbstjustiz. Beides hat aber hier nicht vorgelegen, sondern nur ein Suchaufruf und die Beschreibung des Fahrzeugs einer Person, die nicht als Täter, sondern als möglicher Zeuge gesucht wurde.
In anderen Vermisstenfällen wird auch durchaus öffentlich nach Zeugen gesucht, auch mit Beschreibung.
Zitat von RadegundeRadegunde schrieb:Soweit ich weiß, werden Videoaufzeichnungen wie die an der Tankstelle doch auch irgendwann mal gelöscht.
Die zur allgemeinen Kriminalitätsbekämpfung gefertigten Aufzeichnungen eines Geschäftstages sollten möglichst am nächsten Tag überprüft und überspielt
werden, spätestens aber nach Ablauf von zwei Arbeitstagen.
https://efdat.de/videoueberwachung-wie-lange-darf-abgespeichert-werden
Zitat von RadegundeRadegunde schrieb:Fragen: wann hätte sich die Leipziger Polizei dort wohl hinbegeben, wenn die Cousine sie nicht dazu motiviert hätte? Hätte das Video dann wohl noch existiert?
Würde die Tankstelle nach Vorschrift löschen, hätte das Video nicht mehr existiert, als die Polizei tätig wurde.

Der Mord an dem kleinen Mohamed wurde nur aufgeklärt, weil ein Kneipenbesitzer seine Aufzeichnungen nicht gelöscht hatte und eine Mutter darauf ihren Sohn erkannte. Die Aufnahmen aus dem U-Bahnhof waren viel zu verschwommen, andere wohl auch schon gelöscht weil die Polizei auch in diesem Fall erst einige Tage später aktiv wurde (was einen Skandal auslöste).
Ich erinnere mich, dass erwogen wurde, den Kneipenbesitzer wegen der illegalen Aufzeichnung und Speicherung zu belangen.



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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

01.07.2018 um 14:44
@frauZimt
Dann verstehe ich... es las sich so, als würdest Du die Verfasser des Briefes kritisieren. ;)


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

01.07.2018 um 14:47
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Es geht ja im Grunde auch nicht nur um diesen einen Fall.
In dem offenen Brief wird weiter gedacht, an andere Menschen, die in ähnlicher Situation dastehen und sich vielleicht auch nicht genügend unterstützt fühlen.
Ja, mE geht es hier schon um etwas Grundsätzlicheres: ist es sinnvoll, dass Bürger, die sich von der Polizei nicht genügend unterstützt fühlen, ihre eigene Ermittlungsarbeit betreiben? Ich meine damit öffentliche Ermittlungsarbeit in sozialen Medien. Das ist ganz etwas anderes mit möglicherweise ganz anderen, letztlich unkontrollierbaren Folgen als zB die Beauftragung eines Privatdetektivs.

Ich bin der Ansicht, dass so eine private öffentliche Ermittlungsarbeit grundsätzlich nicht sinnvoll ist, sogar in verschiedener Hinsicht gefährlich sein kann.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

01.07.2018 um 14:49
@Sector7
Stimme dir absolut zu, bis auf folgende Punkte:
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:Für meine Begriffe hätte die Polizei den Fahrer spätestens am Samstag in France festnehmen können, nachdem sich durch die dann längst ermittelten GPS-Daten ein Tatverdacht ergeben hätte. Mind. hätte der Fahrer Freitag in D oder Samstag in France kontrolliert werden müssen.
Die GPS-Daten lagen zunächst nur der Spedition in Marokko vor. Selbst wenn man bereits am Freitag die Videoaufzeichnungen gesichtet hätte und damit Spedition/Kennzeichen bekannt gewesen wären, hätte man am Freitagabend/Wochenende jemanden bei der Spedition erreichen können? Der dann der deutschen Polizei telefonisch Auskunft über den Standort des Lkw gibt? Wäre man nicht Gefahr gelaufen, dass der Mitarbeiter der Spedition eventuell den Fahrer warnt? Daher sehe ich das mit der sofortigen/kurzfristigen Verfügbarkeit der GPS-Daten des Lkw etwas differenzierter. Hätte man allerdings die Polizei in unseren Nachbarländern informieren können, dass man nach dem Lkw sucht? Da man die Route nicht kannte, also z:B. auch Österreich/Italien.
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:denn wie schon geschrieben, jeder Depp hätte das Kennzeichen am 15.6. in 1 Minute per Google der Spedition zuordnen können, die Polizei sowieso.
Ich persönlich wäre nicht auf die Idee gekommen, ein Kennzeichen zu googlen, da ich nicht davon ausgegangen wäre, da was zu finden. Aber ok, hinterher ist man immer schlauer.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

01.07.2018 um 14:56
Zitat von AndanteAndante schrieb: ist es sinnvoll, dass Bürger, die sich von der Polizei nicht genügend unterstützt fühlen, ihre eigene Ermittlungsarbeit betreiben? Ich meine damit öffentliche Ermittlungsarbeit in sozialen Medien.
Ist ein Suchaufruf und ein Hinweis zu einem möglichen Zeugen schon eine Ermittlungsarbeit?
Zitat von AndanteAndante schrieb:Ich bin der Ansicht, dass so eine private öffentliche Ermittlungsarbeit grundsätzlich nicht sinnvoll ist, sogar in verschoedener Hinsicht gefährlich sein kann.
Es ging hier um eine Vermisste und da kann man wohl nicht verbieten, dass Angehörige auch öffentlich suchen. Mann kann ja schlecht ihre Accounts in allen sozialen Netzwerken sperren, wenn sie mit einer Vermisstenanzeige zur Polizei kommen.
Normalerweise bittet die Polizei um Hinweise und damit sie die bekommt, muss ja auch erstmal bekannt werden, dass jemand vermisst wird.

So lange niemand öffentlich eines Verbrechens verdächtigt wird o.ä., kann man so etwas nicht unterbinden... sonst dürfte es auch nicht diese Rubrik geben.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

01.07.2018 um 15:02
Zitat von FFFF schrieb: Andante schrieb:
ist es sinnvoll, dass Bürger, die sich von der Polizei nicht genügend unterstützt fühlen, ihre eigene Ermittlungsarbeit betreiben? Ich meine damit öffentliche Ermittlungsarbeit in sozialen Medien.

Ist ein Suchaufruf und ein Hinweis zu einem möglichen Zeugen schon eine Ermittlungsarbeit?
ich dachte, sie haben mehr gemacht als das.
was ich übrigens gut finde.

ich muss, wenn ich an diesen Fall denke, oft an Elke Kerlls Eltern denken.
die haben damals (1969) still gehalten und gewartet.

Da haben Angehörige heute deutlich mehr Möglichkeiten.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

01.07.2018 um 15:05
@FF

Ich habe ja auch Generelles, losgelöst von den Einzelheiten im Fall Sophia, gemeint. Dieser bietet aber mE Anlass, darüber nachzudenken, wie man sich positioniert, wenn künftig private öffentliche Ermittlungsarbeit zunimmt.

Noch mal zum Fall Sophia: die Angehörigen haben einen möglichen Zeugen gesucht, klar. Aber was wäre gewesen, wenn irgendein Leser das als Hinweis auf den Täter gesehen und sich auf die Suche nach diesem gemacht hätte? Das meine ich zB mit unkontrollierbaren Folgen......


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

01.07.2018 um 15:11
@frauZimt
Sie haben mehr gemacht und das Video ausfindig gemacht, weshalb sie ja die LKW-Beschreibung veröffentlichen konnten. Sie haben aber nicht nach einem Täter gesucht, keinen Verdacht geäußert, kein Kennzeichen veröffentlicht.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Ich habe ja auch Generelles, losgelöst von den Einzelheiten im Fall Sophia, gemeint. Dieser bietet aber mE Anlass, darüber nachzudenken, wie man sich positioniert, wenn künftig private öffentliche Ermittlungsarbeit zunimmt.
Dazu gibt es doch längst Dienstvorschriften bei der Polizei und Gesetze für die Öffentlichkeit und sozialen Medien. Die sehe ich in diesem Fall nicht verletzt, außer dass die Angehörigen das Video sehen durften. Anscheinend wirkten sie vertrauenswürdig und nicht so, als würden sie mit dem Material zum Lynchmob aufrufen.
Natürlich kann man den Tankstellenbesitzer trotzdem noch anzeigen wegen Datenschutzgesetz u.s.w. ...

Aber Du stelltest in Frage, ob eine öffentliche Suche über soziale Medien überhaupt sinnvoll ist, und das wäre dann doch noch ein anderes Kaliber der Diskussion.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

01.07.2018 um 16:00
Das Thema "Was hat die Polizei falsch gemacht?", wird hier in Zukunft sensibler und differenzierter betrachtet und nicht nur aufgrund der einseitigen Darstellung des Bruders. Man könnte ja auch fragen, was hat sie richtig gemacht und was konnte sie machen?

Ja, es gibt einen offenen Brief des Bruders. Es gibt überhaupt sehr viel in den Medien vom Bruder, was wohl hier auch teilweise befremdlich aufgenommen wird.

Jedoch ist zu berücksichtigen, dass dies eine sehr einseitige subjektive Sicht ist. Keiner hier kennt die wahren Hintergründe, keiner von den Hobby-Ermittlern hier weiß was im Detail genau passiert ist. Kritik an polizeilichen Ermittlungen ist nicht per se etwas schlechtes, aber hier nimmt es langsam ungute Formen an.

Wir haben in der Vergangenheit eine dermaßen einseitige Verurteilung der Behörden strikt untersagt und werden das auch weiterhin tun.


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

01.07.2018 um 16:39
Sophias Bruder hat jetzt in dem Interview mit der FAZ eindeutig klargestellt, dass das Kennzeichen des LKW samt dessen Aussehen und die Spedition erst durch das Überwachungsvideo festgestellt wurden. Eine vorherige SMS von Sophia an wen auch immer über das Kennzeichen hat es also nicht gegeben.

Damit ist allen Spekulationen der Grund entzogen, dass die Polizei den LKW schon Freitagabend in D hätte anhalten können. Denn wie hätte sie das machen sollen ohne Kennzeichen oder Beschreibung des LKW?


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Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

01.07.2018 um 16:41
Zitat von FFFF schrieb:Du würdest also nichts weiter unternehmen, auch wenn Du von der Polizei die Auskunft hast, dass sie noch nicht tätig wird und Du aber schon konkrete Hinweise und einen FB-Account hast?
Die Polizei hat am Montag eine internationale Fahndung angestoßen, sieht nicht so aus, als hätte sie den Angehörigen am Sonntag bestätigt, dass sie noch nicht tätig wird oder ist.
Zitat von FFFF schrieb:In welchen Vermisstenanzeigen werden denn die Personenbeschreibungen verfälscht? Das macht doch überhaupt keinen Sinn.
In allen? Das betrifft kleine Details, wie zB die Farbe der Schuhe. Wirkliche Zeugen würden rot sagen, Trittbrettfahrer oder Geltungssüchtige ggfs. "ganz sicher" die Farbe aus der Suchmeldung :-)
Zitat von FFFF schrieb:An welcher Stelle hat denn die Polizei das Verhalten der Angehörigen kritisiert?
An keiner, deshalb schrieb ich ja "selbst wenn". Man könnte aus den Angaben des Bruders aber zumindest schließen, dass die Polizei nicht unbedingt mit allen privaten "Ermittlungen" einverstanden war.
Zitat von FFFF schrieb:Verstehe mich nicht falsch: Ich bin unbedingt gegen öffentliche Verdächtigungen und sowieso gegen jede Art von Selbstjustiz. Beides hat aber hier nicht vorgelegen, sondern nur ein Suchaufruf und die Beschreibung des Fahrzeugs einer Person, die nicht als Täter, sondern als möglicher Zeuge gesucht wurde.
In anderen Vermisstenfällen wird auch durchaus öffentlich nach Zeugen gesucht, auch mit Beschreibung.
Klar, deine Anmerkungen sind durchaus berechtigt. Aufgrund fehlender Detailkenntnisse wissen wir halt nicht, wie zB die Kommunikation ausgesehen hat oder ob die Angehörigen vor Aufgabe der Suchmeldungen inkl. LKW-Suche Rücksprache mit der Polizei hielten.

Nur soviel: Es geht mir dabei nicht um die Verletzung von Gesetzen, Lynchjustiz oder falsche öffentliche Verdächtigungen. Mir geht es um die (aus Unkenntnis unbeabsichtigte) Gefährdung von polizeilichen Ermittlungen und nicht zuletzt der vermissten Person. Ganz abgesehen davon, dass vermutlich dutzende Hobby-Ermittler und Pressefritzen noch vor der Festnahme des Fahrers die Spedition kontaktiert haben.

Wenn eine Person per Anhalter fährt und quasi währenddessen ohne Lebenszeichen (Handy) vermisst wird, dann ist der Fahrer zwar ein möglicher Zeuge, aber in erster Linie ein möglicher oder wahrscheinlicher Täter. Durch eine öffentliche Suche nach einem relativ genau beschriebenen LKW, wird der Fahrer ggfs. gewarnt und gefährdet durch seine Reaktion (Flucht, Spurenvernichtung, Tötung) evtl. die vermisste Person und einen bestmöglichen Ermittlungserfolg.

Zum Zeitpunkt der Preisgabe der Daten des LKW und des Namens der Spedition am Sonntagabend war Sophia 3 Tage vermisst. Was bringt da ein öffentlicher Zeugenaufruf nach einem quasi identifizierten LKW, dessen Fahrer samt allen Standorten leicht ermittelbar war? Mögliche Zeugen hätten irgendeinen Standort angeben können, der sowieso kurzfristig bekannt gewesen wäre, mehr nicht. Das ist das o.g. Risiko mMn. nicht wert.
Zitat von edli21edli21 schrieb:Die GPS-Daten lagen zunächst nur der Spedition in Marokko vor. Selbst wenn man bereits am Freitag die Videoaufzeichnungen gesichtet hätte und damit Spedition/Kennzeichen bekannt gewesen wären, hätte man am Freitagabend/Wochenende jemanden bei der Spedition erreichen können? Der dann der deutschen Polizei telefonisch Auskunft über den Standort des Lkw gibt? Wäre man nicht Gefahr gelaufen, dass der Mitarbeiter der Spedition eventuell den Fahrer warnt?
Ich hatte ja (kühn) vorausgesetzt, dass das Kennzeichen sofort bei Vermisstenmeldung bekannt war. Ich denke, dass die Polizei mehr Möglichkeiten bei einer Kontaktaufnahme mit der Spedition gehabt hätte, als ein Angehöriger, was Durchsetzungskraft und Geheimhaltung betrifft. Vermutlich konnte die Polizei den LKW aber auch ohne die Mithilfe der Spedition ermitteln, zB durch Maut-/Videoaufzeichnungen in D und Frankreich. Das ist / wäre dann unter Umständen bevorzugt worden, anstatt eine vllt. nicht einschätzbare Spedition aus Marokko zu involvieren.


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