Wo ist Rebecca Reusch?

Andante schrieb:Ich habe gesagt, es ließen sich welche finden. Nicht umsonst gibt es riesige juristische Lehrbücher, die sich mit verschiedenen Theorien zu allen möglichen Rechtsfragen befassen, wo die Gelehrten verschiedener Meinung sind und womit man die armen Jurastudenten quält. In der Praxis, dh in der Rechtsprechung, setzt sich dann halt eine bestimmte Auffassung durch, obwohl man auch da Richter erleben kann, die eine Mindermeinung vertreten, die dann aber regelmäßig von der nächsten Instanz abgeändert werden.

Es lässt sich bestimmt eine ganze Menge finden. Dann finde doch bitte und verlinke das hier.

Was ist zusammengefasst der Standpunkt der Ermittler? Nur zu behaupten, handfeste Beweise zu haben, das R. im Hause des Schwagers umgebracht worden ist, ohne die Beweise aus 'ermittlungstechnischen' Gründen bekanntzugeben. Wie lange noch? In den Akten sollen die Beweise ihres Todes stehen, aber das soll ewig das Geheimnis der Ermittler bleiben? In 5 oder 10 Jahren immer noch? Ja, so lief die Ermittler-Arbeit bei NSU-Morden auch...

BoobSinclar schrieb:Dann finde doch bitte und verlinke das hier.

Ich denke mal, dass alle Strafrechtsprofessoren, die sich nicht mit Kritik bezüglich der Maßnahme gemeldet haben, keine durchgreifenden Bedenken haben. Ansonsten, also wenn sie den Rechtsstaat in Gefahr sähen, hätten sie öffentlich schon was gesagt bzw. sich den Bedenkenträgern angeschlossen....

@rhapsody3004

Unwahrscheinlich ist aber was anderes als ausgeschlossen. Wenn der StA davon spricht, gegen eine der Alternativtheorien spräche, dass Rebecca die rote (?!) Decke mitgenommen habe, dann halte ich das persönlich für nicht besonders überzeugend.

Egi schrieb:Das recht aktuelle Interview mit Profiler Axel Petermann ist schon sehr interessant. Letztendlich fasst es das zusammen, was hier auf 5.373 Seiten diskutiert wurde.

Zitat:

Ich würde immer denken, man muss genau die Situation besehen, die herrschte, als Rebeccas Schwester noch im Haus war. Oder konkreter noch: die Situation ab dem letzten Lebenszeichen, das wirklich von Rebecca ausgegangen ist.

(hervorgehoben von mir)

Die sehr entscheidene Frage: Ist die morgendliche Kommunikation via Snapchat wirklich eindeutig einer lebenden Rebecca zuzuordnen? Ich gehe fast von "Nein" aus. Das würde mMn auch ein stückweit die Hilflosigkeit der Ermittler erklären.

Vielleicht haben die EB auch Fakten/Beweise, die aber in einem gerichtlichen Verfahren vermutlich aus rechtlichen Gründen unsicher sind..

Zb. Kesy Bilder - Datenspeicherung über einen gewissen Zeitraum unrechtmäßig?

Private Videoaufnahmen die vielleicht ein mögliches Geschehen aufgezeichnet haben, leider unrechtmäßig öffensichtlichen Raum filmten

Spekulationen: die EB wissen was war brauchen nur weitere gerichtsfeste Fakten/Beweise und gehen deswegen so offensiv nach außen... Da ohne Zufallsfund, Hilfe der Familie oder weiteren Fehler des TV es schwer in der Verhandlung wird.

Andante schrieb:Ich denke mal, dass alle Strafrechtsprofessoren, die sich nicht mit Kritik bezüglich der Maßnahme gemeldet haben, keine durchgreifenden Bedenken haben. Ansonsten, also wenn sie den Rechtsstaat in Gefahr sähen, hätten sie öffentlich schon was gesagt....

Zustimmung durch Schweigen. Ok. Auch ein Ansatz. Weil sich niemand äußert, muss man annehmen, dass sich alle in einem Sinne äußern? Kann ich nicht mal ansatzweise nachvollziehen.

Ich nehme zur Kenntnis, dass Du diese Deine Behauptung, der gute Herr Rechtsprofessor und die Vereinigung der Strafverteidiger, die sich ziemlich eindeutig und ziemlich explizit bezüglich ihrer Bedenken geäußert haben, stünden damit alleine auf weiter Flur, nicht belegen kannst oder willst.

BoobSinclar schrieb:Unwahrscheinlich ist aber was anderes als ausgeschlossen. Wenn der StA davon spricht, gegen eine der Alternativtheorien spräche, dass Rebecca die rote (?!) Decke mitgenommen habe, dann halte ich das persönlich für nicht besonders überzeugend.

Ein Abgreifen außer Haus durch Dritte und ein dem vorausgegangenen freiwilligen Verschwinden von R aus dem Haus wird trotzdem nur "weitgehend" ausgeschlossen. Da erlaubt sich die StA zu Recht und auch nachvollziehbar noch eine gewisse Restwahrscheinlichkeit auf diese Möglichkeit offen zu lassen bzw. eine gewisse Restwahrscheinlichkeit noch auf dieses Szenario außer Haus zu setzen, obwohl vieles für sie dagegen spricht.

Die Familie weiß nicht, was mit Rebecca passiert ist, und sie weiß auch nicht, dass F nicht der Täter ist. Schaut euch die zahlreichen Interviews mit den Eltern oder Vivien an, die sind verzweifelt und wissen überhaupt nichts. Jede Theorie in diese Richtung ("die Familie kennt die Wahrheit/ weiß wo F am 18.02. vormittags war") ist absoluter Nonsense.

Die Familie hat sich ein gedankliches Konstrukt aufgebaut, in dem R nicht tot ist und wenn doch, dann doch bitte durch einen fremden Täter. Sollte F etwas mit dem Tod von R zu tun haben, muss sich die komplette Familie immense Schuldvorwürfe machen. Sie hätten dann jemandem jahrelang vertraut, der es nicht wert war und ihnen ein Familienmitglied genommen hat. Rs Eltern müssten sich ihr restliches Leben lang Vorwürfe machen, dass sie R an dem besagten Wochenende erlaubten, sogar bis Montag dort zu übernachten. Es geht nicht nur darum, dass ein angeheiratetes Familienmitglied ein Verbrechen innerhalb der Familie begangen hat, sondern auch, dass man als Restfamilie nichts bemerkt hat und nichts verhindert hat.

Diesen schlimmen Gedankengang wollen die Eltern und Schwestern nicht zulassen. Eine von einem externen Täter weggeschnappte R ist ihnen "lieber", weil sie daran nichts hätten ändern können. Ind das ist auch weitgehend verständlich. Deswegen wird so hart gegen die Aussagen der EB vorgegangen. Die haben nichts, was auf die Unschuld von F hindeutet, aber es wird trotzdem immer groß gegen die Ermittler gewettert.

Das Problem ist, dass man EB sich keine anderen Spuren herzaubern können. Man geht allen Hinweisen nach und trotzdem gibt es bis jetzt nur einen TV. Alle anderen Hinweise liefen ins Leere.
Fs TV-status rückgängig zu machen, kommt für die Ermittler aus guten Gründen nicht in Frage. Deswegen kann die Familie machen was sie will, es bringt nichts und es wird der Tatverdacht nicht fallen gelassen, nur weil sie dann eventuell besser schlafen könnten.

BoobSinclar schrieb:Unwahrscheinlich ist aber was anderes als ausgeschlossen. Wenn der StA davon spricht, gegen eine der Alternativtheorien spräche, dass Rebecca die rote (?!) Decke mitgenommen habe, dann halte ich das persönlich für nicht besonders überzeugend.

Es wäre die Frage, ob Rebecca die besagte Decke schon einmal aus irgend einem Grunde mitgenommen hätte. Wenn dem nicht so war, wäre es, eingebettet in diesen Zusammenhang, schon ein sehr nachdenkenswertes Indiz.

x-aequitas schrieb:stückweit die Hilflosigkeit der Ermittler erklären.

Das ist eine Unterstellung.

Die Ermittler sind nicht hilflos, sie haben das geklärt.
Wenn sie sagen, dass das Bild Rebecca zeigt und
sie am Morgen noch lebte, dann ist das so.

Egi schrieb:Das recht aktuelle Interview mit Profiler Axel Petermann ist schon sehr interessant. Letztendlich fasst es das zusammen, was hier auf 5.373 Seiten diskutiert wurde.
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https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2020/02/rebecca-berlin-ein-jahr-weg-interview-profiler-petermann.html (Archiv-Version vom 18.02.2020)

Ja, sehr interessant.
Vor allem deshalb, weil Herr Petermann auch Alternativszenarien für denkbar hält.
Und Herr Petermann ist nun mal eben kein Greenhorn, wie so mancher hier im Forum.
Will sagen: Dieser feste Glaube einiger User hier an die Unfehlbarkeit staatlicher Organistionen, sprich EB, ist schon eklatant.
Und der Vergleich zum NSU hinkt eben gerade nicht.
Denn auch dort wurde von einem sicherlich zunächst wahrscheinlichen Szenario aufgegangen, aber man hatte Scheuklappen, wie auch hier in diesem Fall...

Ich habe hier lange nicht mehr geschrieben, weil ich meine ganz eigenen Gedanken zu diesem Fall habe. Heute allerdings stößt mir die Aussage, die Eltern würden das Fahndungsbild nicht kennen etc. Etwas sauer auf. Dazu gab es letztes Jahr bereits ein Statement der Ermittler im Stern. Ich hoffe die Verlinkung klappt.
https://www.stern.de/panorama/stern-crime/fahndungsfoto-von-rebecca--warum-ausgerechnet-dieses-bild--8611160.html

BoobSinclar schrieb:stünden damit alleine auf weiter Flur,

Da ich das nicht behauptet habe, muss ich da auch nichts belegen. Ich habe gesagt, dass es mit Sicherheit gegenteilige Meinungen gibt, wie immer in solchen Fragen.

In der Tat habe ich dazu aber bisher keinen Strafrechtsprofessor explizit um ein Gutachten gebeten. Dass alle Strafrechtsprofessoren in der Frage einig sind, kannst allerdings auch du nicht belegen.

18022019 schrieb:Denn auch dort wurde von einem sicherlich zunächst wahrscheinlichen Szenario aufgegangen, aber man hatte Scheuklappen, wie auch hier in diesem Fall...

Das stimmt so nicht. Bei den NSU-Morden gab es eindeutige Tatorte, Leichen, Projektile, Schmauchspuren etc. Nichts davon gibt es im Fall Rebecca. Den Ermittlern Scheuklappen zu unterstellen, halte ich für ganz billigen Gratismut.

@AmyAnne


Ja das ist schon eine Frechheit, so oft Aussagen über das Bild auch seitens der Famile geht zb auch in Talkshows und dann aufeinmal behaupten mann kenne es nicht. Mensch was ist denn nur los, wie kommt die Familie den auf so was ?!