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Badewannenunfall von Rottach-Egern

7.712 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, 2008, Badewanne ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Badewannenunfall von Rottach-Egern

Badewannenunfall von Rottach-Egern

10.10.2020 um 13:45
sorry Editierzeit war abgelaufen:

Beitrag von FadingScreams (Seite 202)

.. - oder die Entleerung fand mit dem eintretenden Tod statt.. - auch noch möglich..

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Badewannenunfall von Rottach-Egern

10.10.2020 um 22:21
Man liest immer nur etwas von dieser ominösen Wäsche.
Die Auffälligkeiten, wie der im Schloss steckende Schlüssel ist nirgends Thema. Bis zum Lesen des Urteils kannte ich dieses Detail nicht. Ebensowenig die widersprüchlicheb Aussagen des Verurteilten dazu.
Hätte er es geschickter angestellt, wäre er wohl davon gekommen. Aber das sind doch einige "Kleinigkeiten", die zum Schuldspruch führten. Und sorry: ein Unfall war das niemals.


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

10.10.2020 um 22:59
Die Wäsche? Blicken wir ins Urteil:

Auf Seite 45 ff. wird vom LG das Vorhandensein verkoteter Wäsche nicht ausgeschlossen. Die Lichtbilder ließen einen Wäschekorb mit benutzter Kleidung und eine daneben liegende Tüte erkennen.

Allerdings hätten die Polizeibeamten keinen entsprechenden Geruch wahrgenommen. Es sei möglich, dass sich noch verkotete Wäsche in der Wohnung befunden habe, weil Frau K. Durchfall gehabt hätte und eine Pflegerin entsprechende Verschmutzungen bezeugte. Zudem soll Frau K. weitere kotverschmutzte Wäsche aus dem Krankenhaus mit nach Hause gebracht haben. Solche Wäsche werde dort in Plastiktüten getan und den Patienten bei der Entlassung mitgegeben.

Im weiteren widerlegt das LG (meiner Ansicht nach nicht überzeugend), dass Frau K. kotverschmutzte Wäsche (deren Vorhandensein vorausgesetzt) habe waschen wollen.


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

11.10.2020 um 07:14
Zitat von monstramonstra schrieb:Auf Seite 45 ff. wird vom LG das Vorhandensein verkoteter Wäsche nicht ausgeschlossen.
Nicht ausgeschlossen bedeutet aber nicht, dass definitiv verkotete Wäsche vorhanden war...und schon gar nicht bedeutet es, dass Frau K. beabsichtigte, diese Wäsche in der Badewanne einzuweichen.
Zitat von monstramonstra schrieb:Zudem soll Frau K. weitere kotverschmutzte Wäsche aus dem Krankenhaus mit nach Hause gebracht haben.
Dass das von einem Mitarbeiter des Krankenhauses bezeugt wurde (oder habe ich dich missverstanden?) wäre mir neu.
monstra schrieb:Solche Wäsche werde dort in Plastiktüten getan und den Patienten bei der Entlassung mitgegeben.
Das mag grundsätzlich so laufen, aber dass es auch in diesem Fall so gelaufen ist, halte ich für fraglich.

Herr Genditzki könnte die Schmutzwäsche auch bei einem seiner Besuche schon mitgenommen und anschließend gewaschen haben.


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

11.10.2020 um 07:26
@Cassandra71
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Das mag grundsätzlich so laufen, aber dass es auch in diesem Fall so gelaufen ist, halte ich für fraglich.

Herr Genditzki könnte die Schmutzwäsche auch bei einem seiner Besuche schon mitgenommen und anschließend gewaschen haben.
Und das ist weniger fraglich? Sehe ich nicht.


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

11.10.2020 um 07:29
Ehrlicherweise habe ich auch Schwierigkeiten mir vorzustellen, wie ein Unfall mit Todesfolge hier überhaupt abgelaufen sein soll.

Frau K. fällt -aus welchem Grund auch immer- nach dem Anstellen des Wassers in die Wanne.

Sie schlägt sich (im Fallen?) zweimal den Kopf an und ist dadurch benebelt, schafft es aber irgendwie noch, ihr linkes Bein über den Wannenrand zu bugsieren.

Was sie nicht mehr schafft, ist, sich aufzusetzen und ggf. am Haltegriff an der Wand festzuhalten, das Wasser abzustellen und den Stöpsel aufzudrehen, damit es aus der Wanne ablaufen kann.

Für mich klingt ein Unfall von vorne bis hinten an den Haaren herbeigezogen.


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

11.10.2020 um 10:34
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Was sie nicht mehr schafft, ist, sich aufzusetzen und ggf. am Haltegriff an der Wand festzuhalten, das Wasser abzustellen und den Stöpsel aufzudrehen, damit es aus der Wanne ablaufen kann.
Ergänzend dazu:

Sie hätte sich nicht mal aufsetzen müssen, sondern lediglich das Wasser abstellen und den Stöpsel aufdrehen...beides muss sich aus der Auffindeposition zu schließen in unmittelbarer Griffnähe befunden haben.


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

11.10.2020 um 10:53
@Cassandra71

Sehr richtig und all das sind Punkte, die in der Berichterstattung kaum Beachtung fanden. Es ist immer nur von der Wäsche die Rede. Von seinen Auffälligkeiten hört man nichts. Auch die Schlüsselsituation wiegt mE schwer. Es ist wie sie oft: hätte er sich nicht so ungeschickt verhalten (Schmuck, Kassenbon, Widersprüche), dann wäre er wohl davon gekommen.
Auch seine Erklärungen für die Anrufversuche sind nicht plausibel.
Man kann natürlich diese "Kleinigkeiten" beiseite wischen und den Fokus auf verkotete Wäsche lenken. Es macht ihn aber nicht unschuldiger.
Aber auch in dem Kontext: ich habe noch nie gehört, dass jemand seine Wäsche in der Badewanne einweicht, zumal ein Mensch, der nicht mehr gar so rüstig ist und sogar "Angst" vor der Badewanne hatte. Handwaschbecken ja. Badewanne nee.

Es ist wie bei so vielen Indizienfällen. Da wird eine Nebelkerze gezündet, die alle anderen Indizien verdecken soll. Dass es nicht gelang, spricht für die deutsche Justiz. Nicht dagegen.


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

11.10.2020 um 11:00
Zitat von Sean300Sean300 schrieb:ich habe noch nie gehört, dass jemand seine Wäsche in der Badewanne einweicht
ich bin hingegen noch nie auf den Gedanken gekommen verkotete Wäsche im Waschbecken einzuweichen, an dem ich mir auch die Zähne putze..

widerlich allein der Gedanke daran..


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

11.10.2020 um 11:01
Zitat von FadingScreamsFadingScreams schrieb:ich bin hingegen noch nie auf den Gedanken gekommen verkotete Wäsche im Waschbecken einzuweichen, an dem ich mir auch die Zähne putze..
Sie hatte doch eine Waschschüssel?


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

11.10.2020 um 11:02
Zitat von FadingScreamsFadingScreams schrieb:ich bin hingegen noch nie auf den Gedanken gekommen verkotete Wäsche im Waschbecken einzuweichen, an dem ich mir auch die Zähne putze..
So verschieden sind die Menschen, was es eben auch schwierig macht, aus dem eigenen Handeln und Erleben auf das Handeln anderer zu schliessen.


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

11.10.2020 um 11:06
@Cassandra71
ich habe auch nicht auf den Fall bezogen geantwortet - sondern:
Zitat von Sean300Sean300 schrieb:ich habe noch nie gehört, dass jemand seine Wäsche in der Badewanne einweicht, zumal ein Mensch, der nicht mehr gar so rüstig ist und sogar "Angst" vor der Badewanne hatte. Handwaschbecken ja. Badewanne nee.
sorry - irgendwie will die Zitat-Funktion nicht so wie ich.. - ich hoffe es ist deutlich genug..


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

11.10.2020 um 11:20
@Cassandra71

Genau. Das Schüssel, in der sie ihre Füße wusch.

@FadingScreams Das wird Frau K. ähnlich gesehen haben. Ich übrigens auch.

Aber wir es gesagt, die Wäschestory erklärte nicht den Rest. Herr G. hat sich in der Rolle des gutmütigen Gehilfen gefallen. Das sehen wohl viele in ihm, wenn er auf den Fotos mit Dackelblick in die Kamera schaut. Aber das ändert nichts daran, dass er ein Mörder ist.


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

11.10.2020 um 12:00
Zitat von Sean300Sean300 schrieb:Sehr richtig und all das sind Punkte, die in der Berichterstattung kaum Beachtung fanden. Es ist immer nur von der Wäsche die Rede.
Das ist der Punkt. Es gibt selten eine kompetente Berichterstattung über Prozesse. Das, was sich „Gerichtsreporter“ nennt, also etwa ein Holzhaider oder eine Friedrichsen, hat keine juristische Ausbildung und weiß daher nicht so recht, worauf es ankommt und was das Gericht da gerade treibt. Da wird halt nur das geschrieben, was man selber für wichtig hält bzw. verstanden hat.

So richtig leuchtet mir nicht ein, warum die sog. Qualitätsmedien sich da keine Fachleute leisten. Man stelle sich vor, die Öffentlich-Rechtlichen ließen bei einer Fußball- oder Eiskunstlauf-WM Reporter ran, die die Abseits-Regel nicht kennen oder die einen dreifachen Rittberger nicht von einem zweieinhalbfachen Toeloop unterscheiden können. Das ginge gar nicht. Im Gegenteil, man holt sich da noch ehemalige Sportler wie Günter Netzer oder auch mal Katatina Witt dazu.

Aber „Gerichtsreporter“ kann offenbar jeder....Wenn die wenigstens einen pensionierten Richter oder Staatsanwalt mitnehmen würden ;-)


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

11.10.2020 um 12:11
Na ja, auch da sollte man vorsichtig urteilen. Die beiden wohl bekanntesten Gerichtsreporter in Deutschland, die man bei jedem wichtigen Gerichtsurteil und Prozess bei der ARD auf der Mattscheibe sehen kann und konnte sind wohl Karl-Dieter Möller und Dr. jur. Frank Bräutigam, beides examinierte Volljuristen.

Wikipedia: Karl-Dieter Möller

Wikipedia: Frank Bräutigam


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11.10.2020 um 12:26
@Rick_Blaine

Ja, an diese beiden hatte ich auch gedacht. Mir ging es eher im die Printmedien. Früher hatte die ZEIT zum Beispiel Hans Schueler, einen Volljuristen, der sich kompetent mit rechtspolitischen Themen befasst und auch manche Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts verständlich kommentiert hat. Aber bei den Printmedien ist so jemand heutzutage selten.

Im Fall Rottach-Egern habe ich das Gefühl, dass der gute Herr Holzhaider von der Süddeutschen doch sehr von Frau Rick, der jetzigen Verteidigerin des Verurteilten, gebrieft ist. Nicht dass ich das verurteile, Litigation-PR läßt sich heutzutage nicht stoppen. Aber etwas kritischen Journalismus darf man sich wünschen....


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

11.10.2020 um 12:31
Hinter jeder Kritik an den "unfehlbaren" Gerichten wird immer gleich eine Verschwörung gewittert.

Ich denke der gute Herr Holzhaider braucht keine briefings, er wird wohl eine eigene Meinung haben, auch wenn er vielleicht keinen Doctor Juris Titel sein Eigen nennt.


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

11.10.2020 um 12:38
Du lieber Himmel, ich neige nicht zu Verschwörungstheorien. Aber Journalisten sprechen nun mal Beteiligte an (was völlig ok ist) und bekommen von diesen Auskünfte, die manchmal interessengeleitet sind.

Mir ist das insbesondere im Fall Ursula Herrmann aufgefallen, über den bis heute viel berichtet wird. Bis heute ist allerdings das Urteil nicht öffentlich zugänglich, kein Journalist kann es nachlesen. Also ist der Journalist, der zum Thema schreiben will, auf das angewiesen, was er von den Beteiligten mitgeteilt bekommt. Das ist natürlich selektiv.


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

11.10.2020 um 12:44
@Andante
Es ist auch der Grund, warum ich mir das Urteil "angetan" habe. Nur wegen eines Kassenzettels wird niemand eingekastelt. Auch in Bayern nicht. In den vielen Beiträgen zu dem Thema war aber dies der Tenor.
Auch im Übrigen muss ich dir Recht geben. Bei Maria Baumer dieser Tage war auch zu hören, dass sie ja ohne schwere Schuld nach 15 Jahren freigelassen worden wäre. Das sagte eine Gerichtsreporterin. Stimmt aber nicht. In Bayern erst recht nicht.
Es ist erschreckend, dass die Berichterstattung in diesem Fall so unvollständig war. Bis zum Lesen des Urteils dachte ich tatsächlich, dass der Manfred G. unschuldig ist.


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Badewannenunfall von Rottach-Egern

11.10.2020 um 23:28
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Ich denke der gute Herr Holzhaider braucht keine briefings, er wird wohl eine eigene Meinung haben, auch wenn er vielleicht keinen Doctor Juris Titel sein Eigen nennt.
Die Medien haben ihre Gründe, warum sie bei Strafprozessen keine Juristen als Reporter einsetzen.

Der Reporter, der dort hingeht, soll ja gerade das berichten, was im Gerichtssaal vorfällt. Und das möglichst spannend. Quasi aus der Laiensphäre und nicht das tun, was Juristen gerne machen: Unter Paragraphen subsumieren oder juristische Seminare absolvieren. Das interessiert nun mal 95% der Leser nicht. Notfalls lässt man sich das Eine oder Andere von einem Fachmann erklären oder fragt die Prozessbeteiligten "unter drei".

Meine Erfahrungen mit seriösen und gutinformierten Journalisten: Die haben ihren eigenen Kopf, die lassen sich nicht einfach instrumentalisieren.

Und wie gute Berichterstattung von Nichtjuristen aussehen kann, hat man im Fall Maria Baumer miterleben können: Das hat v.a. Isolde Stöcker-Gietl von der "Mittelbayerischen" ganz hervorragend gemacht. Sie hat auch rechtliche Fragen gut erklärt, ohne sich zu tief in diese Materie zu verstricken. Vor allem aber blieben mir ihr Fleiß und ihre Sorgfalt in Erinnerung: Sich 10 oder 12 Stunden in einen Saal zu setzen und das Geschehen dort schlicht zu dokumentieren und zu transportieren, das ist harte Kernerarbeit.

Auch das würde sich kein Jurist so ohne Weiteres antun - und könnte auch keine Zeitung so einfach bezahlen.


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