Kassel/Wolfhagen Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke ermordet

Momjul schrieb:Deutschland muss aufpassen, dass es sich da keine Braune Armee Fraktion heranzüchtet, obwohl im Gegensatz zur linken RAF wohl keine Kommandoebene existiert.

Na, ja, der jetzige Tatverdächtige war ja im selben Umfeld wie die NSU-Leute, die waren in denselben Lokalen in Kassel und da gibt es allerlei Verstrickungen, da muss man also gar nicht so weit zurück gehen, das sind wohl die Ausläufer des ehemaligen NSU-Netzwerks...

Ab 24:14 bis ca. 27:30: Quelle: https://www.zdf.de/politik/maybrit-illner/mordfall-luebcke-rechter-terror-in-deutschland-sendung-vom-20-juni-2019-100.html#xtor=CS5-48 (Archiv-Version vom 21.06.2019)

temporari schrieb:Spräche das nun für eine spontane Tat, wären wohl aus anderen Gründen mehr Spuren zu finden. Unvorsicht, Täter ggf gesehen, normaler Pkw mit echtem Kennzeichen

Gibt es Hinweise auf gefälschte Kennzeichen? Gibt es eine Quelle oder ist es Deine Vermutung?

sören42 schrieb:Gibt es Hinweise auf gefälschte Kennzeichen? Gibt es eine Quelle oder ist es Deine Vermutung?

Nein, keine Quelle.
Das waren hier Vermutungen im Forum ein paar Seiten zuvor.
Wie der Großteil hier, nur Überlegungen.

sören42 schrieb:Von der Wiese gegenüber z. B. (Bild 9, im Hintergrund, so weit oben, dass man die "Raucherecke" gerade noch einsehen kann). Die Wiese wurde erst im Zuge der Ermittlungen z. T. gemäht.

Das LKA Baden-Württemberg hat im Fall Maria aus Freiburg eine Hecke abgeholzt, durch die der Täter gegangen sein musste und in akribischer Kleinarbeit tatsächlich ein Täterhaar gefunden.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Täter, wenn sie über die Wiese geflüchtet sind, zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf ihre DNA achteten.

eimedak schrieb:Der Täter wird also zunächst die Adresse gegoogelt haben und dann wir ihm bei Google Maps direkt in der Nähe die Weizenkirmes angezeigt.
Daraus kann erst die Idee entstanden sein, die Kirmes bewusst in die Planung mit einzubeziehen.

Im Februar 2019 wurde das Video mit Lübckes Aussage erneut verbreitet. Es könnte also sein, dass das der Auslöser für die Planung der Tat war und dann alles für dieses Kirmeswochenende vorbereitet wurde.

Drei Monate Planungszeit könnten sehr gut passen.
In diesem Zeitraum kann man einiges in Erfahrung bringen, z.B. dass Herr Lübcke keinen Personenschutz mehr hatte und dass er immer auf der Terrasse raucht.

Vielleicht stammt die Ursprungsidee aber auch schon aus vorherigen Jahren und konnte damals nicht umgesetzt werden, da Herr Lübcke unter Personenschutz stand.
Auch denkbar, dass in den Jahren zuvor zur Weizenkirmes versucht wurde, den Plan umzusetzen, aber die Bedingungen jedesmal nicht gestimmt haben.

FF schrieb:Werden auch Fingerabdrücke und DNA-Analysen aus allen Datenbanken gelöscht, wenn eine Akte gelöscht wird?

Das nicht. Sonst hätten die Ermittler ja keinen DNA-Treffer erhalten. Deswegen kamen sie ja auf Stephan E.

sören42 schrieb:Von der Wiese gegenüber z. B. (Bild 9, im Hintergrund, so weit oben, dass man die "Raucherecke" gerade noch einsehen kann). Die Wiese wurde erst im Zuge der Ermittlungen z. T. gemäht.

Und: Im Bild Nr. 5 sieht man direkt schräg gegenüber nur ein paar Meter von der "Raucherecke" entfernt ein Gebüsch und einen Baum.

Charlize schrieb:Das nicht. Sonst hätten die Ermittler ja keinen DNA-Treffer erhalten. Deswegen kamen sie ja auf Stephan E.

Davon wäre ich auch nicht ausgegangen und wollte nur bestätigt wissen, dass die Annahme von @E.A.Poe , dass der TV als Mittäter ausgewählt worden wäre, weil seine Straftaten und Verurteilungen länger zurück liegen, keinen Sinn macht.
Für eine Datenbank ist ja egal, wann die Daten eingespeist wurden, wenn man sie nicht nach Einspeisungsdatum sondern nach Inhalt sucht. (Das dürften auch eventuelle Mittäter wissen.)

Minnimaus123 schrieb:Dennoch finde Ich, dass der Täter ein hohes Risiko eingegangen ist, auf frischer Tat ertappt zu werden. Denn er mußte jederzeit damit rechnen, dass jemand aus dem Haus kommt und / oder ein Kirmesbesucher vorbei kommt.

Wenn ich vermummt bin und eine Waffe in der Hand halte, dürfte mich das nicht allzu sehr beeindrucken.

sören42 schrieb:Was aber, wenn der Täter die Auseinandersetzung suchte, um spätere DNA Spuren an L.s Kleidung und am Tatort begründen zu können?

Er streut im Vorfeld seine DNA, damit man sofort auf ihn als Verdächtigen kommt? Vermeidung wäre da die sinnvollere Strategie.

temporari schrieb:Wie lange darf der dringend TV in U-Haft behalten werden?

Halbes Jahr, dann sollte die Anklage bzw. der Prozessbeginn stehen. Es kann aber die U-Haft erneut verlängert werden.

sören42 schrieb:Gibt es Hinweise auf gefälschte Kennzeichen? Gibt es eine Quelle oder ist es Deine Vermutung?

Es gibt keinerlei Hinweise auf irgendwelche Kennzeichen.

Hier ein paar Informationen zur möglichen Dauer einer Untersuchungshaft :

https://www.strafrecht-bundesweit.de/strafrecht-blog/wie-lange-darf-die-untersuchungshaft-dauern/#

Auszüge:

Die Untersuchungshaft ist eine der intensivsten Ermittlungsmaßnahmen in einem Strafprozess. Die Untersuchungshaft steht für eine Freiheitsentziehung eines (zu diesem Zeitpunkt) Unschuldigen. Aus diesem Grund sieht das Gesetz auch besondere Voraussetzungen für die Anordnung und Dauer der Untersuchungshaft vor.

Wann darf Untersuchungshaft angeordnet werden?
Die Voraussetzungen für die Untersuchungshaft sind in § 112 StPO geregelt. Für die Anordnung muss zuallererst ein dringender Tatverdacht vorliegen. Das bedeutet, dass eine hohe Wahrscheinlich der Tatbegehung durch den Beschuldigten bestehen muss. Ferner muss ein Haftgrund vorliegen, wie beispielsweise der Haftgrund der Fluchtgefahr, Verdunkelungsgefahr oder aber auch die Wiederholungsgefahr bei bestimmten Delikten nach § 112a StPO.

Bestehen ein dringender Tatverdacht und ein Haftgrund wie die Fluchtgefahr, muss schließlich noch die Verhältnismäßigkeit beachtet werden. Würde die Untersuchungshaft völlig außer Verhältnis zur begangenen Tat und den möglichen Folgen stehen, so dürfte diese nicht angeordnet werden.

Wie lange darf Untersuchungshaft dauern?
Die Untersuchungshaft ist keine vorweggenommene Strafe, sondern soll lediglich das Strafverfahren sichern und den Ermittlungsbehörden Zeit für die notwendigen Ermittlungshandlungen geben. Die Untersuchungshaft darf aber nicht unendlich aufrechterhalten werden, nur weil die Ermittlungen nicht voranschreiten.

Grundsätzlich beträgt die maximale Dauer der Untersuchungshaft sechs Monate. Eine Fortdauer über sechs Monate darf nur erfolgen, wenn die besondere Schwierigkeit oder der besondere Umfang der Ermittlungen oder ein anderer wichtiger Grund die Fortdauer rechtfertigen. Wurde die Untersuchungshaft wegen Wiederholungsgefahr angeordnet, liegt die maximale Grenze, unabhängig vom Umfang der Ermittlungen, bei 12 Monaten.

Beschleunigungsgrundsatz bei der U-Haft:
Ermittlungsbehörden und Gerichte dürfen dieses Zeitfenster jedoch nicht grundlos voll ausschöpfen. Da es sich weiterhin um Haft gegen einen Unschuldigen handelt, müssen die Verfahren, bei denen Untersuchungshaft vollstreckt wird, beschleunigt behandelt werden.

Mit zunehmender Dauer der Untersuchungshaft steigt das Gewicht des Freiheitsanspruchs regelmäßig. Je länger die Haft aufrechterhalten werden soll, desto strengere Anforderungen an die Zügigkeit der Ermittlungsarbeiten und desto höhere Anforderungen an den Haftgrund müssen gestellt werden.

Mögliche Rechtsmittel und Hilfe gegen Untersuchungshaft:
Eine Untersuchungshaft reißt den Betroffenen meist überraschend aus seinem bisherigen Leben. Neben der stigmatisierenden Wirkung droht auch der Verlust von Arbeitsplatz und Wohnung. Aus diesem Grund ist das oberste Gebot die Verhinderung der Untersuchungshaft. Dazu stehen unterschiedliche Rechte zur Verfügung. Vor allem die Haftprüfung und die Haftbeschwerde geben dem Strafverteidiger die Möglichkeit, die Anordnung nachträglich überprüfen zu lassen.

Neben den Voraussetzungen zur Anordnung der Untersuchungshaft muss in der Strafverteidigung vor allem der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz bei Haftfortdauerentscheidungen berücksichtigt werden. Da die Anforderungen mit der Dauer der Untersuchungshaft steigen, kann ein Strafverteidiger nach Überschreitung einer bestimmten Dauer trotz unveränderter Faktenlage häufig die Aussetzung der Untersuchungshaft erreichen. Dies kann unter anderem auch durch die Stellung einer Kaution oder durch Erfüllung bestimmter Meldeauflagen erfolgen.

Kreuzbergerin schrieb:eimedak schrieb:
Der Täter wird also zunächst die Adresse gegoogelt haben und dann wir ihm bei Google Maps direkt in der Nähe die Weizenkirmes angezeigt.
Daraus kann erst die Idee entstanden sein, die Kirmes bewusst in die Planung mit einzubeziehen.

Im Februar 2019 wurde das Video mit Lübckes Aussage erneut verbreitet. Es könnte also sein, dass das der Auslöser für die Planung der Tat war und dann alles für dieses Kirmeswochenende vorbereitet wurde.
Drei Monate Planungszeit könnten sehr gut passen.

Für die letzten drei Monate dürften aber Computer- und Mobilfunkdaten usw. noch gespeichert und nachweisbar sein.

EDGARallanPOE schrieb:Ich glaube das verwechselst du jetzt mit dem Zeugenstatus. Ein Zeuge muss bei einer Vernehmung, bzw. vor Gericht wahrheitsgemäß aussagen.

@EDGARallanPOE
Das stimmt, aber es gibt Zeugen, die sich an nichts erinnern können.

FF schrieb:Davon wäre ich auch nicht ausgegangen und wollte nur bestätigt wissen, dass die Annahme von @E.A.Poe , dass der TV als Mittäter ausgewählt worden wäre, weil seine Straftaten und Verurteilungen länger zurück liegen, keinen Sinn macht.
Für eine Datenbank ist ja egal, wann die Daten eingespeist wurden, wenn man sie nicht nach Einspeisungsdatum sondern nach Inhalt sucht. (Das dürften auch eventuelle Mittäter wissen.)

So sehe ich das auch. Wie gesagt - Fingerabdrücke, DNA und dergleichen von Verurteilten werden aufbewahrt. Und ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass irgendwelche rechten Kumpels des TV davon nichts gewusst haben. Solche Leute kennen sich in der Regel aus. Ich möchte nur daran erinnern, dass sich der TV - vorsichtig ausgedrückt - mit Combat18 rumtrieb, dass die in enger Verbindung mit der NSU stand und dass sich Beate Zschäpe zur gleichen Zeit im selben Internet-Café wie der TV aufhielt. Und nochmal - diese Leute kennen sich aus.

Charlize schrieb:und dass sich Beate Zschäpe zur gleichen Zeit im selben Internet-Café wie der TV aufhielt

War das im Internet Café oder war das in dieser Kneipe, die Szenetreff für rechte Kreise in Kassel war?

emz schrieb:Er streut im Vorfeld seine DNA, damit man sofort auf ihn als Verdächtigen kommt? Vermeidung wäre da die sinnvollere Strategie.

Nur für den Fall eines Treffers in der Datenbank, wenn sich die Täterschaft dessen unsicher ist, ob ihre DNA gespeichert ist.

Charlize schrieb:dass sich Beate Zschäpe zur gleichen Zeit im selben Internet-Café wie der TV aufhielt.

Das wäre mir neu. Gibt es dazu eine Quelle?

sören42 schrieb:Nur für den Fall eines Treffers in der Datenbank, wenn sich die Täterschaft dessen unsicher ist, ob ihre DNA gespeichert ist.

Der Tatverdächtige dürfte das wissen.

sören42 schrieb:Charlize schrieb:
dass sich Beate Zschäpe zur gleichen Zeit im selben Internet-Café wie der TV aufhielt.

Sören42 schrieb:
Das wäre mir neu. Gibt es dazu eine Quelle?

Gemeint war wohl, dass sie in der gleichen Kneipe verkehrten.

@sören42

Kreuzbergerin schrieb:War das im Internet Café oder war das in dieser Kneipe, die Szenetreff für rechte Kreise in Kassel war?

Das war die Kneipe/das Internet-Cafè, vor welcher(m) das Foto von einigen Mitgliedern (darunter Stephan E.) von Comabt18 aufgenommen wurde. Ich hatte es so verstanden, als wäre das dieselbe Örtlichkeit gewesen.
Beitrag von Charlize (Seite 184)
bei 1:07:23 und später in dieser Sendung wurde gerade auf dieses Foto in Bezug auf das Internet-Cafè und Beate Zschäpe Bezug genommen. Es wurde da explizit gesagt, dass sie sich dort aufhielt

emz schrieb:Sören42 schrieb:
Nur für den Fall eines Treffers in der Datenbank, wenn sich die Täterschaft dessen unsicher ist, ob ihre DNA gespeichert ist.
Antwort emz: Der Tatverdächtige dürfte das wissen.

Dann macht es aus seiner Sicht Sinn, die Spur so zu streuen, wenn er weiß, dass sie nicht komplett vermeidbar ist.

Zu meinem Beitrag um 10:46 Uhr. Sorry. Hier ist der richtige Link

https://www.zdf.de/politik/maybrit-illner/mordfall-luebcke-rechter-terror-in-deutschland-sendung-vom-20-juni-2019-100.html#xtor=CS5-48 (Archiv-Version vom 21.06.2019)