Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

inextenso schrieb:Zum jetzigen Zeitpunkt gebe es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden, heißt es.

Dass es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt, schließt nicht aus, dass es Hinweise auf einen Freitod gibt (z.B. Überreste oder Spuren verwendeter Hilfsmittel, um den eigenen Tod herbeizuführen). Darüber wird man die Öffentlichkeit aus verständlichen Gründen nicht informieren.
Zwischen dem Auffinden der sterblichen Überreste und der Mitteilung an die Öffentlichkeit über den Knochenfund vergingen fünf Tage. Genügend Zeit für eine gründliche vorläufige Untersuchung und Abklärung der Todesumstände, um dann mit einer abgewogenen Erklärung an die Öffentlichkeit zu gehen.
Ich rechne deshalb in diesem Fall nicht mehr mit einer überraschenden Wendung.

Kielius schrieb:um dann mit einer abgewogenen Erklärung an die Öffentlichkeit zu gehen.

Ia, ich denke auch. Wenn es berechtigte Zweifel geben würde, dann hätte man eine andere Formulierung gewählt.

Kielius schrieb:Ich rechne deshalb in diesem Fall nicht mehr mit einer überraschenden Wendung.

Schließe mich an.

@inextenso
Es ist eine gängige Floskel, die alles offen lässt. Mein Vater arbeitete jahrelang - vor seiner Pensionierung - bei der Kriminalpolizei und hat mir dies bestätigt. Im Hintergrund laufen die Ermittlungen - in alle Richtungen - dann weiter.

Ob sich anhand der gefundenen Knochen noch ein Tötungsdelikt nachweisen lässt, bezweifle ich. Denn es gibt auch andere Möglichkeiten, einen Menschen umzubringen, als direkte körperliche Gewalt anzuwenden. Einen suizid oder Unfall schließe ich persönlich aus. Das passt nicht zu den Gesamtzuständen. Um sich zu suizidieren, hätte sie nicht nach SA fahren brauchen. Ich könnte mehr eher vorstellen, dass sie ins falsche Auto stieg. Aber wir werden sehen. An eine lückenlose Aufklärung glaube ich nach all der Zeit aber auch nicht mehr.

Kielius schrieb:Zwischen dem Auffinden der sterblichen Überreste und der Mitteilung an die Öffentlichkeit über den Knochenfund vergingen fünf Tage. Genügend Zeit für eine gründliche vorläufige Untersuchung und Abklärung der Todesumstände, um dann mit einer abgewogenen Erklärung an die Öffentlichkeit zu gehen.

Und warum dauern die Ermittlungen dann noch an? Wenn es ein „offensichtlicher“ Suizid war, dann würde man die doch einstellen.

Ich denke, Suizid und Verbrechen sind, nach dem wir wissen, gleich wahrscheinlich. Mein erster Gedanke war, dass sie vom IKEA trampen wollte und ihr dann was passiert ist. Natürlich spricht die Tatsache, dass sie ihr Handy ausgeschaltet hat, für einen Suizid. Dann wäre es allerdings fraglich, warum sie niemand auf dem Weg nach Freyburg oder auf der Rödel gesehen hat.

Was ich stark bezweifle, ist ein Unfall. Es war schon nachmittags und sie hatte Pläne. Da bezweifle ich, dass sie spontan zu einer Wanderung in einem weit entfernten Gebiet aufgebrochen ist.

laikaaaaa schrieb:Ich denke, Suizid und Verbrechen sind, nach dem wir wissen, gleich wahrscheinlich.

Leider nein.
Hast du die Meldungen nicht genau gelesen?
Fremdeinwirkung (=Verbrechen) kann nach dem Ermittlungsstand ausgeschlossen werden.
Auch wenn der Kontext (Scientology, Jordanien, Einkaufsplanung IKEA, Verabredung zum Kino etc.) scheinbar so herrlich zum "Weiterspekulieren" einlädt...
Die offizielle Mitteilung an die Öffentlichkeit lässt ernstlich nur noch die Varianten Suizid oder Unfall zu.
Ich persönlich glaube nicht an einen Unfalltod, weil es keine Anhaltspunkte gibt, mit welcher Absicht YK die Gegend um den Knochenfundort aufgesucht haben sollte und dann auch noch dort verunfallt sein könnte.
Ein Unfall kann deshalb nicht völlig ausgeschlossen werden, ist aber eher unwahrscheinlich.

Kielius schrieb:Fremdeinwirkung (=Verbrechen) kann nach dem Ermittlungsstand ausgeschlossen werden.

Das wird nicht richtiger, auch wenn es hier immer wieder gesagt wird.

Die offizielle Aussage ist: Man hat keine Hinweise auf Fremdverschulden gefunden. Das ist etwas ganz anderes als Fremdverschulden ausschliessen zu können.

Rick_Blaine schrieb:Die offizielle Aussage ist: Man hat keine Hinweise auf Fremdverschulden gefunden. Das ist etwas ganz anderes als Fremdverschulden ausschliessen zu können.

Das ist formal richtig.
Man muss es auch von der praktischen Seite sehen.
Nach Knochenfund wurde fünf Tage untersucht und ermittelt. Ergebnis: Keine Hinweise auf Fremdverschulden. Über Hinweise auf Suizid wird man die Öffentlichkeit nicht konkret informieren. Immerhin nennt man Suizid und Unfall als Varianten, die jetzt zu klären sind.
Das spricht doch eine eindeutige Sprache.
Jetzt noch weiter Theorien über ein Verbrechen an YK aufzustellen, ist vor diesem Hintergrund nur noch haltlose Spekulation.

Ob es sich um einen Suizid oder einen Unfall handelt, sollen weitere Ermittlungen klären.

Quelle: https://m.bild.de/regional/leipzig/leipzig-news/leipzig-knochen-von-vermisster-studentin-yolanda-gefunden-83074414.bildMobile.html?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

@laikaaaaa
Für mich spricht das gezielte Ausschalten des Telefons nicht für einen Suizid. Es spricht m.M. nach eher dafür, dass sie gezielt verabredet war und ihr dann etwas passiert ist. Die Polizei ermittelt nicht umsonst in Richtung der Sekte.

@Rick_Blaine
Richtig. Der Knochenfund ist das eine, die Ermittlungen das andere. Die Ermittlungen dauern an. Ich gebe dir vollkommen recht, es wird nicht davon gesprochen, dass Fremdeinwirkung ausgeschlossen wird. Es wird lediglich gesagt, dass es derzeit keine Anhaltspunkte dafür gibt. Der Leichenfund setzt aber wieder andere Ermittlungsrichtungen in Gang.

@Kielius

„Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden liegen derzeit nicht vor“, so die Staatsanwaltschaft. Darauf lasse die Auffindesituation nicht schließen, sagte Staatsanwalt Andreas Ricken auf LVZ-Anfrage.

Trotzdem stehe noch nicht fest, ob die Studentin eines natürlichen Todes gestorben ist. Die Todesursache sei noch nicht geklärt. Gegenstand der Ermittlungen ist laut Ricken auch, wie die Knochen in das Waldgebiet gekommen waren und wie lange sie dort bereits lagen.

Quelle: https://www.lvz.de/lokales/leipzig/yolanda-k-aus-leipzig-ist-tot-knochen-von-vermisster-studentin-bei-freyburg-gefunden-537TGEXABVED5AWYSOYOL6ENM4.html

In dem Artikel steht es schwarz auf weiß. Es ist derzeit noch nichts bewiesen.

Kielius schrieb:Ob es sich um einen Suizid oder einen Unfall handelt, sollen weitere Ermittlungen klären.

Das ist die Formulierung einer Zeitung, eine andere formuliert es so:

„Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden liegen derzeit nicht vor“, so die Staatsanwaltschaft. Darauf lasse die Auffindesituation nicht schließen, sagte Staatsanwalt Andreas Ricken auf LVZ-Anfrage.
Trotzdem stehe noch nicht fest, ob die Studentin eines natürlichen Todes gestorben ist. Die Todesursache sei noch nicht geklärt. Gegenstand der Ermittlungen ist laut Ricken auch, wie die Knochen in das Waldgebiet gekommen waren und wie lange sie dort bereits lagen.

Quelle: https://www.lvz.de/lokales/leipzig/yolanda-k-aus-leipzig-ist-tot-knochen-von-vermisster-studentin-bei-freyburg-gefunden-537TGEXABVED5AWYSOYOL6ENM4.html

Eine dritte wird wieder was anderes schreiben.
Die polizeiliche Mitteilung lautet schlicht und einfach:
„Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden liegen derzeit nicht vor“ (Hervorhebung von mir), und man ermittelt weiter.

Was ich seltsam finde, sind diese "Ohnmachtsanfälle". Ich hatte schon immer das Gefühl, dass damit was anderes verbrämt werden sollte, möglicherweise Suizidversuche; sie soll ja mal eine ganze Nacht "ohnmächtig" im Wald verbracht haben. Also ich hab noch nie von einer Ohnmacht gehört, die eine ganze Nacht anhält.

Interessant wäre es zu wissen ob sie irgend einen emotionalen Bezug auf ausgerechnet dieses Waldstück besitzt? Ich meine auch die Wahl des Ortes wo man sich das Leben nimmt muss ja bewusst getroffen werden - da hätte man doch mit Sicherheit irgendwelche Google Maps Ergebnisse oder sonst was gefunden - es sei denn eben sie kennt diesen Ort sehr gut - steuert ihn bewusst an und kennt den Weg selbstständig. Dass sie einfach in einen Zug stieg und 50km zufällig in einen Wald läuft halte ich für unwahrscheinlich.

Es wird bestimmt schwierig hier eine Fremdeinwirkung oder die Todesursache zu ermitteln. Wenn man sich selbst die Frage stellt wer eher einen spur- und anhaltslosen Todesfall umsetzen könnte und würde - Scientology die ja auch in den Verdacht der Ermittler kamen - oder Yolanda die es geschafft hat völlig spurlos sich das Leben zu nehmen. Wäre vor allem auch nur denkbar wenn sie dann ggf. Tabletten ohne Verpackung dabei hatte so dass nichts zurück blieb. Aber auch das muss doch irgendwo besorgt worden sein...ich war auch an der Uni aber ohne Recherche hätte ich keine Ahnung gehabt welche Tabletten mich zuverlässig töten und wie an sie rankomme.

Irgendwie insgesamt für mich eher unwahrscheinlich dass es ein Suizid war. Oder ein plötzlicher natürlicher Tod - denn was wollte sie dort überhaupt? Nein eher glaub ich daran dass sie zu jemand ins Auto stieg - freiwillig oder unfreiwillig - und dort hingefahren wurde.

Was ist denn mit ihrem Handy? Hat man das gefunden?

@infostream
Genau mein Gedanke. Auch ein suizid hinterlässt Spuren und entsprechende „Tatwerkzeuge“. Gegen einen Suizid spricht m. M. auch, dass sie bis dato nicht entdeckt wurde. So wie ich das aus den Aussagen der zuständigen StA rauslese, wird geprüft, ob die Knochen gezielt in den Wald verbracht wurden. Auch, wenn diese Vorstellung wieder etwas abenteuerlich klingt.

Gegenstand der Ermittlungen ist laut Ricken auch, wie die Knochen in das Waldgebiet gekommen waren und wie lange sie dort bereits lagen.

Quelle: https://www.lvz.de/lokales/leipzig/yolanda-k-aus-leipzig-ist-tot-knochen-von-vermisster-studentin-bei-freyburg-gefunden-537TGEXABVED5AWYSOYOL6ENM4.html

Diese Aussage klingt nicht gerade nach Suizid.

Heute is bei uns ein großer Artikel drin im Lokalteil der Mitteldeutschen Zeitung über Yolanda, da steht drin das die Ermittlungen andauern und sie zuletzt gesehen am Elster Saale Kanal über die Leitplanken geklettert sei in ein Fahrzeug mit getönten Scheiben gestiegen sei mit Kfz Kennzeichen ES, was Richtung B181 fuhr.
Würde den Artikel hochladen, aber ist wahrscheinlich nicht erlaubt. Habe es als Screenshot, geht vielleicht auch über private Mitteilung falls jemand Interesse hat.

Tritonus schrieb:Was ich seltsam finde, sind diese "Ohnmachtsanfälle". Ich hatte schon immer das Gefühl, dass damit was anderes verbrämt werden sollte, möglicherweise Suizidversuche; sie soll ja mal eine ganze Nacht "ohnmächtig" im Wald verbracht haben. Also ich hab noch nie von einer Ohnmacht gehört, die eine ganze Nacht anhält.

Das würde die Theorie untermauern, dass sie es woanders z.B. Mit Tabletten schlucken probiert hat, aber es wahrscheinlich zu wenige waren.
Ich gehe ebenfalls davon aus, wenn sie sich umbringen wollte, dass sie einen Bezug zur Gegend hat.
Ich steige ja nicht in einen Zug und fahre einfach drauf los. Kurz vom Bahnhof: Oh, ein schöner Wald. Das ist eine ideale Stelle.
Eventuell gibt es am Bahnhof auch eine Überwachungskamera, wo sie gefilmt wurde. Aber die Bänder (Festplatten) dürften mittlerweile gelöscht sein.

Übertreibe ich es da mit der Semantik, wenn ich mich darüber wundere, dass die Polizei davon spricht, daß geklärt werden müsse, wie "die Knochen in den Wald gekommen sind" und wie lange sie dort gelegen haben? Für mich hört sich das ein bisschen so an, als ob der Ablageort nicht der erste war, an dem die Leiche gelagert wurde; so als ob sie erst längere Zeit nach ihrem Tod in diesen Wald gelangt wäre. Normalerweise würde man noch davon sprechen, wie die Tote in den Wald gekommen ist oder wie Yolanda in den Wald gekommen ist. Aber "die Knochen"?...

lottilott schrieb:In dem Artikel steht es schwarz auf weiß. Es ist derzeit noch nichts bewiesen.

Es steht aber auch nichts von Mord drin. Es kann sich genauso um Suizid oder Unfall handeln. Natürlicher Tod ist bei mir Herzinfakt, Hirnschlag oder ähnliches.

Man darf auch nicht davon ausgehen, dass sie sich am Tag des Verschwindens umgebracht hat.
Nur eine Theorie: Der Mann mit dem ES-Kennzeichen war ihr heimlicher Freund. Sie sind für z.B. ein Jahr zusammengezogen. Dann haben sie sich getrennt und sie hat sich aus Liebeskummer umgebracht

Was machen denn Leute mit ES-Kennzeichen in Naumburg an der Saale? @Oliv3r

PeterWimsey schrieb:Was machen denn Leute mit ES-Kennzeichen in Naumburg an der Saale?

Z.B im Internet kennengelernt und sich getroffen.