Vermisste Sophia L. in Spanien tot aufgefunden

Dwill schrieb:Man hat nicht bestätigt, dass es Sophia ist. Das bedeutet, dass eventuelle Spuren nicht mit der DNA der Leiche übereinstimmen.

Nein, das bedeutet es nicht. Gestern wurde dazu von den Ermittlern gegenüber der Presse gesagt, dass man als endgültige Bestätigung auf den DNA Abgleich wartet

Von einer evtl Diskrepanz beim Spurenabgleich war nicht die Rede

@Nev82
Ich vergaß "müssen" am Ende. Also, wenn die Spuren übereinstimmen, dann könnte es sich um sie handeln und wenn nicht, dann haben sie eventuell keinen Tatort.

PurePu schrieb:Ich verstehe wirklich nicht, warum so etwas sein muss. Es ist nichts bekannt. Weder, wo sie getötet wurde noch ob sie lebendig oder tot durch halb Europa verschleppt wurde. Was gibt es den Leuten hier, sich da so hineinzuphantasieren?

Dankeschön.

Mir stößt auch die immer wieder verwendete Formulierung "krankes Hirn" o.ä. übel auf.
Hier im Forum wird immer so gerne fantasiert, fabuliert und viel zu kompliziert gedacht.

Ich denke vielmehr, dass da ein Mann aus einem anderen Kulturkreis mal gucken wollte, was bei der jungen Frau da "so geht" - und das ist dann völlig aus dem Ruder gelaufen, vermutlich weil SL dann auch nicht so willig war wie erhofft.
Und danach ist der Kerl halt kopflos geworden und hat sein Opfer eben mitgenommen.

Wenn man sich den Ablauf so anschaut - mit den wenigen Fakten, die wir kennen - dann war da nicht viel mit planvollem, zielgerichtetem Vorgehen und so... Er hat einfach irgendwas gemacht, und eigentlich immer das Falsche, weit weg vom "perfekten Verbrechen"...

Übrigens: Diejenigen, die meinen, dass das in der Fahrerkabine furchtbar gestunken haben muss... Ein toter Körper ist ja nicht fünf Minuten tot und riecht dann sofort unerträglich...
Und es war auch nicht furchtbar heiß... Wir waren an dem Wochenende quer durch Deutschland unterwegs, mit einem Auto mit defekter Lüftung. Aber es war tagsüber maximal 25 Grad warm, eher noch etwas kühler und auch mit kaputter Lüftung sehr angenehm zu fahren. In einem LKW, der sicher auch eine klimatisierte Fahrerkabine hat, war es sicher angenehm (kühl). Und ich denke bis etwa auf der Höhe von Lyon waren die Temperaturen auch nicht so viel höher als hier.
Er ist also nicht 1700 km bei mindestens 35 Grad im Schatten mit einer riechenden Toten herum gefahren...

Frau.N.Zimmer schrieb:Würdest du so manchen Beitrag lesen wollen, wenn das Opfer deine Frau, Schwester, Tochter oder Mutter wäre

Mit Verlaub, aber wenn es danach geht, kann man hier gleich zumachen.
Natürlich sollte man in seinen Formulierungen nicht vergessen, dass es um einen Menschen geht, der auf schreckliche Weise das Leben verloren hat.
Und ja, das vermisse ich auch manchmal.
Wenn man jedoch Erklärungsversuche sucht, dann gehört auch die Distanz zwischen Ort des Verschwindens und mutmaßlichem Fundort dazu.
Eine kranke Fantasie zu unterstellen, wenn man überlegt, dass dies einfach für den Täter ein erstrebenswerter Umstand ist, das Opfer über eine längere Zeit bei sich behalten zu wollen, ist anmaßend und unverschämt.

@spiky73
Ganz genau so sehe ich es auch. Es wird sich zugespitzt haben und dann ist es gnadenlos eskaliert. Und alles danach war nicht mehr rational und diente dem Entkommen, was aber gar nicht mehr möglich war.

Alles andere ist reine Sensationsgier und es wundert mich doch sehr, dass dies nicht unterbunden wird.

Eine "kranke Fantasie" hat hier niemand jemand unterstellt. Fantasie zu unterstellen, ist dagegen durchaus zutreffend und deshalb nicht anmaßend oder gar unverschämt.

Man muss den Thread auch nicht schließen, man kann ja durchaus seriös spekulieren. So lassen sich bei zureichenden tatsächlichen Anhaltspunkten vernünftige Schlüsse ziehen oder ein Verdacht konstruieren.

Aber aus den bisher bekannten Tatsachen lässt sich wenig bis gar nichts über Tatmotive und Beweggründe für das etwaige Nachtatverhalten ableiten. Hier zu spekulieren, warum etwas geschehen ist (was auch noch nicht sicher ist), ist - ich bin mal vorsichtig - sportlich. Das geht unvermeidbar "ins Blaue".

Wir unterhalten uns hier eben nicht über das Kartoffelschälen, sondern über das Schicksal eines Menschen, der Angehörige und Freunde hat.

Meine Frage mit der Auslieferung aus Marokko richtet sich dahin, ob er schnell nach Mellilla wollte, weil er sich dort sicherer wähnte und dabei sein Fahrzeug überlastete, so dass es zu brennen anfing. Ich fand es unsinning, dass er nach Abladen des Körpers zig Stunden später auf einmal den LKW in Brand setzt und dann auch noch brav dabei stehen bleibt, wo er doch durch den Anruf des Bruders wusste, dass er identifiziert worden war.
Aber kann auch sein, dass er durch irgendwas aufgescheucht wurde - selektive Wahrnehumg, vielleicht mehrere Polizefahrzeuge auf der Autobahn und er dann Panik bekam, dass man ihm näher auf den Fersen ist, als er dachte.

Das mit den angeblichen Spuren erschließt sich mir immer noch nicht. Dass die Presse von einer 'Bluttat' spricht, wie man allgemein auch eben einen Mord bezeichnet, läßt für mich nicht den Rückschluß, dass Blutspuren gefunden wurden. Spuren können natürlich auch ihre Kleidung, ihr Handy oder Handtasche, Rucksack, Koffer, sonstige persönliche Gegenstände gewesen sein.

Dass in Oberfranken was passiert ist, ist klar - sie wollte ja nie weiter als nach Nürnberg oder Amersberg, auf keinen Fall nach Spanien. Sie hat sich ab 19.20 nicht mehr gemeldet. Ihr Handy verlor sich ab 21 Uhr irgendwas, zu dem Zeitpunkt, als er die lange und unnötige Pause am ersten Parkplatz machte. Dass hier die Tat an sich stattfand, egal wie der weitere Ablauf war oder ob es einen solchen gab, ist ziemlich eindeutig. Dann noch die Lüge des Fahrer hinsichtlich der Uhrzeit, wann er sie bei Lauf abgesetzt haben will.

@monstra
Sehr treffend formuliert. Kenne die junge Frau nicht und trotzdem empfinde ich das Verhalten einiger einfach als übergriffig. Ihr Schicksal ist schlimm genug, da muss man sich nicht über angebliche Gerüche, vermeintliche Phantasien des Fahrers etc. auslassen. Gegen seriöses Spekulieren hat keiner was.

Dwill schrieb:Also, wenn die Spuren übereinstimmen, dann könnte es sich um sie handeln und wenn nicht, dann haben sie eventuell keinen Tatort.

Wir erinnern uns aber auch, dass von der Polizei recht früh (einige Zeit vor Leichenfund) davon ausgegangen wurde, dass Sophia mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr lebt

Ich glaube nicht, dass man so völlig ohne Grundlage darauf kommt bzw diesen Umstand so vermittelt

Vermutlich hat da schon mehr Beweismaterial vorgelegen als “nur“ die Tatsache, dass eine Kontaktaufnahme zu Sophia nicht mehr möglich war

Den LKW anzuzünden hat ihn doch erst recht in den Fokus gebracht? Also, wenn ich nen brennenden Lkw sehe, dann werde ich doch die Feuerwehr verständigen, als Passant. Außerdem, es war wohl nicht sein eigner LKW, wie wird ein Arbeitgeber da reagieren? Er sah glaube ich, alles verloren und wollt nur noch spuren vernichten, wobei das trotzdem In der Art und Weise Folgen nach sich gezogen hätte.

Nev82 schrieb:Vermutlich hat da schon mehr Beweismaterial vorgelegen als “nur“ die Tatsache, dass eine Kontaktaufnahme zu Sophia nicht mehr möglich war

Sehe ich auch so. Das wird man nicht aufgrund von Erfahrungswerten so kommunizieren. Welches Material könnte das deiner Meinung nach gewesen sein?

monstra schrieb:- TV behauptet später gegenüber Bruder, er habe Opfer gegen 22.00 Uhr an der Ausfahrt Hersbruck aus dem LKW gelassen. Um diese Zeit hätte der LKW tatsächlich diese Ausfahrt passiert - wenn er nicht außerplanmäßig in Sperbes angehalten hätte.

Das finde ich sehr interessant. Hab ich mich doch die ganze Zeit gefragt, ob es zeitlich überhaupt passen würde, dass der Fahrer diese Ausfahrt um die angegebene Uhrzeit passiert hat.

Danke an die User,die sich die Mühe machen und sowas abchecken. Ich selbst habs nicht so mit Routen/Karten etc

Nev82 schrieb:Wir erinnern uns aber auch, dass von der Polizei recht früh (einige Zeit vor Leichenfund) davon ausgegangen wurde, dass Sophia mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr lebt

War das nicht nachdem der Fahrer verhaftet wurde und damit auch der LKW gefunden wurde?
Da sie nicht mehr bei ihm war, seine Geschichte nicht stimmte, er ggf. Spuren an sich hatte, muss das nichts hinsichtlich Spuren in Deutschland aussagen Zudem die Polizei danach an diversen Orten gesucht hat, also erst am ersten Parkplatz, dann bei Lauf und dann noch weiter südlich.

Butzeller schrieb:Welches Material könnte das deiner Meinung nach gewesen sein?

Ich weiß es nicht, diese Frage stelle ich mir auch

Hätte man zb nur ihr Handy gefunden, könnte sie es einfach verloren haben, ohne deswegen gleich von ihrem Tod auszugehen

Vielleicht war es eine Anhäufung solcher Dinge? Oder man hat tatsächlich, zb in Sperbes, ungewöhnlich viel Blut gefunden?

Oder oder...

Eben las ich durch Zufall, dass wohl nicht so rasch mit einer Identifizierung zu rechnen sein.

Quelle

Da man die Leiche aber nun einmal sofort nach seiner Verhaftung gefunden hat und das ja angeblich auch mit seiner Aussage zusammenhängen soll, frage ich mal ganz ernst gemeint:"Wer soll es denn sonst sein?"

Nachdem sich die deutschen Behörden am Dienstag doch ungewöhnlich schnell und deutlich auf ein mußmaßliches Tötungsdelikt festgelegt haben, muss es dafür außer dem Verhalten des Tatverdächtigen an diesem Tag (evtl. Flucht, Inbrandsetzung LKW usw.) noch weitere Anhaltspunkte gegeben haben.

In der Berichterstattung hieß es ja zu den Polizeiaktionen im Raum Pegnitz/Lauf, das Opfer sei nicht gefunden worden. Das heißt umgekehrt also nicht, dass keine Spuren gesucht und gefunden worden wären. Es ist sogar wahrscheinlich, dass der Tatverdächtige Dinge entsorgt hat. Aus welchen Gründen auch immer. Da man wohl am Rastplatz Sperbes sehr intensiv gesucht hat und dies vermutlich auch der Tatort ist, gehe ich davon aus, dass dort Spuren gefunden wurden. Vermutlich eindeutige Spuren, so dass das Statement der Leipziger Staatsanwaltschaft so deutlich ausfiel.

Schwieriger scheint es nun zu sein, diese Spuren auch zweifelsfrei der Leiche zuzuordnen. Der von @Butzeller verlinkte Artikel deutet aber darauf hin, dass dies nur eine Frage der Zeit ist. Weil man das Mittel des DNA-Abgleichs hat, wartet man mit einer Festlegung, auch wenn nach menschlichem Ermessen wohl nur Sophia in Frage kommt.

monstra schrieb:In der Berichterstattung hieß es ja zu den Polizeiaktionen im Raum Pegnitz/Lauf, das Opfer sei nicht gefunden worden. Das heißt umgekehrt also nicht, dass keine Spuren gesucht und gefunden worden wären. Es ist sogar wahrscheinlich, dass der Tatverdächtige Dinge entsorgt hat. Aus welchen Gründen auch immer. Da man wohl am Rastplatz Sperbes sehr intensiv gesucht hat und dies vermutlich auch der Tatort ist, gehe ich davon aus, dass dort Spuren gefunden wurden. Vermutlich eindeutige Spuren, so dass das Statement der Leipziger Staatsanwaltschaft so deutlich ausfie

In den spanischen Artikeln hieß es auch immer, dass der Körper Zeichen von Gewalt aufwies. Da aber die Identifzierung nicht so einfach scheint, dürfte es sich um sichtbare Frakturen handeln - ggf. Schädelverletzungen, die stark geblutet haben. Bei einem Kampf in der Fahrerkabine könnten die Scheiben beschmutzt worden sein und dies musste er wegwischen. Die entsprechenden Reinigungsmittel könnte er dort entsorgt haben.

@Chiara77
Danke für den Artikel.
Ich finde es absolut unfassbar, dass er mit einer Toten quer durch Europa fährt.

Boho schrieb:Danke für den Artikel.
Ich finde es absolut unfassbar, dass er mit einer Toten quer durch Europa fährt.

Hier nochmal der Link zu meinem entfernten Artikel über den aktuellen Stand der Ermittlungen:

Trucker fuhr Sophias Leiche 1800 Kilometer durch Europa

Vermisste Tramperin wurde schon in Bayern getötet

"Es war die hervorragende Arbeit der Leipziger Mordkommission und die funktionierende Zusammenarbeit deutscher und spanischer Polizeibehörden, die das Puzzle im Fall Sophia so schnell zusammenfügten. Und so lief das Verbrechen den Ermittlungen zufolge ab:"

https://www.tag24.de/nachrichten/leipzig-madrid-polizei-sophia-l-tramperin-mord-tankstelle-dna-test-obduktion-lkw-fahrer-leiche-653718 (Archiv-Version vom 27.06.2018)